Ansel Adams - Provokante Fragen

  • Hallo,


    mich würde interessieren, wie Ihr zum Werk Ansel Adams steht.

    Ich hatte am Wochenende bei einem Bekannten mal wieder einige der Bücher Adams und einen auf englisch gehaltenen Bildband, den ich bislang noch nicht kannte, in den Händen.

    Ich beneide Adams um seine Technik. Allein schon diese macht seine Bilder zu echten Hinguckern und ich fragte mich sofort, ob es mir jemals möglich sei, eine derartige Qualität, die in den Büchern trotz des Druckes immer noch rüberkommt, zu erreichen.

    Mein Zweifel begann am nächsten Tag als mir auffiel, daß ich mich an viele seiner Bilder gar nicht mehr so richtig erinnern konnte oder mir nur der Begriff "ganz nett" einfiel. Zur Erläuterung: während meines Architekturstudiums war die Beurteilung einer Arbeit als "ganz nett" so ziemlich das Schlimmste was geschehen konnte. "Da hat sich einer verdammt viel Mühe gegeben, das sieht man auch, aber mehr kam eben nicht raus."

    Mich bewegen die Bilder Adams einfach nicht. Ich kenne schlechter ausgearbeitete Bilder aus der Reportagephotographie, die mich trotz all ihrer technischen und kompositorischen Mängel, letztere freilich in einem gewissen Maß auch Ansichtssache, einfach mehr berühren und die sich in meine Erinnerung förmlich einbrannten. Ich denke, es ist überflüssig, diese Bilder jetzt aufzuzählen, dürften doch alle hier ähnliche Erfahrungen gemacht haben, evtl. mit anderen Bildern.

    Aber Ansel Adams! Sein Weltruhm! - Irgendwas muß doch dran sein! - So mein Gedanke. Vorhin schnell in die Bibliothek gegangen. Ich hatte Glück: einiges befindet sich im Präsenzbereich, die Bücher im Leihverkehr sind immer auf viele Wochen ausgeliehen (weil die Bilder so gut sind? Oder weil man aufgrund des Ruhmes davon ausgeht, daß sie zwingend gut sein müssen?). An meinem Eindruck hat sich nichts geändert. Phantastisch ausgearbeitet, die Texte, aber um die ging es mir ja gar nicht, nett zu lesen - aber damit hat es sich schon.

    Und wie geht es Euch?

    Grüße CP

  • Hallo CP,

    mach doch einfach von dem, was Dir am besten gefällt Bilder
    in der Qualität von Adams und stell sie hier ein,
    wir haben dann alle etwas davon.
    Oder lese auch der vollständigkeithalber
    seine Biographie, in der man viel über Ihn erfährt.
    Oder schreibe das Moma an und frage Sie, warum die den ollen Adams
    ständig irgendwo hängen haben.

    Ich denke, jeder, der versucht diese Qualität zu erreichen
    wird merken, das er für die Zeit, in der er seine bedeutendsten Photos gemacht hat, ausserwöhnliches vollbrachte.
    Oder besser anders herum gefragt, warum müssen heute noch so viele
    inteligente Köppe mit schönen Motiven Schrott abliefern.
    Unter Adams Gesichtspunkten wären 85 % der Galerie hier unter Problemfälle abzubuchen ( Danke an zB Jutta und Tim, für die es sich noch lohnt die Galerie aufzumachen)
    Alte Häuser und Schnee in den Bergen waren damals ebend angesagt und heute auch noch nicht out.
    Das Ziel, das er erreichen wollte hat er voll erfüllt.
    Schöne Bilder seiner Umwelt zu erstellen und den Menschen die Möglichkeit zu geben, unkompliziert zu so guten Ergebnissen zu kommen...
    bis auf einen kleinen Staat in Zentraleuropa, der unerbittert Wiederstand leistet.
    Verstehe mich bitte nicht Falsch, aber ich weis einfach nicht, warum er immer in eine Ecke gestellt wird, in die er nicht gehört um ihn dann schlecht zu machen.

