Steigerung der Scanqualität beim Epson V700

  • Ich kenne den Epson-Halter nicht, scanne aber schon seit einiger Zeit "nass". Es gibt wohl 2 Wege das zu tun:

    (1) Öl + Filmreiniger - habe ich selbst nicht gemacht, weil zuviel Aufwand;
    (2) Chemikalien, die danach verdunsten. Diese gibt es von Kami, und funktionieren so, dass man den Film nach dem scannen quasi trocknen lässt. Funktioniert gut. Ob das Langzeitschäden an Filmen hervorruft? Keine Ahnung, ich hoffe nicht, und habe auch nie was dergleichen gelesen.

    Normalerweise zitiere ich mich nicht selbst, aber diesmal hatte ich die Frage teilweise wohl schon oben beantwortet.

    Ergänzend hierzu, die Trocknungszeit ist bei Kami sehr schnell, max. 2 Minuten.

  • und als Ergänzung zu @anyone01
    hier die Produktbeschreibung von Kami:

    SXL 2001
    Das Produkt:Eine Montageflüssigkeit für Trommel-Scanner und Flachbett-Scanner, die in 99% aller Fälle eine Nass in Nass Montage mit z.B. Paraffin oder Baby-Öl ersetzt. SXL verdunstet schnell, da auf Spezialbenzinbasis (entaromatisiertes Benzin), ist umweltfreundlich, und sehr sparsam im Verbrauch. Anwendung nur auf Scannertrommeln aus Acrylmaterial.


    Die Gefahrenhinweise kann man sich auf denen Homepage anschauen. Man sollte das ganze vielleicht im gut gelüfteten Zimmer machen ( und kein Raucher sein, sonst gibt´s vielleicht einen Feuerwehreinsatz :S ).

    Grüße

  • Ein interessantes Thema. Ich werde mich dank der Hinweise damit jetzt mal auseinandersetzen.

    Ergänzend hierzu möchte ich noch anmerken, dass ich mir testweise nun einen Filmhalter für 4x5 mit Glas gekauft und bereits ausprobiert habe. Allerdings war mir klar, dass es mit 9x12-Film nicht ordnungsgemäß sein wird. Interessant ist jedoch dabei, dass die Planlage deutlich damit verbessert wurde auch wenn das Negativ, welches übrigens unterm Glas hängt, nicht an allen vier sondern nur an zwei Seiten gehalten werden kann. Der Grund dafür ist wohl an den elektrostatischen Interaktionen zwischen Glas und Negativ zu suchen. Das hat einesreits den Vorteil einer nahezu perfekten Planlage, andererseits aber den Nachteil, dass Staub erheblich leichter an den Halter herankommt als beim offenen Halter. Wenn man kopfüber abstaubt gehtös eigentlich ganz gut. Insgesamt möchte ich meinen das Ergebnis ist deutlich verbessert worden. Vor allem auch weil sich der neue Halter perfekt in der Höhe verstellen lässt.

  • An jeder Grenzfläche entsteht neben der Transmission (gewollt) auch eine Reflexion (nicht gewollt). - Immer vorausgesetzt, dass man ein für solche Zwecke geeignetes Glas hat, das nicht selbst bei der Transmission den Strahlengang noch verändert.

    100% Planlage ist wünschenswert aber nicht nötig.

    Ich zeige ein Beispiel mit Ausschnitt 100% - Scan mit Epson V700, mitgelieferter Filterhalter, Einstellung 2400dpi (Längsseite ca. 11000Px) / Negativ 4x5" TMAX100 /nachgeschärft


  • Wenn der Film selbst nicht gewellt ist und sich das Ganze innerhalb des Schärfebereichs des Scanners abspielt ist alles gut, und das Wet Mounting überflüssig. Sollte das nicht so sein (oder man möchte sicher sein), dann ist das Wet Mounting durchaus empfehlenswert.

    Die andere Frage ist, wie groß man druckt, ob das wirklich ins Gewicht fällt.

  • die Fotografie

    Das freut mich. Das ist aus meinem Projekt über die Industriearchitektur im Bereich der Bremer Handelshäfen: ein altes Kühlhaus.

