Kaufberatung 4x5 Holz Laufboden

  • Ganz ehrlich; wenn Du eine Kamera mit mehr Einstellmöglichkeiten haben möchtest, nimm eine View Camera mit optischer Bank. Alles andere ist ein fauler Kompromiß.
    Ich nutze die Laufbodenkamera für Portraits und Landschaftsfotografie. Für Architektur oder andere Scheimpflügereien die Sinar View Camera.

    VG Torsten

    Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde schaut.

    - Henri Cartier-Bresson -

  • Von Konzept entspricht die Chamonix f2 der Intrepid.
    Leider kenne ich die Intrepid nur von Bildern und aus Videos.
    Die Chamonix ist aus höherwertigen Materialien und wohl auch besser verarbeitet.
    Sie hat an einigen Einstellungen Nullrasten bzw. Anschläge, aber nicht an allen. Sie ist auch für extremste Weitwinkel geeignet, und hat einen Wechselbalgen.
    So erwas wie Feintriebe die ein wirklich genaueres einstellen zulassen würde sucht man ausser bei der Fokussierung wohl bei allen Holzkameras vergeblich.
    Die Metalllaufböden bieten das z.T. Und oft auch Nullrasten auf allen Achsen. Sie besitzen aber oft noch stärker eingeschränkte Verstellwege und haben natürlich ein höheres Gewicht.

    Grüße
    Steffen

  • Ganz ehrlich; wenn Du eine Kamera mit mehr Einstellmöglichkeiten haben möchtest, nimm eine View Camera mit optischer Bank. Alles andere ist ein fauler Kompromiß.

    Danke erstmal würde die ganzen antworten schon. Ich suche ja nicht umbedingt mehr Einstellmöglichkeiten sondern alles nur ein bisschen feiner.

    Achso ich meinte auf der Seite davor die Chamonix f2 wie schon erahnt wurde.

  • Hallo zusammen,

    ich trage mich auch mit dem Gedanken eines "downsizing". Ich habe mit letztes Jahr eine Sinar p2 gekauft, aber das Packmaß und das Gewicht doch unterschätzt. Ich bin eher landschafts- bzw. architekturmäßig unterwegs und da macht das Geschleppe einfach keinen Spaß. Über die Qualität und die Möglichkeiten der p2 brauchen wir nicht diskutieren. Ich bin mir bewusst, dass ich da auf jeden Fall Rückschritte machen muss.

    Ich liebäugle mit einer Laufbodenkamera. Ins Auge gefasst habe ich neben den diversen Linhof Technikas (deren Unterschiede ich leider auch nicht blicke, Super-Technika, Mastertechnika, III, IV, V...) eine Chamonix, Tendenz eher zur H als zur F oder eine ShenHao.

    Eine Toyo Field hatte ich schon mal vor langer Zeit, war damals nicht ganz so zufrieden (von Sinar f1 kommend), kann mich aber nicht mehr erinnern, was genau mich da gestört hatte.

    Wichtig wäre mir neben den Laufbodenstärken Größe und Gewicht:
    - Weitwinkeltauglichkeit bis mindestens 75mm
    - Ausreichende Verstelmöglichkeiten hauptsächlich vertikal nach oben (Architektur)
    - möglichst getrennte Arretierung für Shift und Tilt
    - Wechsel des Rückteils zwischen Hoch und Quer (ich will nicht die Kamera um 90° kippen müssen)
    - Kompendium

    Vielleicht habt Ihr ja Erfahrungen mit den aktuellen Modellen der beiden Hersteller und ob es irgendwo eine Möglichkeit gibt, eine der Kameras in München mal anzuschauen.

    Besten Dank

    PS: Ach ja, wenn jemand Interesse an einer SINAR P2 mit Hinterlinsenverschluss, 4 Optiken und etwas Zubehör hat, bitte mal unverbindlich melden...

  • 75mm auf einer versenkten Platine sind an den Technikas möglich, aber die Verstellwege sind doch ziemlich eingeschränkt, insbesondere, weil es bei Ihr keinen Fall sondern nur Rise gibt. Bei Architektur eher nicht so wichtig, aber bei Landschaften nutze ich das des öfteren. Die Technika hat in allen Richtungen getrennte Arretierungen und eine Nullraste beim Shift.
    Die Technika hat ein Drehrückteil.
    Das Rückteil der Technika lässt sich nur kippen nicht verschieben, wobei auch kippen bei 75mm nicht wirklich sinnvoll möglich ist.