    Grüße Stephan

    Kann man alles in S/W fotografieren?
    Fotografieren ja, aber man muß es auch printen können :)

  • Hallo

    die Adams-Trilogie war damals meine erste "seriöse" Buchinvestition zum Thema Fotografie. Sau teuer, aber Adams war (und ist) nun mal eine Mythen umworbene Person. Hab die Bücher verschlungen und war im geheimen froh dass ich keine Grossformatkamera hatte, damit ich diesem Umstand die Schuld geben konnte dass meine Bilder nun doch nicht immer so gut sind...

    Mit mehr Erfahrung und Wissen, auch was die Werke anderer Fotografen angeht, wurde mir langsam bewusst, dass einige der schönsten Bilder (für mich) von Leuten hergestellt wurden, die teilweise nicht imstande waren einen Film einzulegen! Belichtungsmesser Daumen mal Pi...

    Habe in einer Ausstellung originale Adams Vergrößerungen gesehen; die waren sehr sehr schön, technisch perfekt und wirklich überzeugend. Aber die Bilder selbst, also der Bildinhalt, nun ja, irgendwie steril. Richtig Emotionen können sie bei mir nicht wecken, wie es einige andere imstande sind.

    Inzwischen bin ich von Adams weggedriftet. Vollsten Respekt vor seiner Technik, ich bin noch weit weg von seinem Niveau, aber das ist mir eigentlich nicht mehr so wichtig. Ich glaube dass ein wirklich gutes Bild auch bei nicht optimaler Technik rüberkommt. Ich selbst bin zu viel Techniker und die Abwendung von der Technik(verliebtheit) beschert mir bessere Bilder.

    Ciao
    Marco

    Wenn du weißt, was du tust, kannst du tun, was du willst.
    Beweglichkeit startet im Gehirn. (Moshe Feldenkrais)

  • UND WIE GEHT ES EUCH ...

    Recht ähnlich. Ich sehe jedenfalls keinen Grund, ihn zum Heiligen ("St. Ansel") zu erklären, wie es vor allem amerikanische Fans tun. Unbestritten war ein Adams ein großer Techniker, und viele Fotos von ihm bringen auch die Monumentalität einiger Landschaften rüber. Aber sonst? - Viel Ansichtskarte und eher durchschnittliche Porträtfotografie ( seine Serien vom Internierungslager Manzanar sind nachgerade schwach) bei gleichzeitig fast atemberaubender Meisterschaft in Selbstvermarktung und Selbstüberhöhung.

    Was der leider viel zu wenig bekannte Ralph Steiner einmal in Bezug auf Stieglitz und Minor White geschrieben hat, trifft nach meiner Meinung fast noch stärker auf A.A. zu:

    ... they both did what I call post-transcendentalizing of their work. When a bowler twists his body after the ball has left his hand in order to influence the direction it will take, that is called "body English".Quite a few photographers give their prints "body English" after they are finished and mounted. They talk up their prints and add value and meaning with words...
    (aus: Ralph Steiner A POINT OF VIEW, Wesleyan University Press, Middletown, 1978) [/i]

    Wenn mich Eindruck und Erinnerung nicht trügen, dann erscheinen manche Adams- Fotos heute in Duotone gedruckt brillanter, als es die Originale in Wirklichkeit sind.

    Ich will Adams mit dieser Einschätzung nicht schlecht machen, ich halte ihn eben nur für überschätzt. An meinen "Heiligen" - Paul Strand - oder an Edward Weston reicht er jedenfalls nicht heran, weder in der Breite des Schaffens noch was die Tiefe angeht.

