Ansel Adams - Provokante Fragen

  • Hallo,

    Zitat von "Rhiner"


    Damals hörte sicher nicht nur ich erstmals von Anselm Adams und seinem Zonensystem. Schon mit Blick auf den Inhalt seiner kreuzbraven Bilder wüsste ich nicht, dass einer von "uns" daran interessiert war und danach arbeitete.


    Wann hast Du das erste Mal von Adams gehört? Bei mir war es Ende der 70er, wenn nicht gar Anfang der 80er, in etwa zeitgleich also mit dem stärkeren Aufkommen der Ökobewegung. Die Zeit war plötzlich reif für solche Bilder - wenige Jahre vorher hätte man sie bestenfalls als ganz nett empfunden.

    Ich finde die Bilder zwar auch brav aber letztendlich ist das kein echtes Kriterium. Ich glaube, Deine andere Aussage

    Zitat

    Und das Adams gutes für die Natur mit mittelmäßigen Bildinhalten tat, ist ihm nicht vorzuwerfen sondern war genau richtig, um von der Masse verstanden zu werden.

    kommt der ganzen Sache deutlich näher: Dinge, die sich allzugroßer Beliebtheit erfreuen und gefördert werden (Fußball z. B. - hoffentlich gibts jetzt keinen Krieg!) sollten besonders kritisch betrachtet werden. Wer entscheidet was "förderungswürdig" ist? Welche Absichten stecken dahinter? Würden sich ähnlich gut aufgemachte Bücher anderer Photographen nicht genausogut verkaufen? - Letzteres vermutlich nicht, aber vermutlich deutlich besser als dies der Fall ist. Was geschähe mit dem Bekanntheitsgrad eines begabten, aber bis dato selbst in Fachkreisen wenig zur Kenntnis genommenen, Photographen - stünde diesem plötzlich solch ein Werbeetat zur Verfügung?

    Zitat von "Rhiner"


    Für mich ist Adams ein Marketing Genie wie einst national Charles Wilp.

    Letzteren schätze ich mehr. Die Älteren hier werden sich noch an die m. E. sehr witzige Afri - Cola - Werbung erinnern

    Zitat von "Uli"


    ... empfehle ich Adams' Adepten eher, sich mal das Werk anderer grosser Fotografen anzusehen, von denen sie möglicherweise weder Namen noch ein einziges Foto kennen, etwa von Russell Lee, Charles Sheeler und Dutzenden anderer amerikanischer Meister - von Fotografen anderer Länder will ich gar nicht reden.

    Sehr gut! Ganz meiner Meinung. Viele, auch angeblich Photographieinteressierte, scheinen außer dem Werk und Namen Adams nicht vieles zu kennen - und, der Seitenhieb sei mir verziehen, scheinen sich für anderes auch nicht interessieren zu wollen. Ist ja auch bequem. Die Bände Adams stehen in jeder Buchhandlung über 50qm griffbereit. Um anderes muß man sich bemühen. Oft ist es selbst in ansonsten sehr guten Bibliotheken nicht zu finden sondern muß per Fernleihe besorgt werden.Wenn es überhaupt jemals in Buchform erschien!

    Zitat von "Ralf"

    Aber irgendwann kann man es nicht mehr sehen und nicht mehr hören. Es reicht, wenn ich meine Kamera irgendwo vor einem Hüttenwerk aufbaue, schon kommt einer an und will wissen, was ich von den Bechers halte.

    Sei froh! Mir erzählen sie immer von ihrer Digitalkamera.

    Zitat von "Rhiner"

    Falls Du das liest und mit Blick auf Deine Gurkenscheibe denkst, ich widerspreche mir selbst, nö! Deine Gurke löst sich bei weiterer Vergrößerung vom stofflichen! her noch mehr auf.

    Ich weiß beim besten Willen nicht, was Du an der Gurkenscheibe auszusetzen hast. Ich halte die Arbeit, soweit ich das anhand der Bildschirmdarstellung beurteilen kann, für hervorragend umgesetzt und ansprechend. Mit "Bussi-Bussi", wie Du andernort schreibst hat das nicht das geringste zu tun.

