OPTISCHE AUFHELLER (OBA) in ANALOGEN BARYTPAPIEREN

  • bei den digitalen fine-artlern oder inkjet-printern die auf museumsqualität aus sind, ist das ja ein großes thema. wie aber schaut´s bei den analogen selbstverarbeitern aus?

    kennt sich jemand hie rim forum mit optischen aufhellern in analogen barytpapieren aus (SW)?

    sind die überall drin? gibt es papiere, die frei von OBAs sind?

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  • Analoge Barythpapiere. Welch schöner Ausdruck. Wobei Ausdruck jetzt auch im analogen Sinne zu verstehen ist.

    Aber zu den OBAs. Bei rein weissen Papier wirst du auch Aufheller drin haben, sonst geht es nicht. Auch nicht analog. Die OBAs sind ja im Träger und nicht in der Emulsion.

    Zum Erkennen hab ich mal bei Impex reingeschaut. Da kannst du nach Hellweiss filtern. Beim MCC ist allerdings bekommst du keinen Hinweis auf Hellweiss. Ich denke mal das der beschriebene Warmton durchaus ein Hinweis auf ohne OBS ist. Gibts doch bei Ilford auch. Ist aber nur spekulativ. Warme Emulsion und hellweiss macht für mich keinen Sinn.

    Im Prinzip sind die OBS ja nicht weiter schlimm. Wenn sie raus sind ist das Bild halt wärmer in den Lichtern.

    Gruß Sven.

  • Soweit ich mich erinnere, hatten wir nur bei der Umstellung von Baryth auf PE mit optischen Aufhellern zu kämpfen. Allerdings hatten wir nur das Portriga als PE und Record Rapid als Baryth, beides also Warmtonpapiere. Im PE sind mit Sicherheit optische Aufheller, zumindest beim hartweißen Brovira von Agfa (Chromsilberpaier). Das Portrige (Agfa) ist ein Chlorbromsilberpapier, das vermutlich ohne optische Aufheller auskommt.
    Zu 100% bin ich mir da aber nicht sicher.

    Gruß
    Winfried

    • Offizieller Beitrag

    Eine Studie, die im Jahr 2005 im Journal of the American Institute for Conservation veröffentlicht wurde, kommt zu dem Schluss, dass seit den 1980ern mehr als 80% der klassischen Fotopapiere auf Papierbasis optische Aufheller (OBA - Optical Brightening Agents) enthalten.

    http://cool.conservation-us.org/jaic/articles/jaic44-01-001.html

    Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann man also davon ausgehen, dass der Anteil auch heute noch ähnlich hoch ist.

    Was Sven oben schreibt, ist vermutlich richtig: wenn die Wirkung der optischen Aufheller im Laufe der Zeit nachlässt, wird das Bild so aussehen, als ob keine optischen Aufheller enthalten sind, das Papierweiss wird also etwas weniger weiss erscheinen. Ein echtes Warmtonpapier ist das dann aber nicht, da die Warmtöne in einem SW-Papier entweder über eine Art Pigment bzw. Farbstoffe erzeugt werden oder durch die Kombination aus der Beschichtung und dem Entwickler entstehen.

    Grüsse
    Andreas

  • Andreas,

    Farbpigmente glaube ich nicht. Wie ich schon schrieb, Kalttonpapiere wie das Agfa Brovira sind Chlorsilberpapiere, Warmtonpapiere wie das Record Rapid (Baryth) und das Portriga Speed (PE), beide Agfa, sind ChlorBROMsilberpapiere. Das Brom macht den Warmton.

    Gruß
    Winfried

    • Offizieller Beitrag

    Winfried,

    doch, das gibt es schon. Beispielsweise erzielt das Ilford Multigrade Warmtone Paper den Warmton-Effekt durch Farbstoffe in der Emulsion, siehe Beschreibung z.B. bei Fotoimpex:

    "ILFORD Multigrade Warmtone Fiber Paper
    Gradationswandelbares Barytpapier mit warmem Bildton. Kartonstark. Anders als bei "echten" Warmton-Papieren erzeugt Ilford den Warmton des Papieres durch die Zugabe von Farbstoffen in die Emulsion."

