Smartphone Belichtungsmesser

  • Leider habe ich keine eigenen Erfahrungen damit, ich kenne das auch nur vom Hörensagen. Aber die Gerüchte waren positiv. Der Verkäufer scheint ja überhaupt zu wissen, was er tut, siehe sein anderes Produkt "Filmomat".

  • super, danke! so etwas meinte ich. hast du (oder jemand anderes hier im forum) erfahrung damit? funktioniert das verlässlich?


    Habe es mal mit einer Audioaufnahme probiert, aber da war mir am Ende nicht mehr ganz klar, welche Geräusche das tatsächliche Öffnen und Schließen des Verschlusses waren. Es gibt da Adapter mit Lichtdiode für den Mikrofonanschluss, so dass man im Prinzip mit einer Audiodatei die Signale einer Lichtschranke aufnimmt. Durch den Verschluss geleuchtet ist das dann sehr genau, bei CD-Qualität auf 1/441.000 Sekunde genau.

    Solch einen Adapter habe ich leider nicht.

    Daher habe ich bisher den Zeitraffer-Modus des iPhone benutzt um den Verschluss aufzunehmen. Das ist dann immerhin auf 1/240 Sekunde genau. Man muss dann nur die Frames zählen in denen der Verschluss offen ist.

  • Daher habe ich bisher den Zeitraffer-Modus des iPhone benutzt um den Verschluss aufzunehmen. Das ist dann immerhin auf 1/240 Sekunde genau. Man muss dann nur die Frames zählen in denen der Verschluss offen ist.


    mit welcher app machst du das?

    dislikes? wenn es dir in deiner kleinen welt weiterhilft...
    likes? lieber nicht. unnötig.

  • mit welcher app machst du das?

    Mit der eingebauten Kamera-App. Das Modell muss das natürlich unterstützen. Wenn man bei 6s beim Zeitraffer auf 720p einstellt, bekommt man 240fps. Neuere Telefone können evtl. sogar noch schneller.

    Um dann die Frames zu zählen dann Quicktime 7 auf dem Mac. Da kann man durch Klick auf die Zeit stattdessen die Framenummer anzeigen lassen. Mit den Pfeiltasten kann man dann je um einen Frame weiterspringen.

  • super, danke! so etwas meinte ich. hast du (oder jemand anderes hier im forum) erfahrung damit? funktioniert das verlässlich?

    ich habe das eingebaute Mikrofon und die Android App phyphox von der RWTH Aachen verwendet. Mag nicht sehr präzise sein, aber hinreichend genau um zu erkennen wie weit Zeiten daneben liegen.

    Und erst mal günstig genug für Experimente :)

    Grüße
    Rudi

  • ich habe das eingebaute Mikrofon und die Android App phyphox von der RWTH Aachen verwendet. Mag nicht sehr präzise sein, aber hinreichend genau um zu erkennen wie weit Zeiten daneben liegen.
    Und erst mal günstig genug für Experimente :)

    Grüße
    Rudi

    super, danke für den tipp. werde ich mal ausprobieren.

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  • ich habe das eingebaute Mikrofon und die Android App phyphox von der RWTH Aachen verwendet. Mag nicht sehr präzise sein, aber hinreichend genau um zu erkennen wie weit Zeiten daneben liegen.
    Und erst mal günstig genug für Experimente :)

    Grüße
    Rudi


    welche messmethode hast du genommen von phyphox? das audio oszilloskop?

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    likes? lieber nicht. unnötig.

  • Hallo Alexander,
    Ich habe auf dem iPhone folgende Apps in Nutzung

    1. light Meter von Lumu als Spotmesser
    2. MyLightMeter für normale Objektmessungen
    3. Alpa eFinder II für Motivsuche

    Ich habe die Messungen mit dem Gossen Prifisix verglichen und war zufrieden mit den Messungen.

    Der unter 1 gelistete kann bis zu 1 Grad Spitmessungen. Das kann mein Gossen mit dem einfachen Televirsatz nicht. Der kann nur 15 oder 7,5 Grad.

    Probebilder habe ich mit dem Smartphone noch nicht belichtet, da der Gossen immer Rucksack lügt. Ich könnte mir aber vorstellen mit dem Spotmeter mal gezielt nach Ansel Adsms vorzugehen....
    ... nur wann ist die Frage

    Cheers
    Klemens

    Man(n) ist nie zu alt was neues zu lernen.

  • Hallo, und sorry, wenn ich den alten Thread wieder aufgreife, aber mir scheint das eine gute Gelegenheit zu sein, eigene Erfahrungen wiederzugeben und Ressourcen aufzubauen.

