Belichtungsmesser kalibrieren

  • Mittlerweile besitze ich drei (1/2) Belichtungsmesser, einen Gossen Profisix, einen Mastersix, einen Lunasix F
    und für mein iPhone eine Lightmeter App und alle zeigen unterschiedliche Meßwerte.
    Welcher misst jetzt richtig, wenn überhaupt?

    Wie kalibriert ihr denn die Messwerte? Wer weiß denn, mit welchem Winkel so ein iphone misst? Die Gossen messen bei Lichtmessung 30°.

  • Welcher misst jetzt richtig, wenn überhaupt?

    Wie kalibriert ihr denn die Messwerte?

    Kleiner Beitrag von mir dazu:
    Also so richtig übereinstimmen tun sie auch bei mir alle nicht (Digisix, Soligor Spotmeter, Profisix, Agfa-Scheibe, eingebaute Belis (Ikarex, Leica, Bessa, Canonet usw.).
    Ich habe mich daher für den entschieden, der mir am meisten Freude macht, das ist der Profisix, und mit selbigem getestet, bei welcher Einstellung ich bei Zone I die allererste wahrnehmbare Schwärzung im Negativ festśtellen kann. Das ist bei mir und meinem 150er Objektiv und HP5+ (400 ASA) die Beli-Einstellung 21 DIN. Ja, tatsächlich 2 Blenden neben der Werksangabe. Mit dieser Einstellung komme ich bestens zurecht, sollte der Profisix mal kaputt gehen, dann habe ich ja immer noch die AGFA-Scheibe, (die überraschend treffsicher ist... :) ), bzw. die anderen, von denen ich noch im Kopf habe, dass z.B. die Leica-Messung und die Bessa dicht beieinander und recht genau waren.

  • das ist immer wieder mal ein Thema,
    ich kalibriere nicht, ich teste aus, ob die Belichtung passt und verwende immer den gleichen Beli.

    Allerdings teste ich seit ein paar Wochen die Belichtungszeiten der Objektive und da sind immer wieder Abweichungen messbar, die dann beim allerbesten Belichtungsmesser falschen Ergebnisse bringen.

    insta....

    Getting photographs is not the most important thing. For me it’s the act of photographing. It’s enlightening, therapeutic and satisfying, because the very process forces me to connect with the world…

    (Michael Kenna)

  • Ich hatte das Glück das der Bron und der Minolta F gemessen auf eine Graukarte auf den zehntel genau gestimmt hatten. Während der Mastersix daneben lag und ich bei dem sowieso oft beim Resultat daneben lag.
    Also habe ich den Mastersix so gut es ging nach den anderen beiden justiert.
    Aber ich brauche ihn nicht mehr, weil meine grosse Hassliebe!

    " You push the button and we do the rest."
    Kodak Werbespruch!
    Today
    "You push the button and the pixels do the rest"

  • Gutes Thema, jeder macht es irgendwie anders (oder besser), ich mach das so:

    Für mich hängt die Anzeige meines Belichtungsmesser von vielen Faktoren ab.
    Ein plausibles Messergebnis mal vorausgesetzt. Wie man das nun zu interpretieren will . . .
    darüber gibt es recht viele Gedanken, Abhandlungen und Meinungen.
    Das wichtigste für mich ist, klingt komisch: das Ergebnis, ein gut entwickelter SW Film.

    Das Ergebnis des Filmes wiederum hängt bekanntlich von vielen anderen Faktoren ab,
    also versuche ich alle diese Faktoren „in eine Linie zu bringen“.
    Entwickler, Verdünnung, Zeit, Bewegung, Temperatur usw.
    Irgendwann habe ich dann meine Referenz für meinen Film gefunden.

