Stouffer-Graukeil im Sandwich und unter dem Vergrößerer auf Planfilm aufbelichten

  • Hallo allerseits,

    kurze Frage hinsichtlich der Stouffer Card.

    Im LFPF ist einer, der will sich ein Sensitometer (sic!) kaufen, mit dem man Graukeile auf Film aufbelichtet (sic!). Hört sich nach viel Aufwand an, ist aber eigentlich gar nicht so doof.

    Ok, ich habe die Stouffer Card, die geht ja auch.

    Aber: ich würde es mir gerne alles ein wenig leichter machen, die Stouffer Card wie bisher per Sandwich mit dem Film in die Planfilmkassette einlegen und dann aber meine superduper Belichtungsmaschine mit dem immer gleichbleibenden Licht, den Vergrößerer, nehmen, um die geöffnete Kassette inklusive Stouffer Card und Film zu bestrahlen.

    Der Vergrößerer wird gesteuert mit einer Bauerle Schaltuhr, sekundengenau. Die Belichtung kann auch über die Blende des Vergrößerungsgerätes gesteuert werden. Sowie über die Höhe des Kopfes über dem Grundbrett. Man könnte auch einen Zentralverschluss zwischenschalten.

    Aber: wie würdet Ihr das ausmessen, mit dem Belichtungsmesser?

    Sagen wir, ich drehe den Kopf in einen Abstand von so etwa 50cm zum Grundbrett und dem Film in der Kassette. Dann fokussiere ich das Vergrößerungsobjektiv, sagen wir ein EL-Nikkor 150, so, dass die Filmkassette gut ausgeleuchtet wird, gleichmäßig, bei etwa Blende 5.6, damit ich vielleicht auf praktikable Zeiten komme, wenn ich mit der Schaltuhr belichte. Was genau, sehen wir ja dann. Angestrebt würden so etwa maximal 1 Sekunden Belichtung, wegen Schwarzschild, oder?

    Aber wie messe ich die Belichtung dann genau? Sagen wir, ich nehme den superduper Uraltlichtmessungsbelichtungsmesser von Sekonic, L28c2, mit dem ich so gerne verreise, und der immer noch genau dasselbe anzeigt wie der L558. An den setze ich z.B. die Lumidisc für gerichtetes Licht an. Der misst jetzt was, aber was? Er zeigt mir Zeit, Blende und foot candles an, also die Beleuchtungsstärke, die man auch in lux umrechnen könnte.

    Mit Zeit und Blende werde ich vielleicht wenig anfangen können. Denn das Licht kommt ja bereits aus der Blende. Das wäre, wie wenn man eine Lichtmessung im Innern der Kamera machen würde, durch das Objektiv, also Quatsch. Wirklich?

    Die Beleuchtungsstärke müsste mir doch rein theoretisch auch weiterhelfen. Halte ich den Beli einfach mal 10cm an die Schreibtischlampe, zeigt er mir 140fc an, das wären 1500lux (Fußballstadion Kategorie 4, sagt Wikipedia).

    Wie rechne ich fc oder lux jetzt in Sekunden für ein bestimmtes ASA um? Hat da jemand zufällig gerade eine Formel auf der Schreibtischunterlage stehen?

    Oder soll ich für den Belichtungsmesser im Strahlengang des Vergrößerers einfach die hypothetische Blende 1 setzen, woraus ich dann die entsprechende Belichtungszeit ablesen könnte? Dann käme ich bei dem Beispiel oben auf f1,0 bei 1/60sec bei 50 ASA. Mann, das wäre ja simpel. Klar, müsste ich da an das Objektiv vielleicht noch einen Verschluss dranbauen, sollten die Belichtungszeiten kurz ausfallen.

    Ist das ein gangbarer Weg, oder ist das ein Irrweg?

    Jedenfalls müsste man dann nicht mehr die Kamera zum Belichten des Graukeils auf den Film zwischenschalten. Man könnte die Farbtemperatur auf Tageslicht filtern, und man bliebe direkt in der Dunkelkammer, wo man dann auch gleich den Keil in die nächste Kassette einlegen könnte, um eine Reihe vollzumachen, z.B. für Entwicklungsanpassungen.

