Wieviel Entwickler

  • Hallo Kollegen!

    Ich versuche meine Großformatprozesse in den Griff zu bekommen und da gehört nat. auch die Entwicklung dazu. Leider ist das, was aus der Dose kommt, nicht wirklich konsistent und ich versuche gerade Fehler einzugrenzen.
    Bei der Gelegenheit bin ich über die nötige Menge an Entwickler gestolpert.
    Ich verwende eine Jobo 2521 mit 2905N Einsatz und rolle das Ding.
    Entwickler ist Rodinal (R09) 1+50.
    Jobo gibt eine Mindestmenge von 270ml an, ich verwende (hauptsächlich der Faulheit wegen) 510ml - 500ml Wasser+10ml R09.

    Und um die 10ml geht's mir ....
    Reichen die für 6 Stk. 4x5" Negative?

    Einer Überschlagsrechnung nach hat ein 4x5 Sheet ca. 1/3 der Fläche eines 120ers (~135er). Bei sechs Negativen habe ich somit knapp die Fläche von zwei 120ern.
    Hier habe ich die Info gefunden, daß pro Film 4ml Rodinal nötig sind, ich wäre somit knapp im Grünen Bereich.
    Auf Wikipedia werden aber (lt. Agfa) 10ml pro Film empfohlen. Dann hab ich zu wenig ....

    Was meint Ihr dazu?

    Ich möchte nicht weniger als sechs Negative auf einmal entwickeln, weil das idR die Beute ist, die ich heimbringe.
    Soll ich mehr Suppe (und damit Entwickler) verwenden?


    Mit Gruß & Dank
    Stefan

  • Zunächst mal solltest du erklären, was damit gemeint ist.
    Gruß
    Dieter

    Hallo Dieter!

    Wenn ich das mache, geht die Diskussion in viele Richtungen los, ich wollte aber mal EINE Frage beantwortet haben.

    (kongret geht's um Streifen, Kontrastschwächen im halben Negativ, Negative, die als a Ganzer eher dünn aussehen, ... vielleicht aber auf Grund von Lichteinfall in den Kasetten, der Kamera, lausiger Belichtungsmessungv, einfach Pech oder schlechtem Karma, .... daher mal einfach die Entwicklermenge klären *g*)


    Gruß
    Stefan

  • Ich habe hier zwar andere Hardware und einen etwas anderen Prozess (Paterson Dose, 2x 120er Spule, 1l Entwickler, kipp), aber kann Deinen Wunsch nach konsistenten Ergebnissen im Prozess gut nachvollziehen.
    Die Jobo-Mindestmenge für Rotation sehe ich als rein "physikalische" Mindestmenge, die erforderlich ist, um die Filme auch zuverlässig mit Entwicklerflüssigkeit (unabhängig von den chemischen Eigenschaften) zu benetzen/versorgen.
    Die Rodinal-Mindestmengen, die in unterschiedlicher Ausprägung im Netz herumgeistern, sind dann eher die Mindestmengen an chemisch wirksamer Entwicklersubstanz.
    Es gibt bestimmt Leute, die können ausrechnen, wieviel Entwickler denn tatsächlich für die genannte Filmfläche erforderlich wären, ich gehöre jedenfalls nicht dazu und würde im Zweifelsfall (bei der Vermutung, dass ich mit der wirksamen Entwicklersubstanz am unteren Ende rangiere) entweder die Entwicklerkonzentration erhöhen (1+25) oder bei gleicher Konzentration die Menge (1l mit 1+50).
    Da Rodinal ja nun nicht gerade zu den teuren Entwicklern gehört, machst Du damit wohl erst einmal nix falsch ;)

  • Hier habe ich die Info gefunden, daß pro Film 4ml Rodinal nötig sind, ich wäre somit knapp im Grünen Bereich.

    Wenn ich 10ml Rodinal auf 6 Filme ansetzen würde, käme ich auf deutlich unter 2ml pro Blatt.
    Ich beteilige mich nicht an der Mindestmengendebatte, würde das aber schon als starke Unterdosierung bezeichnen.
    Ich hatte mich nach anfänglich ebenfalls wundersamen Ergebnissen experimentell mit Einzelblattversuchen weitergehangelt und neige in der Folge zu starker Verdünnung ab 1:50, aber reichlich Flüssigkeit.
    Seitdem klappts.

    Das Agfa Datenblatt wird hier wohl nicht helfen, da ist kein Agfa mehr drin.

    VG,
    Ritchie

    ...

    • Offizieller Beitrag

    Beim R09 benötigt man *mindestens* 10ml Entwickler pro KB-Film. Die Fläche eines KB-Films entspricht dabei in etwa einem Planfilm 8x10" oder 4 Planfilmen im Format 4x5".

    Bei 6 Planfilmen im Format 4x5" und 10 ml Rodinal/R09 hast Du also bereits zu wenig Entwickler verwendet, was die unregelmässigen Ergebnisse erklären könnte. Wie Edgar schon schrieb, solltest Du deshalb entweder die Verdünnung auf 1+25 reduzieren oder die Menge an verdünnter Entwicklerflüssigkeit erhöhen.