    Alles kommt zu dem, der warten kann

  • Hallo Stephan,

    Zitat

    mach doch einfach von dem, was Dir am besten gefällt Bilder
    in der Qualität von Adams und stell sie hier ein,

    Darum geht es nicht. Daß ich diese Qualität nicht hinkriege habe ich ja selbst schon geschrieben. Ich glaube auch nicht, daß meine Photos hier auf großes Interesse stießen. Ich photographiere ziemlich brav dokumentarisch im Bereich der historischen Architektur. Andererseits - wenn ich mir das Werk der Bechers so anschaue - wieso eigentlich nicht. Ich denke darüber nach!

    Zitat

    Oder schreibe das Moma an und frage Sie, warum die den ollen Adams
    ständig irgendwo hängen haben.

    Ohne jetzt zu wissen, was das Moma ist, vermutlich auch wegen des großen Bekanntheitsgrades von Adams.

    Zitat

    Ich denke, jeder, der versucht diese Qualität zu erreichen
    wird merken, das er für die Zeit, in der er seine bedeutendsten Photos gemacht hat, ausserwöhnliches vollbrachte.

    Gerade das gestehe ich ihm mittlerweile aber nur noch in technischer Hinsicht zu. Für mich - das ist natürlich subjektiv - haben seine Bilder kaum eine Aussage.

    Zitat

    Unter Adams Gesichtspunkten wären 85 % der Galerie hier unter Problemfälle abzubuchen ( Danke an zB Jutta und Tim, für die es sich noch lohnt die Galerie aufzumachen)

    Mag ja sein. Aber nur ein Bruchteil der hier versammelten widmet sein ganzes Leben (man hat ja auch noch einem Broterwerb nachzugehen) der Photographie.

    Zitat

    den Menschen die Möglichkeit zu geben, unkompliziert zu so guten Ergebnissen zu kommen...

    Naja - für unkompliziert halte ich das Zonensystem nicht. Ich lernte mal einen Herrn kennen, der vor lauter Kallibriererei nicht mehr zum Photographieren kam.

    Zitat


    Verstehe mich bitte nicht Falsch, aber ich weis einfach nicht, warum er immer in eine Ecke gestellt wird, in die er nicht gehört um ihn dann schlecht zu machen.

    Von wem wird er denn in eine Ecke gestellt? Das ist es doch, was mich u. a. zu meinen Fragen veranlasste. Ich kenne keinerlei Kritik an Adams - nur Kritik am Zonensystem. Wer macht ihn den schlecht? Das bitte ich Dich schon etwas näher zu erläutern? Ich bestimmt nicht! Ich schrieb oben nur, daß ich mit seinen Bildern nicht viel anzufangen vermag. Auch das erinnert mich an mein Studium. Kritik an Le Corbusier wurde als Gotteslästerung empfunden - Kritik am m. E. sehr viel begabteren Mies van der Rohe nicht. Ich bin aber der Meinung, daß das Werk eines Jeden der Kritik nicht nur unterworfen werden darf sondern muß!


    Grüße CP

    Einmal editiert, zuletzt von cp (8. November 2006 um 14:21)

  • was auch die technik angeht, (also das zonensystem);
    so denke ich das sich da vielles ueberholt hat;
    allein schon durch die modernen filme geht da nicht mehr alles.
    busladungen voll fotografen sind aber scheints immer noch
    mit dem "eintesten" ihrer filme und entwickler beschaeftigt...

  • Hallo Michael Paul,


    ich bin der Meinung jeder, ob er es später anwendet oder nicht, sollte sich mit dem Zonensystem auseinandergesetzt haben. Es ist ein wundervolle Möglichkeit, sich mit den Zusammenhängen von Belichtung und Entwicklung vertraut zu machen. Allein schon das Prinzip der Vorvisualisierung ist didaktisch nicht zu unterschätzen. Es muß ja nicht, wie in dem einen Fall, den ich beschrieb, zu Graukartenabphotgraphierfetischismus führen.