    Grüße CP

  • Hallo Ihr alle, die Ihr Euch wegen Ansel Adams in den Haaren liegt.
    Die Frage nach seiner Bedeutung, so überflüssig sie ist, kommt immer mal wieder auf den Tisch. Und dies immer wieder mit den gleichen Argumenten.
    Klar ist folgendes: Ansel Adams ist einst vor uns hergegangen und wir stehen da und sehen seine großen Fußspuren. Für die meisten von uns erscheinen sie zu groß. Das führt dann zu seltsamen Überlegungen, die dahin führen, sich verbal über ihn zu erheben, da man es bildnerisch nicht schafft. Dergleichen habe ich schon vor Jahren auf Tagungen der GdL erlebt.
    Natürlich muß man bedenken, daß die ungeheuerliche Vielzahl von Adams-Photographien, die in Form von Kalendern und Bildbänden auf den Markt geworfen werden, einschüchternd wirken können. Etwa zwei Drittel dieser Bildmenge hat Adams selbst nie publiziert. Seine persönliche Auswahl war sehr streng.
    Adams war ein schlechter Geschäftsmann. Völlig sorgenfrei leben konnte er erst im Alter, nachdem sich einer seiner Schüler (der in der Tat ein kaufmännisches Genie war und ist) erbot, diese Arbeit für ihn zu übernehmen. Und er machte seinen Job so vorzüglich, daß Adams ihm die Nachlaßverwaltung übertrug. Später sollte sich das als großer Fehler erweisen. Mary Street Alinder, Adams vertraute Sekretärin: "During Ansels life, I saw myself as a counterbalance to Bill, but it was always Ansel who held the reins. With his death, Bill became a runaway."
    Für die tüchtig mitverdienende Nachlaßverwaltung wurden die Negative von Adams zu barem Geld. Und so gelangten in den letzten 20 Jahren Bilder in Form von Abzügen, Postern, Bildbänden und Kalendern auf den Markt, die Adams selbst niemals publiziert hätte. Man denke hier nur an die Farbphotos, die zu veröffentlichen er sogar untersagt hatte. Interessant ist, daß Monographien, die dies kritisch zu beurteilen wagten, kein Copyright für die Bilder bekamen, die sich in den Händen der Nachlaßverwaltung befinden. Sie mußten sich mit Epreuves begnügen, die Ansel Adams zufällig nicht zerrissen und verschenkt hatte, oder ganz auf Bilder verzichten.
    Wenn man sich mit den Bildbänden begnügt, die A.A. selbst bis 1984 verantwortet hat, dann erlebt man seine Bilderwelt als ein Gesamtwerk künstlerischer Feinheit und humanistischer Gesinnung. So wie er selbst es sich gewünscht hat.
    Ähnlich verhält es sich mit seinen "Basic Photo Series". Hier rate ich dazu, die deutsche Übersetzung in den Dachboden zu verfrachten und sich über eBay die vorzüglichen Originalausgaben con 1948 bis etwa 1962 zu beschaffen. In diesen Bänden findet man den ganzen Kerl mit seiner eigenen, unverwechselbaren Ausdrucksweise. Unverändert durch den sog. Co-Autor und den Übersetzer.
    Wer bei Adams engagierte Dokumentarphotographie vermisst, sollte sich seine Bilder in dem Buch "Born Free and Equal" ansehen. Diese Aufnahmen aus dem KZ Manzanar sind heute noch packend, ohne effekthascherisch zu sein, wie es mittlerweile Mode ist.
    Und überhaupt: "Dokumentarphotographien" sind auch Adams Landschaftsaufnahmen. Dokumente ungestörten Lebensraumes, für dessen Erhalt Ansel Adams Zeit seines Lebens im Einsatz war und, wie Ihr wißt, viel erreicht hat.
    Ich grüße Euch alle,
    Peter-Cornell

    PCR

  • Nicht vergessen sollte man, daß Alfred Stieglitz maßgeblich dazu beigetragen hat, um Adams bekannt zu machen.
    Stieglitz als Intellektueller, auch ein vortrefflicher Kenner der Kunstszene (mit O'Keefe liiert, europäische Impressionisten nach Amerika gebracht) hatte wohl seine Gründe Admas zu protegieren.

    Die Fotos von Manzanar (Link oben) sind reine Propaganda-Aufnahmen, ganz im Sinne des Auftraggebers. Erschreckend, da fällt mir nix mehr ein!

