Rollfilm Back Magazine bis 6x12

  • Hallo,

    keine Ahnung, ob ich im richtigen Unterforum bin, aber ich habe nichts passenderes gefunden.

    In meiner Chamonix C45-F1 würde ich gerne gelegentlich auch Rollfilm verwenden. Bei Ebay gibt es z.B. von DAYI einen entsprechenden Halter/Magazine aber auch welche von New Shen Hao. Was ist davon zu halten? Sie sehen fast identisch aus. Hat jemand damit bereits Erfahrungen sammeln können?

    Beste Grüsse
    Jakob

    • Offizieller Beitrag

    Das DaYi und das Shen-Hao sind, soweit ich weiss, identisch. Daneben gibt es auch noch ein gutes 6x12 Rückteil von Horseman aus Japan.

    Das Horseman 6x12 Rückteil hat den Vorteil, dass es mit einem automatischen Transporthebel versehen ist. Das DaYi muss man von Hand drehen und dabei die Zahlen auf dem Papier des Films beobachten.

    Bei der Planlage hat das Horseman-Rückteil auch eher die Nase vorn.

    Ich nutze ein Linhof Techno Rollex 6x12 an meiner Chamonix 45-H1. Die Planlage ist hier hervorragend, allerdings wiegt das Rückteil auch etwa 400g mehr als das von Horseman (600g und 1000g).

    Grüsse
    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Nach dem Scharfstellen auf der Mattscheibe entfernt man die komplette Mattscheibe, in dem man sie aus dem Federmechanismus ausklinkt. Dann liegt die standardisierte Aufnahme für "internationale Rückteile" (Graflok) frei und man legt das Rollfilmrückteil auf. Gehalten wird es, indem man bei der Chamonix die vier Rädchen oben und unten verdreht und damit das Rollfilmrückteil verriegelt - andere Kameras habe eventuell andere Verriegelungsmechanismen.

    • Offizieller Beitrag

    Von Sinar gibt es noch die "Sinar Zoom", eine Rollfilmkassette, die einfach nur - wie eine Planfilmkassette - eingeschoben wird. Das erleichtert die Arbeitsweise ein wenig. Dafür ist die Kassette vergleichsweise grösser und passt auch nicht in jede GF-Kamera hinein, das muss man ausprobieren. Preislich spielt sie auch eher in der oberen Liga... ;)

  • Von Sinar gibt es noch die "Sinar Zoom", eine Rollfilmkassette, die einfach nur - wie eine Planfilmkassette - eingeschoben wird. Das erleichtert die Arbeitsweise ein wenig. Dafür ist die Kassette vergleichsweise grösser und passt auch nicht in jede GF-Kamera hinein, das muss man ausprobieren. Preislich spielt sie auch eher in der oberen Liga... ;)

    Die Sinar Zoom ist sehr lang und ähnlich schwer wie die Linhof (1kg).
    Gibt es Standard 4x5 Rückteile in die die nicht passt?
    Es ist mit Ihr auch möglich kleinere Formate als 6x12 (also 6x9, 6x7, 6x6...) zu belichten. (Aber will man das? ;) )
    Das Einlegen der Filme ist relativ kompliziert (aber auch kein Hexenwerk).
    Sie hat ein Rollo statt eines Magazinschiebers.
    Preislich liegt sie Gebraucht nach meiner Wahrnehmung nicht (mehr?) in der oberen Liga. Da liegt die Linhof!
    Ich habe für mein Exemplar vor ein paar Wochen ca. 350€ bezahlt und ich habe mehrere Angebote in ähnlicher Preisordnung gesehen.

    Grüße
    Steffen

    • Offizieller Beitrag

    Preislich liegt sie Gebraucht nach meiner Wahrnehmung nicht (mehr?) in der oberen Liga. Da liegt die Linhof!
    Ich habe für mein Exemplar vor ein paar Wochen ca. 350€ bezahlt und ich habe mehrere Angebote in ähnlicher Preisordnung gesehen.

    Dann hatte ich das nicht mehr so recht im Blickfeld. Noch vor kurzem lagen die Techno Rollex und die Sinar Zoom preislich eng beieinander.