    Von da an verändere ich nur noch ein einzigen Parameter, in der gesamten Kette z.B. den Kipprhythmus.
    So weiß ich, wenn mir mein Belichtungsmesser bei Blende 16 2/3 eine 1/8 Sekunde anzeigt was
    da rauskommen muss. Oder sollte. Meine Belichtungsmesser, alle digitale, der Minolta Flashmeter IV-F
    und Sekonik zeigen mir das gleiche Messergebnis an.

    Sehr geholfen hat mir dabei der Heiland Filmprozessor, den ich für ein überragend gutes Entwicklungs-
    gerät halte, das 110% genau reproduzierbare Entwicklungsergebnisse liefert.
    So kannte ich das aus meiner E6 Labor Entwicklungszeit.

    Vielleicht vergleichbar mit einem guten Espresso:
    Welcher Kaffe, welcher Mahlgrad, wieviel Kaffeepulver, wie stark getampt, welches Wasser,
    wie hoch ist die Wassertemperatur, wie hoch der Druck, wie lange die Bezugszeit?
    Acht verschiedene Parameter, die ich in eine Linie bringe, - wenn das passt, verändere ich nur ein einzigen
    Teil davon, nur so komme ich zu einem wirklich guten, nussig-braunen, ölig langsam aus dem Siebträger laufenden Espresso.

    Ach, - sorry wie waren ja bei Belichtungsmessern . . . :rolleyes:

    Die zwei schönsten Geräusche der Welt sind: Ein Verschluss der sich öffnet und wieder schließt.

  • Das wichtigste für mich ist, klingt komisch: das Ergebnis, ein gut entwickelter SW Film.

    Das klingt ja wirklich außerordentlich komisch, gibt's da noch mehr solche Querdenker?? :D

    Heiland Filmprozessor, den ich für ein überragend gutes Entwicklungs-
    gerät halte, das 110% genau reproduzierbare Entwicklungsergebnisse liefert.

    Das reizt mich jetzt (als mathematischen Allergiker) zur Frage, ob 110% ähnlich daneben liegen wie 90%? (ja genau, ich sitze gerade nur unnütz rum und warte, bis das Bild endlich fertig gewässert ist...)

  • Moin.

    Die Tatsache, dass unterschiedliche Messgeräte unterschiedliche Messergebnisse anzeigen ist erstmal nicht erstaunlich. Die Frage nach der Kalibration ist auch berechtigt.
    Meine erste Frage wäre allerdings, was du messen möchtest. Und worin unterscheidet sich die Methodik der verwendeten Geräte, und wie weit liegen die Werte auseinander?

    Grüße,
    Christoph

    When you change the way you look at things, the things you look at change. — Max Planck

  • Das klingt ja wirklich außerordentlich komisch, gibt's da noch mehr solche Querdenker?? :D

    Das reizt mich jetzt (als mathematischen Allergiker) zur Frage, ob 110% ähnlich daneben liegen wie 90%? (ja genau, ich sitze gerade nur unnütz rum und warte, bis das Bild endlich fertig gewässert ist...)

    Querdenken ist erstmal immer gut! :thumbup:
    Na gut . . . ich könnte auch sagen: Irgendwie oberopti, - statt 110%.

    Was ich meine ist die Tatsache, das dieses Entwicklungsgerät ganz wunderbar reproduzierbare Ergebnisse liefert.
    Und das gefällt mir eben sehr gut. Für mich ist es eine Basis für gutes Handwerk. oder, um bei Thema zu bleiben:
    So ein reproduzierbares Ergebnis kann ich auch zur Kalibrierung des Belichtungsmessers verwenden.

    Die Feststellung auf das Auswässern von Bildern zu warten (was ich beileibe nicht unnütz finde)
    erinnert mich an einen Lehrling, der mir mal sagte: Es war dunkel und ich wartete auf dem Mond.

    Die zwei schönsten Geräusche der Welt sind: Ein Verschluss der sich öffnet und wieder schließt.