    Riktam

    Wenn es denn einen freien Willen gäbe, wer sollte den denn haben (Wittgenstein)

  • Moment mal, Riktam, was soll das?

    Du schreibst: "Die Fotos von Manzanar sind reine Propaganda-Aufnahmen. Ganz im Sinne des Auftraggebers."

    Propaganda für wen? Wer soll der Auftraggeber sein?

    Die Bilder zeigen inhaftierte Amerikaner, die nur deshalb (während Weltkrieg II) in Konzentrationslager zusammengetrieben wurden, weil sie japanischer Abstammung waren. Der Auftraggeber war Adams selbst, weil er mit diesem Verhalten seiner Regierung nicht einverstanden war.

    Da verwechselst Du wohl etwas. Oder betrachtest Du diese Bilder als japanische Propaganda? Adams wäre der letzte, der sich für so etwas hergegeben hätte.

    Gruß, Peter-Cornell

    PCR

  • @Peter-Cornell,

    ich muss Riktam beipflichten - auch für mich sind das Propagandaaufnahmen für die US Regierung. Lauter lachende und gutgelaunte Menschen, denen es gut geht, die Sport treiben. Nach hartem Journalismus sieht mir das nicht aus.
    Mag ja sein, das Ansel Adams die Bilder mit einer anderen Intention gemacht hat - ankommen tun sie - zumindest bei mir - anders. Vielleicht ist es einfach mnicht seine Art der Fotografie gewesen.

  • @Peter-Cornell

    Ich habe mir nicht die ganze Serie angeschaut, ich war nach den ersten betrachteten Bildern schon etwas befremdet. Auch wenn Adams keine journalistische Intention hatte, die für internierten amerikanischen Staatsbürger japanischer Abstammung war das eine Katastrophe und menschliche Enttäuschung. Das bringen diese Bilder nicht rüber.
    Ganz im Gegenteil. Die Bilder die ich gesehen haben reflektieren nicht das was war, sondern zeigen Adam'sche Ästhetik. Er hat sich wohl zu sehr um seine Zonen gekümmert.

    So seh ich das halt mal.

    Gruß
    Riktam

    Wenn es denn einen freien Willen gäbe, wer sollte den denn haben (Wittgenstein)

  • @ Peter-Cornell

    Adams' wollte mit seinen Fotos von Manzanar - nach seinen eigenen Worten - zeigen, " wie die Menschen dort unter großer Ungerechtigkeit und dem Verlust von Eigentum, Geschäft und Beruf gelitten haben, und dass sie dann ihre Niedergeschlagenheit und Verzweiflung überwanden, indem sie eine lebendige Gemeinschaft in einer dürren (aber großartigen) Umwelt aufgebaut haben."

    So Adams in einem Brief an die Library of Congress, der er seine Manzanar-Fotos stiftete.

    Leider widmen sich seine Fotos vom Internierungslager vor allem Letzterem und in einer Weise, dass man fast den Eindruck haben könnte, den Deportierten sei es dort gut gegangen. Das mag eine Fehlinterpration sein, aber ambivalent sind seine Manzanar- Fotos schon. Sie als Heldentat und singulär abzufeiern, wie es auch vielen Seiten im Internet geschieht - dafür besteht für mich kein Anlass.


    Schau dir zum Vergleich dazu die Fotos von Dorothea Lange an, von denen hier einige zu finden sind:
    http://content.cdlib.org/view?docId=tf5…7&query=Lange#6

    Anders als Adams hat sie auch fotografiert, wie die Internierten in ihren Heimatorten "evakuiert" wurden und an Sammelpunkten auf den Abtransport ins Lager warteten.
    http://memory.loc.gov/cgi-bin/query/…ucpub,tgmi,lamb

    Dieser Kontext fehlt bei Adams - leider! Der Meister hattte versäumt, hier eben die Klarheit zu verschaffen, auf die es ihm doch sonst so angekommen war.