    In einem Buch las ich, das Zonensystem sei ein wundervoller Diener und ein schrecklicher Herr. Das glaube ich auch. Obwohl Adams deutlich weniger dogmatisch war als seine Jünger. So etwas kommt aber anderswo auch vor.

    Mir geht es hier auch gar nicht ums Zonensystem, obwohl man es bei der Berurteilung des Werkes Adams nicht außen vor lassen kann - mir geht es um sein Werk, das mir (ich erhebe ja keinen Allgemeinheitsanspruch auf meine Ansicht) als überbewertet erscheint.

    Grüße CP

    Einmal editiert, zuletzt von cp (8. November 2006 um 15:32)

  • Hallo,

    Also ich sehe das so: Es gibt großgeschriebene kleine Künstler, kleingeschriebene große Künstler, kleingeschriebene kleine Künstler und gr0ßgeschriebene große Künstler.
    Ich habe bisher nur technische Werke von Ansel in den Händen gehabt und keine Biographien. Man müsste sich seine Biographien ansehen um auf die Wege zu kommen die ihn groß gemacht haben. Was ich weis war er Mitglied des Vereins Blende64 (genauer Name ist mir entfallen) --> eine Möglichkeit. Ein Mentor seiner Zeit, Vorreiter, ...

    mfg Stewy

    Auch das geringste Schaffen steht höher als das Reden über Geschaffenes.
    - NIETZSCHE -

  • Zitat von "StephanKißenbeck"


    ...
    Unter Adams Gesichtspunkten wären 85 % der Galerie hier unter Problemfälle abzubuchen ( Danke an zB Jutta und Tim, für die es sich noch lohnt die Galerie aufzumachen)
    ...
    Grüße Stephan

    Vielen Dank Stephan :twisted: , das ermutigt mich (als Anfänger) wirklich hier weiter was hochzuladen.
    Wenn ich dann noch diese nervige Umfrage sehe... nöh langsam ist Schluß hier, ich glaube im englisch sprachigen largeformat.... gibt es auch noch ne Alternative.


    gruß,
    peter

  • ansel adams ist für mich ein ganz großer.
    ihn auf seine technik zu reduzieren tut ihm schwer unrecht.
    sicherlich ist vieles was er fotografiert hat und wie er es fotografiert hat heute nicht mehr en vogue. die laute bildsprache der werbung hat uns für viele leise töne taub gemacht. und adams als dokumentar einer wundervollen landschaft hat in meinen augen (oder ohren ;) ) eher die leisen töne angeschlagen.
    ich kenne nicht sein ganzes werk sondern eigentlich nur seine landschaften - aber die beeindrucken mich nach wie vor und ich habe nicht nur den moonrise over san fernando (hieß doch so, oder?) im kopf.

    sicherlich hat jeder von uns fotografen im kopf, die er für gnadenlos überschätzt hält. und das dürften bei allen von uns in der regel andere sein. so wie es dir mit adams geht, geht es mir mit tillmanns und gursky.

  • Hallo Stewy,

    Zitat

    Man müsste sich seine Biographien ansehen um auf die Wege zu kommen die ihn groß gemacht haben.

    Und man müsste auch nachforschen, wer diese Biographien geschrieben hat und mit welcher Absicht. Meiner Erfahrung nach wird nur in einem oeuvre mehr gelogen als in Biographien - in Autobiographien.

    Ich denke mal, es würde lohnen, das Marketingkonzept, das dem Vertrieb der Adamschen Produkte (Bücher, Kalender, ...) zugrundeliegt zu untersuchen. Man darf nicht vergessen, daß es sich hier um einen heftig umworbenen Markt von vielen Millionen Dollar handelt.

    Erstaunlich finde ich, daß ich immer mal wieder auf ansonsten nicht ungebildete Zeitgenossen stieß, die außer Adams keinen weiteren Photgraphen zu nennen wußten - allerdings kannten viele von denen außer dem Namen auch nichts - kein Bild, keine Publikation.