  • Ich habe mich daher für den entschieden, der mir am meisten Freude macht, das ist der Profisix, und mit selbigem getestet, bei welcher Einstellung ich bei Zone I die allererste wahrnehmbare Schwärzung im Negativ festśtellen kann.

    Klingt mir am Vernünftigsten hier, und zeigt wieder mal auf, warum die "Werksangaben" des Lieblingsfilmes reine Makulatur sein können und man eben doch mal auf die Teststrecke muß.


    Welcher Kaffe, welcher Mahlgrad, wieviel Kaffeepulver, wie stark getampt, welches Wasser,wie hoch ist die Wassertemperatur, wie hoch der Druck, wie lange die Bezugszeit?
    ... nur so komme ich zu einem wirklich guten, nussig-braunen, ölig langsam aus dem Siebträger laufenden Espresso.


    Pulvermenge, Mahlgrad, Tamperdruck - den Rest muß die Maschine können, und, z.B. über die Bezugszeit, entsprechendes Feedback für grobes Fehlverhalten bei der Beschickung geben.



    Neben dem geplanten Bierchen gibs dann wohl auch noch Espresso, ich bau uns da mal was :D


    Ich vergleiche bei meinen Belis übrigens nicht nur die Werte, sondern auch das Verhalten bei Schatten-, sowie bei Lichtmessung.
    Auch interessant :thumbup:

    ...

    2 Mal editiert, zuletzt von becalm (7. Dezember 2020 um 23:50)

  • Kann die auch Kaffee kochen?

    Gruss Sven.

  • Um noch etwas Konstruktives beizutragen.

    Du wirst doch einen Beli haben mit dem du ursprünglich deine Entwicklungsergebnisse eingemessen hast oder einen den du am liebsten benutzt.

    Du misst mit allen 3 Belis auf eine einfarbige Wand im gleichen Abstand und bei gleicher Beleuchtung. Anschließend passt du Belis mit einem festen Korrekturwert an deinen Lieblingsbeli an. Du kannst auch die Messwerte mitteln und mit 3 Korrekturwerten arbeiten.

    Wenn ich das richtig sehe haben die Gossens keine Möglichkeit für den Endanwender eine Kalibration durchzuführen. Bei meinem digitalen Sekonic bspw. kann man den K-Wert mauell fest eingeben.

    Bei den Belis hatte man von jeher eine Abweichung durch die Produktionstoleranz und über verschiedene Hersteller einen K-Wert, der die "Kundenwünsche" symbolisiert.

    Gruss Sven.

  • Du wirst doch einen Beli haben mit dem du ursprünglich deine Entwicklungsergebnisse eingemessen hast oder einen den du am liebsten benutzt.

    So sehe ich das auch . . .

    Erlaube mir zwei Zitate dazu:

    @ Ritchie sinnierte neulich sehr schön: Inhalt vor Technik :thumbup:
    oder noch schöner (für mich)
    @ der Altbundeskanzler: Entscheidend ist, was hinten raus kommt!

    Die zwei schönsten Geräusche der Welt sind: Ein Verschluss der sich öffnet und wieder schließt.

  • @ Ritchie sinnierte neulich sehr schön: Inhalt vor Technik

    @ der Altbundeskanzler: Entscheidend ist, was hinten raus kommt!


    Idealerweise weiß man das bereits nach dem Messen und Zurechtlegen der ermittelten Belichtungswerte.
    Ergo kommt vor dem Inhalt erst mal ein bissel "Technik" :)
    Einwerfen würde ich noch, daß die Filme ja auch ihre Eigenheiten haben und separat mit dem Beli geprüft werden dürfen; ich glaube, ein Orthofilm zum Beispiel pfeift auf das vom Beli in Zone V interpretierte Lippenrot :D


    Kann die auch Kaffee kochen?
    Gruss Sven.


    ich wollte ja eben genau keinen verkochten Kaffee, dafür Dampf ohne Ende und vor Allem die allenorts beliebte Reproduzierbarkeit:

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