• Hallo zusammen,

    mal ein neues Bild aus den Alpen - ich bin noch am üben und nicht wirklich zufrieden.

    Bitte den Staub mal ignorieren. Ich würde gerne mal eure Einschätzung zur Schärfe hören. Ich habe das Negativ, Delta 100, SK 90mm 5.6 @ f32, mit einem Epson v750 eingescannt, auf 6400 DPI, dann auf 3200 verkleinert. Ich habe euch mal Crops aus unterschiedlichen Teilen des Bilds angehängt. Aus dem Mittelformat (Hasselblad 6x6) bin ich deutlich schärfere Negative gewohnt. Liegt mein Anspruch hier zu hoch, oder ist irgendwo ein Problem? Das kann natürlich auch ich hinter der Kamera sein, da ich erst seit kurzem im analogen GF fotografiere.

    Vielen Dank!

  • Der Epson schafft nur ca. 2000dpi, aus denen sich durch Nachschärfung recht viel machen läßt. Du hast eine riesige Datei erzeugt, ohne den Informationsgehalt (Auflösung) zu vergrößern.

  • .. leider ist die atmosphäre auch in den bergen nicht mehr nur sauber.
    zusätzlichhast du hier im bild auch fast eine gegenlichtsituation.
    ich nehme auch an, dass du ohne streulichtblende gearbeitet hast?

    das alles zusammen, könnte die aufnahme schon flau gemacht haben.
    ich habe hier aus dem forum eine aufnahme in den bergen, wo das hauptmotiv näher ist und das licht auch nicht ganz so schräg von vorne kommt.
    aber die berge im hintergrund sind ähnlich wie auf deinem foto ..

    [Meine Schweiz in Gross]

    "phantasie ist etwas, was sich manche leute nicht vorstellen können!"

  • In der obigen Aufnahme sind deutlich in der Mitte oben 6-eckige Reflexionen im Objektiv zu sehen. Das ist ein sicheres Indiz für Streulichtprobleme. Bei einer verstellbaren GF-Kamera ist in so einer Lichtsituation ein Kompendium bei der Aufnahme sehr angebracht. Eine bei starren Kameras übliche Streulichtblende kann bei verstellbaren Kameras leicht zu Problemen führen (Vignettierung). Das Kompendium muss, wie die Kamera selbst, eingestellt werden. Da bei GF-Kameras die Objektive meist einen deutlich größeren Bildkreis als das Negativformat haben, treten Streulichtprobleme viel früher auf als bei starren Kameras.

    Beste Grüße,
    Otto!

  • oder ist irgendwo ein Problem?

    Hallo, hast du das Negativ direkt auf das Grundglas gelegt? Diese Epson-Scanner erreichen ihr Abbildungs-Maximum ab einer ganz bestimmten Höhe über dem Glas (in der Software das Umschalten nicht vergessen) und diese muss penibel eingehalten werden. Das Negativ muss dann auch absolut plan positioniert sein (Glasträger bzw. Nassmontage). Ist dies erreicht, ist Nachschärfen auch nicht mehr notwendig, bringt aber zusätzlich noch etwas, wer's mag.
    Das Testbild ist aber für eine Schärfe-Einschätzung nicht so gut geeignet, da du hier sehr viel "Luftperspektive" aufgenommen hast. Diese ist bildet ja per se schon unschärfer ab (Dunst, Lichtbrechnung). Schärfe wird auch durch das bei der Aufnahme "genutzte" Licht bestimmt.

    Der Epson schafft nur ca. 2000dpi, aus denen sich durch Nachschärfung recht viel machen läßt. Du hast eine riesige Datei erzeugt, ohne den Informationsgehalt (Auflösung) zu vergrößern.

    Ich hatte das mal (mit einem korrekt platzierten Negativ s. o.) verglichen: Tatsächlich bringt hier ein Scan bei 6400 DPI und nachträglich runter gerechnet auf 3200 DPI einen geringen aber bei 100%-Ansicht sichtbaren Vorteil.

