traditionelles 3D Drucken trifft auf moderne Fotografie

  • Oder war es doch anders herum?

    naja. hier mal ein Thread der mal das 3D drucken (und modellieren) thematisieren soll.

    Für mein 415mm 3.6 hatte ich ja nur so eine hässliche vorrichtung und auch keine deckel. Deshalb habe ich sie mir modelliert und bei shapeways drucken lassen. Es gibt zwar deutlich einfachere Software für das modeln von 3D Objekten, aber ich bin seit nun über 15 Jahren 3D Artist und nutze 3DsMax... deshalb habe ich natürlich die Modelle dort (und unter auch etwas mehr aufwand) kreiert. Export als OBJ und direktes drucken davon via shapeways. Nach knapp 1.5 Wochen waren die Teile in gewohnter qualität hier. Ich drucke dort "öfters" mal. Sogar schon Metalle für diverse Ringe und ich war immer sehr positiv überrascht.

    In diesem falle waren es 2 "Schellen" mit Löchern und Aussparungen drin, eine Rückkappe mit bauchiger Rückwand (weil die Linse hinten rausschsaut) und eine Frontkappe mit der Prägung "Nieschy" da mein Kumpel meint, dass die Großformatfotografie und im speziellen diese Optik extremes NieschenHobby sind :D

    Die Plaubellinse bekommt auch bald noch Deckel und an einem simplen, schönen und funktionierenden Shutter für "Nieschy" arbeite ich auch schon... also stay tuned und falls jemand auch mal hilfe beim 3D Print benötigt (z.b. teile modellieren) könnt ihr gern bescheid sagen.

    LG Alex

  • Ach, jetzt lese ich zum ersten mal, dass Du auch ein Alex bist. Und das wo ich doch keine anderen Alexe neben mir akzeptiere! :D Das wäre allerdings schwierig gewesen, zu Schulzeiten waren wir mal 3 Alexander in einer Klasse …

    Sehr schön, man sieht dass Du weißt was Du tust! Die Aufnahme ist nun aber Kunststoff, oder ist es schwarz lackiertes Metall?

    Ich modelliere am liebsten in Sketchup, an einen 3D-Druck habe ich mich bisher aber nicht gewagt. Aber das macht Lust es mal zu probieren!

    Viele Grüße,

    Alex

    P. S. bin gespannt auf den Verschluss!

  • Die Aufnahme ist nun aber Kunststoff, oder ist es schwarz lackiertes Metall?

    die Plaubelplatte ist noch die original Alu-Platte, nur nun mir einem unverschämt großem Loch drin. vor und hinter ihr sind die "Schellen" aus schwarzem kunststoff. Dieser ist sehr verwindungssteif und zerbricht nicht so bald :) Auch die kappen sind aus dem Material

  • Danke! Was Du »Schellen« nennst, meinte ich mit »Aufnahme«. Metall drucken ist dann sicher auch wesentlich teurer.

    Ist Shapeways der Drucker Deiner Wahl? Ich hoffe die Drucken in Holland und nicht in den Staaten. Gibt ja verschiedene Anbieter, da ist man als Neuling etwas unsicher …

  • aus schwarzem kunststoff

    Der technischen Neugierde halber: Welches Material ist das? Und mit welchem Füllgrad lässt du drucken? 100%?

    [ich habe ja mal relativ unbedarft meinen Weitwinkeltubus auf die 3d-Druck-Tour erzeugt]

    Al é bun sciöch' al é ...

  • bei shapeways wird in Holland gedruckt (zumindest wenn man in der EU bestellt, soweit ich weis)

    Teile dieser Größe in Metall zu drucken wäre wirklich teuer, für die Front Kappe z.b 330€ aus stahl... ich habe für alle Teile insg. 200€ bezahlt, aber auch wirklich vollplastik und kein blödes PLA geschichte, sondern ordentlicher pulverbett print. hier der konststoff:

    https://www.shapeways.com/materials/versatile-plastic

    das ist auch der grund weshalb ich dort bestelle und nicht einfach zuhause oder in der nachbarschaft drucken lasse, die qualität. Es gibt aber sicherlich andere Anbieter die ähnlich gut sind... aber never change a running system :)

  • die mechanischen teile für den shutter werde ich aus dem professional plastic drucken lassen. Das schlimmste ist, dass man alles so oft nachprüfen und messen muss. Falls man irgendwas falsch einschätzt oder misst, ist das dann gleich viel geld und wieder 1.5 Wochen warten. bin voll glücklich dass in dem Fall direkt alles ohne Probleme gepasst hat

  • Auch von mir ein großes Dankeschön!