    Sicherheitshalber verwende ich auch immer 12ml Entwickler pro KB-Film als Berechnungsbasis.

    Grüsse
    Andreas

  • Beim R09 benötigt man *mindestens* 10ml Entwickler pro KB-Film.


    Gibts da eine zuverlässige Angabe jenseits 50 Jahre alter Agfablätter?

    Formulieren würde ich, man ist mit 10ml auf der sicheren Seite, denn dass auch weniger gehen kann, steht ausser Frage.

    VG,
    Ritchie

    ...

    • Offizieller Beitrag

    Gibts da eine zuverlässige Angabe jenseits 50 Jahre alter Agfablätter?

    Die aktuell(st)en Agfa-Blätter...

    Spaß beiseite, Agfa hat über die Jahre immer wieder dieselbe Information herausgegeben, nämlich das mit 500ml Entwickler (Stammlösung) bis zu 50 Filme entwickelt werden können. Ergo: 10 ml pro KB-Film.

    [siehe beigefügtes Datenblatt AGFA 06/2004]

    Dass es auch mit weniger klappen kann, haben viele Anwender schon berichtet. Wenn nach einer sicheren Methode gefragt ist, wie man mangelnde Entwicklermenge bei schlechten Resultaten ausschliessen kann, sind die 10ml pro Film zu bevorzugen.

    Grüsse
    Andreas

  • Man kann es ja mal probieren und 1 Liter mit 20 ml R09 ansetzen.
    Dann weiß man Bescheid.
    Beim Kippen, oder im Planfilmtank, den ich habe, Schütteln muß der Film bedeckt sein. Da hatte ich mit Rodinal 1:50 bei 1,2 Litern und 12 Filmen 4x5 Zoll nie Probleme.
    Allgemein spart man bei der Chemikalienmenge an der falschen Stelle. Das mache ich nur, wenn es eilt und ich nicht mehr genug habe. Danach kann ich mich so lange ärgern, wie ich gebraucht hätte, um 3/4 Stunden nach Weiden zum Einkauf und wieder zurück zu fahren. :)
    Gruß
    Thomas

  • Ich nehme auch die Jobo 2521 mit 2905N. Allerdings in einer ATL 500. Wenn Du sagst, Du rollst sie: womit? Klingt für mich erstmal nach Tisch. Dann schau Dir mal eine ATL oder auch eine CP-irgendwas an. Die zackern die Dose ganz schön durch, mit extremen Richtungswechseln. Das ist per Hand schwierig.
    Ich wässere vor.
    Ich nehme nur 4 Filme (mußte ich erst wg. der Entwicklerverdünnung, als ich dann wechselte, also nur Entwickler und 6 Filme hatte ich Ungleichmäßigkeiten, seitdem mache ich immer nur 4 Filme in die Dose. Also Film-leer-Film)
    Ich nehm kein Rodinal ;)

    Zeit ist nicht Geld.
    Zeit ist Zeit.

  • Ist der Entwickler denn so teuer? Nimm einfach mehr und dann siehst du doch, wie das wird.

    Entwickler nicht, Film schon.
    Um das halbwegs verifizieren zu können, bräuchte ich ein Kontroll-Setup mit den 10ml und ein weiteres mit z.B. 20ml.
    Kostet 12 Negative (und, wenngleich billig, geschenkt bekomme ich den Fomapan auch nicht)

    Ich nehme auch die Jobo 2521 mit 2905N. Allerdings in einer ATL 500. Wenn Du sagst, Du rollst sie: womit? Klingt für mich erstmal nach Tisch. Dann schau Dir mal eine ATL oder auch eine CP-irgendwas an. Die zackern die Dose ganz schön durch, mit extremen Richtungswechseln. Das ist per Hand schwierig.
    Ich wässere vor.
    Ich nehme nur 4 Filme (mußte ich erst wg. der Entwicklerverdünnung, als ich dann wechselte, also nur Entwickler und 6 Filme hatte ich Ungleichmäßigkeiten, seitdem mache ich immer nur 4 Filme in die Dose. Also Film-leer-Film)
    Ich nehm kein Rodinal ;)


    Ich habe mir eine Rollerbase besorgt. Auch irgendwie eine Bastellösung mit Handbetrieb, aber ok.
    Ich wässere NICHT vor (und jetzt bitte kein Religionskrieg, das Für und Wider wurde schon oft erläutert *gg*)

    Rodinal ..... *seufz*. Habe das Safterl eigentlich gekauft, weil ich analog immer wieder längere Pausen mache und das halt ewig hält.
    Mein erster Versuch mit KB war ... unerfreulich (HP5+, Delta 100). MF bei 50 ASA war wiederum ok und auch bei 4x5" bei 400 ASA kommt eigentlich was gut Brauchbares raus - aber oft halt auch nicht.

