Maco Genius Printfilm....ziemlich ratlos bin :-(

  • Also heute hatte ich endlich Zeit meine Lochkamera (9x12)zu testen.
    Dazu verwendete ich den Maco Genius Printfilm.
    Nun wieder zu Hause habe ich begonnen die Filme zu entwickeln, aber sie scheinen alle leer zu sein...nicht mal der Hauch eines Bildes ist zu erkennen....(Rodinal 1+25 bis zu über 20 min entwickelt..) (Belichtungen waren so um die 12-15 Sekunden lang)
    Nun ist meine erste Überlegung: ich habe den FIlm verkehrt rum in die Planfilmkasetten getan...
    Wie gehört er denn hinein?
    Dunkle Seite oder hellerer Seite vorne, ich meine welche ist denn die Lichtempfindliche?
    Und welche ISO stelle ich bei meinem Belichtungsmesser ein?
    Auf der Seite http://www.mahn.net wird eine Empfindlichkeit von 25° angegeben.
    Diese habe ich auch eingestellt...
    Und nun? Sehr ratlos bin...:-(
    Kann mir jemand helfen?
    Vielen Dank und lg
    Christina

  • wenn die Markierung am Planfilm sich rechts oben befindet, dann zeigt die Emulsionsseite zu Dir :lol:

    Thomas

  • Ja irgendwie schon.
    Das Schwarzschildverhalten vom Genius Print Film selber weis ich nicht.
    Ich habe den vom Agfapan 25 genommen (wegen der 25°), da war die "normale" Belichtungszeit bei 7 sec....mit Schwarzschild waren es dann 12 Sec.
    Kann das so stimmen?
    Habe bei Mahn.net wegen dem Schwarzschild des Printfilms schon nachgefragt, aber bis jetzt (ist ca. 2 Wochen her) keine Antwort erhalten.
    Vielen Dank für die Antwort,
    lg
    Christina

  • Hallo, Christina.

    Der GPF ist mit Sicherheit locker eine Blende empfindlicher als der APX 25! Bei mir hat der UP 25+ KB (der eine mit dem GPF eng verwandte Emulsion trägt) echte 12 ASA, während der APX sich eher irgendwo zwischen 3 und 6 bewegt. :shock:

    Aber was mich wirklich wundert: Wie kommst Du bei einer Lochkamera im Format 9x12 mit 12 s aus? Das Ding muss doch eine Blende jenseits der f/300 haben!

    Kann es sein, dass die Filme deswegen klar geblieben sind - dass sie einfach um einige Minuten zu wenig Licht bekommen haben? :roll:

    Bei den Erfahrungsberichten über selbstgebaute Teedosen-Lochkameras habe ich nicht selten Belichtungszeiten von einer halben Stunde gelesen, und die Jungs haben Filme um 400 ASA eingesetzt, keine 25er. :?

    Ist nur so' ne Vermutung. Meine Lochkamera (6x9) muss mir erst noch zugeschickt werden, dann werde ich irgendwann auch aus Erfahrung sprechen können.

    Der Schwarzschildeffekt geht übrigens übel unlinear nach oben. Aus gemessenen 2 Minuten kann schon mal locker die tatsächlich benötigte Viertelstunde werden. Muss ich mal nachschlagen...


    Noch'n Tipp: Versuch's bei so "ungenauen" Prozessen wie der Lochkamerafotografie mit stark ausgleichenden Entwicklern. Maco Supergrain ist da zu nennen, aber selbstverständlich auch Rodinal, wenn man ihn hoch genug verdünnt. Je dünner die Suppe, desto besser gleicht sie die Kontraste im Negativ aus. Lass Dich von dem Unfug, den Agfa schreibt, nicht strubbelig machen. :wink:

    Viel Erfolg,
    Axel

    P.S.: Wenn Du mit Maco telefonierst, versuch' immer, den Onkel Schröder direkt dranzukriegen. Der Mann hat wirklich umfassend Ahnung, und auch wenn er ein exzellenter Verkäufer ist und auf seine Sachen nix kommen lässt, lohnt es sich doch immer, ihm zuzuhören. Seine Schergen bringe ich mit meinen Fragen auch immer sehr schnell an ihre Grenzen. :D

  • Also die Berechnungen für die Belichtung mache ich mit meinem Palmprogramm zu finden unter

    http://pdassi.de/product.php?pr…db11ec4e70d2343

    Die selben Belichtungszeiten bekomme ich auch mit dem Programm Lochkamera, zu finden unter

    http://www.ratzkowsky.de/html/freeware.html.

    Meine Lochkamera hat eine Brennweite von 55mm und mein Lochdurchmesser beträgt 0,33mm.
    Das ergibt eine Blende von 166.

