• Ich danke Euch allen.

    Natürlich ist Lolita eine junge Frau, aber sie ist volljährig. Und sie heisst wirklich Lolita. Ihre Eltern haben vielleicht gerne Nabokov gelesen. Ich finde es ist ein schöner Name.
    Selbstverständlich habe ich auch die Rechte zur Veröffentlichung der Bilder. Ich mache mit meinen Modellen immer einen Vertrag, worin solche Dinge geregelt sind und ich bezahle in der Regel auch immer ein Honorar. Diese Honorare sind nicht ganz so hoch, wie wenn ich Modelle bei Agenturen buchen würde, aber ich gebe doch eine stolze Summe dafür aus. Im Falle von Lolita war das Honorar jeden Rappen wert.
    Wenn sie mal 75 Jahre alt ist, möchte ich noch einmal Portraits von ihr machen. Die würde ich dann wieder unter den Titel "Portrait Lolita" zeigen wollen. Nur müsste ich noch einmal so lange leben, wie ich das jetzt schon tue. Das werde ich nicht schaffen. Doch hoffe ich, wieder einmal mit ihr zusammenarbeiten zu können und dass mir dann wieder einige gute Bilder gelingen mögen.

    Freundliche Grüsse, stephan

  • .. ich finde es klasse, dass du nicht über die stöckchen gesprungen bist, die man dir hingehalten hat.
    tatsächlich sind diese bilder beleuchtungstechnisch die besten die du hier gezeigt hast -
    es ist eine sehr gute serie geworden ..

    uwe

    "phantasie ist etwas, was sich manche leute nicht vorstellen können!"

  • Natürlich ist Lolita eine junge Frau, aber sie ist volljährig. Und sie heisst wirklich Lolita. Ihre Eltern haben vielleicht gerne Nabokov gelesen. Ich finde es ist ein schöner Name.

    Damit sollten alle Moralapostel zufriedengestellt sein ... ein wenig off topic: Ich erinnere mich, dass es auch einmal eine nicht ganz unbekannte österreichische (Schlager)sängerin namens Lolita gab. Die wäre vielleicht ein noch viel unverfänglicherer Namenspatron.

    Unabhängig von der ganzen Diskussion finde ich die neuen Bilder noch überzeugender als das Erste.

    Heitere Grüße, hp

    Al é bun sciöch' al é ...

  • Servus nochmal,

    sehr gut, dass du die (bisher wenigen konkreten) Tipps, die es nach der ersten Runde gab, auch umgesetzt und da nochmal ne Schippe draufgelegt hast.
    Schön auch, dass du versucht hast, die Bildsprache aus der ersten Runde hier wieder zu übernehmen. Allerdings finde ich das zweite gezeigte Bild bzgl. der Anschnitte auch noch etwas kritisch,
    da diese schon sehr knapp sind. Licht ist hier aber sehr schön, hell und weich. Da kommen die Augen auch besser.

    Zum (insgesamt) dritten Bild mag mir nichts konkretes einfallen, daher einfach ein unkommentierter *Thumbs Up*.

    Die Serie mit dem grauen Hemd finde ich am besten. Dein Modell wirkt hier sehr präsent und emanzipiert. Also mit Blick auf die erste Serie findet hier ein (in Ermangelung eines besseren Begriffs) "Coming of Age"
    statt.
    --------
    Achtung Disclaimer zur folgenden Anmerkung: Ich halte mich raus aus den unnötigen Diskussionen über das Alter, da das ja mit dem ersten Bild m.M.n. schon (offensichtlich) geklärt wurde.
    --------
    Sehr gut finde ich die Wandlung von der schüchternen Frau zu einer Frau, die sich ihrer (ich nenne es mal) Erotik/Sinnlichkeit durchaus bewusst ist oder wird und damit auch spielt (Stichwort: Lolita-Thematik).
    Nicht nur, wenn man die beiden Serien miteinander vergleicht, sondern auch in etwas geringerem Umfang innerhalb der zweiten Serie selbst.
    Bitte sag mir jetzt aber nicht, dass du die Bilder der bloßen Provokation Willen aufgrund der vorangegangenen Diskussion gemacht hast. Das wäre zu einfach. Die Serie würde nämlich auch alleine gut funktionieren.

