Mildes Tele an Intrepid 4x5

  • Die bestellte Kamera ist noch nicht geliefert, das dauert bestimmt noch einige Wochen.
    Ich befasse mich derzeit mit der Frage, ob ein Nikkor T 360 an diese Kamera passen würde. Dieses leichte Tele fordert für unendlich nur 290mm Auszug. Die Intrepid bietet maximal 320mm. Wie weit könnte man damit kommen? Bis zu welcher Nahentfernung käme man damit ca? Kann man das sogar selbst berechnen, irgendwie habe ich das Gefühl man könnte....

    Wenn der Balgen weit ausgezogen ist, kann man dann noch sinnvoll verstellen? Wollte man zB etwa Entferntes und den Nahbereich scharf haben, dann muss man vorne wenigstens teilweise noch tilten können, bei schiefen Schärfeebenen auch swingen. Wenn man zugleich Rise oder Shift braucht, dann könnte es ja eng werden...

    Grüße aus dem sonnigen Köln
    Gerhard

  • Hallo wartender Leidensgenosse :/ ,
    auch ich habe bestellt, für Tele wollte ich ein 270er Schneider Tele-Arton verwenden. Das müsste ja auf jeden
    Fall gehen.
    Mein Problem ist eher, ob mein 75er Weitwinkel an der Intrepid noch verwendet werden kann. Versenkte Platinen
    finde ich generell unhandlich.
    Zwischendurch gab es die Information über eine begrenzte Anzahl Intrepids in black (Kunststoff), die sah sehr
    schick aus, sollte aber 50 GBP mehr kosten. Eine schlichte Änderung der Bestellung war nicht drin, da bin ich
    bei der Holzversion geblieben.

    Grüße aus dem ebenfalls sonnigen Lipperland

    Hans-Gerd

  • Lieber Gerhard,

    ich kenne lediglich eine Formel, die für symmetrische Objektive gilt:

    Brennweite * Balgenauszug = x
    Balgenauszug - Brennweite = y
    x / y = Minimaler Fokusabstand

    In deinem Fall:
    290mm x 320mm = 92800mm^2
    320mm - 290mm = 30mm
    92800mm^2 / 30mm = 3093,3mm

    Das heißt, der minimale Fokusabstand könnte bei etwa 3,1 Metern liegen.
    Vorausgesetzt ist, dass die Formel für Teleobjektive gleichermaßen verwendet werden kann.


    Herzliche Grüße
    Sascha

  • Ich hab die MK-II.
    Als längste Brennweite nehme ich das 240-er Ronar. Das ist sowohl von Auszug wie auch vom Gewicht her imo das sinnvollste.
    Als kürzeste Brennweite nehme ich 90mm in versenkter Platine, da kann man noch verstellen.
    Bei der IV wurde die Vorderstandarte verändert. Ob sie jetzt schwerere Tele "aushält" weiß ich nicht. Der Balgen ist auch anders, steifer, das 90-er geht aber wohl noch gut, drunter wohl nur ohne Verstellung.

    Zeit ist nicht Geld.
    Zeit ist Zeit.

  • Bis zu welcher Nahentfernung käme man damit ca? Kann man das sogar selbst berechnen, irgendwie habe ich das Gefühl man könnte.......
    Wenn der Balgen weit ausgezogen ist, kann man dann noch sinnvoll verstellen?

    http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm - ist eigentlich ganz gut für solche Berechnungen.

    Sinnvolle Verstellung? Was ist das? Hypothetische Machbarkeit oder Benutzbarkeit im technischen Toleranzrahmen? Eine Verstellung der Intrepid-Frontstandarte ist eine fummelige Sache, zumal mit langbrennweitig-schwerem Objektiv. Tu's nicht, oder tu's, und freu' Dich, wenn Du es wider alle Umständlichkeiten dann doch schaffst. Jedenfalls ist es eine Herausforderung.

    Der praktikable Bereich geht so bis etwa 270-300mm. Dann schlackert's und rutscht es zurück, bevor alles festgeschraubt ist usw. Und ja, der Balgen zieht auch ein wenig. Man kann ihn entlasten, indem man in China ein Lensboard mit Auszug / Verlängerung bestellt oder aber ein Tele verwendet. Aber das entwickelt dann seinerseits Hebelkräfte ...

    Wäre auch die Frage, was Du mit dem Tele an der Intrepid machen willst, wenn es Dir ja schon um den Auszug geht. Wenn Du Portraits machen willst, wirst Du mit der Rückstandarte Probleme kriegen, beim Filmeinschieben, und das ist im zwischenmenschlichen Miteinander eher mühsam. Wenn Du Makros machen willst, wärst Du mit einer kürzeren Brennweite besser bedient, wegen der Tiefenschärfe.

    Mein Problem ist eher, ob mein 75er Weitwinkel an der Intrepid noch verwendet werden kann. Versenkte Platinenfinde ich generell unhandlich.

    Nö. Kann man meiner Erfahrung nach nicht, aber da gälte es zu klären, worin "meine Erfahrung" besteht. Ich hatte ein Super-Angulon 8/90 ohne versenkte Platine an der Mk2. Da ist nach oben vielleicht 0,5cm Shift drin, dann sagt der Balgen "nada". Da gingen mir schon schöne Bäume für 4x5 verloren, die dann nur noch 6x9 auf der MAttscheibe ausmachten. Denn je kürzer die Brennweite, desto höher der Verstellweg, denn der Boden kommt ansonsten zu sehr ins Bild.

