Mein Geburtstags Geschenk

  • Vergütungen sind wichtig für bestimmte Aufnahmesituationen und bei Verwendung von Farbmaterial, besonders bei Positivfilm.

    Bei vielen Aufnahmen wird man eine fehlende Vergütung gar nicht bemerken, zumindest im S/W Bereich kann der geringere Kontrast ohne Probleme ausgeglichen werde.

    Je größer das Format umso eher kann ich auf eine Vergürung verzichten und erstklassige Objektiv gibt es schon seit über 100 Jahren, das Heliar in seiner Urform nun schon seit 120 Jahren, das Tessar seit 1902.
    Ein wichtiger Grund für mich ist aber das ich ein Techniker bin und gerne experimentiere und da gibt es einfach deutlich mehr Auswahl an Objektiven ohne die "T" "C","V" usw. Beschichtungen.

    Es gab aber auch Irrwege in der Optik weil es die Vergütung noch nicht gab, z.B. das Planar von Rudolph von 1896, ein erstklassiges Objektiv, sehr lichtstark, sehr scharf und mit einem absolut ebenen Bildfeld und mit hervorragender anastigmatischen Korrektur.
    Trotzdem waren es Ladenhüter weil es durch die 8 Glas/Luftflächen so stark überstrahlt das einem die Lust vergeht, nur unter geplanten Lichtbedingen ist es einsetzbar, daher wurde es viel in der Mikro/Makro und Reprofotografie eingesetzt.
    Erst mit der Erfindung der Vergütung durch Schmakula konnte dieser Objektivtyp sich wirklich durchsetzen.

    Das Kleinbild Xenon von A.W.Tronnier hatte ein ähnliches Schicksal, die drei freistehen den Frontlinsen machten es derart Streulicht anfällig das es kein Erfolg wurde obwohl es den anderen Objektiven der 2/50mm Klasse überlegen war weil der Konstrukteur mehr Korrekturmöglichkeiten hatte.
    Diese Idde verwirklichte Tronnier dann mit dem Ultron bei Voigtländer welches eine Neurechnung war aber den gleichen Aufbau hatte.

    Es ist aber nicht nur die Anzahl der Glas/Luftflächen entscheidend sondern auch die Krümmung der Linsen und deren Abstand zueinander, es gab Dialytsysteme mit ebenfalls 8 Glas/Luftflächen die einen hohen Gebrauchsnutzen haben, bei denen wurde besonders darauf geachtet das die Reflexionen in Rahmen blieben, so wie beim Meyer Weitwinkel Aristostigmat oder dem Rodenstock Eurynar uvm.

  • Zumindest anders.

    Dass das Spinnerei ist liegt doch wohl auf der Hand aber was soll ich sonst mit den Objektiven machen?
    Die Unterschiede bei den Objektiven sind allgemein doch sehr gering und die Fachsimpellei, die mitunter zu lesen ist, wird häufig von denen geführt die eh nie fotografieren.

    Zu diesem Ojektiv speziell ist es so das es ein super Schnapper aus Japan war weil die Optik zerkratzt und die Fassung angeknackst war, dafür funktionierte der Verschluss aber sehr gut.
    Es fiel mir also sehr leicht die Objektive auszutauschen.

    Selbst diese alten Sekore von 105mm sollen sehr gut sein, vielleicht lasse ich mir mal eines aus Nippon schicken das noch IO ist.

    Es ist mir aber ein besonderer Spaß zu sehen das ein Umbau funktioniert und das die Ergebnisse mit solch alten Objektiven es mit vielen Aufnahmen anderer aufnehmen kann die mit deutlich moderneren Objektiven aufgenommen wurden.
    Inzwischen habe ich aber herausgefunden warum mal über das eine oder das andere Objektiv für die TLRs der Mamiya geschimpft wird, es liegt mit ziemlicher Sicherheit einfach daran dass die Objektive nicht genau gleich abgestimmt sind, d.h. sie haben unterschiedliche Unendlichpunkte.
    So ist es auch bei meinem 180mm Objektiv, 100% scharf gestellt und die Aufnahme 100% unscharf, da muss ich noch ran und es justieren.

    BTW:
    Solch ein Umbau scheint aber auch für andere Interessant zu sein, inzwischen habe ich schon drei Anfragen über flickr ob ich es nicht verkaufen möchte.

  • Optik zerkratzt und die Fassung angeknackst

    Das klingt nach einem sehr guten Grund.

    Ich habe eine solche Kamera und finde die Originalobjektive recht gut. Und die Kamera hat für etwas abseitige Projekte den Vorteil, dass der Spiegelreflexsucher und die Scharfeinstellung wärend der Belichtung funktionieren.

