Portrait Sophie

  • Ein schönes, auf das Wesentliche konzentriertes Portrait - sowas mag ich.

    Eine kleine Anmerkung, die ich allenfalls als "Jammern auf sehr hohem Niveau" verstanden wissen möchte:
    Bedingt durch Deine Lichtsetzung werden hier Ohr und insbesonders der "Kopfnicker" sehr stark betont und ziehen so die Aufmerksamkeit auf sich (zumindest meine und jetzt vermutlich auch eure :saint: )...

  • Mir gefällt die Lichtsetzung. Wirkt sehr natürlich.
    Ich finde, gerade diese Betonung von Ohr und Kopfnicker macht einen Großteil des Reizes des Bildes aus.
    Beide liegen in einer Linie und schaffen so eine Verbindung zu den dunklen Haaren.
    Vielleicht das Bild mal spiegeln?

  • Wie hast du letztendlich das Verschlussproblem gelöst? Hutmethode?

    Ich habe den Sinar Hinterlinsenverschluss auf eine Hilfsstandarte montiert und zwischen dieser und der Objektivstandarte den Weitwinkelbalgen gesetzt. Das scheint ohne Probleme zu funktionieren.


    Bedingt durch Deine Lichtsetzung werden hier Ohr und insbesonders der "Kopfnicker" sehr stark betont und ziehen so die Aufmerksamkeit auf sich (zumindest meine und jetzt vermutlich auch eure )...

    Dieser Muskel ist bei Sophie sehr ausgeprägt. Das fasziniert mich und so sollte das auch in ausgeprägter Form dargestellt werden.


    Ich danke Euch für Eure Anmerkungen.

    Freundliche Grüsse, stephan

  • Das mit der Hilfsstandarte ist ja eine klasse Idee ...

    Der Muskel heißt übrigens M. sternocleidomastoideus und ich finde es (ähnlich wie bei den Schlüsselbeinen) immer sehr schön, wenn er im Schattenspiel gerade bei Schwarzweiß-Portraits gut herausgearbeitet ist.

    Grüße aus dem Schwarzwald, Euer Jens

    instagram/mk: Black Forest Tintype

  • .. ich stelle mir vor wie unser freund hier seine portraitsitzungen durchführt -
    maximale freiheit für das model in entspannter atmosphäre ..

    die einzige anweisung die er vielleicht gegeben haben mag war - nicht lächeln und nicht in die kamera sehen.

    und diese jungen frauen wissen durch ihre handys und selfis genau, welche seite sie von sich zeigen wollen -
    wir sehen hier vielleicht ihre schönste seite - mir gefällt sie auf jeden fall ausgesprochen gut ..

    ein klar geschnittenes profil, sanfte linien und diese strenge frisur ..
    das ist der kontrast den stephan hier zeigt abgeschmeckt mit einer sanften lichtführung, die gerade noch genug helle schatten in dem schönen gesicht zeigt um betonungen zu setzen.

    mir gefällt das portrait ausgesprochen gut und ich mag auch ihr ohr sehr gerne sehen - eine besonder betonung sehe ich da nicht!

    ich würde die aufnahmen von stephan gerne größer sehen wollen,
    um die leistung des objektivs besser zu erkennen.
    das soll nur eine anregung sein - keine forderung.

    allen einen schönen sonntag -

    uwe

    p.s.
    eine bemerkung als anhang - ohne diesen speziellen halsmuskel, hätten wir ein ganz anderes portrait gesehen ..
    darüber hätte man dann tatsächlich sprechen sollen.

    "phantasie ist etwas, was sich manche leute nicht vorstellen können!"

  • ich würde die aufnahmen von stephan gerne größer sehen wollen,
    um die leistung des objektivs besser zu erkennen.
    das soll nur eine anregung sein - keine forderung.

    Bei dieser Fotosession ging es mir auch darum mein "neues" Objektiv zu testen. Dies wollte ich mit Sophie als Modell tun. Sie ist eine Woche (die ist morgen leider schon vorüber) bei mir zu Gast. Mit Sophie verbindet mich eine lange Freundschaft und tiefe Verbundenheit. Das erachte ich als nicht selbstverständlich, sind doch einige grosse Hürden vorhanden. Geographische Distanz, Sprache und Alter.

    Sophie's Gesicht finde ich einfach nur faszinierend schön. Ich wollte diesen dunklen Hautton im Kontrast zu einer weissen Bluse vor hellem Hintergrund fotografieren. Dazu habe ich den Kodak Tmax 100 gewählt. Dieser Film ergibt solche Hauttöne. Das Licht war eine Octabox von 110 cm Durchmesser von links, leicht erhöht. Rechts frontal standen weisse Styropor- Aufheller.

