Mindest- und Höchstmenge in JOBO Dosen.

  • Hallo,
    ich habe eine Frage zur Höchstmenge in den Dosen von JOBO.

    Beispiel: Für die 1540 ist eine Mindestmenge von 470ml bei Rotation und 975ml bei Kippentwicklung angegeben.

    Nun möchte ich rotieren, brauche aber evtl. 800ml als chemische Mindestmenge nach Entwickler-Herstellerangabe. Dass die 800ml da reinpassen, ist schon klar. Aber die Filme sind ja dann dauernd in der Flüssigkeit, während bei der Mindestmenge nur die untere Hälfte der liegenden Dose mit Flüssigkeit gefüllt ist. Nach meinem Verständnis ist der Film bei ständiger Rotation nur die Hälfte der Zeit in der Flüssigkeit und während der anderen Hälfte über dem Flüssigkeitsstand, wenn man mit Mindestmenge arbeitet.

    Ist das völlig egal für die Entwicklung, wenn ich die Dose voll mache? Ich habe dazu nichts im Netz gefunden, und die HomePage von JOBO gibt generell nur spärlich Auskunft.

    Vielleicht weiß das jemand hier ...

  • Nicht direkt die Antwort auf Deine Frage, aber bitte bedenken: wenn die Dose bei der Rotation liegt, kann sie keine 800ml aufnehmen. Vorausgesetzt Du nutzt einen (Jobo)Prozessor.

    Wenn Du den Deckel aufsetzt, kann sie auch beim Rotieren die 800ml aufnehmen. Und für den Prozess spielt es keine Rolle, wenn Du mit 800 statt 470ml rotierst. Die 470 sind ja die Mindestmenge.

    "Mehr Licht!" (angeblich die letzten Worte des berühmten hessischen Dichters J.W.Goethe)

  • Wenn Du den Deckel aufsetzt, kann sie auch beim Rotieren die 800ml aufnehmen. Und für den Prozess spielt es keine Rolle, wenn Du mit 800 statt 470ml rotierst. Die 470 sind ja die Mindestmenge.

    Ja, ich vergesse immer, dass es auch Prozessoren ohne Lift gibt. Mit Lift geht es jedenfalls nicht.

  • 470 ml sind für Kipp. Für Rotation reichen 240ml.

    Und nein! Der Film trocknet nicht beim rotieren. Der bleibt nass und entwickelt auch wenn er nicht in der Brühe schwimmt. Ob es Sinn macht den Entwickler so hoch zu verdünnen, dass man 800ml muss jeder selbst entscheiden. Ich brauch es nicht.

    Nach du bei den Füllmengen aber Kilometer weit entfernt warst, solltest du vielleicht nochmal jemand nachrechnen lassen.

    Gruss Sven.

  • Zur Aufklärung meiner Anfrage:

    Zum (Wieder-)Einstieg in die Filmentwicklung habe ich mir verschiedene Datenblätter angesehen. Meine momentane, favorisierte Idee ist es, ein Flüssigkonzentrat als Entwickler zu nehmen. Meine erste Idee war Rodinal für den Ilford 100 Delta. Hier und anderswo las ich, dass das eine nicht so günstige Kombination sei.

    Bei Ilford bin ich dann auf das Konzentrat Ilfotec HC gestoßen. Der wird 1+15 oder 1+31 verdünnt als Einmalentwickler benutzt. Im Datenblatt des FP4 stehen Zeiten für beide Verdünnungen. Im Datenblatt des Delta 100 steht nur die Zeit für 1+31. Vermutlich benötigt der Delta die längere Entwicklungszeit. Also müsste ich den Delta 100 mit 1+31 entwickeln. Weiter heißt es, dass für einen 120er Film 200 ml Entwickler benötigt werden. Für 4 Planfilme 4x5" ebenfalls 200 ml. Bei 6 Planfilmen in der Dose benötigt man also mindestens 300 ml Entwickler, muss aber 470 ml einfüllen - kein Problem. Bei 4 Rollfilmen komme ich auf 800 ml, für die ich die "Überentwicklung" vermutete.

    Den entscheidenden Hinweis hat Urnes / Sven gegeben, mit: "Und nein! Der Film trocknet nicht beim rotieren. Der bleibt nass und entwickelt auch wenn er nicht in der Brühe schwimmt." Jetzt habe ich es kapiert: 800 ml können rein, Deckel muss drauf, Entwicklungszeit nach Datenblatt.

    Vielleicht fange ich auch mit dem FP4 an, denn den kann man auch mit 1+15 in nur 4 Minuten entwickeln - jedenfalls laut Beschreibung. Bei 1+15 beträgt die Mindestmenge 100 ml je 120er Rollfilm bzw. für 4 Planfilme 4x5".

    Ich werde die Dose auf einem Rollenbock rotieren. Kippen finde ich bei der langen 1540 nicht so handlich.

    Herzlichen Dank für alle Antworten ...

  • Ok. Das Unterteil der Dose ist das Kleine oder? Also in den Unterteil würdest du nur einen KB Film bekommen? In die lange Dose bekommst dann zwei kleine Spulen für Rollfilm. 4x5 aber nur wenn du einen Adapter druckst, die großen Spulen passen nur in die 2500er Dosen.

    Hier ist noch ein Artikel zum HC. Die Eigenschaften ändern sich mit der Verdünnung. Vielleicht hilft er dir: https://www.stefanheymann.de/foto/entwickler/hc-110.htm

    Gruss Sven.