    Und ein Letztes von mir zum Thema "Ansel Adams":

    Die von dir erwähnte Mary Alinder, seine langjährige Sekretärin und und dann Pflegerin, huldigte ihrem AA für meinen Geschmack allzusehr, als dass ich sie als Geschichtsquelle ganz ernst nehmen könnte. Für eine Biografie braucht es eben nicht nur Nähe, sondern auch Distanz. Und die fehlte ihr gewaltig:

    In the death scene of "Ansel Adams: A Biography," the author crawls into bed with her newly deceased subject: "He was still warm. . . . I placed my cheek next to his once more and whispered that it was time for him to go. . . . I had a strange feeling, and turning around, I saw Ansel up in the corner of the room looking down at us." Perhaps, she says, "we saw AA as he left his body."
    (Sarah Boxer in der New York Times vom 19. Juli 1996)


    Gruß
    Uli

    Alles kommt zu dem, der warten kann

  • anfang der 80er fing ich mit fotografieren an, sw-labor, spaeter farblabor und so. da kamen mir die 3 lehrbuecher von adams gerde recht, auch wenn ich die ganze zonensache bei den damaligen wesentlich besseren sw-filmen nicht mehr als so notwendig ansah. zumindest hat man eine menge zusammenhaenge kapiert.

    die fotos haben mir auch sehr gut gefallen, auch wenn ich mich nie mit der landschaftsfotografie praktisch beschaeftigt habe.

    in den 90ern habe ich kaum mehr fotografiert, fing erst vor 4 jahren wieder an und beschaeftigte mich mit ganz anderen fotografierstilen. bis vor kurzem fand ich adams-bilder eher langweilig und oede und konnte meine begeisterung fuer ihn damals nicht nachvollziehen.

    mittlerweile sehe ich es etwas anders: seine bilder gefallen mir doch recht gut. sie sind schoen gestaltet und technisch perfekt. den hype um ihn kann ich wirklich nicht so ganz verstehen, besonders diese nachaefferei seines stils. dieser stil hat in seine zeit gepasst, wer heute noch ausschliesslich solche fotos solcher motive macht, ist fuer mich ein romantiker. wenn es ihnen spass macht, ist das sicherlich eine gute sache, fuer mich zaehlen sie aber weder zu den interessanten noch guten fotografen ->andreas weidner

  • Wieder zurück zu Adams und seinem Manzanar Buch!

    Ich habe das ganze Buch angeschaut und wenn es auch nur ca 3 Bilder waren wo die Leute nicht so glücklich dreingeschaut haben, muss ich Euch an paar wichtige Sachen erinnern!
    1. Adams hat den 14. Verfassungsartikel schon ziemlich am Anfang zitiert das alle Leute gleiche rechte hätten usw.
    2. Vergesst ihr es war Krieg ein sehr grausamer sogar und die Japaner hatten Pearl Harbor zerstört.
    3. Die Amis hatte extrem Angst vor japanischen Spionen!
    4. Verglichen mit den Deutschen Internierungslager war Manzanar eine relativ bis ziemlich heile Welt!
    5. Wollte Adams zeigen he Leute das sind nette Leute wie Du und ich und die sind weil sie ehemals Japaner waren, da eingepfercht, das ist nicht okay!
    6. Da ja Adams sehr viele hohe Politiker kannte, wollte er die mit Sicherheit nicht gerade vor den Kopf stossen mit einer zu heftigen Message!
    7. Amerika hatte zu dem Zeitpunkt Japan den Krieg erklärt und Krieg ist sowas wie ein Krebsgeschwür nur in grösserer Form!
    8. Müsste man sich als Journalist vielleicht auch manchmal Fragen ob es dem Frieden dient, wenn man tagtäglich die brutalsten Scenen zeigt in Wort und Bild oder ob es denn Hass zwischen Israelis und Palästinensern nur weiter schürt, wäre eine gute Grundlage für die Friedensforschung!

    Da wir Adams nicht mehr Fragen können, müssen wir der Gerechtigkeit halber, einfach an alle Aspekte der veruchten Zeit von den Trümmerjahren denken und hoffen das es nie mehr passiert!