    Zum technischen Aspekt: mit dem Epson lassen sich sehr ordentliche Scanergebnisse erzielen. Ich habe mal einen Imacon-Scan mit dem Ergebnis aus dem Epson verglichen. Durch Nachschärfen habe ich ein Scanergebnis erreicht, das dem des Imacon nicht so viel nachstand. Nur lieferte der Imacon das Ergebnis ohne Nachschärfen (und Dichteprobleme gibt es normalerweise bei SW nicht, wo der Imacon deutlich besser als der Epson ist -> Dia). Ich benutze den Epson V700 nur mit den mitgelieferten Negtivhaltern und war mit dem Scanergebnis immer sehr zufrieden. Die 4x5" Blätter sind so dick und steif, dass ich für mich die Notwendigkeit anderer Filmhalterungen nicht sehe.

    viele Grüße
    Dieter

  • jetzt neugierig

    Das ist spannend. Zeigst Du dann mal ein Ergebnis?

    Wenn ich mir die Beschreibung des Epson durchlese, fällt mein Blick auf dieses:
    <<<<<<<<<<<<<<<<<

    Verschiedene Auflösungen

    Der V850 Pro ist mit dem Dual Lens System ausgestattet, das automatisch die optimale Linse wählt: die Linse mit einer optischen Auflösung von bis zu 4.800 dpi für den Fotoscan und die Linse mit 6.400 dpi beim Scannen unter Verwendung der Filmhalterungen.
    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
    Das heißt doch, dass für einen Scan mit höherer Auflösung die Einstellung "Filmhalter" gewählt werden sollte. Also ist das Negativ in Höhe des justierten Filmhalters anzubringen. Das gilt natürlich ausschließlich für Negative bis maximal 4x5" - nur die passen in die Filmhalter (bei deutlich größeren Negativen kommt man ja auch mit einer deutlich kleineren Auflösung aus).
    So wie ich die Ausführungen zum nassen Positionieren verstehe, wid hier das Negativ auf dem Scannerglas angebracht, also an dem Ort der geringeren Auflösung.

  • ich scanne ja 8x10"

    Da ist beim Epson eine Positionierung auf dem Scannerglas vorgesehen (immer unter Berücksichtigung des mitgelieferten Zubehörs). Ein so großes Negativ würde auch tatsächlich durchhängen, gäbe es dafür einen glaslosen Halter der Art wie die anderen Filmhalter im Scanner.

    Ich war neugierig - da steht gar nichts:

    https://www.epson.de/products/optio…lter-b12b818272

  • Das ist spannend. Zeigst Du dann mal ein Ergebnis?
    Wenn ich mir die Beschreibung des Epson durchlese, fällt mein Blick auf dieses:
    <<<<<<<<<<<<<<<<<

    Verschiedene Auflösungen

    Der V850 Pro ist mit dem Dual Lens System ausgestattet, das automatisch die optimale Linse wählt: die Linse mit einer optischen Auflösung von bis zu 4.800 dpi für den Fotoscan und die Linse mit 6.400 dpi beim Scannen unter Verwendung der Filmhalterungen.
    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
    Das heißt doch, dass für einen Scan mit höherer Auflösung die Einstellung "Filmhalter" gewählt werden sollte. Also ist das Negativ in Höhe des justierten Filmhalters anzubringen. Das gilt natürlich ausschließlich für Negative bis maximal 4x5" - nur die passen in die Filmhalter (bei deutlich größeren Negativen kommt man ja auch mit einer deutlich kleineren Auflösung aus).
    So wie ich die Ausführungen zum nassen Positionieren verstehe, wid hier das Negativ auf dem Scannerglas angebracht, also an dem Ort der geringeren Auflösung.