    Getrennte Arretierungen haben die Chamonix 45 F2 und H1 bei Rise/Fall und Tilt, Nullrasten nur beim Tilt. Shift und Swing haben beides nicht.
    Beide haben ein Rückteil welches man von Hoch auf Querformat umsetzen kann.
    Beide kann man dank WW-Balgen hinten und vorn auch mit dem 47mm XL noch voll verstellen. Die F2 besitzt hinten nur Tilt, die H1 auch noch Rise, Shift und Swing. Nullrasten und Arretierungen wie vorn.

    Die F2 ist etwas leichter und besitzt ein deutlich kompakteres Packmass als die H1.
    Zudem bietet sie einen längeren max. Auszug.

    Zur Technka gibt es ein spezielles Kompendium. Neu sehr teuer Gebraucht schwe r zu kriegen und ich finde es auch nicht besonders praktisch.
    Anders als bei der Sinar mit HLV muss man es andauernd abnehmen/wegklappen um Zeit und Blende einzustellen, den Verschluss zu spannen etc.
    Wegen der Kollision mit dem Laufboden ist es auch ziemlich klein, und damit bei Weitwinkeln nicht besonders wirksam, wenn überhaupt nutzbar.
    Ich habe meist die Universal-Sonnenblende benutzt.

    Von Chamonix gibt es meines Wissens kein Kompendium.
    Ich nutze eines welches eigentlich für eine MF Kamera ist und am Filtergewinde befestigt wird.

    Grüße
    Steffen

    Grüße
    Steffen

  • Das ist die Chamonix

    Für Weitwinkel sieht das gut aus, fürlängere Brennweiten scheint nicht viel Auszug zur Verfügung zu stehen.

    Bei der Linhof Master Technika 3000 können Weitwinkelobjektive auf versenkter Platte bis minimal 35mm Brennweite verwendet werden. Die Kamera hat einen eingebauten Schlitten für Weitwinkelobjektive und der Laufboden kann weit genug nach unten geklappt werden, daß er nicht mit im Bild. Mein 65er Grandagon sitzt auf flacher Platte ganz vorn auf dem Einstellschlitten. Allerdings können Objektive, die im Kasten beim Einstellen sind, nur noch ca. 1cm hoch verstellt werden. Mit der entsprechenden versenkten Platte siten sie teilweise so weit vorn, daß sie im Bereich der Klappe im Kasten sind (Master Technika Klappe), die den Kasten nach oben öffnet und so weitere Verstellwege zuläßt. Die Linhof Technika hat einen doppelten Laufboden, so daß ein 360er Apo-Ronar ohne Probleme auf Unendlich eingestellt werden kann. Die Rückwand in in alle Richtungen ausklappbar oder neigbar. Das ermöglicht eine Obersicht ohne stürzende Linien. Die Kamera zeigt schräg naach unten und die Rückwand kann - in Maßen - wieder senkrecht gestellt werden. Der Balgen der Technika ist so flexibel, daß kein Weitwinkelbalgen benötigt wird.

  • Nebenbei: Ich habe heute auch eine nagelneue Chamonix C45 H1 bekommen. Kaufargument für diese Kamera (statt der ShenHao) war die wunderbar praktische Tragetasche die mitgeliefert wird. „Eingetauscht“ habe ich dafür meine Zeiss Ikon ZM für die inzwischen unglaubliche Gebrauchtpreise gezahlt werden.

    Was für ein Unterschied zum meiner Sperrholzkamera … ;) Jetzt fehlt noch Lookbook mit einem Kommentar …

    Gruß, Sharif

  • Besten Dank. Sehe ich das richtig, dass die H1 nicht zusammengeklappt, sondern aufrecht zusammengeschoben wird?

    Genau. Geht richtig schnell und einfach. Eine Optik kann auch drauf bleiben.


    Was haltet Ihr von der Shen Hao HZX-IIa?

    Gute Kamera. Hatte ich vor der Chamonix ;)


    Für Weitwinkel sieht das gut aus, fürlängere Brennweiten scheint nicht viel Auszug zur Verfügung zu stehen.