    Die mit meinem Belichtungsmesser gemessene Zeit war 1/500 bei Blende 2.8.

    Wo mache ich denn den Fehler?
    Ich blicke echt nicht mehr durch...
    lg und vielen Dank
    Christina

  • Hallo, Christina.

    Zitat von "darvida"


    Meine Lochkamera hat eine Brennweite von 55mm und mein Lochdurchmesser beträgt 0,33mm.
    Das ergibt eine Blende von 166.

    Die Lochkamera, die ich bekommen soll, hat beim Filmformat 6x9 cm einen Lochdurchmesser von 0,3 mm. Das ergibt an der umgebauten Agfa Clack etwa 85 mm Brennweite bei einer Blende von f/283.

    Ich habe keinerlei Erfahrung mit Lochkameras und mir noch nicht die Mühe gemacht, die Programme oben auszuprobieren - aber im direkten Vergleich wundern mich die sehr unterschiedlichen Blendenzahlen bei vergleichbarem Lochdurchmesser... :?

    Zitat von "darvida"


    Die mit meinem Belichtungsmesser gemessene Zeit war 1/500 bei Blende 2.8.

    Wo mache ich denn den Fehler?

    Keine Ahnung. Lass uns mal rechnen:

    2,8 - 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16 - 22 - 32 - 48 - 64 - 90 - 128 - 180 - 250 - 350
    (Die Blendenreihe steigt bekanntlich mit der Wurzel aus 2)

    Deine Lochkamera bräuchte also 12 ganze Blendenstufen mehr Licht, als der Messwert aus dem Belichtungsmesser vorgibt. Meine bräuchte sogar gut 13 Stufen mehr.

    Zeitenreihe:
    500 - 250 - 125 - 60 - 30 - 15 - 8 - 4 - 2 - 1"- 2" - 4" - 8" - 15" - 30"

    Theoretisch stimmt Deine Rechnung also. Fragen wir Herrn Schwarzschild:

    Aus Worobiec / Spence "Workshop Monochrom":

    "Faustregel" (!)
    gemessen - empfohlen
    1" - 2"
    2" - 5"
    4" - 11"
    8" - 35"
    15" - 1,25'
    30" - 3'
    1' - 6'

    Da könnte also das erste Problem liegen: Wenn der Film nicht 12, sondern 35 Sekunden braucht, hat er schon mal 3 Blenden zu wenig Licht bekommen.

    Sollte Deine angenommene Blende von f/166 nicht stimmen und sich tatsächlich eher in der Gegend von f/300 bewegen, sind das 2 weitere Blendenstufen (Wurzel aus 2 x Wurzel aus 2 = 2) bei der Ermittlung der Zeit, also theoretische 30" statt der ermittelten 8".

    Würde dann nach Worobiec / Spence volle 3 Minuten ergeben, um Herrn Schwarzschild zufriden zu stellen. :roll:

    (Nebenbei ist natürlich auch zu beachten, dass allein durch den Auszug bei einer Fachkamera schnell 1-2 Blenden weniger an der Filmebene ankommen, als vorne durchs Objektiv gehen. Bei einer so kurzen Brennweite wie 55 mm ist das zwar noch kein Thema - aber ich weiß ja nicht, wie weit Du tatsächlich ausgezogen hast bei Deinen Aufnahmen.)

    Ich hab' jetzt auch nur böse theoretisiert. Aber ich würde Dich mal ermutigen, einfach ein weiteres Blatt zu opfern und mal eine Gegenprobe mit einer kräftig verlängerten Zeit zu wagen. Wenn danach was auf dem Film zu erkennen ist, weißt Du wenigstens, in welche Richtung sich die Geschichte bewegen muss.

    Zitat


    lg und vielen Dank
    Christina

    Gerne! Ich kann ja fast froh sein, dass Du die schlechten Erfahrungen machst, bevor ich meine Kamera bekomme.... :?

    Viel Erfolg!
    Axel

    P.S.: Wie entwickelst Du den GPF eigentlich? In der Trommel?
    Da er rotblind ist, kannst Du ihn unter geeignetem Duka-Licht in die Schale werfen und nach Sicht entwickeln. :wink:

  • Ich entwickle ihn in der Schale bei Rotlicht, da ich keine Angaben gefunden habe mit welchem Entwickler der Film wie lange braucht, also auf Sicht entwickeln....
    Blende = Brennweite/Lochdurchmesser = 55/0,33 =166,66
    Werde nun meine Sachen zusammenpacken und nochmals losziehen um nchmal Aufnahmen zu machen...
    Berichte dann am Abend was geworden ist.
    Vielen Dank und lg
    Christina...

  • Hallo Christina,
    ich schließe mich der Meinung von Axel an. Die Daten entsprechen in etwa meinen, mit denen ich belichte.

