Kondensor Vergrößerer und das Licht

  • Die Opallampen für einen Kondensor Vergrößerer werden immer seltener und sind sündhaft teuer. Deshalb habe ich heute etwas Zeit mit meinem L 138-S verbracht und einige Saschen ausgetestet. Gestern habe mir für den Test zwei Scheiben für den Filterschacht 120x117 mm aus 2 mm starkem Glas zugeschnitten. Eine davon ist mit einem 600 Korn Siliziumkarbid eingeschliffen (mattiert) worden. Die zweite habe ich transparent gelassen.

    Als Leuchtmittel für den Test Heute; eine originale Durst 200W Opal „Monsterlampe“, eine handelsübliche 100W Glühbirne mit dem transparenten Kolben und einer E 27 Punktlichtquelle im Sinne einer 45W Halogen Lampe eingeschlossen in einem transparenten Kolben.

    Vorgegangen bin ich folgenden Maßen:

    • Vergrößerer mit der Opallampe und einem 4x5 Zoll Negativ auf das end Format 40x50 cm eingestellt (scharfgestellt mit einem Kornscharfsteller). Danach habe ich die Filmbühne rausgenommen und den Lichtwert ausgemessen.
    • Bei dem zweiten Schritt habe die Opallampe ausgeschraubt und die 100 W Glühbirne eingeschraubt und die Lampe so eigestellt damit die Ausleuchtung auf dem Grundbrett einiger Maßen gleichmäßigt ist.Danach ich die Mattscheibe in die Filterschublade gekommen. Nach dem die Lichtstärke ausgemessen war hat die Negativbühne mit dem Negativ wieder ihren Platz eingenommen. Und siehe da. Ein ganz anderer Kontrast. Bei der Kornschärfe auch Galaxien dazwischen. Na gut mag zu hart sein. Filterhalter raus und eine Mattfolie auf die Mattscheibe gelegt, drüber die transparente Glasscheibe. Wieder rein. Schon weicheres Bild. Die Prozedur mit 2 um 3 Folien wiederholt und jedes Mal ist der Kontrast gesunken. Also mit einem fest graduiertem Papier lässt sich der Kontrast auf diese Weise auch steuern.
    • Mit der Punktlichtquelle habe ich das gleiche wie mit der Glühbirne gemacht.

    Das beste Ergebnis was die Schärfe und Kontrast angeht habe ich mit der Halogen Lampe erzielen können.


    Aber das Interessante kommt jetzt;


    Alles in der Mitte gemessen.


    Opallampe 200 W /115 mm Kolben Durchmesser = 15 Lux

    Glühbirne 100W /transparent + Mattscheibe =19 Lux

    Halogenlampe 45W + Mattscheibe = 16 Lux

    Was bei diesen Lampen zu beachten ist das auch jeder Fehler (Staub, Dreck, Kratzer) auch scharf auf dem Positiv abgebildet werden. Auch Glühbirnen, bei denen der Glühfaden größer als die maximalle Öffnung des Objektiv ist, zu verwenden, macht auch keinen großen Sinn.

    Einmal editiert, zuletzt von geo (20. September 2020 um 18:47)

  • Hallo Geo,

    danke für deine Mühe und deine Erkenntnisse.
    Wäre noch ein Punkt interessant:
    Hat es Unterschiede in der Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung des Grundbretts aufgrund der unterschiedlichen Lichtquellen gegeben?


    Grüße

  • im Vergleich zu der Opallampe nicht. Bei dem L 138 lässt sich das alles wunderbar einstellen. Der einziger Nachteil. Bei dem Vormatwehsel muß die Lampe ohne Streuquelle neu justiert werden.
    Am besten man macht es selber. Dann sieht man auch den Unterschied.

  • Finde ich Klasse!
    (Deckt sich auch mit meinen Beobachtungen, die aber nciht so systematisch waren.)

    Die Sache mit dem Randabfall wäre allerdings dabei wirklich interessant, vor allem bei verschiedenen Blenden am Objektiv und Vergösserungen...

    Habe heute etwas Zeit mit Nachlesen zum Thema 138S mit Punktlichtquelle, den T-Laticos etc. verbracht.
    War schon eine feine Sache,aber den Aufwand wohl eher bei spziellen Anforderungen wert.

    ---
    ... denn nichts ist so, wie es scheint!

  • Wie wäre es mit einer LED? :evil:
    Da würde ja eine Hochleistungs-LED und ein 230V-Konstantstromtreiber reichen...die wäre sicher noch effizienter :D

    Kondensor Vergrößerer sind konzipiert und gebaut worden für die Verwendung mit einer Glühbirne. Mit der Vergütung der Optik und immer besser werdendem Film und Positivmaterial, hat man in Laufe der Zeit auch hier das Licht angepasst. Die Endfassung dieser Entwicklung mit einer riesen Opallampe ist ein Hybrid zwischen Kondensor und Mischboxbeleuchtung (nicht Fisch und nicht Vogel).