    Grüße CP

    Einmal editiert, zuletzt von cp (8. November 2006 um 14:56)

  • Adams war vor allem ein Genie darin, sich selbst bei denen, die in der Kunstszene über Top oder Flop entscheiden, in einer Weise zu verkaufen, daß eine objektive Diskussion über sein Werk bis heute noch nicht möglich scheint. Ich finde seine Bilder technisch sehr ordentlich aber langweilig.

    Das ist natürlich nur meine völlig unmaßgebliche Privatmeinung. Mir fällt auch zu Newton nix ein, und ich finde nix geschwätziger und unnützer als die Bücher von Feininger (junior).

    Ralf

  • Hallo Peter,

    Zitat


    ich glaube im englisch sprachigen largeformat.... gibt es auch noch ne Alternative.

    Neee Du, lass mal!!! 8) Ich lese dort und auch in anderen englischsprachigen Foren mit und ...

    Da bringen einige den Mut auf, der mittlerweile dazugehört, einige Bilder in die Gal(l)erie einzustellen und werden gleich mit einer Messlatte konfrontiert, daß man meinen könnte, dieses Forum sei nur für eine winzige Elite gedacht. ( Nur, wer definiert dann eigentlich, was eine Elite ist. Wenn ich mir unsere Eliten in Politik und Wirtschaft so anschaue ...)

    Bleib besser hier!

    Grüße CP

  • Peter:

    ich glaube, da hast du jemanden deutlich missverstanden.
    so wie ich stephan verstehe, ging es nicht um seine oder unsere ansprüche an die technik, sondern an die von adams.

    das in threads wie diesem hier auch mal etwas überspitzt wird sollte bestimmt niemanden abhalten bilder zur diskussion zu stellen.

  • Hallo,


    ich hatte an anderer Stelle schon geschrieben, daß mir die Galerie auch nicht so gefalle. Allerdings bezog sich das eher auf das wüste Durcheinander von "Problemfällen" und Bildern - die Unterscheidung GF/MF hat mich nie sonderlich interessiert.

    Andererseits, so sehr, wie dies hier zur Zeit geschieht, muß man sein Licht auch nicht unter den Scheffel stellen. Laufe ich durch Städte und schaue mir das Angebot gelernter Photographen speziell zur Hochzeitsphotographie in ihren Schaufenstern an ... Ich wende mich dann nicht selten mit Grausen. Das gleiche gilt auch für Internetseiten mancher Anbieter.

    Oder das entsetzliche Werk des zeitweilig weltbestbezahlten Juergen Teller - wenn ich mal etwas Geld über habe, schenk ich ihm einen Beli.

    Die wenigsten hier betreiben die Photographie beruflich, für viele ist sie ein Zeitvertreib und dagegen ist doch überhaupt nichts zu sagen. Dazu sind die meisten hier durchaus für Kritik empfänglich, sonst würden sie ihre Bilder erst gar nicht einstellen.

    Schaue ich mir die Homepages von Mitforenten an, was ich häufig tue, so bin ich teilweise sehr angenehm überrascht über die für meine Begriffe doch recht ordentliche bis sehr hohe Qualität dessen, was dort geboten wird. Gerade das Werk von Harald Finster, der sich hier leider kaum noch blicken läßt, hat für mich, ich photographiere ja sehr Verwandtes, geradezu Vorbildcharakter bekommen.

    Doch zurück zu Herrn Adams: Ich wollte in keiner Weise sein Werk schmähen! Auch ich habe aus seinen Büchern so manches Wissenswerte mitgenommen. Daher erstaunte mich ja meine neue Erkenntnis, ich hatte seine Bücher schon seit längerem nicht mehr in den Händen, daß ich mit seinen Bildern nicht allzuviel anzufangen weiß. Ich will Adams damit bestimmt nicht in eine Schmuddelecke stellen, ich halte ihn einfach für überbewertet und wollte daher eine Diskussion, sie ist ja schon voll im Gange, anzetteln.