    Beim GPF ist die empfindliche Seite grau, die rote ist die ungeeignete. Die angegebene Empfindlichkeit stimmt allerdings hinten und vorne nicht.
    Und einiges andere ebenfalls...

    Mach eine Belichtungsreihe mit den von Axel angegebenen Daten und es geht weiter.

    Gruß
    Volker

  • So, zurück vom Planfilmkassetten laden aus dem Keller...

    Meine erste Vermutung war ja, das ich den Film falsch rum reingelegt habe.

    Der 5. Poster auf meine Frage nach wie lege ich den Film richtig ein hat diese auch beantwortet und was soll ich sagen...der Film war verkehrt drinnen, also mit der dunkleren Seite nach aussen...

    Also könnten die Belichtungszeiten doch stimmen.
    Und nun werde ich mich vor mein Haus begeben und mal eine Testreihe machen.

    Die Lichtverhältnisse sind ja die selben dort und so werde ich mal ein wenig testen....
    Vielen Dank schon mal und bis später wenn der Bericht folgt,
    lg
    Christina

  • Tja, Erfahrungen...
    zunächst hatte ich auch unbelichtete Negative. Dann kam die Suche nach dem passenden Entwickler. Und dann kamen die Probleme mit den Kratzern. Der Film ist ziemlich empfindlich. Der Versuch, vor dem Entwickeln zu härten, hat wenig gebracht. Weiter stört mich, daß der Film nicht genügend Dichte aufweist. Die Versuche, den Film auf ein Kontrastumfang von >2 zu bekommen, scheiterten. Nach zwei Belichtungen unter UV für Cyanos schaute die Emulsion aus wie Fischschuppen.

    Ein Bekannter ist sehr zufrieden mit dem Film. Seine Empfehlung: 50 ASA, Rodinal 1+50, 15 min bei 20 °C. Er macht damit Lochbildaufnahmen für Cyanos.
    Meine Empfehlung: Zu teuer für die Leistung, weg damit.

    Entwickelt habe ich den Film schließlich im Catechol von Moersch mit einem Schuß HC110. Meine Interpositive mit Spur SLD.
    Ich verwende den Film aber aus oben genannten Gründen nicht mehr, da es preiswerteres gibt bei besserer Leistung.

    Denke beim Belichten noch an folgenden Effekt der Lochbildkamera: Belichte auf die Schatten und entwickele entsprechend kürzer.
    Dies hat nichts mit Zone zu tun. Da die Schatten weniger Licht abbekommen, ist hier der Schwarzschildeffekt deutlicher als bei den Lichtern. Wenn Du "normal" belichtest, bleiben die Schatten unbelichtet. In der Praxis kann dies zu deutlichen Spreizungen führen.

    Soweit zu GPF, zu dem ich Dir leider nicht mehr sagen kann.

    Gruß
    Volker

  • So, hier nun mein Ergebniss zum Test:

    Habe mich vor mein Haus gestellt, Lochkamera auf ein Stativ.
    Belichtungsmesser zeigte 1/500 bei Blende 2.8 an.
    Das wären laut Rechner normale Belichtungszeit von etwa 7 sec.
    Wenn ich die Worobiec/Spence Schwarzschildtabelle hernehme entspricht eine gemessene Zeit von 8sec einer Belichtung von etwa 35sec.
    (Denke auf die eine Sekunde mehr oder weniger LIcht kommt es bei diesen Zeiten nicht an oder?).
    Jedenfalls habe ich dann den GPF mit folgenden Zeiten belichtet:
    7sec (normale gemessene Zeit), 12sec (Zeit die mir mein Rechner mit APX 25 als Film ausgewählt für Schwarzschild anzeigt, so wie ich auch am Tage davor belichtet hatte) und dann noch die Zeiten 15,20,25,30,35,40,50 und 55sec.
    Ab in den Keller zum Entwickeln und was war?
    Auf dem 50sec belichteten Film der zarte Hauch eines Bildes....
    Bild kann man das gar nicht nennen. Eine Stelle würde etwas dünkler sonst passierte nichts...
    Mhhh....
    Etwas entmutigt bin ich dann in mein Arbeitszimmer und machte eine Testaufnahme mit dem Polaback.
    Und irgendwie war da auch kein Bild zu sehen, der Abzug war schwarz in schwarz.
    Habe dann mit einer ganz feinen Nadel das Loch ein wenig größer gemacht und siehe da, es funktioniert wunderbar.
    Anscheinend war das Loch nicht so ganz Lichtudurchlässig wie es sein sollte.
    Bei bohren und vermessen mit dem Diaprojektor war es ja super in Ordnung, aber anscheinend ist beim Einbau in die Kamera etwas in das Loch gekommen oder so und nun war es nicht mehr so zu gebrauchen.
    Jetzt werde ich heute Nachmittag, falls das Wetter passt nochmal losziehen und ein paar Aufnahmen machen.
    Hoffe, das diesmal alles klappt es, bitte Daumen drücken...:wink:
    Vielen Dank und lg
    Christina

  • Hallo, Christina.