    Eine fitzelkleine Anmerkung: Ist der Kontrast im letzten der drei Bilder im Gegensatz zu den beiden Vorangegangenen einen Hauch geringer? Ist Korinthenkackerei, aber mich so ganz persönlich "stört" das minimal.
    Die nächste Korinthe wäre die Lichtsituation...Diese ändert sich innerhalb der Serie leicht von hart nach weich. Würde ich etwas angleichen.
    Und eine Frage: Wie umfangreich waren deine Anweisungen? Hast du alles von A-Z vorgegeben, oder ist Sie Profi genug, dass Sie genau weiß, was gewollt ist und das auch umsetzen kann?

    Edit: Mich stört der geringere Kontrast im letzten Bild doch stark...Irgendwas negatives muss ich ja sagen :P .

    Gruß
    Mario

  • Lieber Mario,

    ich bin nicht der "Bildschaffende", finde es aber gut, daß Du so intensiv auf die Aufnahmen eingehst.
    Deine (positive) Kritik an den letzten Aufnahmen finde ich gut, denke allerdings, daß man bei einer Aufnahmeserie, die es wohl ist, auch mal die Beleuchtung ändern kann.Mir geht das genauso. Ich mache die Fotografie beruflich. Bei Portraits, so denke ich, muß man auch manchmal andere Wege gehen. Zuvor weiß man nicht unbedingt, ob der eingeschlagene Weg der richtige ist. Von daher finde ich diese Serie ausgezeichnet gut.
    Liegt auch am Modell. Es war, so finde ich total entspannt und hatte eine großes Vertrauen zum Fotografen. Und das kommt bei den Bildern hervorragend rüber-
    Meinen Respekt für diese Aufnahmen. Ich bin leider Architekturfotograf und habe mit "lebenden Objekten" oft so mache Schwierigkeiten (die bewegen sich doch manchmal....)

    Gruß Winfried

  • Es ist sehr interessant wie Bilder betrachtet werden und zu welchen Überlegungen Bilder Anlass geben können.

    Der Titel dieses Beitrages heisst Lolita, weil die abgebildete Frau Lolita heisst, so wie ich Stephan heisse. Wenn sie Sabine oder Barbara heissen würde, wäre der Titel Sabine oder Barbara. Das heisst, es war nie meine Absicht ein Lolita- Thema zu bearbeiten, oder mich eine Kindchenschemas zu bedienen. Mein Modell war schlicht und einfach eine junge Frau namens Lolita.

    Offenbar sollten Eltern ihre Tochter keinesfalls Lolita taufen. Vielleicht auch nicht Emanuelle und O. auch nicht. Welche Namen gibt es noch?

    Alle hier gezeigten Bilder sind am gleichen Tag, mit dem gleichen Licht entstanden. So konnte ich gar keine Tipps beherzigen und umsetzen. Eine blosse Provokation aufgrund der vorangegangenen Diskussion fällt damit auch weg.

    Eigentlich wollte ich die Bilder kurz nacheinander hochladen. Aber mir war die Lust dazu vergangen und es war vielleicht ganz gut, dass ich mir etwas Zeit gelassen habe.

    Auf allfällige Unterschiede von Kontrasten und Lichtsituationen achte ich nicht akribisch. Es mag sein, dass ich darin etwas nachlässig bin. Ich fotografiere Menschen. Menschen sind alles andere als perfekt. Warum sollten es dann meine Bilder von Menschen sein? Diese Sichtweise betrachte ich durchaus als mein Konzept beim fotografieren von Menschen. Dazu gehören auch spröde Lippen, verdrehte Träger von Unterhemden, wilde Haarsträhnen, Lichteinfall bei der Filmkassette, Schlieren vom Entwickeln und noch ein paar andere Dinge mehr.

    Bei der Serie mit dem weissen Unterhemd habe ich kaum Anweisungen an das Modell gemacht. Ich liess sie weitgehend frei agieren. Besonders wenn ich das Modell noch nicht kenne, mache ich das meistens so. Wenn ich dann weiss, wie das Modell sich vor der Kamera bewegt und welche Mimiken und Gesten möglich sind, hole ich das Modell dort ab und dirigiere in die von mir gewünschte Richtung. Ich bin da aber sehr zurückhaltend.
    Weil Lolita aber sehr engagiert war und unsere Zusammenarbeit sehr schnell harmonierte, habe ich bei der zweiten Serie konkret Anweisungen gegeben, die sie ganz toll umsetzte.

    Ich betrachte es durchaus als meine Aufgabe und Herausforderung, auf die von mir fotografierte Person einzugehen. Für mich sind Modelle keine Puppen, die ich in meine Denk- und Sichtweise pressen will.
    Das gleiche gilt auch für das von mir hier geschriebene. Will heissen, meine Äusserungen sollen niemandem meine Sichtweise aufdrängen. Es ist einfach ein Versuch meine Herangehensweise und Arbeitsweise darzulegen. Ob man das nun gut findet oder nicht, oder etwas dazwischen, ist einerlei. Es ist ein möglicher Weg.

