Xenar 18 cm Blende schwergängig

  • Hallo,

    ein rezenter Einkauf:

    [Blockierte Grafik: http://grossformatfotografie.de/coppermine/albums/userpics/10456/Xenar_18cm.jpg]

    Leider ist die Blendeneinstellung sehr schwergängig. Rohrzange braucht man nicht, viel fehlt dazu aber auch nicht.

    Kennt jemand das Objektiiv und weiß jemand wie man es aufmachen könnte um nachzusehen was mit der Blendeinstellung nicht i.O. ist? (Von Außen gesehen denke ich, reicht putzen. Nur wie drankommen?)

    Eugen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Eugen,

    Schneider hat das Xenar 1:4,5 in großen Stückzahlen hergestellt. Wann dieses Objektiv gebaut wurde kannst Du an Hand der Seriennummer hier sehen. Als Aufnahmeobjektiv leuchtet das 18cm Xenar das "Kabinett-Format" 12x16cm aus, abgeblendet auch 13x18cm. Es wurde auch als Vergrößerungsobjektiv verwendet.

    Wenn Du an den gerändelten Ringen ganz vorne und ganz hinten die Linsenkörper herausgeschraubt hast könntest Du die wahrscheinlich direkt in einen Compound II/6 umschrauben. Es gab aber auch Xenare in vielen anderen Fassungen.

    Wenn die Blendenlamellen fettig sind hast Du Glück gehabt, dann kannst Du den Blendenkörper auseinandernehmen, reinigen und wieder zusammensetzen. Sind die Blendenlammellen aber trocken, können sie aus Hartpapier sein. Dann Finger weg! Denn wenn man die aus dem Blendenkörper nimmt fallen mit Sicherheit einige der Metallstiftchen raus und die lassen sich nicht mehr einsetzen.

    Aber vielleicht reicht es schon die Schraube vorne links rauszuschrauben, den vernickelten Ring abzunehmen und zu reinigen. Biegen sich aber die Blendenlamellen wenn der Blendenring gedreht wird, kleben die Lamellen und die Blende muß vollständig zerlegt und gereinigt werden. Aber wie gesagt, nur wenn die Lamellen aus Stahl und nicht aus Papier sind.

    Notiere Dir ganz genau in welcher Reihenfolge Du was auseinander nimmst. Dann ist so ein Blendenkörper auch nicht schwerer als ein Puzzle zusammenzusetzen. Auch eine Irisblende mit 18 Lamellen. Ist was für verregnete Sonntagnachmittage.

    Peter

  • Peter, die Links zu Schneider kannte ich. Schneider hat außer der Identifizierungsliste des Herstellungsjahren sogar noch die technischen Daten zu diesem Objektiv online. Empfehlung ist 10x15.

    Die Lamellen sind nicht ölig, scheinen aber trotzdem Metall zu sein. Wie kann ich das eindeutig festellen. (Am besten natürlich vor dem Auseinanderbau des Objektivs.)
    Ich werde versuchen den vernickelten Blendeinstellring abzunehmen. Fällt oder springt mir schon da was entgegen? Worauf aufpassen?

    Ich dachte auch an die gerändelten Ringe, leider kommt das Objektiv nicht auseinander. Der Vorbesitzer hat auch versucht anhand dieser das Objektiv auseinanderzuschrauben. Sitzt alles sehr fest. Irgendwelche Tipps hierzu? Einbauen in einen Verschluß wäre ja schon fein, wenn auch nicht unbedingt nötig.

    Was mir noch aufgefallen ist: Hinten hat das Objektiv ein äußeres und ein inneres Gewinde. Am ersten ist das Objektiv momentan an einen Brett (das in die Objektivstandarde der Reisekamera paßte von der das Objektiv stammt, vielleicht ware es aber auch in einem Vergrößerungsapparat) befestigt, wie üblich mit einer Gegenmutter. Wozu diente das innere Gewinde? (Sozusagen Muttergewinde.)
    Kannst du mir etwas zu der Benutzung als Vergrößerungsobjketiv noch sagen?

    Wieivel Abblendung braucht es übrigens für 13x18 ohne Verschiebung?

    Der Filterring hat 49mm Durchmesser, scheint aber eine andere Steigung als 0,75 zu haben. Weißt du wieviel?

    Eugen

    Einmal editiert, zuletzt von Eugen Mezei (7. Mai 2010 um 01:30)

  • hallo Eugen,

    probier mal das WD-40
    Mit diesem Schmiermittel habe ich mein Objektiv ohne es auseinander zu schrauben wieder flott gemacht.
    Da war wie bei deinem Objektiv der Ring für die Blendeneinstellung sehr schwergängig.

