Intrepid 4x5 Mark IV

  • Die meisten werden nichts bemerken, weil sie Objektive mit kurzer Brennweite nehmen, um viel aufs Bild zu kriegen. Sie blenden stark ab, damit das Bild auch scharf wird. Sie vergrößern die Bilder sowieso nicht, denn die komplette Verarbeitungskette fehlt bei Einsteigern meistens. Und wenn die kurze Brennweite und die kleine Blende versagen: mit dem Handy abfotografierten und auf Instagram gezeigten Bildern auf der Wäscheleine sieht man Unschärfen sowieso nicht an. Was sind denn die bisherigen Erfahrungen mit den Fresnellinsen von Intrepid? Sind Eure Bilder scharf? Lohnt es sich, sowas nachzurüsten? Passt Ihr Eure Lupen an? Arbeitet Ihr mit Blenden um 5,6 bis 11?

    Also bei den Intrepid Linsen hatte ich widererwarten absolut keine Probleme. Auf der Kardan ST mit Symmar 150mm bei 5,6 liegt die Schärfe, mit 10-fach Lupe immer am gleichen Punkt. Ich hatte das mit den beiden Mattscheiben ohne Linse nachgetestet. Also Linse nicht einbauen und wieder runternehmen sondern die ganze Mattscheibe getauscht. Es war kein nach justieren nötig. Man sieht auch keine Ringe beim Scharfstellen.

  • geo, Urnes Die Stärke der Lupe ist an sich ja kein Kriterium. ich für mich sehe das Bild besser mit einer vierfachen Lupe. Die Frage ist, ob die Lupe auf den Glasschliff der Mattscheibe scharf stellt, wo meistens auch die Gittereinteilung oder das Fadenkreuz der Mattscheibe eingeätzt oder aufgedruckt wurde. Wenn man eine flexible Lupe hat, mit der man zuerst das Gitter oder das Fadenkreuz oder den Schliff fokussiert, um dann die Objektzeichnung zu vergleichen, braucht man sich natürlich keine Sorgen zu machen. Aber wenn man eine Aufsetzlupe mit festem Abstand zur Mattscheibe hat, muss man die Lupe nachjustieren, genau so, wie man eine Kamera auf einen bestimmten Punkt fokussieren muss. Wenn man wie oben von Hand arbeitet, fällt das nicht auf. Wenn man eine Aufsetzlupe oder einen Fadenzähler oder sowas benutzt, wird es offensichtlicher, dass da was nicht stimmt. Gute Lupen lassen sich nachjustieren. Urnes Die Ringe der Fresnelscheibe sollen sogar zu sehen sein. Und zwar als ganz klare dünne Linien, die nicht weiter auffallen. Das Fresnelbild ist dann ganz klar, während es bei rückwärtiger Montage unklar und körnig wird, wenn ich Stroebel richtg verstehe. Im nachstehenden Bild demonstriert Stroebel, dass exakt zwei Bilder entstehen können, einmal auf der Schliffseite der Mattscheibe, einmal auf der Fresnellinse selber, deren Ringe, "ridges", 1-2 Millimeter von der Schliffseite entfernt liegen. Genau das passiert, wenn die Fresnellinse hinter der Mattscheibe liegt. "Focusing difficulties may be encountered if the Fesnel lens is used in a position where the ridged surface is not in contact with the ground surace of the ground glass, since images can be seen on both the ridged and the ground surfaces", S. 221 - Das ganze Fresnel-Thema ist anscheinend komplexer, als man denkt. Bzw. als Intrepid Cameras Ltd. uns das verkaufen möchte ...

    Leslie Stroebel, View Camera Technique, 1967, S. 220

  • Warum denn soviel Gedöns machen?

    Bestell dir nen Stück Lupe in der Bucht,

    packe diese wohin du möchtest und

    teste mit 2:1 oder so. Dann entscheide

    selbst ob es deinen Ansprüchen genügt

    oder auch nicht.

    Dauert mit Entwickeln nicht mal ne Stunde.

    es ist Zeit zu gehen

  • aksak_maboul :

    Berücksichtigst Du denn auch die Toleranzlage der Filmanlagefläche in Deinen Kassetten, bzw. kannst Du sicher sein, dass sich all Deine Kassetten diesbezüglich innerhalb einer deutlich engeren Toleranz bewegen, als das, was die Spezifikationen fordern?

    Wir reden bei 4x5" immerhin über eine Toleranz von +/- 0,178mm, die hier eine zusätzliche, nicht unerhebliche Varianz ins Spiel bringt, egal, wie gut der Fokus auf der Mattscheibe sitzt.

