Sinar Hinterlinsenverschluß

  • An meiner Sinar habe ich einen HLV der dritten Generation den ich aber bisher nur mit Objektiven in Normalfassung nutze.
    Jetzt spiele ich mit dem Gedanken mir das eine oder andere Objektiv auch mit Druckblende zu zulegen.
    Welche Druckblenden sind damit kompatibel?
    Ist es an den letzten Ausführungen noch möglich die Blende direkt an der Druckblende einzustellen oder geht das nur noch über den Verschluß?

  • Ist es an den letzten Ausführungen noch möglich die Blende direkt an der Druckblende einzustellen oder geht das nur noch über den Verschluß?

    Ich glaube die sind alle kompatibel. Die späteren Platinen sind dann tatsächlich so gemacht, dass die Einstellung nur noch über den Verschluss läuft. So ist es zumindest bei meiner einzigen Optik mit DB.

    Wilfried Welti hat übrigens einen neu gebauten Drahtauslöser bestellt und bekommen. Vielleicht mag er ja hier nochmal seine Erfahrungen damit teilen.

  • Meines Wissens nach gab es 3 Generationen von Optken für den HiLi.
    Erste für die Norma. Da der Verschluß keine Möglichkeit hatte, auch die Blende einzustellen, waren alle mit eigener Blendeneinstellung.
    Zweite für die Sinar F/C/P, alle Optiken, die bis 45 gehen haben keine am Objektiv verstellbare Blende mehr, nur noch die, die sich weiter abblenden lassen. Die funktionieren alle an Deinem Verschluß. Einzige Besonderheit: am Anfang gab es die HiLis nur ab Blende 5,6. Später ab 4. Wenn Du jetzt z.B. ein Grandagon mit 4,5 an einem HiLi mit 5,6 setzen willst brauchst Du an der Optik einen Nöppel (einfach zu sehen, da rot eloxiert), den Du auf der Rückseite am Blendenmitnehmer einschraubst und der die Optik auf 5,6 limitiert.
    Dritte Generation mit einer kleinen Metallplatte auf der Rückseite der Platine. Die ist, wenn ich mich recht entsinne für den Elektrikverschluß, um ihm irgendwas über die Optik mitzuteilen. Kannst Du an Deinem HiLi nutzen.
    Vielleicht moch eine 4. Generation mit Übertragung für Diggis. Aber da mußt Du wirklich andere fragen ;) Für Dich aber egal, da es ja wohl nur um "analoge" Optiken geht.

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  • Da muss ich jetzt doch auch noch meinen Sinar Senf drauf streichen!
    Erste Generation Norma war mit Micky Maus Blendenverstellung auf dem Objektivbrett montiert, heisst so weil es ähnlich dem Kopf von Micky ausschaut jedenfalls die Ohren, ich habe so ein Ding in meiner Sammlung funktioniert auch mit dem HLV von meiner P und müsste mit dem neusten mechanischen HLV problemlos funktionieren!
    Danach kommen die DB steht für Druckblende, die aussen einen dicken geschwullst haben, da kann man die Blende nur am HLV einstellen, die funktionieren nicht mit dem Norma Verschluss der keine Blendenskala hat!
    Dann kommen die DBM das heisst dann soviel wie Druckblende Manuell, die haben eine Blendenskala damit du auch mal von Hand bis f64 schliessen kannst, die funktionieren normal mit der Einstellung am HLV bis f45 nur wenn du auf f64 willst musst das von Hand einstellen!!

    Ich gehe jetzt mal davon aus das du nicht den elektonischen Expolux Verschluss hast, sondern den Mechanischen, dann funktioniert alles inklusive Micky Maus, DB, DBM!

    Viel Spass, Armin

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  • Zum neuen Drahtauslöser von Schreck gibt's nicht viel zu sagen. Ist eine recht einfache Konstruktion, einfacher jedenfalls als der originale Drahtauslöser für den Hinterlinsenverschluss. Der neue hat etwas mehr Widerstand beim Auslösen, funktioniert aber trotzdem. Er hat keine Feststellmöglichkeit. Die Länge ist 70 cm. Beim Reinschrauben in den HLV dreht man den ganzen Verschluss mit, nicht nur das vordere Anschlußstück (wie beim Original-Drahtauslöser).

    Der originale Auslöser ist sicher auch stilvoller ;)

    Viele Grüße
    Wilfried

  • @johnars Danke für die umfassende Erklärung zu den verschiedenen Platinen, Druckblenden und Verschlüssen. Das sollte irgendwo angepinnt werden, oder in ein Sinar FAQ aufgenommen werden!

    Hier nochmal zur Illustration von Armins Beitrag:

    Norma Micky Maus:

    DB:

    DBM:

    Vielleicht hast Du eine Antwort zu folgender Frage die ich mir schon mehrfach stellte. Besonders bei den kleineren (#0, #1) Platinen mit Blendenkörper hat mich immer gewundert, dass Sinar recht einfache Blenden mit nur 5 Lamellen und gerade Kanten einsetzt. Im MF und KB wird ja immer gerne hervorgehoben wenn es besonders viele Lamellen gibt, welche einen besonders runden Kreis bilden. Wenn man sich die gleichen Objektive im Zentralverschluss anschaut, so haben diese im Normalfall auch wesentlich »rundere« Blenden.