    Grüße CP

    Einmal editiert, zuletzt von cp (8. November 2006 um 15:35)

  • Hallo Stephan,


    mach doch einfach von dem, was Dir am besten gefällt Bilder
    in der Qualität von Adams und stell sie hier ein,


    Darum geht es nicht. Daß ich diese Qualität nicht hinkriege habe ich ja selbst schon geschrieben. Ich glaube auch nicht, daß meine Photos hier auf großes Interesse stießen. Ich photographiere ziemlich brav dokumentarisch im Bereich der historischen Architektur. Andererseits - wenn ich mir das Werk der Bechers so anschaue - wieso eigentlich nicht. Ich denke darüber nach!


    >>>Genau, es gibt viele Motive, die man so beackern kann wie es einem beliebt. Das ist auch die Motivation des Zonensystems, sozusagen den "Farben" Namen zu geben, um sie nach "eigenem Gusto" zu plazieren.
    Das ist die Inovation dahinter, nicht zu sagen, die Haut muß immer in Zone VI liegen.

    Oder schreibe das Moma an und frage Sie, warum die den ollen Adams
    ständig irgendwo hängen haben.

    Ohne jetzt zu wissen, was das Moma ist, vermutlich auch wegen des großen Bekanntheitsgrades von Adams.

    >>>so ne kleine Klitsche in Amiland, muß man nicht als Kunstinteressierter kennen
    http://www.moma.org/ :roll:

    Ich denke, jeder, der versucht diese Qualität zu erreichen
    wird merken, das er für die Zeit, in der er seine bedeutendsten Photos gemacht hat, ausserwöhnliches vollbrachte.

    Gerade das gestehe ich ihm mittlerweile aber nur noch in technischer Hinsicht zu. Für mich - das ist natürlich subjektiv - haben seine Bilder kaum eine Aussage.


    >>>Dann mach doch welche mit mehr Aussage.
    zB. der Hintergrund des Umweltschutzes (den Adams anführte)
    ist doch heute immer noch präsent?!

    Unter Adams Gesichtspunkten wären 85 % der Galerie hier unter Problemfälle abzubuchen ( Danke an zB Jutta und Tim, für die es sich noch lohnt die Galerie aufzumachen)


    Mag ja sein. Aber nur ein Bruchteil der hier versammelten widmet sein ganzes Leben (man hat ja auch noch einem Broterwerb nachzugehen) der Photographie.

    >>>Dann darf man das nicht dem Programm, Scanner oder Film in die
    Schuhe schieben.

    den Menschen die Möglichkeit zu geben, unkompliziert zu so guten Ergebnissen zu kommen...

    Naja - für unkompliziert halte ich das Zonensystem nicht. Ich lernte mal einen Herrn kennen, der vor lauter Kallibriererei nicht mehr zum Photographieren kam.

    >>>Dann hat er es vermutlich genauso falsch verstanden wie Du.


    Verstehe mich bitte nicht Falsch, aber ich weis einfach nicht, warum er immer in eine Ecke gestellt wird, in die er nicht gehört um ihn dann schlecht zu machen.

    Von wem wird er denn in eine Ecke gestellt? Das ist es doch, was mich u. a. zu meinen Fragen veranlasste. Ich kenne keinerlei Kritik an Adams - nur Kritik am Zonensystem. Wer macht ihn den schlecht? Das bitte ich Dich schon etwas näher zu erläutern? Ich bestimmt nicht! Ich schrieb oben nur, daß ich mit seinen Bildern nicht viel anzufangen vermag. Auch das erinnert mich an mein Studium. Kritik an Le Corbusier wurde als Gotteslästerung empfunden - Kritik am m. E. sehr viel begabteren Mies van der Rohe nicht. Ich bin aber der Meinung, daß das Werk eines Jeden der Kritik nicht nur unterworfen werden darf sondern muß!