    Ich hab mein 300-er Ronar auf einem 20mm Tubus. Damit kann ich dann Kopfportraits machen. Wenn man noch länger will muss man ein Tele nehmen. Mir langts, sonst nehm ich andere Kameras....
    Das 72-er habe ich auf einer flachen Platine, damit kann man vernünftig den Verschluß bedienen. Verstellwege? Ohne Ende, noch nie ausgereitzt. Auf einer 17mm versenkten Platine kann man auch bis 35mm runtergehen. Und hat dann immer noch mehr Verstellungen, als die Optik hergibt.

    Zeit ist nicht Geld.
    Zeit ist Zeit.

  • Für Weitwinkel sieht das gut aus, fürlängere Brennweiten scheint nicht viel Auszug zur Verfügung zu stehen.
    Bei der Linhof Master Technika 3000 können Weitwinkelobjektive auf versenkter Platte bis minimal 35mm Brennweite verwendet werden. Die Kamera hat einen eingebauten Schlitten für Weitwinkelobjektive und der Laufboden kann weit genug nach unten geklappt werden, daß er nicht mit im Bild. Mein 65er Grandagon sitzt auf flacher Platte ganz vorn auf dem Einstellschlitten. Allerdings können Objektive, die im Kasten beim Einstellen sind, nur noch ca. 1cm hoch verstellt werden. Mit der entsprechenden versenkten Platte siten sie teilweise so weit vorn, daß sie im Bereich der Klappe im Kasten sind (Master Technika Klappe), die den Kasten nach oben öffnet und so weitere Verstellwege zuläßt. Die Linhof Technika hat einen doppelten Laufboden, so daß ein 360er Apo-Ronar ohne Probleme auf Unendlich eingestellt werden kann. Die Rückwand in in alle Richtungen ausklappbar oder neigbar. Das ermöglicht eine Obersicht ohne stürzende Linien. Die Kamera zeigt schräg naach unten und die Rückwand kann - in Maßen - wieder senkrecht gestellt werden. Der Balgen der Technika ist so flexibel, daß kein Weitwinkelbalgen benötigt wird.


    Die H1 bietet ca. 350mm Auszug.
    Die F2 bietet ca. 400mm, (das ist glaube ich das was auch die Technika bietet).

    Beim Neigen des Rückteils vergrößert man zwangsläufig den Auszug, dafür muss man das Objektiv vorn weiter zurückziehen, was bei kurzen Brennweiten nicht ohne weiteres möglich ist, oder die Verstellwege beschränkt.

    Man könnte auch sagen die Technika braucht keinen WW-Balgen weil die Verstellwege so klein sind! ;)

    Grüße
    Steffen

  • weil die Verstellwege so klein sind!

    Für meine Zwecke reicht das meist, wenn ich mit der Kamera draußen bin und mich um Architektur bemühe. Dabei ist für mich die Hochverstellung des Objektives dadurch begrenzt, daß ich nicht gern den Boden aus dem Bild verliere.

    Ein Blick in die technischen Daten der Master Technika:

    TECHNISCHE DATEN MASTER TECHNIKA classic
    Frontstandarte: je 30° Neigung um die horizontale Mittelachse,
    je 15° Drehung um die vertikale Mittelachse
    Objektiv-Hochverstellung: 55 mm
    Seitenverschiebung: je 40 mm in beide Richtungen
    Laufboden: 15°, 30°, 55° einrastend abklappbar
    Rückteil: 20° schwenkbar in jede Richtung
    Auszug: maximal 430 mm
    Größe: 18 x 18 x 11 cm, zusammengelegt
    Gewicht: 2600 g ohne Objektiv und Handgriff

    Objektive: Extrem-Weitwinkelobjektive: 38, 47, 58 mm (mit Spezial-O-Platte und Einstellschnecke)
    72 – 400 mm mit Entfernungsmesser kuppelbar
    Frontstandarte akzeptiert alle Objektive mit maximalem Hinterglieddurchmesser von 83 mm

  • Für meine Zwecke reicht das meist, wenn ich mit der Kamera draußen bin und mich um Architektur bemühe. Dabei ist für mich die Hochverstellung des Objektives dadurch begrenzt, daß ich nicht gern den Boden aus dem Bild verliere.


    allerdings können Objektive, die im Kasten beim Einstellen sind, nur noch ca. 1cm hoch verstellt werden.