    Gruss

  • Auf jeden fall must du mit dem Streulicht arbeiten, und messen mit der Kalotte und in lux. Das kanns du mit dem Seconik oder Minolta realisieren. Du kanns doch eine Vergleichsmessung X-lux = T/F machen.
    Und die Farbtemperatur der Lampe im Auge behalten. Bei einer Hallogenlampe sind es je nach typ 2700-3200 K. Der Filme werden aber meistens mit 5000K Lichtquellen getestet. 5000-5500 K Licht liefern die Blitzlampen.

  • Aber: wie würdet Ihr das ausmessen, mit dem Belichtungsmesser?


    Das hattest Du schon mal gefragt.
    Gegenfrage:
    Was willst Du denn letztlich ausmessen?
    Und wie macht das ein Densitometer?


    die Stouffer Card wie bisher per Sandwich mit dem Film in die Planfilmkassette einlegen


    Ich nehme keine Kassette, da taugt mir der Verbund beider Blätter nicht.
    Wahrscheinlich bin ich schon zu sehr vom Kontakten versaut..


    bei etwa Blende 5.6... Angestrebt würden so etwa maximal 1 Sekunden Belichtung, wegen Schwarzschild, oder?


    Den Schwarzschild gilt es im Zaum zu halten, sofern man sich den nicht auch mal anschauen möchte.
    Ich bin heute im Lehrermodus - was denkst Du, wie würde eine Tageslichtaufnahme bei Blende 5,6 und 1sec Belichtung aussehen?


    Mit Zeit und Blende werde ich vielleicht wenig anfangen können. Denn das Licht kommt ja bereits aus der Blende.Wie rechne ich fc oder lux jetzt in Sekunden für ein bestimmtes ASA um?


    Ich glaube wirklich, Du hast zuviel gelesen :)
    In der Praxis stellt man doch für die Aufbelichtung auf einen Film auch Blende und Zeit ein ( Du gibst 1sec vor, Blende folgt also), liest Werte in Blende und Zeit ab - und dreht sich zuvor natürlich die Asa am Beli zurecht.

    Gruß,
    Ritchie

    ...

  • @Ritchie:

    zu1. es gibt leute, die nehmen einen luxmeter und berechnen alles.

    zu2. linhof auswerferkassetten haben gefederte andruckplatten. da ist viel platz für gute kantenscharfe sandwicherei.

    zu3. habe mit dem beli gemessen und käme bei offenblende 5.6 auf 1 sec bei 50 asa mit voller ausleuchtung einer 4x5 kassetten im l138 mit 240er kondensoren. ist also dunkler, als man annimmt.

    zu4. in der praxis misst man immer vor dem objektiv, nicht zwischen film und linse. jedenfalls wenn man lichtmessung macht mit handbelichtungsmesser. soweit ich weiss, definiert sich asa auch als lux pro zeit für eine bestimmte dichte. ich weiss aber nicht mehr, wo ich dies las. ich habe also eher zuwenig gelesen :)

    gruss

  • Also ein Sensi hab ich hier auch noch rumfliegen. Ich nehm es nicht, da es für Rö_Filme ist und nur blau oder grün kann. Falls Interesse, besteht....

    Ich fand die Idee aber nicht blöd und hab mir einen Kasten gebaut, wie eine Mischlichtbox für den VG. Da blitzt ein alter Braunblitz rein, den man bis zur 1/16 oder 1/32 runterregulieren kann, müßte ich nachschauen. Oben ist dann ein Minileuchtkasten, auf dem der Stouffer ist. Film kann ich von Kb bis Planfilm alles drauflegen, verschiedene Anschläge hab ich. Angepresst wird mit einer Platte mit Moosgummi.

    Damit bekomm ich aber nur schöne Kurven hin, Empfindlichkeit bestimm ich einzeln.