    SLS ist natürlich um Klassen besser als das, was die Heimprinter so machen. Die Maßhaltigkeit sollte da recht gut gesichert sein; das ist ja immer das Problem, wenn man wirklich passende Ersatzteile braucht. Bei meinem Tubus war die Bohrung für das Objektiv etwas zu klein - das kann man zum Glück leicht korrigieren. Es war aber auch nur PLA. Ich hatte das noch während meiner aktiven Zeit am lehrstuhleigenen Printer machen lassen.

    Ich halte es auch für vernünftig, einen Dienstleister mit sowas zu beauftragen. Man muss wirklich nicht alles zuhause selber machen (wollen). Und gut zu wissen: Metall geht also auch!

    Dankbare Grüße von hp [der zwar konstruieren, aber nicht fertigen kann]

    Al é bun sciöch' al é ...

  • Also 3D Druck ist zwar aus den 70ern aber die Möglichkeiten heute ein toller Fortschritt der moderne. Manche gehen schon sehr futuristisch vorran and meinen wir habe in 3 Jahre die Replikatoren aus Star Trek die mit Plastikabfall laufen - naja Mal sehen, die Degradierung vom Plastik ist dabei viel zu hoch und man müsste locker 4:1 mischen mit nehme Plastik - so was geht nur auf der ISS. (Bei dem Sojus Absturz vor paar Monaten ist denen leider ein Biodrucker verlorengegangen.)

    Aber zurück zum Thema. Es ist ganz egal, wie man an seine Modelle kommt. Ob man was bei Thingiverse oder ähnlichen Seiten findet, selber CAD kann oder sich etwas in der bekannten Umgebung zusammen bastelt: ganz egal. Mittlerweile hat selbst Windows 10 schon Paint3D, 3D Builder und 3D Viewer vorinstalliert mit einer kleinen Sammlung von gängigen Modellen, leider gibt's heute wenig keine Kinder die bei Mutti am Laptop mit Paint spielen da sie selber an ihrem Handy hänging. In wieweit sich das auf die gesamte Kompetenz von 3D denken und modellieren ausbreiten ist deshalb unklar.
    Es kam schon häufig vor, das ich mit Fusion360 etwas basteln wollte, das aber viel zu simple war und lange brauchte - wenn man es in 4 Klicks in TinkerCAD zusammen werfen hätte können.
    Was mir daran gefällt, ist das jedes einzelne Modell ein Einzelstück sein kann, also macht Verzierungen dran oder graviert eure Namen ein, wenn ich etwas druckt oder drucken lässt. Persönlicher geht es kaum, auch super für Geschenke.

    Ich selber habe schon für Fotografie, so ganz abwegig auch für GF und neuerdings auch für Wärmebildfotografie(ein 3Element/2Gruppen aufstecken Objektiv) Modelle desgined und gedruckt. Alles auf dem China-kit und mit Plastik aus Braunschweig. Denn nicht selten fällt mir erst(oder bereits) beim zugucken des Druckprozesses, ein kritischer Designfehler auf, den ich direkt überdenken und korrigieren kann in meinem Prototypen. Denn meine drücke sind Prototypen, es gibt immer irgendwelche Kanten oder ausgefeilte Flächen bis alles klappt und passt.

    Ich biete auch gerne Hilfe und Tipps für jeglichen Anregungen zum 3D Druck an, es lässt sich nicht alles machen, aber jedes Problem kann gelöst werden.

  • Sind die gedruckten Kappen nicht knochenhart?

    ja. ziemlich. aber da sie auf den millimeter passen, halten sie super. Ich habe gestern auch noch die kappen für die Plaubel Linse aka "Nostalgy" modelliert und abgeschickt... radien sind um die 5cm, höhe etwa 1cm und wandstärke 1mm. sind 40€ gewesen :)


    wir habe in 3 Jahre die Replikatoren aus Star Trek

    das möchte ich sehen :D

    Hier auch mal endlich der entwurf für die Blenden des shutters:

    http://recordit.co/hUlFcrIs23

    um eine vorstellung zu haben, der shutter hätte demnach einen außendurchmesser von 26cm :D

  • Oh, sehr interessant! Ich bin gespannt ob die Konkav-/Konvex-Form reicht um es lichtdicht zu bekommen. Es müsste dann aber alles sehr genau passen.