    Und selbst im unverstellten Zustand übt der Balgen Druck aus auf Rück- und Frontstandarte.

    Als längste Brennweite nehme ich das 240-er Ronar. Das ist sowohl von Auszug wie auch vom Gewicht her imo das sinnvollste.
    Als kürzeste Brennweite nehme ich 90mm in versenkter Platine, da kann man noch verstellen.
    Bei der IV wurde die Vorderstandarte verändert. Ob sie jetzt schwerere Tele "aushält" weiß ich nicht. Der Balgen ist auch anders, steifer, das 90-er geht aber wohl noch gut, drunter wohl nur ohne Verstellung.

    Ganz genau meine Beobachtung.

    Gerade versenkte Platinen würden das Problem lösen, allerdings hat man mit jenen immer Probleme, an die Verschlusseinstellungen heranzukommen. Versenkte Linhofplatinen mit Extraanschluss für Drahtauslöser wären da sinnvoll. Aber die kosten etwa so vel wie eine neue Intrepid ...

    Ich hatte ja andernorts Intrepids thematisiert, und manche Leute waren mir gram, weil ich ihnen aus eigener Erfahrung vom Intrepidkauf abraten wollte. - Tatsächlich benutze ich manchmal eine Intrepid, aber nur im Bereich von 125-210mm. Dafür ist sie vielleicht geeignet, v.a. für ein schönes 135er, wenngleich ich stabileres bevorzuge und die Mk2 nur aus Pflichtgefühl mechanisch streichele (Grönemeyer).

    Man kann sich ja eine Graflex Crown Graphic für zwischendurch und 100 USD kaufen, bis die Intrepid dann mal ausgeliefert wird (Lead Time, Verlängerung, Brexit, Corona). Die Graflex kann jedenfalls mit dem 75er umgehen, ohne Probleme. Oder eine Linhof (Kardan) Color. Die macht alles von 65-400, mit unversenkten Boards, für 250 Euro.

    Viel Glück!

    3 Mal editiert, zuletzt von lohi (22. März 2020 um 17:13)

  • ich habe eine Crown Graphic, aber für 100$ ist die nicht zu haben.
    Und viel verstellen kann man nicht, zB das Rückteil nicht von landscape nach Portrait

    Ich sehe die Lieferzeit der Intrepid weiter in die Ferne rücken, wenn GB jetzt wegen Corona auch ernsthafter den Schutz vor Ansteckung betreibt.
    naja, die Kirschblüte in Bonn werde ich dann mit der Hasselblad verfolgen...

  • ich habe eine Crown Graphic, aber für 100$ ist die nicht zu haben.
    Und viel verstellen kann man nicht, zB das Rückteil nicht von landscape nach Portrait

    ja, das geht allerdings mit der intrepid. da hast du recht!

  • Ich würde auch eher ein Tele Arton 270mm empfehlen, sehr leicht und ganz gut, konnte bei 4 fach Vergrösserung keinen Unterschied zu meinem 300mm Apo Ronar neuste Version feststellen!

    FG Armin

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  • Ich würde auch eher ein Tele Arton 270mm empfehlen, sehr leicht und ganz gut, konnte bei 4 fach Vergrösserung keinen Unterschied zu meinem 300mm Apo Ronar neuste Version feststellen!

    FG Armin

    Zumal das T-Nikkor mit ca. 800g schon mehr als grenzwertig für die Intrepid sein dürfte

    "Mehr Licht!" (angeblich die letzten Worte des berühmten hessischen Dichters J.W.Goethe)

  • Nö. Kann man meiner Erfahrung nach nicht, aber da gälte es zu klären, worin "meine Erfahrung" besteht. Ich hatte ein Super-Angulon 8/90 ohne versenkte Platine an der Mk2. Da ist nach oben vielleicht 0,5cm Shift drin, dann sagt der Balgen "nada".

    Kann ich für die Mk IV ebenfalls bestätigen - ich habe ein Nikkor 4,5/90, da ist praktisch nix mehr mit verstellen.

  • Mir fiel beim Blick in die Nikon-Prospekte auf, dass ich die Auszugslänge des 360mm ED falsch im Kopf habe.
    Es hat nur 261mm Auszug für unendlich statt der von mir angenommenen 290mm. Damit sollte ja mindestens der gleiche Spielraum sein wie zum Beispiel bei einem 270er.

    Naja, erst mal probiere ich den (wie ich glaube recht steifen) Balgen der Intrepid aus, bevor ein drittes Objektiv angeschafft wird.

  • Nein das 270 hat noch ein viel kürzeres Auflagemass!

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  • Das Tele-Xenar 5,5/360 von Schneider hat nicht nur einen recht großen Bildkreis von 230mm sondern auch ein Auflagemaß von lediglich 214mm und wiegt auch nur ca. 700g.

    Die älteren Versionen im Compound sind nicht sehr gefragt und bisweilen recht günstig zu bekommen. Das 360er Tele-Arton ist evtl. auch noch eine Option (209mm Auflagemaß, Bildkreis 264mm), aber deutlich schwerer mit fast 1000g und wird auch teurer gehandelt.

    Daten sind aus einer älteren Schneider Sammelliste "Fachoptik".

    Gruß
    Andreas

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