    Gibt es hier einen Grund warum Sinar darauf scheinbar keinen Wert gelegt hat?

    Weimar aus der Vergangenheit in die Zukunft geholt, oder anders herum
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    2 Mal editiert, zuletzt von animaux (17. Dezember 2018 um 11:53) aus folgendem Grund: Armin ist Armin und nicht Achim, sorry!

  • Hallo
    Zur DB habe ich mal eine Frage
    Ein Objektiv mit Sinar DB möchte ich an meiner Mentor benutzen.
    Gibt es Umbau Vorschläge und wenn ja wo?
    Gruß Bernd

    9x12 ist eine schöne Negativ Größe
    13x18, 18x24, 30x40

  • Wenn es eines der Objektivplatten ohne Blendenkontrolle ist würdest Du einen Meachnismus brauchen um die Blende einzustellen. Habe dazu noch keine konkreten Bastelvorschläge entdeckt. Technisch ist es sicher nicht wahnsinnig aufwändig, aber ich nehme an die meisten greifen in einem solchen Fall lieber auf eine fertige Variante mit manueller Blendenkontrolle zurück. Wenn Du einen funktionierenden Verschluss in der Mentor hast, dann wäre DBM/Micky-Maus die einfachste Lösung.

  • Vielleicht hast Du eine Antwort zu folgender Frage die ich mir schon mehrfach stellte. Besonders bei den kleineren (#0, #1) Platinen mit Blendenkörper hat mich immer gewundert, dass Sinar recht einfache Blenden mit nur 5 Lamellen und gerade Kanten einsetzt.

    Ja das hat etwas mit der Performance zu tun 5 Blendenellemente lassen sich schneller öffnen und schliessen und der ganze Mechanismus dahinter wird bezahlbarer ( Springblende )!
    Das Bokeh ist deshalb bei älteren Objektiven meist angenehmer weil sie meist fast Kreisrunde Öffnungen ergeben! Die haben dann nicht nur 9 Lamellen wie die heutigen Digital Objektive sondern meistens irgendwas im Bereich um 16-19 Lammellen! Sind dann aber auch keine Springblenden, sondern man muss sie händisch auf die Blende schliessen vor dem Schuss!

    FG Armin

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  • Hallo
    Zur DB habe ich mal eine Frage
    Ein Objektiv mit Sinar DB möchte ich an meiner Mentor benutzen.
    Gibt es Umbau Vorschläge und wenn ja wo?
    Gruß Bernd

    Das umzubauen kann ich mir nich vorstellen, man müßte den Blendenregler innen exakt verstellen, am Besten mit Rasterung. Und das dann noch nach außen legen...
    Um welche Optik, bzw welchen Verschluß handelt es sich denn?

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  • Danke erste einmal an alle Forenten, Eure Antworten helfen mir weiter.

    Anstatt die Druckblendenkörper von Sinar für die Mentor zu verwenden würde ich lieber auf normale Blendenkörper gehen, die gibt es häufig recht günstig mit einem Vergrößerungsobjektiv drinnen, das ist meist sogar billiger als die Sinarplatte mit der Druckblende und lässt sich dann auch noch einfacher verstellen.

    Bin halt auch am Überlegen ob ich das 4,5/90 in einen Verschluß setze, in eine Standardblendenfassung oder es in der Druckblende belasse.
    Hat aber erst einmal keine Eile, mit dem HLV und der Sinar geht es ja schon mal.

  • Etwas habe ich noch zum Micky Maus vergessen, damit man die Blende verstellen kann muss man die Ohren zusammendrücken und dann kann man ihn auf die gewünschte Blendenzahl einstellen, das kann man übrigens auch von hinter der Kamera! Die Blendenzahlen sind aber sehr klein, bei langen Auszügen, wird man Mühe haben das von hinter der Kamera zu entziffern!
    Ich habe ihn an meinem 155mm Grandagon da kann man die Blende von hinten noch gut ablesen und als Verschluss habe ich den Compur Electronic 1 der immer noch funktioniert wie eine 1 nur mit den Batterien wird es langsam schwierig!

    FG Armin

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  • Was die Batterien angeht, hat jemand schon einmal gemessen bis zu welcher Spannung der Verschluss funktioniert? Also nach dem was ich in einem anderen Thema im Forum gelesen habe sind es 4,5V "Nennspannung" (vermutlich 3x1,5V Zellen?) in zylindrischer Ausführung. Die haben über ihre Lebensdauer dann eine Spannung von etwa 4,8V bis 3V wenn sie leer sind. Li-Ionen Akkus gibt es verschiedenen zylindrischen Größen und sie haben einen Spannungsverlauf von 4,2V bis hinunter zu 3V.