    Noch'n kleiner Tipp aus der Laborpraxis: Mach bei einer Zeitenreihe am besten auch volle Blendenstufen. In Deinem Fall also 8" - 15" - 30" - 60". So deckst Du mit viel weniger Aufwand den gleichen Bereich ab und kannst Deine Ergebnisse besser einordnen und bewerten.

    Ansonsten: Interessante Lösung des Problems... :wink:

    Zitat


    ...und siehe da, es funktioniert wunderbar.

    Aber mit welcher Zeit klappt's denn nun? Stimmt Dein berechneter Blendenwert? Welchen Schwarzschildfaktor bekommst Du denn nun raus?

    Gibst Du mir ein paar Zahlen zurück? :D

    Grüße,
    Axel

  • Hallo Christina,

    für die Testreihe mit GF Kasetten kannst du prima Probestreifen mit dem Schieber machen.
    Am günstigsten ist ein senkrecht gestreiftes Muster mit Hochformat Kasette. Im Idealfalle machst Du Dir in ca 1.8 cm Abständen Markierungen auf den Schieber, sodas Du auf ca. 6 Streifen kommst, die Du wie oben beschrieben in einem einfachen log. Abstand belichtest, indem Du den Schieber nach Ablauf der Zeit weiter heraus ziehst.
    Grüße Stephan Kissenbeck

  • Vielen Dank für den Tipp!
    So kann man eine Menge an Film und Geld sparen.
    Bin leider noch nicht dazugekommen noch mal zu testen...
    Unter der Woche wenn das Wetter passt habe ich keine Zeit und am Wochende regnet es immer bei uns :cry:
    Aber für diesen Samstag haben sie Sonne angesagt :lol:
    Mal sehen,
    nochmals vielen Dank für den Tipp!
    lg
    Christina

  • Hier ein Tipp für die Belichtungsbestimmung für Lochkameras.
    Entscheidend für die wirksame Blende ist natürlich die Lochgröße.Diese wiederum muß optimiert sein auf die Bildweite, damit die Zerstreuungskreise nicht zu groß werden. Das Loch einfach aufzubohren, damit die Belichtungszeit kürzer wird, bezahlen wir bei einer gegebenen Bildweite mit zunehmender Unschärfe.

    Die Bildweite ist der Abstand der Abbildung von der hinteren Hauptebene des Objektivs, in diesem Fall vom Loch. Hier einige optimale Lochdurchmesser für veschiedene Bildweiten mit Angabe der wirksamen Blende.

    Bildweite 30mm = Lochdurchmesser 0,2mm = effektive Blende 150
    Wir multiplizieren die auf dem Belichtungsmesser zwischen f16 und 22
    abgelesene Zeit mit 60.

    Bildweite 50mm = Lochdurchmesser 0,3mm = effektive Blende 1:170
    Wir multiplizieren die auf dem Belichtungsmesser bei f22
    abgelesene Zeit mit 60.

    Bildweite 100mm = Lochdurchmesser 0,4mm = effektive Blende 1:250
    Wir multiplizieren die auf dem Belichtungsmesser bei f32
    abgelesene Zeit mit 60.

    Bildweite 200mm = Lochdurchmesser 0,5mm = effektive Blende 1:400
    Wir multiplizieren die auf dem Belichtungsmesser bei f48-64
    abgelesene Zeit mit 60.

    Je länger die Belichtungszeit, desto mehr fällt der Schwarzschildeffekt ins Gewicht. Hier helfen die Tabellen der Filmhersteller.

    Freundlichen Gruß

    Burkhardt Kiegeland

  • Hallo, Burkhard.

    Danke - das verschafft mal einen richtigen Überblick.

    Was mich jetzt aber noch umtreibt, ist die Frage der Vignettierung. Je nach dem, wie die Erfahrungen mit meiner (demnächst eintreffenden) 6x9er-Lochkamera ausfallen, könnte ich auf die Idee kommen, mittels Loch eine Ultraweitwinkelkamera zu bauen.

    Dazu würde ich meine 13x18-Plaubel mit einem für geringe Bildweite geeigneten Loch ausrüsten. Die Frage ist nur - was kommt noch an den Ecken an, wenn ich - beispielsweise - eine Bildweite von 80 mm oder noch weniger ausprobieren will.

    Ist das überhaupt noch sinnvoll?

    Danke vorab,
    Axel

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