    Warum ich mir den Akt antue? Ich hab es nach der Beyer-Methode versucht, aber mich nervten die Probleme mit Tageslicht und ich hab eine Empfindlichkeit herausbekommen, die total daneben lag. Keine Ahnung, wo mein Fehler lag, aber ich hab mir dann was einzelnes für die ASA_Bestimmung gebastelt.

    Ich hatte noch ein paar alte Kassetten in 9x12, teils undicht, die hab ich geopfert. Löcher an verschiedene Stellen in verschiedene Schieber, man kann sie ja auch umdrehen, dann braucht man nicht so viele, eigentlich langen 2 Schieber, damit kann man einen Film 4x belichten. Da kann man z.B. einen 100-er Film mit 125, 100, 80 und 64 ASA belichten.

    Jetzt muss man nur noch beides zusammenführen. Ist aber einfacher, als die ganzen Erklärungen hier. Man blitzt mal durch den Stouffer. Natürlich fängt die Kurve mal bei 3 oder 4 und nicht bei 0 an, also Leistung des Blitzes hoch, oder man liegt bei 0,5 bei 0, also muss man runter. Aber nur beim ersten Mal. Perfekt ist es, wenn man das ganze so hinbekommt, dass man bei einem 25-er Film, voller Blitzleistung bei Zone 1 auf 0,1 (oder ,12; ,15; was auch immer man präferiert) bekommt. Dann hat man bei 1/2 50 ASA, bei 1/4 100 ASA usw.

    Ich hoffe, die Verwirung ist jetzt komplett ;)

    Zeit ist nicht Geld.
    Zeit ist Zeit.

  • zu4. in der praxis misst man immer vor dem objektiv, nicht zwischen film und linse.


    Meine fotografische Praxis sieht keine mittelbaren Lux-Messungen und Berechnungen vor; dafür stehe ich gerne hinter dem Objektiv zum Messen.

    Unterm Vergrößerer messe ich auch schon mal auf dem Film, oder schaue mal unter den Keil.
    Is vermutlich auch wieder nicht richtig :)

    ...

  • Hallo allerseits,

    kurze Frage hinsichtlich der Stouffer Card.

    Im LFPF ist einer, der will sich ein Sensitometer (sic!) kaufen, mit dem man Graukeile auf Film aufbelichtet


    Gruss


    Mein Vorschlag: den Graukeil in der Kamera kopieren:

    1.Graukeil mit Film Schicht an Schicht in die Kassette legen. (Geht nicht bei allen Kassetten) Stouffer vorne, Film hinten
    2.Kamera gegen eine opake Folie, ca DIN A 4, formatfüllend, richten. Bei Tageslicht, ohne Lichtwechsel durch ziehende Wolken, also bedeckt oder blauer Himmel
    3. Opake Fläche anmessen, entweder auf Mattscheibe mit Sonde oder direkt ohne Kalotte. Beli dazu auf 5 Blenden mehr Licht einstellen,Zeit bleibt wie bei Normalmessung, damit erreicht man Zone 5 des Stoufferkeils
    4.Daten an Kamera einstellen, auslösen
    5. Film entwickeln in zum Film passenden Entwickler und mit dto Entwicklungszeit.

    Wo kämen wir hin,
    wenn jeder sagte, wo kämen wir hin
    und keiner ginge, um zu sehen
    wohin wir kämen,
    wenn wir gingen.

  • Kasten ... Braunblitz ... alte Kassetten ... Löcher an verschiedene Stellen ... einen Film 4x belichten. Da kann man z.B. einen 100-er Film mit 125, 100, 80 und 64 ASA belichten.

    super genial. im endeffekt passen für mein densi drei oder vier solcher löcher auf einen step der stouffer card. aber das reicht dicke!

    die kurven würden tatsächlich perfekt. die effektive empfindlichkeit aber müsste ich händisch bestimmen. das heisst, ich müsste - nur einmal - die blitzleistung im kasten mit einer tatsächlich verwendeten effektiven iso vergleichen, die ich durch das klassische belichtung des himmels durch transparentpapier und stouffer card ermittelt habe.