    Schau mal hier, wenn es interessiert
    Ab 30.04.2010 Sicherheitsdatenblatt WD-40 Multifunktionsöl in Aerosoldose gemäß Richtlinie 2008/47/EG!

    Ich habe von außen nur minimal am Blendenring eingesprüht. Das geht ganz einfach, weil da so ein 10cm langes und sehr dünnes Sprühröhrchen dran ist.
    Einfach ringsherum probieren....

    Das Zeuch
    beseitigt Quietschen
    verdrängt Feuchtigkeit
    reinigt und schützt
    lockert verrostete Teile
    und löst festsitzende Mechanik

    ist außerdem silikonfrei

    LG Jutta

    Licht ist Lebenselement

  • du sollst ja auch nicht das Objektiv darin baden! oder duschen!

    Bei mir hat es funktioniert! Als allerletzte Notlösung!
    Und bei mir hatte ich wirklich nur noch die Rohrzange als Alternative.... :|

    Licht ist Lebenselement

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Eugen Mezei"

    Etwas ganz anderes: Was ist das Problem an Silikon? Viele warnen davor, manche benutzen es zum fetten von Fokussiergewinden. Jemand direkte Erfahrung?


    Silikonfett hat den Nachteil dass es mit der Zeit sehr hart werden kann, besonders wenn es sich mit Staub vermischt, und dann nur noch schwer zu entfernen ist.

    Das von Jutta vorgeschlagene Kriechöl ist bei solchen Objektiven wirklich die einzige Möglichkeit da sich die Erwärmung wegen des Glases verbietet. Ich ziehe aber die Tropf- der Sprühflasche vor weil da die Gefahr geringer ist dass das Glas was abbekommt. Wenn Du aber nur eine Sprühdose hast, sprühe etwas von dem Öl auf eine Untertasse o. ä. und nimm dann das Öl mit einem Zahnstocher auf um es damit ringsrum in den Spalt zu träufeln.

    Um die Kraft über den gesamten Umfang der Ringe gleichmäßig zu verteilen eignet sich ein Bandschlüssel, Ölfilterschlüssel, am Besten. Oder auch ein Lederband wie z. B. ein alter Gürtel. Eine Zange o. ä. dagegen drückt das Rohr bzw. Gewinde. Damit geht nicht nur das Gewinde nicht auf, vor allem können die Gläser zerspringen.

    Zitat von "Eugen Mezei"

    Was mir noch aufgefallen ist: Hinten hat das Objektiv ein äußeres und ein inneres Gewinde. Am ersten ist das Objektiv momentan an einen Brett (das in die Objektivstandarde der Reisekamera paßte von der das Objektiv stammt, vielleicht ware es aber auch in einem Vergrößerungsapparat) befestigt, wie üblich mit einer Gegenmutter.


    Objektive in Normalfassung und auch in "versenkter Fassung" werden mit einem Montagering befestigt der mit drei Schrauben auf der Vorderseite der Objektivstandarte befestigt wird. Die Befestigung des Verschlusses mit einem Ring mit Innengewinde wurde ursprünglich nur bei kleinen Handkameras verwendet. Compoundverschlüsse wurden bis zuletzt mit einem Montagering befestigt der mit drei Schrauben an der Kamera befestigt wird.

    Zitat von "Eugen Mezei"

    Wozu diente das innere Gewinde? (Sozusagen Muttergewinde.)


    Gewinde oder gewindeartige Riffelungen in der Nähe von Front- und Hinterlinse dienen dazu Reflexe zu mindern und sind keine Filtergewinde. Sind aber auch oft die Montagegewinde die bis zum Rand laufen um so beiden Funktionen zu dienen. Filter, Vorsatzlinsen und auch Sonnenblenden wurden früher aufgesteckt.

    Zitat von "Eugen Mezei"

    Kannst du mir etwas zu der Benutzung als Vergrößerungsobjketiv noch sagen?


    Das Xenar wie auch das Tessar in Normalfassung oder versenkter Fassung - da sitzt das Gewinde für den Montagering direkt hinter dem Blendenring - wurde oft als Vergrößerungsobjektiv verwendet. Ein spezielles Vergrößerungs-Xenar gab es nur in den Brennweiten 7,5 und 10,5 cm.

    Zitat von "Eugen Mezei"

    Wieivel Abblendung braucht es übrigens für 13x18 ohne Verschiebung?


    Mindestens Bl. 22

    Zitat von "Eugen Mezei"

    Der Filterring hat 49mm Durchmesser, scheint aber eine andere Steigung als 0,75 zu haben. Weißt du wieviel?


    Das ist wahrscheinlich kein Filtergewinde sondern ein Reflexschutz.

    Wenn Du einen magnetischen Schraubenzieher vorsichtig den Blendenlamellen näherst merkst Du ob die aus Stahl oder Papier sind.

    Peter

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