  • Hallo, hast du das Negativ direkt auf das Grundglas gelegt? Diese Epson-Scanner erreichen ihr Abbildungs-Maximum ab einer ganz bestimmten Höhe über dem Glas

    Es gibt da zwei Betriebsmodi: 5x7 und größer, da MUSST Du die Negative direkt aufs Glas legen, es wird mit geringerer Auflösung gescannt. Darunter, 4x5 und kleiner, muß man die Negativhalter benutzen. Die aber nicht immer ganz selbstverständlich in der Schärfeebene der Optik liegen. Daher gibt es auch welche mit unterschiedlichen Abstandhaltern. Wenn es in dieser Klasse Alternativen gäbe, würde ich das ja für einen Skandal halten.

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für eure Antworten! Das hilft mir weiter was die Aufnahmetechnik angeht. Ein verstellbares Kompendium besitze ich nicht, darum werde ich es mal mit Abschattung durch die Hand versuchen.

    Bleibt die Frage: was ist an Auflösung zu erwarten? Deutlich mehr als gezeigt? Mir kommt es eher nicht darauf an, was theoretisch möglich ist, sondern was sich in meinen normalen Aufnahmen (ähnlich zu dieser hier, Landschaft) realisieren lässt.
    Ich hatte mit dem Epson Original-Filmhalter gescannt, und dabei auch vorher ausprobiert, welche Konfiguration am besten funktioniert (der v750 Filmhalter hat so Füßchen - da gibt es entweder mit, ohne, oder Füßchen umgedreht für höhere Lage des Negatives).

    Vielen Dank!

  • Bleibt die Frage: was ist an Auflösung zu erwarten?

    .. da ist wesentlich mehr zu erwarten und wir alle sind auf dem weg ..

    die spitze des eisberges ist z.b. hier zu erahnen -
    ob sie es ist, muss jeder für sich beurteilen ..

    "phantasie ist etwas, was sich manche leute nicht vorstellen können!"

  • die spitze des eisberges ist z.b. hier zu erahnen -
    ob sie es ist, muss jeder für sich beurteilen ..

    Die Landschaften von Adams habe sicher ihre ganz besondere, eigene Anmutung. Aber der Link ist nicht gerade als Kronzeuge für Auflösung und Qualität geeignet. Gezeigt werden da nur Thumbnails und Postkärtchen (verständlich!). Ein Kontakt von 8x10 ist ein Wert an sich, aber auch nichts, woran man die Frage der Auflösung festmachen sollte bzw. könnte.

    Al é bun sciöch' al é ...

  • Die Landschaften von Adams habe sicher ihre ganz besondere, eigene Anmutung. Aber der Link ist nicht gerade als Kronzeuge für Auflösung und Qualität geeignet. Gezeigt werden da nur Thumbnails und Postkärtchen (verständlich!). Ein Kontakt von 8x10 ist ein Wert an sich, aber auch nichts, woran man die Frage der Auflösung festmachen sollte bzw. könnte.

    dann gib du uns doch einen link von adams!
    ich wollte hier nur schnell helfen - und du?

    .. er selbst hat seine negative teilweise in plakatwandgröße geprintet -
    ich denke, das würde unserem freund hier an auflösung reichen ..

    "phantasie ist etwas, was sich manche leute nicht vorstellen können!"

  • dann gib du uns doch einen link von adams!

    Bitte sehr, mal so auf die Schnelle, zwei Bilder in etwas größer:

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…s_79-AA-H02.jpg
    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…nal_Park_19.jpg

    Ja, ich weiß auch, dass "Wikikram" nicht ideal ist.

    ich wollte hier nur schnell helfen - und du?

    Das sei dir herzlich unbenommen. Ich habe nur die dort zu findenden Bilder nicht als besonders hilfreich empfunden. Ok, mein Problem.

    .. er selbst hat seine negative teilweise in plakatwandgröße geprintet -
    ich denke, das würde unserem freund hier an auflösung reichen ..

