Unterschied der zwei Tessar f4,5 300mm?

  • Na, das eine ist aus der DDR und das andere aus Russland.

    Spaß beiseite. Zu den Rechnungen kann ich nichts sagen, ich weiss noch nicht mal, ob das Industar überhaupt ein Tessar ist. Jedenfalls ist es das Standard Objektiv an der FKD 18x24 und soviel Gewicht, dass es das erst war was ich an der Kamera ausgetauscht habe.

    Was erwartest du zu hören? Irgend etwas über die Qualität? Über das Industar lässt nichts Negatives sagen. Es macht Spaß mit der großen Blendenöffnung bei kontrolliertem Licht.

    Gruss Sven.

  • Danke für deine Antwort :)

    Hier kommt meine Unwissenheit ins Spiel: Das „lila“ Objektiv (das Industar) wurde mir als Tessar verkauft :D

    Hatte mich eben gewundert warum diese so unterschiedlich ausschauen :D

    Daher hatte ich vermutet, dass es vielleicht zwei sehr weit auseinander liegende Baujahre sind und wollte einfach mehr erfahren :D

    Aber dann weiß ich jetzt schon mehr :)

  • Das Industar ist auf jeden Fall vergütet und wenn ich so durchs Netz stöbere tatächlich ein Tessar. Wobei damit der Objetivtyp gemeint ist, also strenggenommen ein Dreilinser. Wobei das Industar 4 Linsen hat aber in 3 Gruppen.

    Das Zeiss sieht mir unvergütet aus. Es hat auch noch kein rotes T auf dem Frontring. Wäre also theoretisch Streulicht anfälliger und gibt Farbe schlechter wieder.

    Probiere einfach mal beide gegeneinander aus.

    Gruss Sven.

  • Dieser Link mag Dir vielleicht hilfreich sein:

    https://www.arnecroell.com/eastern-block-new.pdf

    Auf Seite 7 des pdf findest Du das CZJ 300/4,5. Es ist ein modernes Tessar, produziert zu Beginn der Neunzigerjahre. Es wird wohl vergütet sein.

    Ich habe das CZJ Tessar 250/4,5 und das Meyer-Optik 210/4,5 aus der gleichen Periode. Die Abbildungsleistung ist völlig zufriedenstellend (für meine Bedürfnisse).

    Meines Wissens sind alle Objektive namens Industar tatsächlich Tessar- Konstruktionen.

    Was die rosa Farbe der Vergütung ausmacht weiss ich nicht. Ob die Objektive radioaktive Strahlen aussenden? Wohl kaum.

    Bei den Objektiven und Kameras aus sowjetischer Produktion sind die beiden ersten Zahlen der Seriennummer das Produktionsjahr. Ausnahme sind Seriennummern, die mit einer Null beginnen. Leider weiss ich die genaue Bedeutung dieser Nummerierung nicht mehr.
    Anhand des Symbols im Frontring ist ersichtlich in welcher Fabrik das Objektiv hergestellt wurde. Deines ist bei KOMZ, der mechanisch-optischen Fabrik in Kazan, im Jahre 1972 hergestellt worden.

    Ich habe ebenfalls so ein Industar 300/4,5 und bin mit den Abbildungsleistungen zufrieden und sehe keinen Unterschied zu den anderen Tessar- Objektiven.

    Freundliche Grüsse, stephan

  • ... tatächlich ein Tessar. Wobei damit der Objetivtyp gemeint ist, also strenggenommen ein Dreilinser. Wobei das Industar 4 Linsen ...

    Sorry, da muss ich korrigieren. Tessare sind generell 4-Linser. Sogar der Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Vier".
    Das Industar ist ein Tessar-Typ, ebenso wie Skopar, Primotar, Xenar usw.
    Sorry wegen der Klugscheisserei, aber wenn ich von dem Tessar als angeblichem 3-Linser lese, muss ich einfach ... ;)
    Dreilinser wie z.B. Triotar, Triplet oder Trioplan können dem Tessar nicht das Wasser reichen, wenn es auf Abbildungsqualität ankommt.

    LG, Klaus
    ___
    Langeweile? Was ist das?

  • Bei den Objektiven und Kameras aus sowjetischer Produktion sind die beiden ersten Zahlen der Seriennummer das Produktionsjahr.

    Ähem! Ich muss auch korrigieren.
    Meine Aussage stimmt nicht vollumfänglich. Wenn man auf den Seiten http://ussrphoto.com/ oder http://www.photohistory.ru/index.php nachforscht, finden sich auch andere Nummerierungen.
    Das ist mir jetzt bei meiner Recherche nach alten Objektiven aus der frühen Sowjetunion aufgefallen. Ab wann die beiden ersten Zahlen der Seriennummer das Produktionsjahr bezeichnen und ob das für alle Objektive und Kameras gilt, weiss ich nicht. So bitte ich, meine voreilige und nicht vollständig richtige Behauptung zu entschuldigen.

    Freundliche Grüsse, stephan

  • Das Industar ist ein in der Sowjetunion gefertigtes deutsches Zeiss-Tessar der Rechnung von 1940 mit der alten T-Vergütung. Prof. Harry Zöllner (Chef Optikentwicklung von Zeiss-Jena) wurde nach dem Krieg nach Russland verschleppt und musste nach dem Krieg dort die russische Fertigung diverser Optiken als Reparationsleistung in Schostka und Leningrad hochfahren. Die Russen erhielten jedoch nicht seine Weiterentwicklung der Vergütungstechnologie. Das daneben stehende Zeiss-Jena Tessar wurde 1964/65 und 1972 auf Grund verbesserter Glassorten jeweils neu überrechnet (stammt aus der Produktion nach 1972) und etwas besser vergütet. Für den Anwender sind die Unterschiede marginal.

    Der Fotograf zum Maler: Geiles Bild - mit welchem Pinsel gemalt?

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