    ich würde also diesen test zuerst machen. dann hätte ich die effektiv-iso für einen beliebigen film.

    dann nähme ich den blitzkasten oder meine vergrösserer-lösung und eiche diese auf die effektive iso des ersten tests, indem ich solange und soviel belichte, wie ich für die zone i halt brauche.

    das wäre dann die "kalibrierung" des gerätes, aber nur für einen bestimmten film, oder? oder könnte ich diese grundwerte auch - umgerechnet je nach asa - auch für andere filme nehmen?

    mit den lochmasken könnte man dann die effektive iso feintunen.

    Meine fotografische Praxis sieht keine mittelbaren Lux-Messungen und Berechnungen vor; dafür stehe ich gerne hinter dem Objektiv zum Messen.

    stell dir eine kerze vor. stell dir eine kamera vor. stell dir das objektiv vor. du hast einen handbelichtungsmesser. wo machst du deine messung? vor dem objektiv, genauer zwiischen kerze und frontlinse. wir reden nicht von ttl.

    bei der planfilmkassette auf dem grundbrett des vergrösserers ist zwischen licht und film aber bereits ein objektiv mit einer blende. und zwischen belichtungsmesser und film eben nicht. das heisst die lichtmenge pro quadratzentimeter innerhalb eines bestimmten zeitraums bleibt gleich, wird nicht per durchlassgrösse reguliert. das einzige was reguliert wird, ist die belichtungszeit, also wie lange licht auf den film fällt.

    es ist so ein bisschen wie die multigrade 500 messsonde: die muss man auch immer erst mit probestreifen "kalibrieren", bevor man messen kann.

    Mein Vorschlag: den Graukeil in der Kamera kopieren:

    1.Graukeil mit Film Schicht an Schicht in die Kassette legen. (Geht nicht bei allen Kassetten) Stouffer vorne, Film hinten
    2.Kamera gegen eine opake Folie, ca DIN A 4, formatfüllend, richten. Bei Tageslicht, ohne Lichtwechsel durch ziehende Wolken, also bedeckt oder blauer Himmel
    3. Opake Fläche anmessen, entweder auf Mattscheibe mit Sonde oder direkt ohne Kalotte. Beli dazu auf 5 Blenden mehr Licht einstellen,Zeit bleibt wie bei Normalmessung, damit erreicht man Zone 5 des Stoufferkeils
    4.Daten an Kamera einstellen, auslösen
    5. Film entwickeln in zum Film passenden Entwickler und mit dto Entwicklungszeit.

    das ist nicht dein vorschlag, sondern das vorgehen, das seit jahrzehnten in der fachliteratur und im internet propagiert wird, weil man - eben - die belichtungsmesserdaten eins zu eins für die sandwichbelichtung übernehmen kann.

    mir ging es aber darum, das gleichbleibende licht des vergrösserers zu benutzen, die daten reproduzierbar zu dokumentieren, in der dunkelkammer zu bleiben, wo ich gleich auch die filme wechseln kann, ohne dauernd hin und her zu hüpfen und wölkchen am himmel zu vertreiben oder auf besseres wetter zu warten oder mir die finger an einer fummeligen transparentpapierhaube zu brechen.

    wozu habe ich denn ein solches gerät?

    Einmal editiert, zuletzt von lohi (7. Februar 2020 um 06:01)

  • Moin,

    im Prinzip ist das ein wunderbarer thread, eine wundervolle Frage. Die Gewohnheiten und Gepflogenheiten werden auf ein "warum" abgeklopft, inklusive der Frage nach methodischen Alternativen.

    Bei allem infrage-stellen und Fragen stellen, ist mir aber immer noch nicht klar, was die Kernfrage/n ist/sind.