    Ich werde mal die Menge erhöhen ... (und irgendwann wieder LC29 verwenden <3 ).


    Danke für Eure Rückmeldungen!


    Gruß
    Stefan

  • Habe das Safterl eigentlich gekauft, weil ich analog immer wieder längere Pausen mache und das halt ewig hält

    und pulver ist dann keine option? hält quasi ewig und nicht nur lange.

    oder wie wär´s mit dem kodak-sirup? kann man jahrelang stehen lassen. ist aber bei geringen mengen nicht ganz leicht dosierbar.

    dislikes? wenn es dir in deiner kleinen welt weiterhilft...
    likes? lieber nicht. unnötig.

  • und pulver ist dann keine option? hält quasi ewig und nicht nur lange.
    oder wie wär´s mit dem kodak-sirup? kann man jahrelang stehen lassen. ist aber bei geringen mengen nicht ganz leicht dosierbar.

    Pulver hält ewig, der Ansatz aber nicht.
    Hab aber schon zwei Sorten zu Hause. Schaumamal.

    Kodak-Sirup?


    Greez
    Stefan

  • LC 29 ist Ilfords Nachbau von HC 110 ;)
    Über Vorwässern diskutiere ich auch nicht. Jobo gibt an, dass es für gleichmäßige Ergebnisse nötig sei, es funktioniert bei mir, also mache ich es.
    Der Foma 400 hat keine 400 ASA, wenn es gut läuft 250, aber in Rodinal höchstens 200.
    Ich nehme derzeit den 200-er (=80ASA) bei 8x10. Das ist eine relativ neue Rechnung und wird angeblich auf einer neueren Maschine gegossen. Ist aber auch ein Test für mich, da die 8x10 neu ist.
    100-er und 400-er nehme ich nicht mehr. Ich hatte Probleme mit ungleichmäßiger Emulsion, Pinholes, Luftblasen usw, die ganze Liste durch. Dazu hatte ich 100-er mit einer Empfindlichkeit zwischen 32 und 80 ASA.
    Deshalb finde ich Ilford günstiger.
    Wenn Du sagst, dass Du nicht so oft fotografierst und wenn, dann 6 Blatt, wo ist dann das Problem? Selbst mit teurerem Entwickler und frischem Fix kommst Du bei einem HP5 nicht über 20 Euro. Dafür bist Du einen Tag an der frischen Luft und hast Spaß. Wenn dann noch ein Bild 'bei rauskommt, das Dir gefällt paßt doch alles.

    Zeit ist nicht Geld.
    Zeit ist Zeit.

  • LC 29 ist Ilfords Nachbau von HC 110

    sagt man, ja. komischerweise wurde aber auch schon davon berichtet, das sich die entwicklerzeiten bei sonst identischer verarbeitungsweise trotzdem unterscheiden sollen.

    und leider ist er auch doppelt so teuer wie der hc-110. ilford halt...

    dislikes? wenn es dir in deiner kleinen welt weiterhilft...
    likes? lieber nicht. unnötig.

  • Liebe Kollegen!

    Vielen Dank für Eure Rückmeldungen!

    Vielleicht fällt es dem geneigen Mitleser auf - die Sache wird schon wieder sehr ... breit.
    Dieser vs. jener Entwickler,da schütteln (wie und wie oft oder auch gar nicht) dort rollen (schneller, langsamer), Vorwässern oder auch nicht, EI=x*ASA (mein x ist größer/kleiner als Deins) ....
    Und dann ist der ganze Quatsch ja auch noch etwas motivabhängig und wieviel Schattenzeichnung darfs denn heute sein und die Kantenschärfe nicht vergessen, ja die Kantenschäfe nicht vergessen.
    Und dann ruft noch einer von ganz hinten "Dichte" und alle sind aufgerufen andächtig zu nicken.
    (Sorry, wenn ich jetzt zusehr übertrieben habe ... *gg*)

    Ich habe bisher bei KB und MF bei einemn bestimmten Prozedere sehr gute Resultate bekommen.
    Bei GF habe ich auf einmal viele Parameter geändert und zahle den Preis dafür.
    Immerhin bin ich mir, Dank Eurer Hilfe, ziemlich sicher, daß ich zuwenig Entwickler nutze und werde mal an dieser Schraube drehen.


    Gruß
    Stefan

  • Warum nicht wieder kippen wie es wohl bei MF und KB gemacht wurde? Denke das ist sogar einfacher zu realisieren als zu rollen - weit genug und mit passender Geschwindigkeit sowie mit dem richtigen Richtungswechseln.
    Bei E-6 nutze ich die ATL 2plus mit Tetenal-Kit. S/W kippe ich gern oder mach Semi-Stand mit Rodinal. Die Ergebnisse passen zwischenzeitlich - die Menge an Flüssigkeit muss bei höheren Verdünnungen groß benug bleiben - Bei Stand fülle ich soviel ein dass die Planfilme quasi ständig im Entwickler stehen bleiben.

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