Servus,
alle fotografieren schöne Landschaften, Bäume im Verfall, totes Holz...Alles durchaus ansprechend. Ich hole mir meine Motive allerdings nicht oder nur selten in der Natur. Jetzt habe mich aber doch mal abseits der befestigten Wege aufgehalten und einen anderen Ansatz gewählt.
Hier also das, was Natur (leider) auch ist aber nicht sein sollte: Eine schnelle Leinwand für Möchtegernkünstler.
Toyo Field 45A
Rodenstock Sironar 5.6/210 @f11/'10s
Kodak Ektachrome 100 Plus (02/1994) @iso50
Tetenal Colortec E-6 Kit
Epson Perfection 3200
Toyo Field 45A
Rodenstock Sironar 5.6/210 @f11/'10s
Kodak Ektachrome 100 Plus (02/1994) @iso50
Tetenal Colortec E-6 Kit
Epson Perfection 3200
Das hier liegt auf meinem Arbeitsweg und irgendwann musste ich es einfach mal fotografieren, eben weil es so absurd ist.
Ich hab nichts gegen Graffiti an sich (früher auch selber mal legal und ganz mittelmäßig gesprüht). Wenn es sich dabei aber um so eine hingerotzte Scheisse handelt, dann schon. Gleiches gilt für Züge und Denkmäler. Dort liegt die Verantwortung bei der Stadt, der DBahn oder sonst wo um das (mit daraus resultierenden monetären Folgen) zu entfernen.
Hier hat der Sprayer die Besitzansprüche wohl nicht benennen können ("Wem soll der Felsen schon gehören? Ist also ein Verbrechen ohne Opfer") und mal drauflos gemalt. Kritische Aktionskunst kann ich mir hier jedenfalls nicht als treibende Kraft vorstellen.
Graffitikultur ist ja ein großer Bereich und schließt auch Vandalismus mit ein. Dieser bewertet nicht den künstlerischen Aspekt des Graffitis.
Soll heißen: Erstmal ist es wertfrei, ob nun die Mona Lisa oder ein Tag gesprüht wird. Wenn der Ort dafür nicht freigegeben ist, ist das vorsätzliche Zerstörung.
Ich schau mir, ehrlich gesagt, aber lieber das an, was ich für mich als qualitativ hochwertig empfinde, als so einen sinnlosen Scheiss. Wenn wenigstens irgendeine Metaebene vorhanden wäre. Aber sowas nervt einfach. Die einzige Legitimation ist, dass man den Ort aus dem Zug raus ganz gut sehen kann und darin liegen ja auch die Wurzeln im Graffiti.
Ich persönlich würde, wenn ich so einen visuellen Müll produziere, nicht wollen, dass das irgendwer sieht. Zumindest möchte ich nicht als Arschloch, das schlechte Schriftzüge auf Felsen malt für meine "Kunst" werben.
Vielleicht sehe ich das alles auch falsch und der Künstler will uns hier auf clevere Weise darauf mitteilen, dass wir die Natur als selbstverständlich ansehen und sie uns nach Belieben für unsere Zwecke untertan machen können. Als Medium hat er einen Felsen gewählt, da dieser Stärke symbolisiert, gegen den Menschen aber machtlos ist.
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Nee, eher nicht. Scheisse bleibt Scheisse.
So, der rant ist vorbei. Danke für's zuhören und Gruß
Mario