Work in progress - Eigenbau 6x12 Rollfilmrückteil für 4x5

  • ist es vielleicht nicht, aber bestimt robuster als man sich blech vorstellt.
    und lichtdicht ohne jedes gummi - teilweise seit 50jahren.

    das ist ja schön und gut, hilft mir aber nur äußerst bedingt weiter.

    @Peter Volkmar:
    Danke, klingt nach einem Ansatz, den ich auf alle Fälle mal im Hinterkopf behalten werde.***

    Mir ist gerade brühwarm eingefallen, dass ich ja noch eine kaputte Fidelity Kassette rumliegen habe - vielleicht taugt die ja als Teilespender ;)
    *** gleiches Konstruktionsprinzip, nur mit einer Kammleiste aus Messingblech und schwarzem Stoff.

  • .. sollte nur ein hinweis auf eine gute vorlage sein ..
    ansonsten ist dir ja eh nicht zu helfen!!

    Nun, Deinen Hinweis habe ich soweit dankend zur Kenntnis genommen. Da Du ja mittlerweile weißt, daß ich hier keine Linhof Kassette greif- und zerlegbar habe, ist Dein Hinweis auf die "Linhof'schen Konstruktionsmerkmale" ohne aussagekräftige Bilder, Skizzen oder eine Beschreibung davon erst einmal eine Blackbox, deren konkreter Nutzen gegenüber z.B. Peter's Beschreibung deutlich abfällt.
    Vielleicht kannst Du ja zumindest bestätigen, daß die bei Linhof verwendete Lichtfalle wahrscheinlich nach dem von Peter beschriebenen (und mittlerweile auch bei einer zerlegten Fidelity Planfilm-Kassette gefundenen) Prinzip funktioniert.

  • Zusätzliche Lichtsicherheit gäbe womöglich ein Schieber, der nicht komplett herausgezogen werden kann, weil er hinten eine "Leiste" als Anschlag hat.
    Da müsste Sickerlicht zusätzlich dran vorbei, bzw bleibt die eigentliche Dichtung durch den verbleibenden Schieber schon recht dichte...

    ...

  • Zusätzliche Lichtsicherheit gäbe womöglich ein Schieber, der nicht komplett herausgezogen werden kann, weil er hinten eine "Leiste" als Anschlag hat.
    Da müsste Sickerlicht zusätzlich dran vorbei, bzw bleibt die eigentliche Dichtung durch den verbleibenden Schieber schon recht dichte...

    interessanter Ansatz, den ich auf alle Fälle im Hinterkopf behalten werde - Danke!

  • und wieder ein kleines Update.
    Nachdem ich diese Woche noch ein paar Teile überarbeitet bzw. neu gedruckt habe, gab es heute einen ersten Praxistest. Keine doofen Backsteinmauern oder Testcharts, sondern einfach ein paar Motive im Wald.

    #1

    #2

    #3

    #3

    Horseman 45HD, Fujinon 125mm (Bild #1 und #2), CZJ Tessar 180mm (Bild #3 und #4), Fomapan 200, Rodinal 1+50, Scans von den Negativen.

    Erstes Fazit nach den beiden Filmen, die ich heute durch das Rückteil gezogen habe:

    • Keine Lichtlecks mehr, die zusätzlichen Stege an der Grundplatte haben wie erwartet das Problem mit dem Lichteinfall meines ersten Tests vollständig behoben
    • Filmtransport ist deutlich leichtgängiger und im Wesentlichen so, wie ich es haben mag. Jetzt muss ich nur noch zwei Federbleche zurechtbiegen, damit sich der Film nicht selbstständig aufrollen kann (ist mir leider bei einem der beiden Filme passiert, so dass es die letzten beiden Bilder beim Herausnehmen des Filmes gekillt hat)
    • Die Lichtfalle für den dark slide ist eine Abwandlung von Peter's Vorschlag und funktioniert prinzipiell mal besser als die Moosgummi-Dichtung der ersten Version. Allerdings ist das Plastik der Dichtungslippe (von einem Schnellhefter) nicht ganz so "feder-elastisch", wie ich es gerne hätte. Trotzdem sehe ich hier erst einmal keinen akuten Handlungsbedarf
    • Plan- und Fokuslage scheinen sich deutlich verbessert zu haben, nachdem ich 4mm in der Breite "geopfert" habe, damit der Film bei der Umlenkung quasi einen Anschlag hat. Jetzt sind es halt 112 anstatt 116mm, aber die sind in Anbetracht der besseren Planlage vernachlässigbar. Ideal wäre als Anschlag zwar eine kleine Rolle (Stahlnadel), da ich aber bzgl. der präzisen Bearbeitung und Einpassung von "Mini-Lagern" nicht die entsprechenden Werkzeuge habe, muss es hier halt die gedruckte und anschließend polierte Fläche der Grundplatte tun
    • Das Zählerfenster werde ich wohl bei einer weiteren Optimierung versetzen, da ich bei der derzeitigen Position und Auslegung für die geraden Zahlen am Anfang ein paar Zentimeter Film verschenke, die am Ende besser aufgehoben wären (Film-"Vorlauf" aktuell fast 6cm, Film-"Nachlauf" etwa 1,5cm).
    • Die Handhabung funktioniert soweit ganz ordentlich - die Cambo/Calumet-Kassetten finde ich persönlich deutlich fummeliger ;)