  • Da hat doch norma vollkommen Recht. Je mehr Vergütung desto mehr Sch… Das Problem ist das der an dem Dogma zu rütteln versucht.

    "Das Rad ist rund und runder wird es nicht."

  • tolle Fotos!
    klar, Basteln, modifizieren, ausprobieren..was denn sonst..kaufen kann ja jeder.

    ich verwende das Heliar f4,5 10,5cm einer 6x9 Bergheil auch gerne an meiner 9x12 Plattenkamera. Da es an der Bergheil standartmässig mit Verstellungen vorgesehen ist, leuchtet es 9x12 einigermassen aus..
    mir gefällt es auch wenn es noch unvergütet ist ziemlich gut für sein Alter..

    die mamiya is ein 'kleiner' schöner Klopper, gell.. 8)

    bleibt gesund!

    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von eagleEye72 (22. Mai 2020 um 14:22)

  • Letzter Stand, jetzt sind es fünf umgebaute Optiken für die Mamiya C330 Prof. S und die Lichtdichtungen habe ich auch ersetzt, so steht dem morgigen Einsatz nichts im Wege.
    Die Variante mit dem 105mm Heliar und dem 135mm Leitz Hektor kennt Ihr bereits.

    Hinzu gekommen sind jetzt ein Panel mit zwei Stück Rodenstock Ysarex 4,7/127mm, eines mit einem Color Skopar 3,5/105mm als Sucher Objektiv und einem Color Heliar 3,5/105 als Aufnahmeoptik.
    An der Kamera sitzt ein Heliar 4,5/150mm aus den 1930ern und als Sucherobjektiv hatte ich noch ein Schneider Xenar 4,5/150mm.
    Das letztere war mir besonders wichtig weil mir das 180mm eigentlich schon zu lang war, das 150mm liegt mir besser.
    Wird sich zeigen ob ich gut genug gearbeitet habe. Lange genug gedauert hat es jedenfalls 8|

  • das sieht schonmal nach sauberer arbeit aus! Eine schöne Kamera und hübsche Linsen hast du da...kommt da noch ein 80er dazu?
    Momentan fotografiere ich auch wieder KB und Mittelformat in SW. Macht auch mal spass, wenns schneller geht.
    MfG Michi
    ...der sowas auch haben will :/ :D

  • sehr schöne Fotos..mich würde interessiern, wie du die Adaptierung gelöst hast. Die Optiken sind ja mit sehr unterschiedlichen Gewinden und Auflagemassen ausgestattet, ebenso das Doppelbajonett der Mamiya..

    edit (und mich würde interessiern, welchen Scanner du benutzt..) V700, grad gesehn.

    Grüße

    bleibt gesund!

    Andreas

  • sehr schöne Fotos..mich würde interessiern, wie du die Adaptierung gelöst hast. Die Optiken sind ja mit sehr unterschiedlichen Gewinden und Auflagemassen ausgestattet, ebenso das Doppelbajonett der Mamiya..

    edit (und mich würde interessiern, welchen Scanner du benutzt..) V700, grad gesehn.

    Grüße

    Um solche Umbauten zu realisieren bedarf es einiges an Equipment, zum Ausmessen der Auflagemaße benutze ich einen Autokollimator, alles andere ist unendliches Gewürge und führt selten zu brauchbaren Ergebnissen.
    Dazu habe ich noch eine megastabile Einstellschnecke, denke aus den 1930ern, komplett aus Messing, solch eine Fassung könnte heute keiner mehr bezahlen, damit kann ich die Objektive auf unendlich einstellen bis das Autokollimatorbild 100% scharf ist und dann messe ich den Abstand von der Objektivauflage bis zum Spiegel mit einem Mikrometer. Das passt immer.
    Dann müssen halt Adapteringe oder Fassungen gedreht werden die die anweichende Abstände ausgleichen
    .
    Aufwendig ist es schon aber ich finde es lonht sich. Es gibt sehr viel Defektes auf dem Markt und ich freue mich wenn ich etwas davon wieder zum Nutzen bringen kann.

  • ah, ok, dachte mir schon, dass man sich da was drehen muss..dann ist das Gewinde für das Mamiya-Bayonett auch immer das gleiche, macht Sinn.
    tolle Kamera, wiegt auch bisschen was, gell..;)

    bleibt gesund!

    Andreas

  • anstatt 6 Doppelkassetten mitzuschleppen

    und die sind ein Killer, wenn es um beschränktes Gepäck geht.
    Und wenn dann die 12 Fotos gemacht sind, braucht man Dunkelheit zum Nachladen.
    Rollfilm ist für unterwegs einfach viel praktischer und die technische Qualität ist schon erheblich.
    Besser ein Mittelformatfoto als kein Foto :)

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