    Für dieses Papier bedeutet das aber auch, dass der Warmton-Effekt durch die Wahl des Entwicklers kaum bis gar nicht beeinflusst wird.

    Grüsse
    Andreas

  • Nein, der Warmton bezieht sich natürlich immer auf die Emulsion, die i.d.R. hier bei in Richtung braun gesteuert werden.

    Wenn ich jedoch Hersteller wäre würde ich dies Eigenschaft mit einem wärmeren Papierton kombinieren. Von Agfa gabs mal ein Warmtonpapier, mit einem eierschalfarbenen Träger. Das unterstützt dann die Wirkung.

    Aus diesem Grund nehme ich auch digital gerne Papiere ohne Aufheller.

    Und ja. Bei PE sind mit Sicherheit Aufheller drin und auch entwicklungsfördernde Substanzen. Deswegen funktioniert teils die Lithentwicklung mit diesen nicht.

    Gruss Sven

  • Frage:
    Warum gibt es in Leverkusen die Firma Titan und was hat sie Tonnenweise in der Nachbarschaft abgesetzt?
    Wozu ist dieses Produkt aus der Metalloxid Produktion verwendet wurden?
    Ich möchte auf Paiere mit diesen Aufhellern nicht verzichten neben einen möglichst schwarzen schwarz möchte ich auch ein strahlendes Weiß.
    Matthias

  • Warum gibt es in Leverkusen die Firma Titan und was hat sie Tonnenweise in der Nachbarschaft abgesetzt?

    Tja, warum wohl? Das ist Titanweiß, und das ist KEIN optischer Aufheller! Es ist aber wirklich weiß!! Ich habe vor vielen Jahrzehnten als Werkstudent bei Titan gearbeitet, und ich erinnere mich sehr gut daran, dass die auch damals schon üblichen optischen Aufheller die Remissionsmessungen der Referenzmaterialien heftig verfälscht haben - wenn man zum Beispiel so eine weiße Keramikplatte mit Kernseife gesäubert hat: Sogar die enthielt Aufheller, und die machen einen Peak im blauen Teil des Spektrums.

    Al é bun sciöch' al é ...

  • titanweiß wird eigentlich als weißmacher (pigment) benutzt. und aufgrund seines hohen brechungsindexes landet das zeug in sonnencremes.

    in der papierherstellung wird es als weißmacher benutzt. was etwas anderes ist, als ein OBA. denn titanoxid ist chemisch stabil. OBAs sind das nicht. was ja genau das problem ist.

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  • und aufgrund seines hohen brechungsindexes landet das zeug in sonnencremes

    Klugscheißermodus: Das liegt nicht am Brechungsindex, sondern am Remissionsgrad! Den habe ich seinerzeit gerechnet, auch in Suspensionen ...

    Grüße ohne jede Boshaftigkeit von hp

    Al é bun sciöch' al é ...

  • Klugscheißermodus: Das liegt nicht am Brechungsindex, sondern am Remissionsgrad! Den habe ich seinerzeit gerechnet, auch in Suspensionen ...
    Grüße ohne jede Boshaftigkeit von hp


    die erfahrung aus nachbarschaftsthreads zeigt: hier im forum gehört es zum guten ton, das alles auch immer von allen gesagt werden muss. für einen münchner ist das - im sinne karl valentins - quasi erste bürgerpflicht.

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  • eben festgestellt, das diese OBA-pest noch weitere folgen zeitigt:

    ein namhafter normlicht-hersteller hat die produktion seiner D50-leuchten dahingehend umgestellt, das diese jetzt auch UV-licht emittieren. um beim proofing die mittlerweile in fast allen papieren enthaltenen OBAs mit berücksichtigen zu können.

    wer diese zusätzliche harte bestrahlung nicht möchte, muss also wieder mal hamstern: auf dem markt noch erhältliche leuchtmittel aufkaufen, so lange es diese noch gibt.

    aber als analoger ist man das ja gewohnt mittlerweile. siehe kodak, agfa, fuji...

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