    Das weiß sogar ich. Die sind nur so kaum zu sehen, jedenfalls nicht im Internet. Die Bilder der Bechers (nicht einfach vergleichbar) machen im Netz auch einen ganz anderen Eindruck als in einer Ausstellung. Das ist allerdings ein grundsätzliches Problem, das schon Ausstellungskataloge betrifft.

    Al é bun sciöch' al é ...

  • Hallo,


    vielleicht hat Dein Problem zwei Seiten. Wobei: Dein Bild IST scharf, schärfer geht es vermutlich gar nicht mehr, auf die Entfernung, mit dem Bildwinkel bzw. Verkleinerungsmaßstab. Immerhin zeigt Dein Crop Häuser, Fichten, Autos in etwa 5km Entfernung. Ein klassisches Luftbild. Satelliten sind da auch nicht schärfer ...


    1. die technische: Du hast eine klassische Fernlandschaft aufgenommen. Vielleicht mit einem Gelbfilter, das legt der Himmel nahe. In den Bergen wäre eine Kombination aus UV-Filter und Rotfilter sinnvoller für solche Fernlandschaften. Das macht die Bäume dunkel und erhöht den Kontrast zwischen Eis und Fels, indem der streuende Atmosphärendunst aus dem Licht genommen wird. Und das UV-Filter würde den UV-Anteil im Licht sperren, der seinerseits Unschärfeeindrücke verursacht. - Jedenfalls hat man früher solche Fernlandschaften klassischerweise mit solchen Filtern auf kontrastreichem Material aufgenommen.


    - Nun ja, und das Streulicht aus der Gegenlichtsituation tut das seine. Kommt dazu der Wind, eine leichte Einstellunschärfe, was weiß ich - bei Dir jedenfalls nicht, weil die Crops sehr wohl Schärfe zeigen. Jedenfalls sind der UV- und der Dunst-Anteil in solchen Höhen mörderisch.


    Ich selber habe viele Bilder wie dieses in meinen Negativmappen, die ich dann noch nicht einmal mehr vergrößere. Egal, ob das jetzt mit der Kleinbild- oder der Mittelformatkamera aufgenommen habe. Mit Großformat versuche ich sie, wo immer möglich, ganz zu vermeiden.


    Warum aber fotografiert man dann sowas?


    2. hier kommt m.E. der psychologische Aspekt ins Spiel: man hat eine grandiose Berglandschaft wie einen Riegel vor sich, und man will diese zeigen, von unten bis oben. Das bedingt, das Bild mit einem Weitwinkel aufzunehmen und entsprechend zu vergrößern, wie Du das ja auch gemacht hast. Denn die ideale Vergrösserung eines Weitwinkelbildes liegt im Bereich 2-3m Breite, wegen der Zugänglichkeit, die durch den Weitwinkel ja suggeriert wird. Und: ein monumentaler Bildgegenstand verlangt nach einer monumentalen Vergrößerung.


    - Da muss aber dann alles stimmen, hinsichtlich der Technik, wenn die Leute näher kommen sollen. Woraus Dein Problem resultiert. Vielleicht war die Vorderlinse nicht ganz eingeschraubt, vielleicht kommt die Diffraktion zum Tragen ...


    Der psychologische Aspekt beinhaltet auch, dass Vergleichsmöglichkeiten angeboten werden, sonst erkennt man die Monumentalität nicht. Das heißt, es braucht begehbare Referenzberge, die sich auf die Person des Fotografen beziehen lassen. Oder einen Basejumper, der gleich losfliegt, eine Hütte mit Kuhhintern, eine Tanne ... Wenn man sich Adams' Landschaften anschaut, hat er sehr wohl Referenzobjekte im Bild, an denen man Größenrelationen ablesen kann: Steine, Flüsse, Bäche, Bäume usw. Staffage halt.

    Auch benutzt er weniger Filter, als man denkt. Er nimmt z.B. gerne orthochromatisches Material oder einen Blaufilter, um den Dunst zu betonen, wodurch er eine Tiefenstaffelung erhält, die er zu Referenzobjekten in Fotografennähe in Bezug setzen kann.