  • Ok. Das Unterteil der Dose ist das Kleine oder? Also in den Unterteil würdest du nur einen KB Film bekommen? In die lange Dose bekommst dann zwei kleine Spulen für Rollfilm. 4x5 aber nur wenn du einen Adapter druckst, die großen Spulen passen nur in die 2500er Dosen.

    Hier ist noch ein Artikel zum HC. Die Eigenschaften ändern sich mit der Verdünnung. Vielleicht hilft er dir: https://www.stefanheymann.de/foto/entwickler/hc-110.htm

    Gruss Sven.

    Danke für den Link. Sehr interessant. Über den Hinweis (Zitat) "hohe Verdünnung = ausgleichender, grobkörniger, schärfer; niedrige Verdünnung = kornanlösend, feinkörniger, unschärfer" wird mir jetzt klar, warum die niedrige Verdünnung nicht für den Delta 100 empfohlen wird; ich vermute "kornanlösend" verträgt sich nicht mit den Flachkristallen.

    Zu den Dosen: Die 1540 besteht im Prinzip aus einer 1510 (die nur für einen KB Film ausgelegt ist) und der Verlängerung 1530. Aus der 1500er Serie habe ich mehrere Dosen, weshalb ich erst mal nicht auf das 2500er System gehen werde. Ich werde die Planfilmentwicklung mit einem gedruckten Spiraleinsatz für die 1500er Serie versuchen. So sieht so ein Teil aus:https://www.ebay.de/itm/4x5-Film-H…gIAAOSwK7tfFUSS

  • Ich empfehle, den Entwickler so zu verdünnen, dass die Entwicklungszeit nicht zu kurz wird. Kurze Entwicklungszeiten führen zu unregelmäßigen Ergebnissen, da Eingießen, Ausgießen und das Benetzten der Emulsion relativ zur Entwicklungszeit zu lange dauern. Unter 6 Minuten sollte man besser nicht gehen. Um etwa 10 Minuten Entwicklungszeit gelten als ideal. Daher wähle ich zum HC110 immer eine Verdünnung, die eine Entwicklungszeit von ca. 10 Min ergibt.

    Wenn der Film sich nur im äußeren Bereich der Dose befindet, kann die Menge der Flüssigkeit beim Rotieren sehr minimal sein. Bei Planfilmen entlang der Dosenwand reichen auch 150 ml für eine Entwicklung von 2 Blättern aus. Ich experimentiere gerade damit.

    Viele Grüße
    Renate

    • Offizieller Beitrag


    Und nein! Der Film trocknet nicht beim rotieren. Der bleibt nass und entwickelt auch wenn er nicht in der Brühe schwimmt.

    So ist es. Die Prozessoren drehen die Trommel mit etwa 30-70 Umdrehungen pro Minute. Dabei befindet sich der Film quasi permanent in den Flüssigkeiten, es läuft nie so viel ab, dass die Reaktionen eingeschränkt wären.

    Grüsse
    Andreas

  • Mir wurde vom Jobo Servicemenschen gesagt, die Dose müsse mit maximaler Geschwindigkeit rotieren. Ich hatte dort angefragt, weil bei langsamer Rotation (nach der Gravur auf dem Geschwindigkeitsregler Einstellun F) die Entwicklung sehr ungleichmäßig war. -> 2000er Dose

  • Ich rotiere meine Dose gaanz öko und langsam von Hand so ca. 15x min
    funktioniert mit Rodinal 1:50, 500ml und Foma 100 in 13x18 prima. Habe nie Probs gehabt.

    wenn mans schneller will einfach hinten was unter die Schale stellen.
    Gruss Thure

    es ist Zeit zu gehen

  • Hallo
    Ich habe ein CPE 2 der mag keine Wassermengen über 1/2 Liter.
    Da alle 2 Umdrehungen ein Richtungswechsel statt findet,
    ist doch da ein gewisses Drehmoment .

    Bei Rotation runde ich die Chemie auf die nächste gerade Menge auf
    läßt sich leichter rechnen.

    Thure deine Idee gefällt mir

    Gruß Bernd

    9x12 ist eine schöne Negativ Größe
    13x18, 18x24, 30x40

  • https://www.digitaltruth.com/devchart.php?F…s=C&TimeUnits=D

    Vielleicht hilft dir das auch noch als Anhaltspunkt...Adox verweist bei der Entwicklungszeit für Rodinal ja auch dahin.
    Was die Füllmenge beim Rotieren betrifft: Ich denke das sich die Suppe nur immer wieder durchmischen soll, damit der verbrauchte Entwickler von der Oberfläche abtransportiert wird.
    Die Version mit dem tisch ist bei großen Entwicklermengen sicher nicht schlecht. das mache ich auch bei Papierentwicklung in der Trommel...für die 60-90s-Ausgießzeit lohnt sich das einspannen in die Jobo nicht.
    Die Idee mit der Wanne find ich Super :D

  • Ich empfehle, den Entwickler so zu verdünnen, dass die Entwicklungszeit nicht zu kurz wird. Kurze Entwicklungszeiten führen zu unregelmäßigen Ergebnissen, da Eingießen, Ausgießen und das Benetzten der Emulsion relativ zur Entwicklungszeit zu lange dauern. Unter 6 Minuten sollte man besser nicht gehen. Um etwa 10 Minuten Entwicklungszeit gelten als ideal.

    Absolut richtig!
    Ich habe aus diesem Grund sogar Entwicklungszeiten von rund 18 Minuten. Natürlich ist motorische Rotation dann weniger langweilig als Kippentwicklung. Während die Comot dreht, mache ich irgendwas anderes.

    LG, Klaus
    ___
    Langeweile? Was ist das?

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