Rotationsentwicklung

  • Hallo,
    da ich keine Lust mehr aufs kippen hatte und auch weniger Chemie verbrauchen wollte habe ich mal versucht die Rotationsentwicklung zu "automatisieren". Das Teil besteht in der Hauptsache aus Aluminium mit einem Gehäuse aus dem 3D Drucker. Antrieb ist ein Schrittmotor der mit Gummipuffern befestigt ist um weniger Vibrationen auf das Gerät zu übertragen. Da die Schaltung ziemlich übersichtlich ist habe ich keine Platine entworfen sondern alles auf einer Lochrasterplatine aufgebaut. Das Gerät hat eine serielle Schnittstelle und es gibt zwei Betriebsarten :
    - autark wie auf den Photos, auf der seriellen Schnittstelle steckt ein Stecker mit Druckschalter. Wenn man den Druckschalter betätigt wird der Tank alternierend 2 Umdrehungen nach rechts und 2 Umdrehungen nach links gedreht, bis man die Rotation über den Druckschalter wieder abschaltet.
    - Steuerung über die serielle Schnittstelle, mittels Telegrammen kann der Motor gestartet (mit Vorgabe der Drehrichtung) und gestoppt werden.
    Über ein weiteres Telegramm kann auch eine alternierende (rechts-links) Drehung gestartet werden mit Angabe wieviele Umdrehungen (1 - 9) in einer Richtung gemacht werden sollen.
    Im Moment verwende ich die autarke Betriebsart da ich die Software in meinem Timergerät erst erweitern muß um die Schnittstelle zu benutzen.
    Man könnte die Entwicklung natürlich auch über ein PC Programm per serieller Schnittstelle steuern, aber von der Programmierung von PC Programmen
    unter Windows habe ich keine Ahnung.
    Die ersten Filme habe ich schon entwickelt, klappt einwandfrei.

    Viele Grüße
    Uwe

  • habe ich mal versucht die Rotationsentwicklung zu "automatisieren"

    Solange du jedesmal zum Ablauf der Zeit hinrennen mußt, um die Chemie zu wechseln, kann von Automatisierung nicht die Rede sein. Eine schöne bequeme Lösung wäre, wenn man das Gerät allein lassen könnte und dann irgendwann der Film fertig entwickelnt ist nach Durchlauf aller Chemiezyklen.
    Du hast einen Roller gebaut, den man einstellen kann (das Gerät tut das, ws ein Jobo-Prozessoer auch tut - die Hobbydinger) - immerhin. Meine Vorstellung wäre ein Gerät, das man mit Film und Chemie und Wasser allein lassen kann.

  • Coole Tüftelarbeit.
    Auch, weil das Ding die kleinen Dosen dreht.
    Meine Comot funktioniert nur mit den großen Dosen, was für einen schnellen Film zwischendurch nicht so ganz effizient ist.

    LG, Klaus
    ___
    Langeweile? Was ist das?

  • Das Gerät finde ich super, es nimmt einem die nervige Arbeit des Kippens/Rotierens schon mal ab, der Rest des Prozesses ist dann zeitlich der geringere Aufwand.

    Meine Filme entwickle ich auch nur in Rotation aber ich drehe die Entwicklerdose von Hand und bei 10, oder noch mehr Minuten Entwicklungszeit ist das schon nervig.

    So einen Jobo Prozessor hatte ich auch aber er nimmt mir einfach zuviel Platz weg und zwischendurch hat das Motörchen darinnen auch einfach mal den Dienst versagt und sechs Planfilme waren zu beerdigen.
    Uwe sein Gerät ist schnuckelig klein und sicher sehr zuverlässig.
    Handwerklich sieht das Gerät klasse aus, alle Achtung.

  • Hallo Diesch,
    alles vollautomatisch wäre natürlich am besten (der Aufwand aber ungleich höher wenn man es denn hinbekommt), aber ich wollte nur nicht mehr ständig die Dose kippen, deshalb auch "automatisieren" in Anführungzeichen.

