• Die Lichtmessung liefert einen Wert, der unabhängig von Farbe und Struktur des Oberfläche des Motivs ist. Beim Filmen und bei der Diafotografie sehr beliebt und sehr genau. Bei meinem Belichtungsmesser kann ich da noch zwischen einer flachen und einer stark gewölbten Kalotte umschalten.
    Z.B. ist bei einem Porträt oder Akt die Haut um ca. eine Blende heller als das Mittelgrau. Wenn man eine Objektmessung durchführt, kommt man dann zu einem falschen Ergebnis (was bei SW keine so große Rolle spielt - da ist man eher darum besorgt, die Schatten mit Zeichnung zu haben).

  • Danke für die erhellenden Worte, ich glaube ich beginne zu verstehen.

    arbeitest du nicht auf sinar? oder erinnere ich das falsch? wenn das so ist:

    bei sinar gibt's das messkassettensystem. damit und mit dem booster + einem externen messgerät, z.b. einem minolta flashmeter V kannst du direkt in der filmebene messen. der sensor des boosters ist ca. 2x3mm groß. bei einer 8x10 dürfte das kleiner sein, als das beste spotmeter.

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  • Habe mein Messrückteil an @johnars verkauft ;D ist mir zu viel Gebamsel mit Booster und auch preislich nichts für meine Ambitionen. Aber ich verstehe gut den Sinn und Nutzen des ganzen.


    haha, ok. dann war meine erinnerung doch nicht so falsch.

    aber: wenn du die rückwand schon hattest und den booster auch: dann hättest du ja nur noch das geld für den minolta raushauen müssen! vor der letzten hürde quasi das rennen aufgegeben :D

    womit arbeitest du jetzt?

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  • Hatte nur die Rückwand. Nutze aber auch ein 8×10-Eigenbau-Rückteil wo die Möglichkeit eh nicht gegeben wäre.

    Nutze bisher nur iPhone-Belichtungsmesser-Apps *duckt sich, den Shitstorm erwartend* mit recht guten Ergebnissen.

  • Z.B. ist bei einem Porträt oder Akt die Haut um ca. eine Blende heller als das Mittelgrau. Wenn man eine Objektmessung durchführt, kommt man dann zu einem falschen Ergebnis

    Ja nee, der Beli denkt immer, man hält ihn auf Mittelgrau (bzw. Zone V). Und weil der Beli-Nutzer klüger ist als das Gerät, weiß er ja, dass "bei einem Porträt oder Akt die Haut um ca. eine Blende heller" ist, legt daher den gemessenen Wert auf Zone VI und vermeidet so, zu einem falschen Ergebnis zu kommen. Und ergänzend (was aber wahrscheinlich sowieso jeder weiß): Wenn man die eigene Handfläche anmisst und den gemessenen Wert auf Zone VI legt, hat man praktisch sowas ähnliches wie eine Lichtmessung gemacht, da kann man sich oft viel Gefummel ersparen (hängt natürlich auch vom Motiv ab, ich weiß...)

  • Ich bin oft genug ohne Belichtungsmesser unterwegs und schätze meine Belichtungen einfach - geht erstaunlich gut.

    so mutig bin ich jetzt (noch) nicht, aber zur Sicherheit (wenn mal der Strom ausfällt...) habe ich so eine Drehscheibe (AGFA, aus den 1950er Jahren, oder früher?), die führt zu überraschend genauen Ergebnissen!

  • Z.B. ist bei einem Porträt oder Akt die Haut um ca. eine Blende heller als das Mittelgrau. Wenn man eine Objektmessung durchführt, kommt man dann zu einem falschen Ergebnis


    Siehste, Dieter - dafür gibts doch das Zonensystem.
    Beli sagt Zone 5, belichten auf gut Zone 6, passt.
    Übrigens mit Objektmessung (Spot), welche immer zu einem definierten Ergebnis führen sollte:-)

    Und genauer als mit der Meßsonde direkt auf der Mattscheibe wird wohl kein anderes System das Dia belichten.

    ...

  • Siehste, Dieter - dafür gibts doch das Zonensystem.
    Beli sagt Zone 5, belichten auf gut Zone 6, passt.

    Nö - was ist denn mit einem Kartoffelsack - um wie viel korrigiert du da? Was sagt dein Handbuch da zu?

    Und genauer als mit der Meßsonde direkt auf der Mattscheibe wird wohl kein anderes System das Dia belichten.

    Auch hier muß das Ergebnis interpretiert werden - bei der Lichtmessung entfällt die Interpretation.

  • Ich sehe den entscheidenden Vorteil in genau dieser Interpretationsmöglichkeit, wobei ich natürlich dankend die Kontrolle über Lichter und Schatten gleich noch mitnehme.

    Das kann auch jeder halten wie er möchte - dass eine Objektmessung zu falschen Ergebnissen führe, ist jedenfalls eine falsche Aussage.

    Im Gegenteil ist sie sicherlich die präziseste Art der Messung, zumindest in der Unterkategorie Spotmessung, denn jeder angemessene Spot, mit anderen Worten jedes mir bildwichtige Detail, wird als mittleres Grau interpretiert; daraus kann man in Blendenschritten, oder EVs, oder eben Zonen, sich dann sein Negativ basteln.