    Freundliche Grüsse, stephan

  • Jetzt habe ich doch glatt, während dem Schreiben, den Beitrag von Winfried verpasst. Das beschreibt sehr treffend die Situation in meinem Studio.

    Ja, die Menschen bewegen sich. Wenn eine Pose toll ist, aber das Licht jetzt nicht mehr perfekt sitzt, mache ich trotzdem ein Bild. Bis ich die Leuchte ausgerichtet habe, wieder hinter der Kamera bin und den Ausschnitt und die Schärfe nachgeführt habe, ist die tolle Pose und Ausdruck meistens weg.

  • Offenbar sollten Eltern ihre Tochter keinesfalls Lolita taufen.

    :)

    In Gegenden,wo der Name eigentlich herkommt, tun die Eltern das auch nicht. Da ist der Name in spanisch sprachigem Raum "Maria Dolores", ableitet von "Mater Dolorosa" - ein Aspekt der Marienverehrung.
    Im selben Sprachraum ist es dann üblich, den Namen zu verkleinern. -> "Lola".
    Eine weitere Verkleinerung führt uns dann zu "Lolita" (die kleine Lola, "Lolachen")

  • Ach von daher kommt der Name!
    Das wusste ich nicht, gefällt mir aber.
    Im spanischen Sprachraum kenne ich mich nicht aus.
    "Meine" Lolita stammt aus dem slawischen Sprachraum, wie man unschwer an dem Text der Tätowierung sehen kann.

  • Tolle analoge Schwarzweiß-Portraits des unter People- und nudeart-Fotografen inzwischen eigentlich recht bekannten und selbstverständlich volljährigen Models Lolita Litvinenko aus Kiew (instagram: llitvinenko). Die nennt sich inzwischen anscheinend inzwischen selbst lieber Lola, um ausufernde Threads wie diesen zu vermeiden ...

    Für mich sehr interessant, weil ich mir letzten Monat selbst eine Sinar P2 zugelegt habe, um sie neben Landschafts- und Architekturfotografie in meinem Hobbystudio zur Portrait-Fotografie einzusetzen. Meine Hasselblad 503 setzte ich da bei Shootings neben der Digitalen inzwischen regelmäßig ein. Ich schwanke bei 4x5" noch zwischen dem FP4+ und dem T-Max 100. Werde mich wohl erstmal "durchprobieren" müssen.

    LG

    Grüße aus dem Schwarzwald, Euer Jens

    instagram/mk: Black Forest Tintype

  • Für mich sehr interessant, weil

    Danke Jens für Deinen Beitrag.

    Wenn man die Portraitfotografie mag und dazu noch Freude an der analogen Fotografie hat, lohnt es sich unbedingt, sich im Grossformat zu üben. Zumal Du ja bestens für den Start gerüstet bist.
    Meistens verwende ich für meine Arbeiten die Mamiya RB67. Ich bin damit bei der Personenfotografie flexibler. Doch wenn von Seiten des Modelles Interesse an der grossen Kamera besteht und das Modell sich auf das "Abenteuer" einlässt, können wirklich einzigartige Bilder entstehen. Also bis sich bei mir die Einzigartigkeit einstellt, muss ich noch viel üben, so sie sich denn überhaupt jemals einstellen wird.

    Welchem Film Du den Vorzug geben willst, hängt wohl von Deinen Vorlieben ab.
    Ich verwende meistens den Ilford FP4+. Er zeigt das klassische Filmkorn, entwickelt in ID11 zeigt er brauchbare und für mich schöne Ergebnisse und er ist billiger als der Kodak Tmax100. Allerdings habe ich den Tmax100 mittlerweilen auch lieb gewonnen. Gerade beim Scannen, gefällt mir der Tmax100 fast besser.

    Freundliche Grüsse, stephan

  • Über die Aufnahmen und das Modell habe ich ja schon geschrieben (positiv).

    Was ich nicht ganz verstehen kann:
    Ich arbeite hier lieber mit der RB67 und dem 180mm Objektiv. Man hat mehr Film, mehr Möglichkeiten und man ist etwas flexiebler, was Standpunkt etc. anbelangt. 9/12 haben wir dafür für Paßbild genommen, den Film mittels schwarzem Karton geteilt um 2 Aufnahmen auf ein 9/12 zu bekommen. Das war erforderlich, weil wir kaum Paßaufnahmen gemacht haben.

