Emil Busch Nicola Perscheid- Objektiv F=42 cm / F:4,5

  • Ich hätte Obiges mal besser meinem Kater erzählen sollen, der zeigt i.d.R. mehr Reaktionen

    Hmm!

    Du hast recht mit Deinen Hinweisen. Die sind so ultimativ, man kann gar nicht mehr darüber Mutmassungen anstellen und Meinungen aufschreiben. Man muss nur die Hinweise, die schon vor hundert Jahren aufgeschrieben wurden, befolgen und die Du sogar freundlicherweise bereitstellst. Der Rest ist, versuchen zu verstehen wie das gemeint ist und dann üben, üben, üben.

    Mir gefällt ausgezeichnet, dass die bildnerische Anmutung gewisser Objektive nicht per Mausklick in einem wundersamen Computerprogramm bewerkstelligt werden kann.

    Übrigens bin ich noch immer sehr am üben mit meinen optischen Schätzchen.

    Freundliche Grüsse, stephan

  • Das Nicola Perscheid ist ein Periscoptyp (nach Kinslake ein "Symmetrical Doublet, sperically corrected" ), also ein doppelter Meniscus der Form nach , somit bestehend aus 2x2 Linsen.

    Hans-Martin Brand beschreibt in seinem Buch "das fotografische Objektiv, 1956" das Perscheid-Objektiv als "ein 1922 in Form eines Aplanaten von Busch Rathenow entwickelter Weichzeichner"

    Daher gehe ich nicht davon aus das es kein Periskoptyp ist sondern je zwei verkittete Linsen verwendet wurden.

    Ein Periskop ist ein von Steinheil 1865 entwickelter Zweilinser mit zwei positiven Menisken was wieder eher zu Kinslake führt wenn er von Symmetrical Doublet schreibt. Das Voigtländer W.Z. ist auch so aufgebaut.

    Ein 2x2 Linsen Objektiv ohne Kittstellen wäre ein sogenanntes Dialyt System, das hätten sicher Brand und auch Kinslake erwähnt.

    Diese Objektive gab es schon in sehr vielen Varianten, angefangen mit dem Goerz Celor bis hin zum Rodenstock Eurynar. Diese Objektive sind aber bekannt für ihre erstklassigen optischen Eigenschaften.

    Vermutlich entspricht das Perscheid-Objektiv nicht dem klassischen Aplanaten sondern ist zu seiner Verwendung hin abgewandelt.

    Mir fällt dazu auch ein das in dieser Zeit von Goerz ein neuer Achromat auf den Markt kam der eine bis dahin nicht bekannte Qualität auswies, das sogenannte Frontar, welches selbst Zeiss noch viele Jahre unverändert gebaut hat.

    Es war mit f/9 sehr lichtschwach und dadurch in der Qualität sehr gut.

    Wenn ich zwei dieser Linsenverbände mit deutlich höherer Lichtstärke verwende habe ich bei offener Blende einen 1A Weichzeichner der durch Abblenden zu einem scharf zeichnenden Objektiv wird.

    Mit zwei solcher Achromate ist ein Aplanat schon sehr gut sphärisch korrigiert.

    Sind alles nur Vermutungen, solange niemand in das Perscheid-Objektiv hineinschaut und die Reflexionen zählt werden wir keine Gewissheit haben.

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