    Auch wenn ich kein Jünger von AA bin so hat er zwar vorwiegend mit schönen Bildern, aber wenigstens im Text mit den Fingern drauf gezeigt!
    In Deutschland hatten zur gleichen Zeit respektive schon etwas früher, leider zu lange und viel zu viele nur zugeschaut!
    Liebe Grüsse Armin

    " You push the button and we do the rest."
    Kodak Werbespruch!
    Today
    "You push the button and the pixels do the rest"

  • Hallo,

    in Bezug auf Manzanar kann ich Armin voll zustimmen. Im Vergleich zu den Konzentrationslagern in Europa ging es in den sog. Relocation Camps nicht darum, Menschen zu vernichten. Adams wollte die Gefangenen als amerikanische Bürger zeigen (die sie ja waren) und dies in aller ihrer Würde. Und diese Würde war ihm wesentlich. Er hat sie auf seine ganz persönliche Art geschildert (wie Dorothea Lange es auf ihre Art getan hat!). Hinzu kommt noch eines: Japaner verstehen es, wo immer es auch sein mag, sich perfekt zu arrangieren. D.h. sich "heimisch" einzurichten. Selbst ein Obdachloser in Osaka z.B. hält seine "Pappkartonwohnung" unter der Hankyubahnbrücke sauber.

    Zur Vermarktung der Adams-Bilder: Vor Jahren schon äußerte sich ein enger Freund von Adams, Beaumont Newhall, in einem Gespräch ziemlich verärgert über die Handlungsweise der Nachlaßverwaltung. Auch Cole Weston ließ kein gutes Haar daran. Ich halte Frau Alinder für absolut vertrauenswürdig. Daß sie ihren Chef gerne hatte, spricht nicht gegen sie.

    Im Übrigen: ob man die photographische Arbeit von Adams mag oder nicht, das ist eine Sache der persönlichen Vorliebe. Man sollte sich nur davor hüten, seine Bilder zu imitieren. Annehmen kann man jedoch von ihm seine Achtung vor den Menschen und vor der Natur. Sie ist ein gutes Hilfsmittel beim Umgang mit der Kamera.


    Viele Grüße Euch allen,
    Peter-Cornell

    PCR

  • Hallo,

    deshalb gab es zum Thema "Gurke" keinen Kommentar von mir! :wink:

    Ich habe eigentlich den Thread von CP geöffnet, weil es ein sehr sehr anspruchsvolle und überaus interessante Überschrift enthielt. Und ich durch diese Diskus über AA sehr viel lernen konnte. Da ich leider noch nicht :oops: in der Lage war, einen Original-Print zu betrachten (schade). Ja, einige Bücher zu lesen und die Bilder anschauen - ok - Zonensystem zu beherrschen ist auch gut - aber für die EIGENE Entwicklung vom Exponieren bis zum Print habe ich immer versucht mein "eigenes Zonensystem" zu behalten. Denn nur das kann "meiner" Aussage Kraft verleihen. Mit dem AA´sche hätte ich nur meine Aussagekraft von jemand anderem imitiert....
    Das versuche ICH jedenfalls heute noch zu vermeiden.

    Die Bilder (in Büchern und auf Kalendern) gefallen mir trotzdem sehr gut - sind ja auch AA-Bilder und das sollen sie meiner Meinung auch bleiben.

    Liebe Grüße
    Jutta

    Licht ist Lebenselement

  • Um noch 'mal auf die ursprüngliche Frage zu antworten: Adams hatte Ideen, Grundsätze, wie zum Beispiel die Bewahrung der ursprünglichen Natur des Amerikanischen Westen. Er hat diese Ideen mit damals innovativen Fototechniken dargestellt und einen ganzen Stil geschaffen. Dieser (West Coast Photography) ist von so vielen aufgenommen und für andere Ziele (ich sage nur: Postkarte) benutzt worden, dass er jetzt ein bisschen ausgelutscht ist. Aber er kann auch noch eigenständig und nicht epigonenhaft verwendet werden, schaut Euch 'mal die Pteroglyphen-Fotos von John Wimberly an!
    Das ist Sankt Ansel für mich!

    Those who can ... do,
    those who can't ... teach.

  • Hallo,

    @ Jutta: keine Sorge, Adams' Zonensystem ist nur ein technisches Hilfsmittel. Die ganz persönliche Wesenart eines Bildes wird davon in keiner Weise verfälscht. Hat man das System einmal begriffen (was nicht schwer ist), dann kann man es ohne Mühe den eigenen Bedürfnissen anpassen und damit gut arbeiten.

    Prints von Ansel Adams kann man, wenn man im Badischen wohnt, jeden Juni auf der Art in Basel sehen. Etwas weiter, in Zürich ist die Sammlung von Kaspar Fleischmann zu Hause. Adams, Caponigro, Stieglitz, Strand und viele andere sind in dieser Sammlung zu finden.

