Wet Plate Portrait

  • Hallo zusammen,

    hier ein Wet Plate Portrait, aus einer Serie, die ich vor einem Monat begonnen habe und bei der ich verschiedene Berufsgruppen im Wet Plate Collodion Verfahren abbilden möchte. Aufgenommen wurde das Portrait im Format 8x10 als Tintype mit einer 8x10 Kamera und einem 240mm Objektiv. Als Lichtquelle habe ich ein Broncolor Pulso 4 mit 3200 Ws und ein Falcon Eyes 928 Dauerlicht eingesetzt. Die Wet Plate wurde eingescannt und in Photoshop bearbeitet (gespiegelt, ausgefleckt und eine leichte Tonwertkorrektur vorgenommen.

    Viele Grüße

    Torsten

    Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde schaut.

    - Henri Cartier-Bresson -

  • Das ist wirklich echt! Wir haben die beiden Eigentümer vor ein paar Wochen kennengelernt, als wir die alte Ankerbrotfabrik fotografiert haben. Die beiden betreiben dort seit Mai ein kleines Sudhaus und brauen dort Craftbeer.

    http://www.tenfifty.at

    VG

    Torsten

    Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde schaut.

    - Henri Cartier-Bresson -

  • Solche Streifen können manchmal vorkommen, insbesondere wenn man die Platte im Silberbad nicht bewegt.

    Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde schaut.

    - Henri Cartier-Bresson -

  • Was ich immer nicht verstehe an diesen Nassplattenbildern:
    Vor 125 Jahren wäre der Photograph mit solchen Ergebnissen vom Hof gejagt worden; solch ein Ergebnis repräsentiert nicht die erstaunlichen Möglichkeiten des Verfahrens.
    Ich selbst wäre mit derartigen Ergebnissen auch nicht glücklich, würde ich naßplatteln.
    Einige (Weige) zeigen jedoch, daß der Prozeß auch heute beherrschbar ist, also gehts doch.

    Das Ergebnis liegt ja notgedrungen, naßentwickeln, schnell vor - warum macht Ihr nicht einfach eine zweite, dritte, vierte Aufnahme?
    Oder eliminiert zumindest die bekannten Fehlerquellen wie ein Nichtbewegen im Silberbad?

    Zum Inhalt des Bildes:

    aus einer Serie, die ich vor einem Monat begonnen habe und bei der ich verschiedene Berufsgruppen im Wet Plate Collodion Verfahren abbilden möchte

    Eine spezifische Berufsgruppe sehe ich nicht gespiegelt, tut mir leid.
    Das Portrait als Solches fände ich wohl gut, würde der "Schleier" gelüftet.

    VG,
    Ritchie

    ...

  • Der Schleier sieht mir nach überentwickelt aus (wie lange war denn die Entwicklungszeit) und der Grünstich ist kommt wohl aus Photoshop?
    Das mit dem Bewegen der Platte im Silberbad ist nicht richtig. Eher bei ULF Platten ist es durchaus sinnvoll die komplette Platte vorsichtig raus und wieder reinzuschieben. Das vermindert Kometen, so die Theorie. Ein bewegen der Platte im Silberbad führt zu Wellen, die sich dann auf die Kollodiumschicht übertragen, was eher verhindert werden sollte.

  • Nur mal ganz kurz ein Gedanke zur Perfektion und Zufriedenheit.
    Jedes Verfahren hat seine Tücken und man lernt während man es macht.
    Es ist unerheblich ob das Bild in der Verarbeitung Fehler hat um zufrieden zu sein.
    Der der das Bild macht und der der sich ablichten lässt hat Freude an seinen tun.
    Es dauert eine Stunde bis die Duka steht und man loslegen kann.
    Dann schafft man 2-3 Bilder pro Stunde ohne Stress.
    Das Verfahren kann man nur durch „Machen“ und „Erfahrung“ lernen.
    Man freut sich über jedes Bild ob jetzt an den Ecken das Kollodium nicht gehalten hat oder ob ein Fingerabdruck auf der Platte ist spielt keine Rolle.
    Alles wird von selbst von Bild zu Bild besser.
    Anmerkungen: „Warum macht ihr nicht noch ein Bild das besser ist erübrigen sich.“
    Jedes Bild ist ein Unikat und das Verfahren vor allem am Anfang schwer einzuschätzen.

  • Ich rede hier nicht über Perfektion, sondern darüber, das ein kompletter Prozeß offensichtlich ganz erheblich nicht verstanden wird.
    Gezeigt wird bestenfalls, was man nicht kann, da erübrigen sich eher weitere Ausreden, und nicht die Kritik des Rezipienten.
    Dem Ganzen auch noch den Stempel der Exklusivität aufdrücken zu wollen, ist keine Basis für eine Diskussion.

    Das Verfahren kann man nur durch „Machen“ und „Erfahrung“ lernen.