    Soll heißen: Unter Realbedingungen blende ich halt doch lieber etwas ab und bin auf der sicheren Seite :)

  • aksak_maboul :

    Berücksichtigst Du denn auch die Toleranzlage der Filmanlagefläche in Deinen Kassetten, bzw. kannst Du sicher sein, dass sich all Deine Kassetten diesbezüglich innerhalb einer deutlich engeren Toleranz bewegen, als das, was die Spezifikationen fordern?

    Wir reden bei 4x5" immerhin über eine Toleranz von +/- 0,178mm, die hier eine zusätzliche, nicht unerhebliche Varianz ins Spiel bringt, egal, wie gut der Fokus auf der Mattscheibe sitzt.

    Soll heißen: Unter Realbedingungen blende ich halt doch lieber etwas ab und bin auf der sicheren Seite :)

    Die Kassettentoleranzen! Die Filmdicke! Man kann alles relativieren. Es wird hier immer darauf verwiesen, dass mit Großformat alles exakt und gewissenhaft geht ... Du redest von "+/- 0.178mm". Eine Fresnelscheibe hat die zehnfache Dicke! Bis zu 2 Millimetern. Wenn sie sich biegt, weil sie flexibel ist (Leselupen) oder verspannt eingemurkst wurde (Selbsteinbau) oder aus anderem Material ist als das Mattscheibenglas (Temperaturdehung), verändert sich diese Abweichung eher noch. Abblenden ist nicht immer die Lösung. Es gibt da ja auch so etwas wie die Bildwirkung, und die ist Funktion der Tiefenschärfe. Wenn ich Nahaufnahmen mit Blende 8 machen möchte, ein Portrait mit Blende 11, passt das nicht.

  • Zitat

    Wenn sie sich biegt, weil sie flexibel ist (Leselupen) oder verspannt eingemurkst wurde (Selbsteinbau) oder aus anderem Material ist als das Mattscheibenglas (Temperaturdehung), verändert sich diese Abweichung eher noch.

    Dafür hat der vermukste Einbau der krummgepressten Leselupe

    auf 13x18 grad so gelangt. Leider musste ich das 360er doch etwas

    abblenden. Ich sage doch probieren geht über studieren.

    es ist Zeit zu gehen

  • geo, Urnes Die Stärke der Lupe ist an sich ja kein Kriterium. ich für mich sehe das Bild besser mit einer vierfachen Lupe. Die Frage ist, ob die Lupe auf den Glasschliff der Mattscheibe scharf stellt, wo meistens auch die Gittereinteilung oder das Fadenkreuz der Mattscheibe eingeätzt oder aufgedruckt wurde. Wenn man eine flexible Lupe hat, mit der man zuerst das Gitter oder das Fadenkreuz oder den Schliff fokussiert, um dann die Objektzeichnung zu vergleichen, braucht man sich natürlich keine Sorgen zu machen. Aber wenn man eine Aufsetzlupe mit festem Abstand zur Mattscheibe hat, muss man die Lupe nachjustieren, genau so, wie man eine Kamera auf einen bestimmten Punkt fokussieren muss. Wenn man wie oben von Hand arbeitet, fällt das nicht auf. Wenn man eine Aufsetzlupe oder einen Fadenzähler oder sowas benutzt, wird es offensichtlicher, dass da was nicht stimmt. Gute Lupen lassen sich nachjustieren. Urnes Die Ringe der Fresnelscheibe sollen sogar zu sehen sein. Und zwar als ganz klare dünne Linien, die nicht weiter auffallen. Das Fresnelbild ist dann ganz klar, während es bei rückwärtiger Montage unklar und körnig wird, wenn ich Stroebel richtg verstehe. Im nachstehenden Bild demonstriert Stroebel, dass exakt zwei Bilder entstehen können, einmal auf der Schliffseite der Mattscheibe, einmal auf der Fresnellinse selber, deren Ringe, "ridges", 1-2 Millimeter von der Schliffseite entfernt liegen. Genau das passiert, wenn die Fresnellinse hinter der Mattscheibe liegt. "Focusing difficulties may be encountered if the Fesnel lens is used in a position where the ridged surface is not in contact with the ground surace of the ground glass, since images can be seen on both the ridged and the ground surfaces", S. 221 - Das ganze Fresnel-Thema ist anscheinend komplexer, als man denkt. Bzw. als Intrepid Cameras Ltd. uns das verkaufen möchte ...

    Leslie Stroebel, View Camera Technique, 1967, S. 220

    Entweder das Bild ist auf den Punkt scharf oder es ist unscharf. Dazwischen gibt es nichts. Bei mir ist es scharf.

    Gruss Sven.

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