  • Hallo Geo
    Wenn ich dir eine LED Leuchte zukommen lasse ,würdest du sie mal Testen?
    Ich habe eine solche im meinen 139 eingebaut und bin eigentlich zufrieden.
    Na zufrieden ist man eigentlich nie....
    Bei deiner kompetenten Testreihe ,vielleicht ist das eine Möglichkeit.

    Gruß Bernd

    9x12 ist eine schöne Negativ Größe
    13x18, 18x24, 30x40

  • Hallo Geo
    Wenn ich dir eine LED Leuchte zukommen lasse ,würdest du sie mal Testen?
    Ich habe eine solche im meinen 139 eingebaut und bin eigentlich zufrieden.
    Na zufrieden ist man eigentlich nie....
    Bei deiner kompetenten Testreihe ,vielleicht ist das eine Möglichkeit.

    Gruß Bernd


    Klar kann ich das testen. Aber das sind noch viele Parameter offen.
    Wie;
    was soll getestet werden? Ausleuchtung, Kornschärfe, Kontrast, spektrale Zusammensetzung der Lichtquelle….
    Ist das nur eine LED oder sind mehre in einer Matrix zusammengesetzt und an welcher Stelle. In der E 27 Fassung oder in dem Filterhalterschacht?
    Wird auch ein Diffusor verwendet und welcher?
    Und nicht zuletzt ob der 139 absolut genau wie der 138 aufgebaut ist?

    PS:
    Als es früher für diesen Zweck in Fülle und Hülle auch die halogens nicht gab haben wir die 12 oder 24 W vot den Autos verwendet (keine H).

  • Und nicht zuletzt ob der 139 absolut genau wie der 138 aufgebaut ist?

    Säule und Kopf vom G139 sind absolut identisch zum 138er (nur das Label auf dem Kopf hat eine andere Aufschrift).
    Der Unterbau, also Säulenaufnahme mitsamt Tisch sind quasi vom 184er ausgeliehen, bzw. modifiziert.

    Das ist ein 138er, der für Druckvorstufe (Repros etc.) "spezialisiert" wurde, deswegen hat er auch die große Vakuumplatte.

  • was soll getestet werden? Ausleuchtung, Kornschärfe, Kontrast, spektrale Zusammensetzung d


    Wie wäre es mit einem zielgerichteten Test?
    Daß da Licht rauskommt, ist auch testfrei erwiesen, aber wie sieht denn nun das fremdbelichtete Bild aus, Dmax, Konturenschärfe und so?

    ...

  • Eine Opalglaslampe ist auch nur eine gleichmäßig erleuchtete Kugel, die ein gewisses Spektrum an Licht aussendet auf das per Kondenser Licht gerichtet durch das Negativ auf das Vergrößerungsobjektiv fokussiert wird.
    Da könnte man durchaus auch eine per LED mit entsprechender Wellenlänge erleuchtete Sphere hernehmen.
    Hätte man die vor 60 Jahren mit der heutigen Verfügbarkeit und Leistung gehabt, hätte man es vielleicht auch so gemacht.
    Für einen einfachen Versuchsaufbau reicht da sicher ein Laptopnetzteil, ein LED Kostantstromtreiber (bsp. von Meanwell für 5€) und 1-3 HochleistungsLED in Weiß plus kleinem Diffuser...ein Joghurtbecher aus PE langt da sicher auch schon.

  • Wie wäre es mit einem zielgerichteten Test?
    Daß da Licht rauskommt, ist auch testfrei erwiesen, aber wie sieht denn nun das fremdbelichtete Bild aus, Dmax, Konturenschärfe und so?


    Ich bin jetzt deinem Wunsch nach gegangen und habe gestern auf einem 1996 abgelaufenen Kodak Polymax II RC (Glossy), einen 24x30 cm Fotoabzug gemacht. Hier ein Scann davon.
    Auf dem Abzug ist nichts gefiltert (Kontrastmäßig), hach belichtet oder ab gewedelt worden auch auf dem Scann wobei der Scann aus 2 Teilen zusammen gesetzt ist.
    Als Lichtquelle ist eine normale 100 W Glühbirne mit dem transparenten Kolben verwendet worden.
    Die 100 W Lampe ist etwas zu stark für die Größe, denn ich habe bei der Blende 22 nur 12 Sekunden gebraucht für den Abzug gebraucht. Das Papier habe ich maschinell in einer Trommel mit dem ID-78 1 min entwickelt.
    Bei dem Negativ habe ich auch nicht lange gesucht und habe das erste das mir in die Hand gekommen ist, genommen.


    Eine Sache zu der ganzen Licht Debatte hier, möchte ich noch erwähnen;
    Eine Glühbirne hat eine Farbtemperatur von ca 2700 K. Und wo liegt in dem Farbspektrum (Temperatur mäßig) die UV Strahlung?

    Einmal editiert, zuletzt von geo (27. September 2020 um 12:51)

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