    Also dann doch gleich noch mal meine Frage - wenn man ein verschleiertes und verstreiftes Bild "erfährt", warum macht man zur Eliminerung der Fehler nicht unmittelbar eine weitere Aufnahme.
    Wenn doch die mühsam aufgebaute Dunkelkammer grad schon steht..

    ...

  • Es nervt, wenn einem ständig das Wort im Mund verdreht wird.
    Wer will Exklusiv sein? Du vielleicht!
    Ich habe kein Wort über Exklusivität verloren.
    Ich habe gesagt jedes Bild ist ein Unikat, weil nicht reproduzierbar.
    Kollodium Fotografie ist „schätzen“ in jeder Hinsicht!
    Du musst das Licht schätzen. Ja schätzen, weil du es nicht messen kannst.
    Du musst die Entwicklungszeit auf Sicht abschätzen und der Entwickler trifft nicht immer gleich auf die Schicht auf.
    Kollodium verändert seine Eigenschaften laufend.
    Ist es warm regiert es anders als wenn es kalt ist.
    Ist das Kollodium frisch regiert es anders als wenn es ein halbes Jahr alt ist.
    Manche mischen Altes und Neues um gleichbleibende Ergebnisse zu erreichen.
    Es gibt hunderte Rezepturen.
    Die Viskosität muss man nach Gefühl der Temperatur anpassen usw.
    Es geht nicht um verstehen!!! Es geht um versuch macht klug!!!
    Das gezeigte Bild kann noch so unvollkommen sein es ist ein Unikat und ich finde es wegen seiner Fehler schön.
    An einen Tag sind die Ergebnisse besser an einen anderen schlechter das kann man nicht beeinflussen.
    Ich hoffe du hast jetzt den Prozess verstanden.
    Schau dir die Bilder an oder lass es bleiben aber verschon uns mit deiner Überheblichkeit.

  • Sind die Kollodiumdämpfe irgendwie schädlich?
    Ansonsten mäßige dich mal im Ton.


    es ist ein Unikat


    Ja , da isses wieder - sowas höre ich laufend im Zusammenhang mit fehlerbehafteten Kollodiums.


    Du musst das Licht schätzen. Ja schätzen, weil du es nicht messen kannst.


    Mir wird die Diskussion zu flach, deine Argumente erklären nicht die Fehler im Bild, meine Frage wird nicht beantwortet, gutenTag.

    ...

  • Hallo,

    ich denke, dass man seine Ergebnisse (insbesondere wenn man wie Torsten ein Projekt daraus macht) sogar hier zeigen sollte! Das Forums-Feedback wird für mich ein Indikator sein, ob die gefühlte Qualität* meiner Ergebnisse wirklich so toll ist oder ich weit von handwerklicher Perfektion entfernt bin. Letztere wäre für mich ein Muss, bevor ich (!) mich traute, meine eigenen Werke zu verkaufen. Bis dahin sauge ich alle Kritik auf - wenn am Ende des Tages sogar meine privaten Projekte davon profitieren, um so besser!

    Du musst die Entwicklungszeit auf Sicht abschätzen und der Entwickler trifft nicht immer gleich auf die Schicht auf.
    Kollodium verändert seine Eigenschaften laufend.
    Ist es warm regiert es anders als wenn es kalt ist.
    Ist das Kollodium frisch regiert es anders als wenn es ein halbes Jahr alt ist.


    Ja es gibt sicherlich einige Variablen - mit dem "Anton Dev Test" von The Photo Palace kann man zumindest bei Schwankung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit, Alter Kollodium/Entwickler etc. die Belichtung & Entwicklung kontrollieren. Muss dringend mein Silberbad sonnen - dann werd ich das demnächst mal mit ein / zwei Plates ausprobieren...

    *Offtopic: was ist Qualität in der Kunst :roll:

    Grüße
    Stefan

  • Moin, ich finde, solche Bilder punkten mit einem Bildeffekt. Er hat sich bei mir schnell abgenutzt. Ob dieser nun mittels Photoshopfilter oder im Fotolabor entstanden ist, ist für mich am anderen Ende der Kommunikationsleitung nebensächlich. Ich würde hier viel lieber etwas übers Berufe-Milieu erfahren. Bin mir jedoch sicher, dass das Anfertigen solcher Porträts viel Spaß bereitet hat.

  • Ich kann dir leider in dem Fall nicht dienen, weil ich nur Freude an meinem Tun habe.
    Mir ist auch nicht wichtig ob jemand anderer das Verfahren besser beherrscht.
    Ich erfreue mich an den Bilden!
    Ich finde es schade das an allem ein Preisschild hängt.
    Die Menschen tun nichts mehr für sich und wollen für alles Lob und Anerkennung.
    Der Beweggrund in Foren wie diesen sich zu beteiligen sollte das Bedürfnis sein zu Teilen.
    Wenn man sich messen will gibt es Wettbewerbe oder man vergleicht den Kontostand.
    Denn Vorwurf des Dilettantismus kann man sich auch sparen. Punkt.

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