    Das heißt, aktuell sehe ich außer den beiden Federblechen als "Aufrollstopper" und etwas Polierarbeit an der Grundplatte keinen "akuten" Änderungsbedarf und ich werde das Rückteil in den nächsten Wochen einfach weiter auf Herz und Nieren testen.

  • Poliert wird was - die Lauffläche vom Film?

    wenn Du eine Horseman-Rollfilm-Kassette Dein eigen nennst: in die Grundplatte ist dort eine drehbar gelagerte Stahlnadel eingelassen, die dafür sorgt, dass der Film über die gesamte Breite vollständig umgelenkt ist. Aus oben genannten Gründen ist das bei mir eine einfache Fläche, die aktuell noch ein paar Mini-Grate hat. Diese muss ich noch wegpolieren.

    Wenn ich Dir das Plastik restlos wegpolieren soll, sag Bescheid

    nee, lass ma ;) Dat Dingens ist ein bisschen zu grob für mein Rückteil ;)

  • wenn Du eine Horseman-Rollfilm-Kassette Dein eigen nennst:


    Nenne ich in der Tat; es gibt so Sachen, die können Andere besser als ich :)

    Dat Dingens ist ein bisschen zu grob für mein Rückteil

    Ja, der hat Kraft - Ein Fehler, und schon schwirrt das Rückteil durch die Stratosphäre :)

    Danke für Deine Erklärung.

    VG,
    Ritchie

    ...

  • Hier mal noch ein paar Fotos, wie das Ganze derzeit aussieht - jaja, ich weiß: Grate, unsaubere Ecken und Kanten, Klebstoff, usw....
    Da es mir in erster Linie mal um die Funktion geht, tritt das "hübsch aussehen" erst einmal in den Hintergrund.
    Aktuell fehlen noch die "Aufroll-Stopper" (einfache gebogene Bleche, die in die Schlitze im Filmeinsatz eingesteckt werden).

    komplett zusammengebaut

    "Baugruppen"

    Grundplatte kameraseitig

    Grundplatte rückteilseitig

    Filmeinsatz

    Filmeinsatz von unten

    Deckel Außenansicht

    Deckel Innenansicht

  • Finde das Projekt sehr spannend.

    Ich habe auch schon mehrfach überlegt, mir einfach selber Rückteile zu drucken. Für meine 9x12 Kamera gibt es aber nichts auch thingiverse, also müsste ich auch die ganzen Designs und Prototypen machen. Mit Fusion360 komme ich allerdings gut zurecht und würde das auch schaffen. Fehlen tut mir die Motivation, da mein Drucker an Qualitätsverlust leidet, den ich mir nicht erklären kann. Meine aktuelle Hoffnung liegt in neunem Filament und einem anderen Slicer.

    Dein Projekt scheint aber sehr brauchbare Resultate erreicht zu haben, was meiner Motivation hilft.

    Am Wochenende habe ich eine Adresse bekommen, wo ich mit gutem Glück Planfilmhalter bekommen kann, trotzdem möchte ich mit Rollfilm beginnen, da es Planfilm in 9x12 nur wenig gibt und das vergleichsweise teuer wird. Damit ich nicht den Rollfilm zerschneiden muss, wäre ein Rollfilmrückteil die bessere Lösung.