    Das ganze System aus Einheiten, Methoden, Messungen, Messgeraeten und Eichungen, Kalibrierung, Validierung kommt nicht aus einem Selbstzweck daher. Geht es also darum, die Methodik und die Instrumente dafuer so zu verstehen, dass ein eigenes oder praktikableres Vorgehen entwickelt werden kann? Oder geht es darum das Thema einmal "von Grund auf" zu verstehen? Etwas anderes?

    Gruesse,
    Christoph

    When you change the way you look at things, the things you look at change. — Max Planck

  • stell dir eine kerze vor.


    Nein, warum.
    Ich belichte einfach meinen Stouffer auf meinen Film.
    So oder so, mit Kamera oder Vergrößerer.
    Im Beispiel Aragons/Peters sogar TTL- gemessen, u.A. weil ich da etwaigen Schwankungen auf die Schliche käme, aber auch wegen des Bedienkomforts im Nahbereich.
    Meinem Film ist es dabei egal, ob und was davor hockt, der zeichnet einfallendes Licht einfach auf.


    wölkchen am himmel zu vertreiben oder auf besseres wetter zu warten oder mir die finger an einer fummeligen transparentpapierhaube zu brechen.


    Otto weiß zumindest, wie es geht.
    Und Er schrieb auch irgendwo, was geo hier sagte - die Lichtquelle beim Eintesten sollte zum Aufnahmelicht passen..


    bei der planfilmkassette auf dem grundbrett des vergrösserers ist zwischen licht und film aber bereits ein objektiv mit einer blende.


    Mensch, das ist ja fast schon wie beim Fotografieren :)
    Mißt Du da auch mit Lux und rechnest mit Spezialformeln erst mal alles aus?

    ...

  • Also, ein Bild sagt mehr als tausend Worte - darum machen wir ja auch Bilder (oder testen uns zu Tode und versuchen uns mit Verstellungen den Gaul zu machen):

    Was sind die Vorteile dieser Anordnung:

    1. Gleichbleibende, dokumentierbare Einstellungen, mitsamt gleichbleibendem Licht

    2. Verbleib des gesamten Tests in der Dunkelkammer, wo man auch entwickelt, so dass man gleich reihenweise Sandwiches produzieren kann, ohne jedesmal zur Kamera zum Belichten zu stiefeln

    3. Weniger Apparate im Prozess, keine Kamera, kein Objektiv mit Linsen und Abbildungsfehlern, kein Transparentpapier, kein Zentralverschluss, kein Balgenauszugfaktor, kein wechsender Himmel usw.

    4. Noch einfacher, wie Peter Volkmar schreibt: Wegfall des Vergrößerers mit dem Objektiv, direkte Belichtung mit einem Blitzgerät: das wäre eine Kontaktkopierbox mit Blitz, ein selbstgebautes Sensitometer.

    Nachteile dieser Anordnung:

    1. Man braucht eine Dunkelkammer mit lichtstarkem Vergrösserungsgerät

    2. Die Lichtquelle ist Kunstlicht, das auf Tageslicht zu filtern wäre, es sei denn, man nähme gleich eine Tageslicht-Lampe. Oder man kalkuliert wie Urnes einen Kunstlichtfaktor ein, den man dann zum Umrechnen auf Tageslicht benutzt, z.B. -0,5 EV für Tageslicht.

    3. Die Belichtungsmessung ist tricky, es sei denn, man könnte wirklich f1,0 als Ausgangswert nehmen, weil die Blendenöffnung ja zur Durchlassöffnung im Verhältnis 1:1 steht. Dann könnte man vom Beli die Belichtungszeit für f1,0 ablesen.

    4. ?

    Eure Antworten sind schon recht zielführend.

    Am Ende stünde die Vereinfachung. Weg mit der Kamera auf dem Stativ und Schluss mit dem Warten auf passendes Licht. Was wir als Tageslicht bezeichnen, ist ja auch nur während eines kurzen Zeitraums am Tage verfügbar.

    Die Frage ist also: wie kriegen wir aus diesen Überlegungen ein sinnvolles und idiotensicheres Verfahren?