    Viele Grüße
    Uwe

  • Finde ich super, das Ding.

    Ich lasse meine Jobo Expert Drums auf einem Cibachrom Roller rotieren, muss jedoch immer dabei bleiben, um die Trommeln immer mal wieder Richtung Boden zu neigen, damit die Chemie am Ende der Röhren ankommt. Die kurze 3010 muss ich auch immer wieder mal zurechtrücken.

    Prozessoren oder gar ATL-3 wäre mir der Wartungsaufwand viel zu hoch ... hab da inzwischen mein System, wo ich nicht mehr als 30-40 Minuten pro Dose brauche.

    Grüße aus dem Schwarzwald, Euer Jens

    instagram/mk: Black Forest Tintype

  • alles richtig, auch das was atget schreibt, Durst hatte in den 70er Jahren solche Entwickler mit Timer an engagierte Hobbyisten verkauft. Thermostaten hatten die Geräte auch.
    Da ich allerdings auch selbst programmiere, (auf einem Steinzeitlichem Computer einem 286er)
    Finde ich es gut das du das durchgezogen hast. Du hast das Rad neu erfunden, aber es ist DEIN Rad. Ich hatte mal um Wicklungen zu zählen eine Computer Maus umgebaut zum Umdrehungszähler.
    Lass dich also nicht entmutigen und bleib dran. Du wirst das hinbekommen wenn du wirklich willst.
    übrigens, der Computer ist ein hervorragender Timer auf die 10000stel Sekunde genau.
    Beste Grüße Joachim

  • Toll! Ich mag solche Projekte sehr gerne. Wundervoll wie die Aluhalterung konstruiert ist. Erzähl doch mal bitte etwas zum Schaltplan. Verwendest du einen Atmel oder anderen Microcontroller? Ich meine einen Schrittmotortreiber zu erkennen (oben rechts). Der Atmel (328?) könnte von der Größe unten rechts sein (mit Quartz davor), aber was ist dann unten links?

    LG Markus

  • Hallo Uwe, du sprichst auch davon das du die Software in deinen Timergerät erst noch anpassen musst. Ergo ist das wohl auch ein Eigenbau. Gab es dazu schon einen Thread? Eigentlich sollte der Prozessor ja noch hinlänglich Kapazität freihaben, um selbst einen Timer und Display anzusteuern. Aber du scheinst "modular" zu arbeiten :)

    Ich würde mir gerne noch einen Filmtrockner basteln in dem man 1500er und 2500er Spiralen einlegen kann. Einfach mal um zu schauen, wie die Ergebnisse sind. Ich kriege bei mir in der Wohnung das Staubproblem nicht so richtig in den Griff. Die Elektronik dafür wäre ja überschaubar, aber ich bin nicht sonderlich gut in Holzarbeiten.

    Gruss Markus

  • Hallo Markus,
    ja, der Timer ist auch ein Selbstbau. Die Hardware ist schon ein paar Jahre fertig, die Software aber nicht. Es sind mir zu viele andere Projekte dazwischengekommen, außerdem benutze ich noch den (auch selbgebauten) Vorgänger. Dadurch ist der Druck nicht so groß den neuen fertigzustellen. Ich habe mal auf die schnelle ein paar Bilder gemacht....
    Staubprobleme beim Filmtrocknen habe ich eigentlich nicht, man sollte den Film im staubfreisten Raum der Wohnung trocknen (meist das Badezimmer), ich bade den Film vorher noch in entmineralisiertem Wasser mit Netzmittel.

    Viele Grüße
    Uwe

  • Hallo Hako,
    das Teil hatte ich schon mal gesehen, allerdings wieder vergessen. Jetzt habe ich mich auch erinnert, wo : Es gab mal einen Artikel darüber in der PhotoKlassik 1/2017.

    Viele Grüße
    Uwe

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