    Also, vor mir liegen ein Sekonic L558 und ein Samsung Handy. Auf dem Handy ist die App "Light Meter Tools" installiert,

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    Was mir hinsichtlich meiner Fotografierpraxis auffällt, ist, dass der Sekonic eine Kordel hat, mit der man den Beli um den Hals hängen kann. Das schafft das Handy nicht. Banal, aber wenn ich in der Landschaft unterwegs bin, habe ich einen Sea-to-summit-Sack mit, den ich im Dreck abstellen kann. Ich behänge mich mit dem Beli und einem Bukö mit Filmkassetten, vor mir steht das Stativ mit der Kamera, beide Hände sind frei. Das Smartphone aus der Tasche zu nehmen stört dieses Dispositiv. Aber ich könnte es ja im Bukö mit den Filmkassetten verstauen, wo auch die plankonvexe Lupe, das Textilmetermaß und der Kugelschreiber stecken. Fehlt noch das Pfeifchen und der englische Tabak, und der Tag wäre gerettet.

    Auch hat der Sekonic eine Kalotte für Lichtmessung, die das Handy auch nicht hat. Anscheinend kann man die Kalotte zukaufen und irgendwo reinstecken. Keine Ahnung. Aber die App hat einen Programmpunkt, durch den man auf ein solches externes Gerät zugreifen kann, die sog. "Sensormessung", ansonsten benutzt man halt die "Kameramessung", die auf die Handykamera zugreift. Die hat übrigens 12MP, das ist also hochauflösend, mit einem guten Objektiv. Ich benutzte die Kamera auch als Geigerzähler, was ebenfalls sehr gut funktioniert, https://play.google.com/store/apps/det…oactivity&hl=de Kann man gebrauchen, wenn man Occasionsware aus Japan ordert, die im Fall ungeöffnet zurückgeht. - Vielleicht könnte man das Kameraobjektiv abdecken mit einem Joghurtbecher als Lichtmessungskalotte, in der Art der alten Westons oder der Sekonic L308. Das müsste man aber dann per Korrekturfaktor in der App eichen.

    Dritter wesentlicher Unterschied: der Sekonic scheint wasserdicht zu sein. Nun ja, ins Wasser würde ich ihn nicht fallen lassen, aber doch bei Regen benutzen. Eher als den Gossen Profisix oder den Mastersix oder den ansonsten wundervollen Sekonic L28c2. Das Smartphone würde ich nicht so ohne weiteres auspacken.

    Ok, das sind jetzt nur erste Überlegungen, vorab.

    Der Sekonic hat Objekt- und Lichtmessung. Objektmessung mit Spot (1°), Skala für die Tonwerte, das übliche halt, wenn man Zonensystem macht. Auch Blitzen kann man mit dem Ding. Das muss nicht weiter ausgeführt werden. Jeder von uns hat irgendetwas, das Objektmessung und Lichtmessung kann und sich ggf. auch noch im Messwinkel manipulieren lässt. Gossen hat ja auch den Televorsatz, manche nehmen eine komplette KB-SLR mit zum Messen.

    Die eigentliche Frage aber, die sich im Vergleich beider Geräte stellt, ist die, wie akkurat das Smartphone mit dieser App misst.

    Der Zoomspot der "Light Meter Tools"-App ist etwa viermal so gross wie der 1°-Spot des Sekonic.Das heißt, ich muß, um auf vergleichbare Messungen zu kommen, mit dem Sekonic eine Vierfach-Messung machen und dann den Durchschnitt berechnen.

    Der ist bei meinem Testobjekt, einem Karteikasten im Bücherregal, nun 7EV, bei der Smartphone-App liege ich bei 6.4EV. OK, ich brauche also eine einheitlichere Fläche zum Vergleichen.

    Ich messe eine Ecke im Zimmer aus. Decke, zwei Wände, das ergibt einen eindeutigen Punkt. Der 1°-Spot des Sekonic sagt 6.4EV, das Smartphone 6.448554258EV, allerdings nehmen die Wandflächen mehr Spotfläche in Anspruch als beim Sekonic. - Jedenfalls ist das ja mal eine sportliche Herausforderung: 6.448554258EV am Copal0-Verschluss einzustellen ...

    Ok, die Unterschiede liegen im Hundertstelbereich. Da hört sich gut an. Wenn ich entwickele, machen meine Hände die Filmhänger warm und es kommt ebenfalls zu Entwicklungsabweichungen im Hundertstel-EV-Bereich. habe ich höchstpersönlich nachgemessen ...

    Ab in die Natur, grünes Laub. Hier im Schatten einer Baumkrone. Sekonic: 6.8EV, LMT: 6.6EV. Was mir auffällt: der breitere "Spot" der LMT-App, die genaueres Arbeiten insofern erschwert, als dass man näher rangehen muss. - Anders wird aber ein Schuh draus: der genaue 1°-Spot erfordert ein minutiöses Vorgehen und gewissenhafte Beurteilung des Gemessenen - wir alle kennen das: wer misst, misst Mist ... Es reicht, nur ein wenig mehr Schatten oder ein helleres Laubblatt in die Messung zu bekommen, und dann verändert sich das intendierte Ergebnis um +-0.3EV.