  • Wenn ich das richtig verstanden habe, soll die "effektive Empfindlichkeit" des Films ermittelt werden: das ist die Empfindlichkeit unter Berücksichtigung des verwendeten Belichtungsmessers, des Objektivs mit seiner Blendenskala und seinem Verschluß + des Chemiedurchgangs.
    Also wenn ich denn eintesten wollte, würde ich das so machen wie OTTO oder wie ShenHao.

  • Die effektive Empfindlichkeit wäre doch eigentlich eher die ASA-Zahl, die ich am Beli einstellen muss, um eine spezifische Dichte in Zone I zu erreichen, industriell: 0.1, im Grossformat eher so zwischen 0.12 und 0.15 (sagt Bruce B.).

    Nehme ich den Belichtungsmesser mit in die Rechnung, die Blende, die Linsentrübung, Pilze auf dem Glas, einen eiernden Verschluss mitsamt seiner Zeit zum Öffnen und Schließen, sowie die im Hause übliche Entwicklung mit ihrer Bewegung, Temperatur, Entwicklerkonzentration, Wasserhärte usw., dann habe ich einen Test unter Realbedingungen, den ich aber bei einem Wechsel des Objektivs, des Verschlusses, der Umgebungstemperatur, des Bewegungsfleißes, der Verschlusszeit usw. nicht mehr gebrauchen kann, streng genommen.

    Zum Glück sind die Toleranzen a) weder allzu eng, b) noch digital, das heisst, alles ändert sich nur allmählich und in infiniten Übergängen.

    Mich würde halt interessieren, wie man das alles eher vereinfachen kann. So wie Eastman mit seiner Box: "You push the button, we do the rest." - Genau aus diesem Grund benutzen die Leute ja auch Jobo-Prozessoren usw.

  • Mich würde halt interessieren, wie man das alles eher vereinfachen kann.


    Einfach dann auch mal einfach denken.
    Beitrag 12 hab ich nicht gelesen, aber ich wiederhole gerne mal meine gedankliche Anregung:

    Mensch, das ist ja fast schon wie beim Fotografieren

    Also, ein Bild sagt mehr als tausend Worte


    Ein schneller Versuch sagt mehr als tausendworteundeinbild.

    Ich bin sicher, daß sich verquere Gedanken da ganz schnell auflösen, da Du bereits Erfahrungen ( wenn auch etwas Zackige) mit Stouffertests hast und in etwa einschätzen kannst, wie sowas auszusehen hat.

    ...

  • Genau aus diesem Grund benutzen die Leute ja auch Jobo-Prozessoren usw.


    Wenn Du mal das Relativieren wie "man macht" und "die Leute machen " , sowie das Neuerfinden oder Überbordwerfen von Altbewährtem unterlassen könntest, hätte ich einen Vorschlag zu unterbreiten - wir fangen mal bei Null an, machen es möglichst einfach, aber nach meinem Dafürhalten grundlegend richtig.

    Immerhin habe ich mit dem werten, wenn nicht hochgeschätzten Kollegen Aragon schon vor einigen Jahren privat über Anzinger und hochgelobt-sei-Otto, einschließlich der auftretenden Wunderlichkeiten oder der Frage, warum man da überhaupt 5 Blenden mehr Licht geben muß, gebrütet und gepröbelt; da ist wohl etwas hängengeblieben, will ich hoffen.


    Ich baue Dir, unentgeltlich, eine Objektivhalterung für Deinen Laborator, in welche Du Dein Standard-Aufnahmeobjektiv 4x5", Normalbrennweite, einschrauben kannst.

    Somit hättest Du schon mal " Dein" Normal- Objektiv in der Gleichung mit den Eventualitäten aufgelöst - Zeiten, Blende, und meinetwegen für die Freaks auch noch die Vergütung :)

    Der weitere Vorteil wäre die Nutzung von Dauerlicht im Vergrößerer, durch nun mögliche Nutzung eines Veschlusses.
    Leider nämlich wird das Auf-und Abglimmen der Kerze in Deinem Durst für Unannehmlichkeiten beim Testen sorgen.