    Das heißt aber nicht zwingend, dass der Verschluss bis 3V hinunter funktioniert, Elektronikhersteller haben oft kein Problem wenn man halb volle Batterien wegwerfen muss weil sie zu faul waren für den gesamten Spannungsbereich funktionierende Geräte zu bauen. Wenn der Verschluss aber zB mit 3,6V noch arbeitet würde man einen guten Teil eines Li-Ion Akkus nutzen. Das wäre evtl. eine einfache und recht elegante Lösung.

  • Etwas habe ich noch zum Micky Maus vergessen, damit man die Blende verstellen kann muss man die Ohren zusammendrücken und dann kann man ihn auf die gewünschte Blendenzahl einstellen, das kann man übrigens auch von hinter der Kamera! Die Blendenzahlen sind aber sehr klein, bei langen Auszügen, wird man Mühe haben das von hinter der Kamera zu entziffern!
    Ich habe ihn an meinem 155mm Grandagon da kann man die Blende von hinten noch gut ablesen und als Verschluss habe ich den Compur Electronic 1 der immer noch funktioniert wie eine 1 nur mit den Batterien wird es langsam schwierig!

    FG Armin

    Für die Verschlüsse habe ich mal ein paar Adapter für 1x3V und 1x1,5V Knopfzellen gemacht, geht auch mit 3x1,5V. Ist schon etliche Jahre her aber bisher hat sich noch keiner der Nutzer beschwert das es nicht funktionieren würde. Die Kapazität ist auch ausreichend und von den Kosten sind die Knopzellen auch nicht so teuer.

    Hatte Linhof das nicht auch so empfohlen?

  • Hallo
    Zur DB habe ich mal eine Frage
    Ein Objektiv mit Sinar DB möchte ich an meiner Mentor benutzen.
    Gibt es Umbau Vorschläge und wenn ja wo?
    Gruß Bernd

    Ich habe ein ähnliches Problem … ein tolles, soeben erstandenes Grandagon-N 4,5/90 an einer Sinar-Platine (mit DB) möchte ich als WW Linse an meine Mentor 13x18 bringen.

    Was würde ich brauchen, um das auf eine dann noch zu fertigende Objektivplatte zu montieren (ggf. gekröpft? und wohl besser mit eigenem Verschluss – weil der Vorhang des Schlitzverschlusses der Mentor bei dem WW mglw. immer noch zu weit weg … also im Weg sein könnte?)

    Reicht ein "solo"- Copal 1 Verschluss (Polaroid… Tominon Mf- irgendwas bei ebay günstig zu erstehen) und passen dann die Front- und Rear-Linsenelemente da passend drauf, oder fehlt dabei immer noch eine von außen manuell einstellbare Blende (weil mir die inliegende Springblende der Sinar-Platine ja nichts nützt… und auch nicht verbaubar ist) ?
    Vielen Dank voraus für Anregungen und Infos.

  • Hallo Joachim
    Als Objektivplatine habe ich 8mm starkes Sperrholz genommen
    Unten und oben passen ab gefräst.
    Leider nur für das 210/9 Objektiv aus Russland.
    Das Sinar liegt noch in in der Schublade.
    Gruß Bernd

    9x12 ist eine schöne Negativ Größe
    13x18, 18x24, 30x40

  • Ich glaube, den Hinterlinsenverschluss muss man lieben oder hassen. Manchmal denke ich: alles in Copal-Verschlüssen hätte schon Vorteile ... dafür sind die Linsen mit DB-Verschluss natürlich gebraucht recht günstig.

    Der Hinterlinsenverschluss scheint auch recht wartungsintensiv zu sein, was kein Wunder ist, wenn man im Internet das Bild eines geöffneten sieht ...

    Mein Problem war, dass ich zuerst einen 4.-Gen. ab Blende 4 hatte, der leider defekt war. Dann habe ich einen 3.-Gen. ab Blende 5,6 als Ersatz bekommen und gleich auf einer Exkursion das Problem, dass mein 150er nicht dafür eingestellt war: Man muss einen kleinen roten Stift im DB-Verschluss umschrauben, damit der Verschluss erst ab 5,6 greift, was mit Fingern in freier Wildbahn nicht möglich war.

    Das war so meine erste Erfahrung mit dem Hinterlinsenverschluss ...

    Grüße aus dem Schwarzwald, Euer Jens

    instagram/mk: Black Forest Tintype

  • Hallo Joachim
    Als Objektivplatine habe ich 8mm starkes Sperrholz genommen
    Unten und oben passen ab gefräst.
    Leider nur für das 210/9 Objektiv aus Russland.

    Hallo Bernd,
    danke, ja, genauso bin ich auch vorgegangen, um mein 300er (auch russisch ;) Industar anzuflanschen.
    Ob ich für das Grandagon - ist ja schon eine extrem „kurze“ Brennweite für 13x18 - noch eine starke Kröpfung / bzw. Versatz nach hinten benötige, muss ich dann noch sehen.

    Aber nochmal zu meiner ersten Frage:
    Komme ich mit einem gebrauchten Copal 1, aus dem ich dann ein billiges Polariod Objektiv herausschraube zum Ziel, eine Blende und einen Verschluss zwischen den beiden Linsenkörpern zu haben … und passen die Gewinde und die Justierung dann auch automatisch, oder nicht?

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