    Stimmt so nicht ganz.
    Der Epson hat beim Scannen auf der Grundplatte (bis 8x10 bzw. DIN A4) eine optische Auflösung von 2400 dpi. Auf der (erhöhten) Ebene der Filmhalter ist es 4800 dpi. Die Maximalauflösung von 6400 dpi wird durch Hochrechnen erreicht, ist also nicht optisch. Ebenso alle Zwischen-dpi werden von 2400 bzw. 4800 hoch- oder runtergerechnet.
    Der Epson hat 2 Scanzeilen von je 10500 Pixeln, die um einen halben Pixel versetzt untereinander stehen. Auf der Grundplatte ergibt das auf ca. 20cm Scanbreite der Vorlage dann die gesagten 2400 dpi optisch. Bei Filmhalter wird die Scanbreite durch Wechsel auf eine andere Optik verkleinert, so dass die doppelte Auflösung von 4800 dpi optisch möglich ist. Durch den halben Pixelversatz untereinander statt direkt nebeneinander ist aber eine echte maximale Nettoauflösung nur von ca. 2400 erreichbar. Tests haben das für den Epson mehrfach ausgemessen.

    Gruesse
    Rainer

    NACHTRAG und KORREKTUR:

    Aber ich muss hier meinen Beitrag oben KORRIGIEREN:

    Der Epson 700-850 hat 2 versetzte Scanzeilen von je 20400 pixel (nicht je 10400 !!!), ergibt in der Summe 40800 pixel bei 4800 dpi auf dem Grundglas und 37760 pixel bei 6400 dpi mit den Filmhaltern. Entsprechend ändert sich auch die theoretisch maximale Auflösung.

    Was bleibt ist, das durch die optische Gesamtkonstruktion, vor allem durch das Objektiv, netto nicht mehr als ca. 2400 Scanauflösung erreicht werden kann, wie schon oben gesagt, und auch vor mir und vielen anderen selbst ausgestestet.

    Ich muss mich entschuldigen, ich habe meinen Beitrag aus dem Gedächtnis und dem Geräte- Mainstream verfasst, was man bei komplizierten Themen nie machen sollte.
    Was mich auch jetzt irritiert ist, dass die höchstauflösenden Scanzeilen für Scankammeras auf dem Markt heute kei 8k dh. ca.16000 pixel in der Breite liegen. Epson hat 20400, die ich aber nirgendwo gefunden habe. Nach langen Recherchen (wir wissen ja, bei Google ist alles vorhanden, man muss es nur finden) habe ich einige auch für mich interessante neuere Beiträge gefunden, zb.

    http://dasch.rc.fas.harvard.edu/papers/Scannerevaluation1.pdf
    oder auch eine nicht ganz so alte Diskussion im US-Forum
    https://www.largeformatphotography.info/forum/archive/…p/t-148772.html

    Einmal editiert, zuletzt von rawitz (1. November 2020 um 16:05)

  • Durch den halben Pixelversatz untereinander statt direkt nebeneinander ist aber eine echte maximale Nettoauflösung nur von ca. 2400 erreichbar.

    Also ist durch das Auflegen auf das Glas und die entsprechende Anwahl die Auflösung nicht verringert, so wie es der Werbetext beschreibt.

  • Der Epson hat 21000 Pixel, mit denen er optisch messen kann. Entscheidend ist die Scanbreite.
    Auf der Grundplatte ist die Scanbreite ca. 20cm, das sind ca. 2400x8(inch)=20cm. In den Filmhaltern ist die Scanbreite in etwa halbiert, das sind 4800x4(inch)=10cm.
    Es wird also die höhere Scanauflösung durch den Wechsel auf die Filmhalter nicht durch eine höher auflösende Scanzeile oder bessere Optik erreicht, sondern durch Halbierung der nutzbaren Scanbreite bei sonst konstanter Technik. Die zweite Optik ist nur dafür da, die Projektion zu halbieren.

    Gruesse
    Rainer

  • Es wird also die höhere Scanauflösung durch den Wechsel auf die Filmhalter nicht durch eine höher auflösende Scanzeile oder bessere Optik erreicht, sondern ...

    Wie erkennt das System denn, ob ein Filmhalter verwendet wird oder die Vorlage auf dem Glas liegt?
    Ich wüsste nicht, dass ich das irgendwo softwareseitig einstellen kann.

    LG, Klaus
    ___
    Langeweile? Was ist das?

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