    Rückteile gibt es bei eBay für 60-70€ für 6x9; theoretisch passt an 9x12cm aber auch ein größerer Bildausschnitt.

    Eine andere Idee wäre ein Umbau/Rückteil für Nassplatten. Ich habe am Wochenende auch hier Kontaktdaten von einem Nassplatten Enthusiasten bekommen, von dem ich eventuell praktische Tipps und Erfahrungen erhalte. Meine Plattenhalter sind nur für Trockenplatten, an die ich mich noch nicht rantraue.

    Deshalb meine Fragen zu deinem Erfolg:
    Welche Toleranz benötigt man, wie weit mich ich meinen Drucker kalibrieren und feintunen?
    Gibt es irgendwelche Design Vorlagen, die du benutzt hasst und/oder teilen möchtest?

    Jan

  • Hallo Jan,
    auch wenn meine Ergebnisse einen anderen Anschein erzeugen, bzgl. 3D Druck stehe ich auch noch ziemlich am Anfang. Vieles ist trial&error - speziell da, wo es um Passungen geht. Da hilft es natürlich nicht weiter, wenn der 3D-Drucker eine Diva ist, oder wenn das Filament nichts taugt. Ich musste hier auch auf ein anderes Filament umsteigen (mit Janbex PLA war ich zufrieden, das schwarze Janbex war aber leider nicht lieferbar) und daraufhin erst wieder passende Druckeinstellungen austüfteln (Temperaturen, Geschwindigkeit).

    Zu den Toleranzen:
    Es gibt genug Maße, da kommt es nicht auf die absolute Präzision an - wenn Du allerdings verläßlich in einem Korridor von +/- 0,1mm zuverlässig arbeiten kannst, hilft das natürlich. Für alles andere gibt's den kleinen Schlüsselfeilen-Satz ;)
    Fü manche Konstruktions-Details wie z.B. die Schwalbenschwanzführungen der Filmrollenhalter hilft es auch, wenn man diese zunächst mal als kleinen Funktions-Prototyp ohne das ganze Drumherum baut und dort dann mal die Maße leicht variiert. So ist bei mir die Führung innen etwa 8mm breit, den Schwalbenschwanz musste ich auf 7,8mm konstruieren. Und das Feintuning macht die Feile am Schwalbenschwanz.
    Ebenso für die "lichte Höhe" für den dark slide - ein paar kleine Platten mit Aussparungen von 0,5mm, 0,6mm, 0,7mm und 0,8mm ausgedruckt, eine Deckplatte draufgeschraubt und geschaut, bei welchem Maß der Schieber sich ordentlich in den Spalt schieben läßt.

    Design-Vorlagen:
    Hatte ich nicht. Das Rückteil ist eine komplette Eigenkonstruktion. Und ja, ich denke darüber nach, die .STL-Files zu veröffentlichen, davor wollte ich aber eigentlich erst einmal noch die weiter oben genannten Dinge optimieren und auch mal in ABS gedruckt haben...
    Bei der Veröffentlichung läuft es dann wahrscheinlich auf eine CC BY-NC-SA Lizenz hinaus (siehe hier https://creativecommons.org/licenses/?lang=de)...

    Viele Grüße,
    Edgar

  • Höre ich da Hufe scharren?

    Versteht mich bitte nicht falsch, wenn ich hier nochmal kurz auf die Bremse drücke. Natürlich freue ich mich, wenn mein kleines Projekt auf Interesse stößt.

    Aber:
    Ich bin kein Freund davon, etwas zu veröffentlichen, was ich nicht gut genug getestet und ordentlich dokumentiert habe. Soll heißen, ich will wenigstens noch eine handvoll weiterer Filme durchziehen, z.T. auch unter etwas kontrollierteren Bedingungen als bei meinen oben gezeigten Bilder - Stichwort Planlage und Fokuslage.
    Außerdem will ich auch noch einige Dinge dokumentieren, die vielleicht nicht 100% selbsterklärend sind:

    • Druckparameter für die jeweiligen Teile
    • Nachbearbeitung
    • Skizze von der Lichtfalle am Schieber
    • verwendetes Material
    • ...