    Beste Grüße, Peter-Cornell

    PCR

  • Hallo Peter Cornell,

    Zitat

    @ Jutta: keine Sorge, Adams' Zonensystem ist nur ein technisches Hilfsmittel. Die ganz persönliche Wesenart eines Bildes wird davon in keiner Weise verfälscht. Hat man das System einmal begriffen (was nicht schwer ist), dann kann man es ohne Mühe den eigenen Bedürfnissen anpassen und damit gut arbeiten.

    Genau, so sehe ich das auch.

    Zitat

    Prints von Ansel Adams kann man, wenn man im Badischen wohnt, jeden Juni auf der Art in Basel sehen. Etwas weiter, in Zürich ist die Sammlung von Kaspar Fleischmann zu Hause. Adams, Caponigro, Stieglitz, Strand und viele andere sind in dieser Sammlung zu finden.

    Vielen Dank für den Tipp, das werde ich auf jedenfall nächstes Jahr nachholen. Schon alleine wegen Strand, den ich sehr bewundere und sehr hoch schätze!

    Liebe Grüße
    Jutta

    Licht ist Lebenselement

  • @ Phaedrus

    Dass Adams in seiner Landschaftsfotografie "einen ganzen Stil geschaffen " hat, halte ich für zweifelhaft. Wohl war er wie andere Mitglieder der Gruppe f64 erklärter Gegner des Piktorialismus - der Weichzeichnerei - , ansonsten betrieb er seine Landschaftsfotografie aber wie "Malerei mit anderen Mitteln". Und hatte dabei in Komposition und Lichtführung unverkennbar Vorgänger oder Vorbilder in amerikanischen Meistern der "heroischen" Malerei, wie z.B. Alfred Bierstadt, Thomas Cole, Frederic Edwin Church oder Gilbert Munger. Adams ist damit aber beileibe nicht zu dem Erfinder der amerikanischen heroischen Landschaftsfotografie geworden. Diesen Pfad hatten schon Fotografen wie Watkins, Sullivan oder Eadweard Muybridge gebahnt - Jahrzehnte vor AA.

    Einige Fundsachen, die meine Behauptung vielleicht etwas illustrieren:

    http://www.carnegiemuseums.org/cmag/bk_issue/…r/feature1.html
    http://www.d.umn.edu/tma/MungerSite…Pages/ID83.html
    http://memory.loc.gov/service/pnp/cp…00/3b00606v.jpg

    Auch AA hat auf den Schultern von anderen vor ihm gestanden. Das sollte man nicht vergessen, wenn man seine Größe bemißt.

    HG
    Uli

    Alles kommt zu dem, der warten kann

  • Hallo Jutta,

    um Dir den Weg zu den Bildern von Paul Strand und Ansel Adams und anderen zu erleichtern, hier eine Seite, die nicht nur Dich interessieren dürfte:

    http://www.unipublic.unizh.ch/campus/uni-news/2006/2214.html

    Ob die "Stockeregg" in der Stockerstraße noch als Ort der Sammlung existiert, das weiß ich leider nicht. Aber das wird man Dir im Kunsthaus sagen können.

    Beste Grüße,
    Peter-Cornell[/url]

    PCR

  • Hallo Peter

    Die Stockeregg ist reduziert noch aktiv, weiss leider die heutigen Öffnungszeiten auch nicht war jetzt die letzten paar Jahre nicht mehr da weil man häufig nur noch auf Voranmeldung reinkam!
    Bei Vernissagen konnte man da früher Tina Turner treffen!
    Die bei Fleischmann in der gleichen Villa wohnt und mit ihm befreundet ist!
    MFG Armin

    Hier der link: http://www.stockeregg.com/

    " You push the button and we do the rest."
    Kodak Werbespruch!
    Today
    "You push the button and the pixels do the rest"

  • Hallo Peter,

    vielen Dank! Ich werde mich im Kunsthaus melden ...!

    Lg, Jutta

    PS: Dein Buch "Aktfotografie" Meisterwerke aus 150 Jahren
    war für mich ein Lehrbuch aus aller feinster Sahne :wink:

    Licht ist Lebenselement

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