ICA Ideal 246 4×5 Umbau

  • Hmm. Wer lesen kann ist klar im Vorteil:


    ACCURACY

    ±5%


    The bronze infiltration of each steel part makes this material less dimensionally accurate than other Shapeways materials. Shrinkage is more prevalent, especially on small holes and inner diameters. Accuracy and tolerance can vary greatly depending on the model, and are hard to predict because they are so geometry specific.
    A 5% deviation on a ring is around 1 US ring size. So if you order a size 6, the deviation could cause the actual print to be a size 5 or 7.

    5% sind natürlich brutal. Da kann ich ja noch froh sein, dass es nur 1mm ist. Nun muss ich mir nur überlegen wie ich das auffüllen kann. Die Standarte lässt sich etwas zusammenbiegen, springt aber immer wieder zurück …

  • Gerade ein wenig recherchiert: https://www.rapidobject.com/csdata/downloa…rialien_307.pdf
    Das sind ganz offensichtlich Erfahrungswerte. Zu meiner Überraschung habe ich festgestellt, dass auf dem Gebiet tatsächlich noch Forschungsbedarf besteht: https://dmrc.uni-paderborn.de/de/inhalt/fors…-manufacturing/

    Das hatte ich nicht erwartet. Ok, ich bin kein Experte in Fertigungstechnologien, aber derartige Verfahren sind seit etwa zehn Jahren wohlbekannt, und sie werden ja auch in der industriellen Praxis eingesetzt. Für mich heißt es, dass eine systematische Konstruktion zur Zeit noch schwierig ist. Sollte uns allerdings nicht stören, weil so was für die forumsrelevanten Zwecke nicht erforderlich ist.

    Sehr irritierte Grüße von hp

    Al é bun sciöch' al é ...

  • 5% Abweichung sind definitiv nicht tolerierbar. Dafür ist das Zeug dann doch zu teuer. Ich verstehe auch nicht, wieso Shapeways "Plastik" genauer fertigen kann als Metall. Das ist reichlich abstrus. Und wenn das Schwindmaß (shrinkage) so ausgeprägt ist, sollte es bei der Konstruktion des Urmodells berücksichtigt werden. Da helfen die Guidelines von Shapeways auch nicht wirklich weiter. Das sieht sehr nach Glückssache aus, vor allem, weil es ja ±5% sind, also im ungünstigsten Fall 10% beim Zusammenbau von zwei Teilen!?

    Wer lesen kann - stimmt. Das Verfahren ist ja auch kein Lasersintern (was ich ursprünglich vermutet hatte). Das benimmt sich maßhaltiger.

    Jetzt noch stärker irritiert, hp

    ps: Dranlöten? Wenn du schmale Messingstreifen hast, oder Draht. Fugen mit Zinn zuschwemmen. Auweia.

    Al é bun sciöch' al é ...

  • Wer lesen kann - stimmt. Das Verfahren ist ja auch kein Lasersintern (was ich ursprünglich vermutet hatte). Das benimmt sich maßhaltiger.

    Ich hatte auch gedacht es wäre Lasersintern. Mir ist aber nicht ganz klar was es ist, wenn nicht das.

    EDIT: »Binder jetted steel powder infused with bronze to form a lasting bond.«

    Weimar aus der Vergangenheit in die Zukunft geholt, oder anders herum
    http://zeitsprung.weimar.jetzt

    Einmal editiert, zuletzt von animaux (12. Februar 2019 um 22:13) aus folgendem Grund: Mehr Info!

  • was waren das nun kostentechnisch?

    Der Spaß hat mich nun 39,10 EUR inkl. Versand gekostet. Witzigerweise etwa so viel wie die ICA selbst …

    Nächstes mal sollte ich vielleicht Platin wählen?

    Unintuitiverweise scheint mir die beste Option für mein zu kleines Platinchen zu sein, sie in der Mitte durchzusägen.

    Löten lassen will sich das Material nicht.

  • Das ist jetzt das ganz große Oje!

    Wenn ich den Prozess richtig verstehe, wird zunächst aus Stahlpulver (mitelprächtig grobkörnig) und einer "Kleberkomponente" ein Rohprodukt gefertigt ("Grünling" - erinnert mich an Keramik). Das sollte auch noch maßhaltig sein! Dann lässt man in dieses arg instabile Gebilde eine Bronzeschmelze einsickern ("infiltration" - scheint kapillar zu funktionieren). Die macht einen Anteil von 40% aus, d.h. das Stahlgerüst ist recht durchlässig. Wenn man bedenkt, dass der Schmelzpunkt von typischen Bronzen irgendwo bei 500°C oder höher liegt, kann man sich leicht vorstellen, dass bei einer derartigen Wärmebehandlung von den Rohmaßen nicht mehr so viel übrigbleibt.

    Unter der optimistischen Annahme, dass ich alles richtig verstanden habe, finde ich diesen Prozess bestenfalls "juste", wie man in Frankreich sagt. Im Grunde ist das alles nur "ganz nett". Ein Ersatz für das Lasersintern ist es jedenfalls definitiv nicht.