    Wie willst Du die weitere Mechanik umsetzen? Insbesondere das Hemmwerk würde mich interessieren. Oder wird es ein strikter B/T-Verschluss?

  • Oder wird es ein strikter B/T-Verschluss?

    ich denke so wirds werden.

    die blenden sollen via zahnrädern (ja ich weis) syncron gehalten werden und mit federn/gummizügen soll alles unter spannung und dicht gehalten werden. Irgendwie soll das dann über die ferne aufdrückbar sein.

    edit:
    https://www.amazon.de/SHIMANO-BL-T4010-Bremsgriff-Paar-schwarz-Size/dp/B00NEZIIWA/ref=sr_1_9?s=sports&ie=UTF8&qid=1543919470&sr=1-9&keywords=shimano+bremshebel
    der shutter wird mit der kraft einer ganzen hand aufgezogen!


    für die konkav konvex form habe ich mich entschieden, da ich nicht weis inwiefern die 3d druck teile aneinander vorbei gleiten werden... und da sie auch relativ dick sein müssten, entstehen auch wieder lücken wo sich licht durchmogeln könnte

    für schnellere Belichtungszeiten als (hoffentlich) 1/4 sekunde die hoffentlich mit dem shutter noch drin sein wird, werde ich noch einen zweiten einfachen Guillotinenverschluss drucken lassen, der ebenso wie der hier vorn aufs objektiv gesteckt werden kann. die schnelleren zeiten werden dann mit unterschiedlich breiten in dicken karton geschnittenen schlitzen realisiert.

    Einmal editiert, zuletzt von Phasma (4. Dezember 2018 um 11:33)

  • Einen Bremshebel hätte ich glaube ich noch rumliegen, falls Du keinen neuen kaufen magst ;)

    Klingt nach ganz schön viel Aufwand. Ich glaube die Klassischen Fotografen schaffen das alles problemlos mit Deckel. Es gab da auch eine schöne Zählmethode die erstaunlich akkurat ist. Glaube das war bei Aphog, mal sehen ob ich das finde.

    Willst Du beim Guillotinenverschluss dann einfach die Zeit messen und als gegeben hinnehmen, oder das irgendwie einstellbar machen? Eine Frage über die ich auch schon mehrfach nachgedacht habe.


  • https://aphognext.com/forum/index.php/Thread/28830-Der-Hutverschluss…/

    Finde ich erstaunlich und unheimlich praktikabel :)

  • natürlich geht das einfacher mit hut und co. aber ich möchte ja auch die herausforderung :)

    an der anderen optik habe ich einen verschluss und möchte ihn trotz der vielen multisekunden aufnahmen nicht missen. Fällt mal Film in die Kasette brauch ich ja dann auch plötzlich mal 1/75s

    Ziel ist es also einen coolen verschluss zu bauen, mit dem man schön arbeiten kann wie mit einem normalen. und die kurzen zeiten mit der Guillotine :)

    ist ja auch interessant mal verschiedene Verschlussarten anzuschauen und zu testen. Ich bin ja dann auch sicher einer der Wenigen mit einem 12cm abdeckenden Blendenverschluss :-).. Weltweit :)

  • natürlich geht das einfacher mit hut und co. aber ich möchte ja auch die herausforderung

    Das Argument akzeptiere und respektiere ich absolut :·D

    Ich glaube die Graflex Speed Grafik hat einen Schlitzverschluss auf der Filmebene. Der sollte auch 12cm schaffen ;) Ansonsten gibt es noch den in der Mentor. Vielleicht weiß hier jemand wie groß da die Öffnung ist.

  • Es ging ja ursprünlich um einen Zentralverschluß. Wie gleichmäßig das bei der Konstruktion noch wird bleibt spannend.
    Schlitzverschlüse gab es noch größer. Der zur 13x18 Mentorklappkamera müsste 18cm in der Breite haben.
    Und ich hab einen Aufsteckschlitzverschluß mit 15 cm.

    Zeit ist nicht Geld.
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