    Die Spot-Funktion der LMT-App entspricht also einem Gossen Televorsatz von etwa 3°-7.5°. Sekonic hatte da mal einen schönen Pocketspot, der machte 3° und die Skala rattert so herrlich, ein Batterienfresser. Das kommt dem schon nahe.

    Bisheriges Fazit: wer eine KB-SLR mit Normalobjektiv mitnimmt und Selektivmessung einschaltet, wird in etwa auf gleiche Ergebnisse kommen. Also: KB-SLR zuhauselassen, lieber Handy mitnehmen.

    Nun kommt aber noch eine Art Digitalzoom ins Spiel. Seitlich gibt es eine Zoomleiste, da kann man ins Bild reinzoomen. Voilà, was will man mehr? Jetzt sind wir bei 1°. Auch hier zeigen sich Abweichungen, im Schatten von etwa 0.1EV, im Licht von etwa 0.3EV Überbelichtung (11.1EV) auf seiten der LMT-App, gegenüber dem Sekonic (11.4EV). Eine Drittelblende. Genauer geht es auf der Blendenskale des Copal-Verschlusses eh nicht. Schon der Unterschied zwischen Gossen und Sekonic liegt bei 0.6EV, die der Sekonic über- bzw. der Gossen unterbelichtet. Das soll an der Farbempfindlichkeit liegen. Vielleicht ist das ja beim Handy nicht anders. Anscheinend muss man seinen Handy-Beli eben auch einmessen.

    Zwischendurch fällt mir auch auf: hey, man kann die LMT-App-Kamera auf SW einstellen. Das ist ideal für die Prävisualiserung. Man sieht die Grauwerte im Motiv. Früher nahm man dafür Polaroids, heute kann man das auf dem Bildschirm beurteilen.

    Mehrfachmessungen sind möglich, aber das Verfahren ist fummelig mit der LMT-App. Beim Sekonic hat's Mess- und Speichertaste und den Durchschnitt, und eine Skala zum Platzieren und Beurteilen.

    Bei der LMT-App kann man die Messergebnisse benennen und prozentual gewichten. Das scheint dann aber ein wenig overfeatured zu sein. Was fehlt, ist eine Skala zum Platzieren und Fallenlassen. Ebenso eine Funktion, die Messergebnisse längerfristig zu dokumentieren. Wir machen uns ja Notizen zu unseren Bildern, und lernen daraus. Ich hätte gerne die Messergebnisse pro Bild abgespeichert, wenn ich die schon benennen darf. Und zusätzlich ein Bild gespeichert, auf dem man die Messpunkte sehen kann. Wäre mit XML alles möglich. Zack, hätte man eine Bilddatenbank.

    Dafür hat die LMT-App einen DOF-Rechner - wer von uns GFlern hat aber eine Millimeterskala an der Kamera, die den Auszug anzeigt? Und es hat einen ISO-EV-Zeit-Blende-Umrechner. Überflüssig.

    Man kann einstellen, ob die Werte gedrittelt oder verzehntelt werden, man hat eine Graukarte (huch, war da nicht was mit der Bildschirmhelligkeit und der Reflektion der Oberfläche), man kann Graufilterfaktoren feineinstellen und EV-Korrekturen machen im 0.5EV-Bereich.

    Hier fehlt eine generelle Umrechnung von Filterfaktoren in EV-Werte, ebenso eine Kalkulation der EV-Anpassung durch Balgenauszug sowie die Multiplikation von Balgenfaktor und Filterfaktor. Das ist für GFler am wichtigsten.

    Ich habe mir da mal einen Kassettenzettel gemacht und den hefte ich an die Filmkassetten bzw. der steckt in meinem Notizbuch, das ich mir durch Print-on-demand zuschicken lasse https://www.amazon.de/YAPN-Yet-Another-Photographers-Notebook/dp/3746058716/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=yapn&qid=1558080312&s=gateway&sr=8-1-spell

    Die Tabelle mit den Verlängerungsfaktoren klebt auch am Belichtungsmesser. Soll ich mir sowas ans Smartphone kleben? Oder gibt es Smartphone-Apps, die das Geforderte beherrschen?

    Mein Fazit: ja, es klappt, ja, es ist akkurat, obwohl man noch herausfinden müsste, warum es 0.3EV Abweichungen gibt, wenn das Motiv heller ist, also im oberen EV-Bereich. Vielleicht liegt das an der Art der SW-Umrechnung.

    Also: ausprobieren, eigene Erfahrungen sammeln, es könnte sich lohnen. Akkurater als ein Lunasix ist das allemal, wenngleich nicht so sexy. Obwohl: ein 1°-Spot mit Prävisualisierung und Messwertspeicherung in 0.5cm Dicke mit DOF-Rechner: nicht schlecht.

    Gruss

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