    Es lohnt sich doch immer wieder, das "Kleingedruckte" zu lesen. Ich hab's nicht wirklich getan, weil für mich nur die Kunststoffteile interessant sind, wenigstens im Moment. Die machen weniger Probleme. Die Bronzeinfiltration ist jedenfalls kein realistisches 3d-Druck-Verfahren. Ich wundere mich, dass man überhaupt Aussagen zur Endgestalt machen kann ...

    Vielleicht ist meine Trouvaille rapidobject.com etwas besser geeignet? Preislich sehen die manierlich aus, und sie bieten wirklich alle sinnvollen Verfahren an (zum Glück nicht diese komische Infiltration). Die sitzen bei Leipzig! Ist sogar von Weimar aus gut erreichbar, auch wenns nicht nötig ist, und US-Porto/Zoll fällt dabei logischerweise nicht an.

    Mit dezent geschockten Grüßen, hp

    ps: Das Zeug ist mit 60% Stahlanteil nicht lötbar. Da hilft auch die eingesickerte Bronze nicht.

    pps: Der "binder jet" Anteil ist fast konventioneller 3d-Druck. Der ist noch ziemlich maßhaltig. Aber danach geht's bergab.

    Al é bun sciöch' al é ...

    2 Mal editiert, zuletzt von hppruefer (12. Februar 2019 um 23:51) aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Hab Dank für den lokalen Tipp! Das schaue ich mir mal an.

    So wie Du die Methode beschreibst, bin ich überrascht überhaupt ein halbwegs maßhaltiges Teil bekommen zu haben. Ich bin da doch sehr naiv rangegangen, dachte Metall wäre dann immer Sintern. Lernen tut man auf jeden Fall was ;·)

    Nochmal Dank + Grüße!

    Alexander

  • Mein Plan ist nun erstmal das Ding in zwei Teile zu sägen und das Ganze dann von hinten mit einem Messingblech wieder zusammenzufügen. Dann habe ich unproblematische 0,5mm mehr stärke. Das sollte per Zweikomponentenkleber halten, und der Rest an nötiger Stabilität kommt dann vom Objektiv selbst. Klingt sehr zusammengefriemelt, aber sollte halten ;·)

  • so groß dürfte die mechanische Beanspruchung gar nicht sein. Ich verwende an meiner Horseman selbstbedruckte PLA Platinen mit 2mm Dicke. Wenn ich mir Dein Modell auf Seite 1 anschaue, sollte man das mit etwas mehr Materialeinsatz ( = etwa 2-2,5mm Dicke, evtl. kleine Versteifungsrippen) mehr als steif genug bekommen - von der deutlich besseren Maßhaltigkeit gegenüber selbstgebogenen Messingplatinen oder dem Shapeways-Ding mal abgesehen...

  • bin ich überrascht überhaupt ein halbwegs maßhaltiges Teil bekommen zu haben

    Das liegt daran, dass dein Teil im Grunde ein Blech ist, also dünn. Da geht der Infiltrationsprozess vermutlich schnell, so etwa wie bei Zuckerguß ... bei volumenartigen Teilen möchte ich mir das Ganze lieber nicht vorstellen. <X

    Al é bun sciöch' al é ...

  • Wg Material - ich habe ein wenig gemessen. Die plane Fläche für die Objektivaufnahme in meinem Weitwinkeltubus ist quadratisch mit einer Kantenlänge von 113mm, die Bohrung hat einen Durchmesser von 35mm, die Wanddicke beträgt 3mm (das war eine Bauchentscheidung!). Das Ding ist total stabil; die Quadratfläche ist allerdings der "Deckel" eines recht steifen Pyramidenstumpfs. Das Ganze ist ein PLA-Druck, sehr wenig perfekt, aber absolut funktionsfähig. Du könntest also deine Objektivplatte auch in PLA fertigen. 2mm Dicke dürften reichen. Bei netter Anordnung von Rippen auf der Rückseite dürften auch 1.5mm passen (einen Festigkeitsnachweis mache ich jetzt nicht!).

    Wie es aussieht, würde ich gerne zeigen, aber das Hochladen weigert sich mit einem "unbekannten Fehler".

    Grüße, hp

    Al é bun sciöch' al é ...

  • Habt Dank @hppruefer @ekech

    Den unbekannten Fehler bekomme ich auch in letzter Zeit öfter. :\

    Ihr habt recht, ich sollte der Plasteversion nochmal eine Chance geben. Auf jeden Fall eine Frage der Konstruktion. Ich melde mich mal bei den Leipzigern an.

    Ich kann allerdings nicht sehr starke Rippen an der Rückseite einbauen, da das Ganze ja noch zusammenklappen soll. Dadurch, dass ich das Objektiv 4mm nach hinten versetzt habe drückt es den Balgen dann schon ganz schön nach hinten durch. Mal schauen.

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