    Ich brauch da ein Weilchen zum Basteln, hier gehts leider der Reihe nach, aber die Bohrung kannst Du mir schon verraten.

    Derweil könntest Du schon mal mit Deinem Beli/einer Meßsonde/dem Laborbeli schauen, wo die Unterschiede einer Auflichtmessung direkt auf dem Film, zu einer Messung durch den Stouffer hindurch liegen.
    Danach weißt Du, wie und was Du zu messen hast.

    Ich jedenfalls habe neben der Sache mit der Optik auch noch den großen Zweit-Vorteil, bei einer TTL-Messung an der Kamera mit meiner Meßsonde (zumindest als Referenzgerät und -messung) das gleiche Meßinstrument wie beim Testen verwenden zu können.

    Jo, und vielleicht gleich mal die komplette Bildebene durchmessen, ob es da lichtmäßige Randabfälle, hot spots odgl gibt.
    Ob eine opake Folie für diffuses Licht Sinn macht?

    Die Blende würde ich übrigens für eine finale Einstellung immer nur in eine Richtung drehen; ich gehe immer von "offen nach "zu" - auch ein Blendengetriebe hat ein Umkehrspiel, welches man besser "rauskurbeln" sollte, wenns genau werden soll.

    Ich gedenke den Versuch dann mit meinem Kondenser-Durst und vorraussichtlich mit FP4plus noch mal etwa zeitgleich zu begleiten.

    Vielleicht kriegen wir dann sogar raus, warum Deine Zone 5 wie die Flosse eine Hais aus der Kurve stach :)

    ...

  • Die effektive Empfindlichkeit wäre doch eigentlich eher die ASA-Zahl, die ich am Beli einstellen muss, um eine spezifische Dichte in Zone I zu erreichen, industriell: 0.1, im Grossformat eher so zwischen 0.12 und 0.15 (sagt Bruce B.).

    Nehme ich den Belichtungsmesser mit in die Rechnung, die Blende, die Linsentrübung, Pilze auf dem Glas, einen eiernden Verschluss mitsamt seiner Zeit zum Öffnen und Schließen, sowie die im Hause übliche Entwicklung mit ihrer Bewegung, Temperatur, Entwicklerkonzentration, Wasserhärte usw., dann habe ich einen Test unter Realbedingungen, den ich aber bei einem Wechsel des Objektivs, des Verschlusses, der Umgebungstemperatur, des Bewegungsfleißes, der Verschlusszeit usw. nicht mehr gebrauchen kann, streng genommen.

    Zum Glück sind die Toleranzen a) weder allzu eng, b) noch digital, das heisst, alles ändert sich nur allmählich und in infiniten Übergängen.

    Mich würde halt interessieren, wie man das alles eher vereinfachen kann. So wie Eastman mit seiner Box: "You push the button, we do the rest." - Genau aus diesem Grund benutzen die Leute ja auch Jobo-Prozessoren usw.

    Du müsstest einen Verschluss vor dem Vergrößerungsobjektiv nutzen, um die Anhubzeiten der Leuchtmittel zu kompensieren und die Zeiten unter einer (halben) Sekunde (Schwarzschild) zu halte.

    Gruss Sven.

  • Der weitere Vorteil wäre die Nutzung von Dauerlicht im Vergrößerer, durch nun mögliche Nutzung eines Veschlusses.
    Leider nämlich wird das Auf-und Abglimmen der Kerze in Deinem Durst für Unannehmlichkeiten beim Testen sorgen.

    Ich brauch da ein Weilchen zum Basteln, hier gehts leider der Reihe nach, aber die Bohrung kannst Du mir schon verraten.

    Derweil könntest Du schon mal mit Deinem Beli/einer Meßsonde/dem Laborbeli schauen, wo die Unterschiede einer Auflichtmessung direkt auf dem Film, zu einer Messung durch den Stouffer hindurch liegen.
    Danach weißt Du, wie und was Du zu messen hast.