    Anweisungen habe ich nicht viele gegeben. Wir haben im Vorfeld abgesprochen um was es geht. Sophie hat über 10 Jahre Erfahrung als Modell. Sie macht ihre Arbeit hervorragend.

    Die Kombination mit meiner Vorstellung, wie das Bild aussehen soll und die Wirkung des Perscheid- Objektives sind ein gewagtes Unterfangen. Doch bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ich habe auch noch Portraits in Frontalansicht gemacht und das Objektiv auf Blende 22 geschlossen. Dabei sieht man die speziellen Eigenheiten des Perscheid- Objektives nicht mehr. Vielleicht dass es nicht so sehr kontrastreich zeichnet, wie ein modernes Objektiv. Leider zeigen die Frontalansichten bei der Nase einen unschönen Schatten auf den 4x5" Filmen. Auf den Bildern aus der Nikon D800 waren diese unter gleichen Bedingungen überhaupt nicht so vorhanden. Einen Rollfilm mit der Mamiya RB67 habe ich ebenfalls unter gleichen Bedingungen belichtet. Die Negative sind aber noch nicht eingescannt.

    Hier das Bild in grösserer Auflösung, damit man die Leistung des Objektivs besser erkennen kann. Was man dabei auch besser sieht, ist der untere Bildrand, der nicht einheitlich entwickelt ist.

  • .. vielen dank stephan.

    ich finde, das objektiv hat einen charmanten einfluss auf die bildwirkung.
    eine völlig ausreichende schärfe die keinerlei weichzeichnung erkennen lässt.
    für sanfte portraits offensichtlich ideal.

    viele grüße an sophie-
    sie ist eine sehr ausdrucksvolle schönheit!

    "phantasie ist etwas, was sich manche leute nicht vorstellen können!"

  • Sophie lässt danken.
    Den Augenaufschlag kann ich leider nicht mitgeben.

    "phantasie ist etwas, was sich manche leute nicht vorstellen können!"
    .. aber ich kann- und mein herz schlägt jetzt schneller!! : )

    schönen sonntag euch ..

    "phantasie ist etwas, was sich manche leute nicht vorstellen können!"

  • Portrait Sophie - 20-810-10

    Scan vom 8x10" Negativ Ilford FP4+ (Epson V850 Pro)
    Sinar P
    Emil Busch Nicola Perscheid Objektiv 42cm bei Blende 5,6
    Sepia Tonung in Silver Efex

    Ein weiteres Portrait von Sophie, aufgenommen mit dem Perscheid- Objektiv.

    Was ich bei der Aufnahme, respektive bei der Lichtführung nicht beachtet habe, ist der Schatten unter dem Kinn. Jetzt hat sie auf dem Foto nicht nur ein Doppelkinn, es ist sogar ein Dreifachkinn. Das ist unschön.

  • Servus,

    das Bild gefällt mir (wie das Erste) ebenfalls. Allerdings finde ich das erste Bild besser. Was wohl an dem nachdenklichen Blick und dem höheren Kontrast liegt und auch daran, dass der Hintergrund bzw. die Gesamtwirkung etwas "luftiger" ist.
    Aber die Stärken deines Models in Bezug auf Mimik, Kleidung und Setting hast du in dieser Kombination dennoch in beiden Aufnahmen gut eingefangen.

    Was ich bei der Aufnahme, respektive bei der Lichtführung nicht beachtet habe, ist der Schatten unter dem Kinn. Jetzt hat sie auf dem Foto nicht nur ein Doppelkinn, es ist sogar ein Dreifachkinn. Das ist unschön.

    Kann ich nachfühlen. Hier sind wohl hauptsächlich zwei Faktoren verantwortlich:
    Zum einen der Rollkragen. Dadurch dass er Falten wirft entsteht der Eindruck eines Doppelkinns. Das Licht ist gar nicht so sehr das Problem. Das finde ich, so frontal und leicht von oben kommend, bei einer frontalen Aufnahme gar nicht so verkehrt. Mit einem glatten Kragen würde das aber vermutlich nicht auffallen/auftreten.

    Das Andere wäre wohl, dass das Bild im Übergang von Kragen zu Gesichtsbereich etwas weich wirkt. Die Kante des Kinns trennt sich in der Schärfe nicht deutlich vom Kragen ab, so dass der Eindruck entsteht, dass Dieser noch ein Teil des Gesichts ist.

    Gruß
    Mario

  • Was meinst du?