    Das wird mich also noch ein bisschen Zeit und euch noch ein bisschen Geduld kosten ;)

  • Klar, lass dich nicht von anderen drängen. Allerdings kann auch Feedback von anderen für deine Entwicklung hilfreich sein.
    Eventuell schaffe ich es am Donnerstag Mal, all mein Filament zu laden und einen Probedruck zu drucken um zu gucken, mit welchem ich am besten arbeiten kann. Ich habe sieben Rollen hier rumliegen. Meine Kamera ist eh noch nicht einsatzbereit, also wird das bei mir noch eine Aktion von Wochen...

    PS: zum finalen Produkt solltest du die Digital scanns als Lithopanes drucken; ist zwar keine gedruckte Kamera, aber erweitert den Einsatz von Drucker. Habe so schon mit sehr niedrig auflösenden Wärmebildern und ohne wenig tüftelt tolle Ergebnisse erzielt. Ich kann es kaum warten, meine eigenen Fotos in 3D zu drucken.

  • Na drängeln will ich Dich ganz bestimmt nicht, Dir aber sagen, daß mir Projekte wie das Deine ausgesprochen gut gefallen. Vielleicht spielt auch ein wenig Bedauern mit rein, daß ich für derlei einfach zu linkshändig bin.

    Weiter so!

    Ciao

  • wieder ein kleines Update:

    Am vorletzten Wochenende habe ich ja nochmal 2 Filme in meinem Rückteil belichtet (siehe auch hier bzw. meine neuesten Bilder auf flickr), allerdings habe ich es noch nicht geschafft, Testbilder zur gezielten Beurteilung von Plan- und Fokuslage zu machen. Hier war ich einfach nicht motiviert genug, mir einen Aufbau zu überlegen bzw. zu realisieren, mit dem sich Plan- und Fokuslage sauber beurteilen lassen. Steht aber auf meiner To-do-Liste, voraussichtlich am nächsten Wochenende.
    Dennoch haben die beiden letzten Filme weitere Erkenntnisse gebracht:

    • Ich habe mir mittlerweile aus dünnem Dosenblech zwei Federbleche zurecht gebogen, die dafür sorgen, dass sich der Film nicht selbstständig aufrollt. Dementsprechend ist die Gefahr, dass ein Film beim Einlegen/Herausnehmen sich aufrollt und ggf. unbeabsichtigt belichtet wird, deutlich geringer
    • Bei meinen ersten Filmen, die ich in dem Rückteil belichtet hatte, war der Film-"Nachlauf" etwas knapp, so dass ich über eine Versetzung des Bildzähl-Fensters nachgedacht habe. Bei den letzten beiden Filmen, war der "Nachlauf" ohne Anpassungen mehr als ausreichend, so dass dieses Problem eher der Konfektionierung bei Foma geschuldet war - weder der Ilford Delta 100, noch der Rollei IR 400 waren am Ende zu "knapp".
    • Lichtdichtigkeit bzw. Lichtabsorption war auch mit dem Rollei IR 400 kein Problem, obwohl das Rückteil mal ein paar Minuten in der prallen Sonne lag. d.h. die Lichtfallen und auch die Wandstärken sind mehr als ausreichend.
    • Wie schon nach den ersten Tests geschrieben, ist die Lichtfalle am Schieber noch verbesserungswürdig, vor allem hinsichtlich des Materials. Wahrscheinlich werde ich hier anstelle des zerschnippelten Schnellhefters dünnes Dosenblech ausprobieren. Bis ich hier halt meine finale Lösung habe, heißt es halt, den Schieber möglichst nicht ganz rausziehen (was aber kein Problem sein sollte)
    • Dokumentation, Zusammenstellung für "offenen Betatest". Ja, auch das steht auf der To-do-Liste.
  • Vielleicht kannst du mal umsehen bei Hasselblad.
    Die haben für Ihre Magazine exakt dasjenige das du brauchst.
    2-teilig, Unterseite ist von dünnen foam auf sehr dünnen Aluminium träger und Oberseite ist ein sehr dünnes gefaltetes folie.
    Abmessungen: Breite 7mm,. Lange 70mm.
    Wenn das Nummer auf meine Packung richtig ist dann ist es # 2013067 oder 20/3067.

  • Herzlichen Glückwunsch. Ein sehr gelunges Teil.
    Zum Thema Lichdichtungen.
    Ich habe gute Erfahrungen mit Samtband gemacht. Dies bekommt man am laufenden Meter in der sogenannten Kurzwaren Ecke eines Nähladens.
    Matthias

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