STEARMAN PRESS SP-445

  • Hallo liebe Kollegen,
    Das Thema war schon mal hier im Forum, aber nichts konkretes, deshalb probiere ich es neu.
    Ist jemand von euch im Besitz einer STEARMAN PRESS SP-445 und was könnt Ihr über die Dose sagen? Ist es überhaupt eine lohnenswerte Investition? Irgendwie habe ich dem Jobo 2521 System über Jahre keine richtige Freundschaft schlissen können. Deshalb möchte ich dem JOBO auf Distanz gehen und suche nach Alternativen. Wird nur für SW Entwicklungen benutzt.

    Einmal editiert, zuletzt von geo (26. November 2019 um 20:59)

  • Wenn du nur 4x5 entwickeln willst und keine Diaentwicklung machen willst, ist der SP-445 m.E geeignet.
    Einzige Schwäche, die mir bekannt ist, ist die manchmal mangelhafte Dichtung oben durch den Gummiring, der auch noch probritär ist.

    Selbst benutze ich ihn nicht.

    Grüsse

    • Offizieller Beitrag

    Hi geo,

    Der Stearman Press Tank SP-445 ist keine schlechte Alternative zu einer Jobo 25xx mit den 2509N-Spiralen, wenn man ausschliesslich Kipp- oder Standentwicklung machen möchte. Meine eigenen Erfahrungen mit drei dieser Tanks lässt sich so zusammenfassen:

    Vorteile
    + geringer Chemikalienbedarf (500ml)
    + platzsparendes Design
    + Verarbeitungskapazität (4 Planfilme) praktisch für Kleinmengen
    + mit etwas Übung einfach zu beladen

    Nachteile
    - unregelmässige Entwicklung mit Haltern der ersten Generation (Schlieren, Kontakt mit Halter auf der Rückseite der Filme); etwas besser mit der zweiten Version
    - Deckel undicht (2 von 3 Tanks)
    - Deckel für Einfüllöffnung aus zu sprödem Material, 2 Stück defekt
    - systembedingt keine Rotation möglich
    - durch die schmale Standfläche kippen die Tanks immer mal wieder um (nur ein kleiner Schönheitsfehler)

    Warum ich lieber mit Jobo-Dosen (Multitank 2 / 2509N) arbeite:

    + es können bis zu 6 Planfilme verarbeitet werden
    + kann für Stand-, Kipp- und Rotationsentwicklung verwendet werden; Rotation auch per Hand möglich.
    + bei Rotation reichen bereits 270ml; damit können aber bis zu 6 Filme verarbeitet werden (aber: auf ausreichend Entwicklungssubstanz achten!)
    + universeller verwendbar: ich kann in der Dose auch Mittelformat- und Kleinbildfilme verarbeiten: keine doppelte Investition in Dosen.
    - Chemiemenge bei Kipp- und Standentwicklung ist nur unwesentlich höher (775ml statt 500ml)
    - Die Jobo 2520 mit der Planfilmspirale 2509N ist nur unwesentlich teurer (145 statt 120 Euro).

    Was hat Dich an Deiner Jobo-Dose gestört?

    Grüsse
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    das ist hauptsächlich das laden der Spirale. Im Dunkeln ist es nicht so einfach per abtasten die richtige Stelle zu finden um den Film einzuschieben. Und ich möchte zurück zu Kippentwicklung, den die permanente maschinelle Agitation ist meines achtens zu aggressiv und macht den Ausgleich zu Nichte. Da bekomme ich in der schalen Entwicklung bessere Ergebnisse.
    Was mich an der Stearman reizt das ist das primitive laden, geringer Chemie verbrauch und genau die 4 Filme die da rein passen (mir hätten auch 2 gereicht). Was mich bis jetzt abgehalten hat den Tank anzuschaffen sind genau die Mängel die du beschrieben hast (ich hatte auch den Verdacht das laut den Bilder die Gummidichtung die Schwachstelle in der Konstruktion ist). Selber habe ich den Tank noch nicht in der Hand gehabt, deswegen habe ich die Frage hier gestellt.

  • Als weitere Alternative, mit der ich mich wahrscheinlich gleich in die Nesseln setze, wäre der Entwicklungstank Combiplan zu nennen.
    Bestücken der Filme ist sehr einfach und mit Rodinal bleibt der Preis der Chemie auch im Rahmen.

    Ich arbeite damit aber anders, als die meisten es sicherlich tun. Ich habe vier Stück davon (mal günstig übernommen) und fülle die vor. In die erste leere kommen die Filme rein. Da fülle ich dann Wasser zum Vorwässern rein. Dann Licht aus, Deckel ab und den Filmeinsatz von der ersten in die zweite Dose umladen, die schon mit Entwickler gefüllt ist. Und so weiter...

    Der Nachteil der Combiplan ist nämlich gerade das Ein-und Ausfüllen der Chemie, das dauert ewig über dieses Tröpfelloch. Ich lasse die Stopfen immer drauf und wechsele nur den Tank von einem Bad zum anderen. So sind für mich sämtliche Nachteile eliminiert. Geht schnell und ist für jeden sehr einfach zu handhaben.

    Mit den Jobo 2509N konnte ich mich nie richtig anfreunden, obwohl ich sonst immer in Jobo Dosen Kleinbild und Mittelformat entwickele. Da braucht man das Einspulgerät.

  • Ich habe den Stearman Tank in Benutzung und bin eigentlich sehr zufrieden.

    • Man kann die Filmhalter recht gut laden (Adox CHS 100 zeigte sich widerspenstig und ließ manche Haltenase aus)
    • Man kann ihn recht gut befüllen, weniger als ein halber Liter sind für 4 Blätter gut
    • Mit dem leichten Unterdruck ist er auch einigermaßen dicht (Meine Paterson mit dem Mod 54 und die Jobs für alles andere sind auch nicht wirklich dicht)
    • Beim Ausgießen bleiben miraculöserweise kleine Mengen zurück, mehrmals nachschütten
    • Wenn man den Deckel abnimmt, dann können die Lichtleisten leicht heraus fallen. Dann nichts mehr ins Klo (oder wohin auch sonst) schütten, die landen dann schnell ebenfalls da.
    • Die schmale Standfläche beachten, das Ding kann umfallen.

    Ich benutze diesen Tank gerne.

    Grüße
    Gerhard

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