    >>>Man muß meiner Meinung nach 2 wichtige Aspeckte trennen.
    Einerseits war Adams Photograph, der das photographiert hat, was er wollte. Das ist denke ich bei uns allen der Gleiche Grund, es macht uns Spaß.
    2. hat er sich mit der Technik auseinandergesetzt und ein Universelles (!!!!!!) System ausgeklügelt, mit dem man jedes (!!!!!) Motiv beurteilen
    kann, es sei den die Technik setzt die Grenzen.
    Nimm als Beispiel den Feininger, ähnliche Motive, zT miserable Umsetzung.
    Man sollte beide Seiten von Adams nicht beliebig mischen und auch den Zeitlichen Kontext sehen.

    Grüße Stephan


    Grüße CP

    Kann man alles in S/W fotografieren?
    Fotografieren ja, aber man muß es auch printen können :)

  • Adams war ein grossartiger Teacher und Mentor und was er auch politisch erreicht hat, die schönsten Nationalparks zu schützen und überhaupt als Parks zu etablieren verdient alleine schon, von jedem von uns alle Achtung!
    Er war kein grosser portraitist von Menschen aber mit Sicherheit ein technisch perfekter Landschaftsfotograf!
    Moonrise over Hernandez, die Kirche von Taos, und viele mehr sind klassiker von einer perfekten Schönheit!
    MFG Armin

    " You push the button and we do the rest."
    Kodak Werbespruch!
    Today
    "You push the button and the pixels do the rest"

  • Hallo Stephan,

    Zitat


    zB. der Hintergrund des Umweltschutzes (den Adams anführte)
    ist doch heute immer noch präsent?!

    tut mir leid, aber ich kann es mir nicht verkneifen. Umweltschutz in den USA? Der kommt ja wohl stellenmäßig sofort nach der Emanzipation der Frau in Saudi Arabien. Ich glaube kaum, daß Adams auch nur irgendeinen Einfluss auf den europäischen Umweltschutz hat(te).

    Zitat


    so ne kleine Klitsche in Amiland, muß man nicht als Kunstinteressierter kennen

    Tut mir leid, aber ich wußte mit der Abkürzung nichts anzufangen.

    Grüße CP

  • … als Lehrer (Technik) unbestritten. Und für viele, viele Fotografierende war er der Auslöser für das "Aha, so funktioniert das" Erlebnisses.

    Auch von seinen Bildern her ist er eine Instanz an der man nicht vorbei kommt. Er hat seinen Landsleuten die Schönheit der amerikanischen Landschaft vermittelt und dadurch maßgeblich zu deren Schutz beigetragen.
    (Ausweisung von Gebieten als Nationalpark etc.)

    Seine Intention war sicherlich eine andere als die von Strand, der Westons oder anderen. Die Weston schätzten ihn als einen hervorragenden Techniker, konnten aber wenig mit seinen Bildern anfangen.

    Egal ob man seine Bilder jetzt besonders mag oder nicht. Seine Arbeit hat ihn in die Walhalla der Photographie gebracht – lasst ihn doch dort.

    Riktam

    Wenn es denn einen freien Willen gäbe, wer sollte den denn haben (Wittgenstein)

  • Armins Hinweis auf Adams' Bedeutung für den Umwelt- und Naturschutz in den USA ist sehr berechtigt. Was Adams für die Absicherung des Naturparkgedankens getan hat, z.B. in Bezug auf den Yosemite und als Werbetrommler für den Sierra Club, das läßt sich durchaus mit der Rolle Grzimeks für die Serengeti vergleichen. Betrachtet man seine Landschaftsfotos unter diesem Aspekt als Gebrauchsfotografie, dann mag es geradezu nützlich gewesen sein, dass sie oft wie grandiose Ansichtskarten daherkamen.

    Gruß
    Uli

    Alles kommt zu dem, der warten kann

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