    Bei 1cm Verstellweg gibt es eher keine Gefahr, dass man den Horizont aus dem Bild schiebt... ;)

    Mein Problem bei der Technika war aber wie oben schon gesagt, dass es keinen Verstellweg nach unten gibt. Der Umweg den Boden ab zu klappen führt dazu, dass die Frontstandarte nicht mehr senkrecht steht.
    Die Folge davon ist, das man beim fokussieren shiftet und beim shiften fokussiert. Zudem torkelt das System dann.

    Grüße
    Steffen

  • In Bezug auf Gewichtersparnis und Schnelligkeit beim Aufbau kann ich "non-folding"-Kameras nur empfehlen. Ich habe die Chamonix C45H-1 noch nicht ausprobiert habe bislang aber nur Positives gehört. Sie soll leicht und dennoch stabil sein.
    Ich habe eine Ebony 45S und eine 45SU (werde die 45S vermutlich demnächst verkaufen, man braucht nur eins dieser Schmuckstücke und das hält ein Leben lang...). Beide Kameras sind non-folder. Das Objektiv bleibt dran und man holt die Kamera einfach nur aus dem Rucksack und kann direkt aufbauen. Kein Gefriemel mit irgendwelchen Knöpfen, kein Aufklappen etc. Sobald die Ebony auf dem Stativ ist kann man loslegen. Diese Kameras weisen eine hohe Stabilität auf und selbst bei starkem Wind wackelt da nichts.

    Ein weiterer Vorteil einer non-folder-Kamera ist, dass im Gegensatz zu einer Klappkamera nicht erst eine Klappe nach unten geklappt werden muss. Das ist praktisch wenn man einen starken Weitwinkel verwendet (keine Vignettierung) und vor allem wenn man nach unten shiften, oder tilten und shiften möchte. Da ist nichts im Weg und die Verstellmöglichkeiten sind bei den Ebonys top. Daher sehr zu empfehlen.

  • Hallo!
    Ich denke, dass es eine Kamera für Architektur und Landschaftsfotografie nicht gibt. Das wäre ja sowas wie eine Eierlegendewollmilchsau...
    Was macht eine Architekturkamera denn aus? Verstellwege bis zum Abwinken. Aber die brauche ich für die Landschaftsfotografie ja nicht wirklich.
    Warum behälst Du die Sinar nicht für die Architekturfotografie? Die Gebäude sind doch meistens gut mit einem Auto, Bus, Fahrrad oder Trolly zu erreichen.
    Und für die Landschaftsfotografie reicht ja eine leichte Kamera wie z.B. die Intrepid, die nicht wirklich teuer ist.
    Oder wie Peter schon sagte, eine Technikardan von Linhof. Die kann Architektur, weil Verstellwege wie eine Fachkamera, aber ist nicht so schwer wie Deine Sinar, also gut zu tragen für die Landschaftsfotografie.
    Markus

  • Da ich nach wie vor der Meinung bin, daß jede Großformatkamera eine Spezialkamera ist, mit der bestimmte Dinge gut gehen und andere eher weniger, möchte ich noch einmal den Blick auf die "Pfannkuchenkameras" lenken (Alpa z.B. oder Cambo Wide). Besonders transportabel, immer parallel, excelente Weitwinkeltüchtigkeit mit Verstellungen. Das sind Kameras, die besonders für die Architekturfotografie entwickelt wurden.

  • ...möchte ich noch einmal den Blick auf die "Pfannkuchenkameras" lenken (Alpa z.B. oder Cambo Wide). Besonders transportabel, immer parallel, excelente Weitwinkeltüchtigkeit mit Verstellungen. Das sind Kameras, die besonders für die Architekturfotografie entwickelt wurden.

    Das Thema würde mich bzgl. der Einstellmöglichkeiten auch mal interessieren. Da könnte man vermutlich schon einen einzelnen Thread eröffnen, mit Vergleichen zu Alpa 12 vs. Cambo Wide vs. Linhof Technar und was sich sonst noch in dieser Kategorie tummelt...

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