    Gruß
    Winfried

  • Was ich nicht ganz verstehen kann:

    Lieber Winfried,

    der Aufwand ist im Mittelformat für meine Art der Fotografie deutlich geringer, als im Grossformat. Die Ergebnisse sind genau so gut und die Grösse der Negative ist für meine Bedürfnisse völlig ausreichend. Das ist vollkommen richtig.

    Es gibt für mich dennoch Gründe, warum ich auch im Grossformat fotografieren will. Diese Gründe mögen unvernünftig sein, machen mir aber grosse Freude.
    Es ist einmal das grosse Negativ. Das lässt mich immer wieder leicht euphorisch werden. Dann meine Begeisterung und Faszination an alten Objektiven. Diese lassen sich relativ einfach an einer Grossformatkamera verwenden, zumal sie ja für das grosse Format gemacht wurden. Ich habe mir soeben ein Nicola Perscheid 42 cm F 1:4,5 gekauft. Dieser Brocken kriege ich niemals auf eine Mittelformatkamera. Und es macht einen Unterschied in der Arbeit mit einem Modell, wenn sich das Modell eben für diese Art von Fotografie begeistern kann.
    Dies sind für mich genügend Gründe in der Art zu arbeiten. Es ruiniert mich zwar finanziell, bereichert und befriedigt mich aber auf der kreativen Seite.

    Herzliche Grüsse, stephan

  • Was ich nicht ganz verstehen kann:
    Ich arbeite hier lieber mit der RB67 und dem 180mm Objektiv.


    macht das nicht jeder so, wie es ihm beliebt (und wie er ausgerüstet ist)? wenn sich die systemwahl auf das ergebnis eines shootings auswirkt, stimme ich dir zu. aber ich kann bei dem hier zur debatte stehenden bild nicht erkennen, warum es ihm geschadet haben soll, NICHT mit einer mamiya, sondern einer sinar gemacht worden zu sein.

    dislikes? wenn es dir in deiner kleinen welt weiterhilft...
    likes? lieber nicht. unnötig.

  • Genau - und der eine ist ein Liebhaber der Fotografie, der andere verdient sein Geld damit - das ändert wohl die Sicht auf die Dinge.

    Ist das notwendig ein Widerspruch? Professionelles Arbeiten sollte nicht anti-Liebhaber sein müssen. Beethoven war extrem professioneller Komponist ...

    Al é bun sciöch' al é ...

  • Bei der Liebe zur Fotografie sollte das (hoffentlich für die Kunden) kein Widersspruch sein - aber wenns ums Geld ausgeben geht, dann muss sich das im professionellen Umfeld rechnen, sonst ist die Insolvenz irgendwann die Folge.
    Beim Hobby kaufe ich, wenn ich haben will und Geld über habe.

    Viele Grüße, Andreas

  • aber wenns ums Geld ausgeben geht, dann muss sich das im professionellen Umfeld rechnen, sonst ist die Insolvenz irgendwann die Folge.

    klingt erst einmal logisch. aber ich kann dir versichern:

    im professionellen bereich spielen die kosten nicht die rolle, die man erwarten würde. ist nicht unwichtig, das stimmt, aber im zweifel nachrangig (nicht immer, aber häufig). da kommts mehr auf schnelligkeit und verlässlichkeit an. denn wenn´s wirklich zuerst um die kosten ginge, würden ja alle Profis mit günstigem (weil alten) analogen kameras arbeiten.

    dislikes? wenn es dir in deiner kleinen welt weiterhilft...
    likes? lieber nicht. unnötig.

  • Zu Renos:

    ich denke, wenn ich mit der GB Portraits mache, dann versuche ich, mit Schärfe und Unschärfe zu arbeiten.
    Das ist hier nicht der Fall, aber genau das macht die GB ja aus. Ich will hiermit keinerlei Kritik an den Aufnahmen üben, ich finde sie toll und wirklich gut gelungen.
    Aber ich hätte da wirklich die RB67 eingesetzt (180mm, wie geschrieben).
    Natürlich macht es Spaß, mit GB an so etwas heranzugehen und ich finde es ja auch gut, denke aber, für alles gibt es eine Kamera, und für Portraits ist das nun mal die RB (sorry, bin seit 45 Jahren Fan dieser Kamera, auch wenn ich 7 Großformatkameras einsetze...)

    Gruß
    Winfried

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