    Siehste, nach langen eigenen Überlegungen, u.a. ob ich unspezifisch von "man" reden darf, gelangst Du ja auch zur eigentlichen Fragestellung: wobei die Unterschiede zwischen direkter Auflichtmessung und Durchlichtmessung durch Stouffer für mich völlig egal sind. Sie machen wohl exakt 5 EV aus, die man - ich, und Du übrigens auch - bei Durchlicht mehr belichten müsste im Unterschied zur Auflichtmessung.

    Was für mich wichtig ist, das einzige, sozusagen: wenn ich eine Auflichtmessung oder aber eine Durchlichtmessung mit +5EV mache, im skizzierten Aufbau: an welcher Blendenzahl des Belichtungsmesserrings lese ich die passende Belichtungszeit ab? Bei f1,0? Bzw. bei Kunstlicht bei f0,7? Oder anders: welchen Blendenwert hat keine Blende, als bloßes Auflicht?

    geo hat das Problem ja durchaus erkannt: x lux = t/f. Nur habe ich das Problem, dass zwar x lux bekannt ist, z.B. 1400 lux, dass mir aber die Blende fehlt, weil ich einfach nur Licht, es könnte auch von der Deckenbeleuchtung stammen, auf das Stouffersandwich gebe, sagen wir für t=1sec. Die Gleichung gibt mir zwar einen f-Wert, aber ich habe keinen Blendenring, um den einzustellen. Es ist wie beim Kontaktkopieren von Negativen auf Fotopapier. Da gibt es auch Leute, die benutzen dafür eine blutte Glühlampe.

    Du müsstest einen Verschluss vor dem Vergrößerungsobjektiv nutzen, um die Anhubzeiten der Leuchtmittel zu kompensieren und die Zeiten unter einer (halben) Sekunde (Schwarzschild) zu halte.

    Genau, man müsste also einen Verschluss in den Vergrößerer einbauen. Das ist kein Problem. Zu meinem L138 kamen gefühlte 5000 runde Schnellwechelplatten :D , da ist auch eine mit einem Copal1-Loch drin. Nun hätte ich auch ein schönes Rodenstock Apo-Gerogon 150, das ich so gerne für die Makros benutze. Das ist in einem Copal-1-Verschluss von einem alten Tominon. Also: das ist alles kein Problem.

    Übrigens: zu dem Vergrößerer kam ja auch ein ganzes Reprosystem. Ich könnte einfach eine weiße Fläche illuminieren und abfotografieren, mit dem Stouffer-Keil als Sandwich zum Film in der Reprokassette. Da würde ich natürlich eine schöne simple Lichtmessung zum Objektiv machen, den Balgenauszug berücksichtigen und fertig. Aber dazu bräuchte ich wieder mehr Geräte! Lampen, Tralala ...

    Ob eine opake Folie für diffuses Licht Sinn macht?

    Ganz bestimmt, und das halte ich für eine sehr gute Idee. Man - ich - bräuchte in meinem obigen Setup eine solche Folie, oder ein gleichmäßiges Negativ mit gleichmäßiger Dichte, ohne Kratzer, Staub oder Entwicklerschlieren, in der Bildbühne des Vergrößerers. Vielleicht würde in der Tat Transparentpapier gehen? Das ist wirklich eine gute Idee, auch wenn es Licht schluckt.

    2 Mal editiert, zuletzt von lohi (7. Februar 2020 um 12:27)

  • Vielleicht würde in der Tat Transparentpapier gehen? Das ist wirklich eine gute Idee, auch wenn es Licht schluckt.

    Ach was waren das für goldene Belichtungszeiten als ich mit "meinem" Durst Laborator CLS 2000, einfach drauf los belichten konnte . . . :D

    Hier in einem Lager stehend . . . [Blockierte Grafik: https://grossformatfotografie.de/wcf/images/smilies/icon_eek.gif] Der arme . . !

    Die zwei schönsten Geräusche der Welt sind: Ein Verschluss der sich öffnet und wieder schließt.

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