    - Mit anderen Worten: was stört uns die relative UV-Unschärfe oder der Atmosphärendunst am Fernobjekt, wenn wir nur ein Referenzobjekt in der Nähe haben?


    Darum gehe ich lieber im Emmental wandern, oder im Gruyère, denn dort hat man, nähert man sich den Alpen des Berner Oberlandes, noch Referenzobjekte, die man tatsächlich selber erwandern könnte: Berge wie den Hohgant, die Schrattenfluh, das Stockhorn oder den Moléson, die alle max. 2300-2500m hoch sind, also nur halb so hoch wie Eiger, Mönch und Jungfrau.


    Das Frustrierendste ist, auf's Schilthorn ("Piz Gloria" - James-Bond-Film) zu fahren, das Bergpanorama zu bewundern und zu knipsen und zuhause festzustellen, dass die Bilder entweder unscharf und verdunstet sind, weil man keine Filter benutzte, oder aber dass megakontrastreiche und knüppelharte Luftbildaufnahmen daraus geworden sind, weil man den Linhof-Super-Angulon-Rotfilter-Agfapan25-Stil der 1960er Jahre reproduzierte, der dann aber Großvergrößerungen im 2m-Bereich erfordert.


    Eine weitere Möglichkeit, außer Filterei und kleineren Staffagebergen, -wäldern, -hütten, -menschen, -staumauern wäre das Wandern im Hochgebirge, wo man dann wirklich vor Ort ist und aus der Fernlandschaft eine Nahlandschaft wird, die begehbar wurde. Das ist bei Adams' Bildern ohne Staffage der Fall.


    Versuch's nicht zu sehr mit Technik. Es gibt da ein sehr gutes, sehr einfaches Buch, das recht gewissenhaft Auskunft gibt: Luis Demmeler: "Fotografieren kurz gefaßt". Irgendwann aus den 1950ern, der Zeit, also solche Berglandschaften wirklich absolut en vogue waren. Vielleicht ist da die Hasselblad sogar der bessere Begleiter, enigstens für die Ersterkundung der Motive.


    Gruß

  • Ja, ich weiß auch, dass "Wikikram" nicht ideal ist.

    ja - wirklich gar nicht hilfreich in deinem sinne!

    Das sei dir herzlich unbenommen. Ich habe nur die dort zu findenden Bilder nicht als besonders hilfreich empfunden. Ok, mein Problem.

    wenn du sonst keine probleme hast, können wir hier schließen.

    Das weiß sogar ich. Die sind nur so kaum zu sehen, jedenfalls nicht im Internet. Die Bilder der Bechers (nicht einfach vergleichbar) machen im Netz auch einen ganz anderen Eindruck als in einer Ausstellung. Das ist allerdings ein grundsätzliches Problem, das schon Ausstellungskataloge betrifft.

    keine ahnung was das ganze hier soll -
    hilft unserem neuen kollegen wahrscheinlich gar nicht!

    "phantasie ist etwas, was sich manche leute nicht vorstellen können!"

  • Bei Fernsichten wirkt Dunst/Umweltverschutzung extrem gegen die Schärfe, da muss man wie Adams auf bessere Wetterlagen nach einem Sturm/Gewitter abwarten und damit man eine sauber Atmosphäre hat!
    Und ja ein Kompendium wäre hier notwendig gewesen!

    FG Armin

    " You push the button and we do the rest."
    Kodak Werbespruch!
    Today
    "You push the button and the pixels do the rest"

  • Ich verwende den V750er mit einer "Variable Height Mounting Station" von betterscanning.
    Das ist eine in der Höhe beliebig verstellbare Bühne mit einer ANR Glasscheibe :
    http://www.betterscanning.com/scanning/mstation.html
    Den Film klebe ich mit durchsichtigem Klebestreifen an den Rändern auf das ANR Glas, so dass es absolut plan ist.
    Die optimale Höhe der Bühne findet man durch Testen heraus.
    Wie Dieter geschrieben hat, lohnt es sich nicht mit maximaler Auflösung zu scannen, ich scanne höchstens mit 2400 dpi.

    Gruss Markus

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!