    Hier sind wohl hauptsächlich zwei Faktoren verantwortlich:
    Zum einen der Rollkragen. Dadurch dass er Falten wirft entsteht der Eindruck eines Doppelkinns. Das Licht ist gar nicht so sehr das Problem. Das finde ich, so frontal und leicht von oben kommend, bei einer frontalen Aufnahme gar nicht so verkehrt. Mit einem glatten Kragen würde das aber vermutlich nicht auffallen/auftreten.

    Das Andere wäre wohl, dass das Bild im Übergang von Kragen zu Gesichtsbereich etwas weich wirkt. Die Kante des Kinns trennt sich in der Schärfe nicht deutlich vom Kragen ab, so dass der Eindruck entsteht, dass Dieser noch ein Teil des Gesichts ist.

    Das Hauptlicht war eine 150 cm Octabox von oben, leicht nach links versetzt. Die hintere Kante der Octabox war in etwa der Ebene des Gesichtes. Leicht nach rechts versetzt, ebenfalls von oben, war ein silbern beschichteter Schirmreflektor. Beide leuchteten ziemlich senkrecht gegen unten. Zur Aufhellung von unten verwendete ich einen weissen Reflektor. Man kann das sehen in den Augenreflexen.

    Zuerst trug Sophie einen schwarzen Rollkragenpullover. Das sieht natürlich alles ganz anders aus. Dann wechselte sie zu diesem hellen Rollkragenpullover. Der Kragen war zuerst auch weiter unten und geraffter.
    Die Fotos aus der Digitalkamera und RB67 zeigen jedenfalls nicht dieses "Doppelkinn". Es kann gut sein, dass der weiche Übergang von Kragen zu Gesichtsbereich, zu wenig differenziert.

    Hier noch ein Ausschnitt aus dem Portrait mit dem Kinnbereich:

    Ja - da muss ich das nächste Mal besser aufpassen. Offensichtlich kann man nicht einfach eben mal schnell die Grossformatkamera mit diesem Objektiv drauf hinstellen und gleichermassen fortfahren. Es sind Anpassungen erforderlich.

  • Portrait Sophie - 20-810-10

    Was ich bei der Aufnahme, respektive bei der Lichtführung nicht beachtet habe, ist der Schatten unter dem Kinn. Jetzt hat sie auf dem Foto nicht nur ein Doppelkinn, es ist sogar ein Dreifachkinn. Das ist unschön.

    Ja, genau, und was noch mehr stört, sind die Brustwarzen, die man durch den Pullover sieht. Die irritieren mich sehr, so frontal. Der Blick durch die Kleider nimmt der Frau sogar die Würde.

  • Offensichtlich kann man nicht einfach eben mal schnell die Grossformatkamera mit diesem Objektiv drauf hinstellen und gleichermassen fortfahren. Es sind Anpassungen erforderlich.

    Das wundert mich.

    Die Fotos aus der Digitalkamera und RB67 zeigen jedenfalls nicht dieses "Doppelkinn".

    Eigentlich sollten die Fotos in der Beleuchtung gleich aussehen, unabhängig von der Kamera.

  • Eigentlich sollten die Fotos in der Beleuchtung gleich aussehen, unabhängig von der Kamera.

    Das ist richtig.

    Ich habe jetzt alle digitale Fotos nochmals durchgesehen. Bei einigen ist der Rollkragen des Pullovers hochgerutscht, so dass die Kringel die Form des Kinns nachzeichnen und multiplizieren. Das ist unvorteilhaft. Nur fällt das bei den digitalen Fotos aufgrund der fehlenden Weichzeichnung weniger auf und hat mich (noch) nicht eigentlich gestört.

    So ist das vollkommen richtig, dass die Fotos in der Beleuchtung gleich aussehen sollten, unabhängig von der Kamera. Hier zeigt sich das Problem bei der weichen Zeichnung des Objektives deutlicher.

    Tja - man sollte sein Werkzeug beherrschen.

  • So ist das vollkommen richtig, dass die Fotos in der Beleuchtung gleich aussehen sollten, unabhängig von der Kamera. Hier zeigt sich das Problem bei der weichen Zeichnung des Objektives deutlicher.

    Ja durch die Weichzeichnung verschmelzt das Kinn mehr mit dem Rollkragen und so entsteht, der unglückliche Eindruck des Doppelkinns, welches nicht vorhanden ist.
    Wäre das Kinn knacke scharf, würde sich der Rollkragen schon schön weich vom Kinn abheben!
    Ich finde Brustwarzen, hässlicher Name für die schönen Dinger, immer schön!

    " You push the button and we do the rest."
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    "You push the button and the pixels do the rest"

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