    Eine Lichtmesssung halte ich u.U. noch für ein probates Mittel, wenn motivseiter Normalkontrast vorliegt, allerdings halte ich die Lichtmessung auch für genauso global wie die Mehrfeldmessung einer SLR - jeder Lichtwert wird berücksichtigt, eine darauf aufbauende "ideale" Belichtung ist die Folge.
    Sagt die Kamera, oder der Beli.
    Ich entscheide gern für mich selbst, was denn ideal sei, mehr Schatten, weniger Schatten, ohne dabei die Lichter abglibbern zu lassen.

    Dafür braucht es kein Handbuch; ein einmaliges Verstehen der Grundlagen der Belichtung mit Hilfe des Zonensystems, gelinde Kenntnis um das eigene Material, sowie eine ungefähre Vorstellung von der tonalen Darstellung der einzelnen Zonen ( dafür hatte ich zugegebenermaßen anfangs einen Graukeil als Spickzettel in der Tasche) reichen aus, um dem Kartoffelsack die gleiche freundliche Lichtigkeit wie dem Kartoffelsackgesicht, Zone 6plus, überzustülpen, oder ihm ein kellerdüsteres Aussehen mit voller Zeichnung, Zone 4, zu verleihen.

    ...

  • Bei der Objektmessung (spot ist eine Objektmessung) wird die Helligkeit des Objektes gemessen. Diese ist von der Entfernung des Messgerätes unabhängig.
    Der Bereich in dem Du misst wird kleiner wenn Du herangehst, Dadurch, dass Du näher rangehst, fällt aber mehr Licht von der Fläche ins Messgerät. Das gleicht sich aus.
    Das gleiche Gilt für die Kamera.
    Wenn Du näher an ein Objekt ran gehst musst Du die Belichtung nicht ändern.

    Na ja, nicht ganz. Wenn der Abbildungsmaßstab (erheblich) größer wird, verlängert sich die Belichtung schon. In der Landschaftsfotografie macht sich das natürlich nicht bemerkbar, bei Stills etc. allerdings schon.

  • eine lichtmessung sagt mir rein gar nichts über den kontrastumfang meiner motivsituation aus. ich weiß lediglich wie "hell" es dort gerade ist. mir reicht das für meine belichtungen nicht aus, da ich keine graukarten fotografiere.

    das entfallen der interpretationsmöglichkeit ist für mich gerade der entscheidende nachteil der lichtmessung.

    aber die lichtmessung hat auch vorteile: sie ist billiger und leichter (häufig kann man auf´s messen ja sogar komplett verzichten; johnars hat das hier ja schon eindrücklich geschildert). und wer seine filme sowieso strikt nach vorgaben der industrie nutzt (also auf´s eintesten verzichtet, mit der nenn- und nicht der tatsächlichen Empfindlichkeit arbeitet), für den wäre eine spotmessung (oder sogar eine auf filmebene) glatt zeit- und geldverschwendung.

    dislikes? wenn es dir in deiner kleinen welt weiterhilft...
    likes? lieber nicht. unnötig.

  • ... für den wäre eine spotmessung (oder sogar eine auf filmebene) glatt zeit- und geldverschwendung.

    Wer keine entsprechende Ausbildung hat, und sich das Gefühl für Belichtung erarbeiten muß, dem hilft die Spotmessung unabhängig vom Verarbeitungsprozess.

    Mir hat es das jedenfalls. Heute verwende ich meinen Spotmeter nur noch selten (auch weil er groß ist).

  • Spotmessung oder Mattscheibenmessung sind ideal,

    allerdings muß man sie auch beherrschen, was bei dem kleinen Meßfühler nicht ganz einfach ist.
    Draußen mache ich (Architektur mit gutem Licht) zuerst eine Lichtmessung, dann mit dem Spotvorsatz Licht- und Schattenpartien messen. Daraus berechne ich die Belichtung. Die Innenmessung kommt bei mir nur im Atelier zum tragen.

    Nicht zu vergessen: Auch bei Kircheninnenaufnahmen z.B. mit dem 90mm bei 9/12 habe ich einen Verlängerungsfaktor von gut einer halben Blende. Wer`s nicht glaubt, einfach mal den Balgenauszug messen...

    Gruß
    Winfried

  • dass eine Objektmessung zu falschen Ergebnissen führe, ist jedenfalls eine falsche Aussage

    Nein, die Aussage ist richtig, denn die Messung kann nicht so übernommen werden, sie muß interpretiert werden. Ansonsten war die Aussage auf eine konkrete Situation bezogen und keinesfalls allgemeingültig formuliert.

    Ansonsten -> 34

    Einmal editiert, zuletzt von Diesch (19. April 2018 um 15:23)

  • Na ja, nicht ganz. Wenn der Abbildungsmaßstab (erheblich) größer wird, verlängert sich die Belichtung schon. In der Landschaftsfotografie macht sich das natürlich nicht bemerkbar, bei Stills etc. allerdings schon.

    Doch, die Belichtung bleibt identisch, aber die vom Objektiv angezeigte Blende stimmt nicht mehr. Du musst die gleiche effektive Blende Einstellen, dann bleibt auch die Belichtungszeit dieselbe.

    Grüße
    Steffen

  • Nicht zu vergessen: Auch bei Kircheninnenaufnahmen z.B. mit dem 90mm bei 9/12 habe ich einen Verlängerungsfaktor von gut einer halben Blende. Wer`s nicht glaubt, einfach mal den Balgenauszug messen...

    Einem Verlängerungsfaktor von 1/2 EV hat man bei einem Abbildungsmaßstab von ca. 1:5, Das entspricht bei 9x12 in etwa 40x60cm Objektfeld.

    Grüße
    Steffen

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