    Grüsse
    Andreas

  • Die Sinar Zoom ist sehr lang und ähnlich schwer wie die Linhof (1kg).Gibt es Standard 4x5 Rückteile in die die nicht passt?
    Es ist mit Ihr auch möglich kleinere Formate als 6x12 (also 6x9, 6x7, 6x6...) zu belichten. (Aber will man das? ;) )
    Das Einlegen der Filme ist relativ kompliziert (aber auch kein Hexenwerk).
    Sie hat ein Rollo statt eines Magazinschiebers.
    Preislich liegt sie Gebraucht nach meiner Wahrnehmung nicht (mehr?) in der oberen Liga. Da liegt die Linhof!
    Ich habe für mein Exemplar vor ein paar Wochen ca. 350€ bezahlt und ich habe mehrere Angebote in ähnlicher Preisordnung gesehen.

    Von Sinar gibt / gab es die Vario, Zoom und Zoom2.
    Meines Wissens sind die Vario und Zoom aufgrund fehlender Ersatzteile nicht mehr zu reparieren. Siehe auch z.B. hier.

    Ich würde mir kein filigranes Sinar Rollfilmmagazin zulegen, auch wenn mich die "Einschublösung" sehr gereizt hat. Höchstens man will die unterschiedliche Formate 6x12, 6X9 etc. bei eingelegtem Film wechseln.

    Bei Horsemann, o.g. Linhof etc. muss man halt das Rückteil entfernen.

    Die Zoom2 ist, da die aktuellste Version, die teuerste Variante. Gibt´s aber anscheinend zwischenzeitlich auch schon gebraucht ab ca. 450,--€. War vor einem Jahr auch noch anders.

    Grüße
    Jockel123

    zoz: Es gab mal Berichte im I-Net, daß die Sinar Rollfilmmagazine nur schwer bzw. gar nicht in die Linhof Technika Einschübe passen. Klappt das problemlos bei dir oder ist die Höhe problematisch?

    2 Mal editiert, zuletzt von Jockel123 (9. Januar 2018 um 16:46)

  • Das 6x12 Rückteil von Shen Hao (ShenHao SH 612-BC Rollfilmkassette) kann man mittels Masken auch für 6x9, 6x6 und 4,5x6 verwenden, allerdings mit dem von Andreas genannten Nachteil beim Filmtransport (Drehen am Knopf, dabei auf die Zahl auf dem Papier achten)

    Gruß
    Hugo

    "Mehr Licht!" (angeblich die letzten Worte des berühmten hessischen Dichters J.W.Goethe)

  • zoz: Es gab mal Berichte im I-Net, daß die Sinar Rollfilmmagazine nur schwer bzw. gar nicht in die Linhof Technika Einschübe passen. Klappt das problemlos bei dir oder ist die Höhe problematisch?

    Passt an meiner Technika (ist eine Zoom 1) ganz problemlos:

    Wenn es mit dem Mattscheibenhalter kollidieren würde kann man die Kassette auch mit den Graflock Schiebern Montieren. (Das geht mit der Zoom 2 wohl nicht mehr).

    Ich hatte schon sehr oft Geräte wo es hieß es gäbe keine Ersatzteile mehr, und die mir noch Jahre gute Dienste geleistet haben ohne jemals auszufallen. Ich nutzte sie ja oft nur relativ selten.
    Ist natürlich ein Risiko, aber sicherlich auch ein Grund für den "günstigen" Preis.
    Nachdem was ich so gelesen habe gibt es zwei Knackpunkte zum einen das Steuerband und zum zweiten die Halterung der Filmrolle aus Kunststoff. Von letzterem waren drei Ersatzhalter dabei (vermutlich für einen schnellen Filmwechsel) das scheint zumindest kein Problem...

    Ein chinesisches Magazin hätte mit Versand, Zoll und Steuern ähnlich viel gekostet, und da wird es sicherlich auch schwer Ersatzteile zu bekommen, aber ok was soll daran auch kaputt gehen... :)

    Grüße
    Steffen

  • Eine meiner ersten Aktionen, als ich mit der Fotografie "ernsthaft" anfing, war, ein DaYi 6x12-Rückteil für die frisch erstandene Crown Graphic zu besorgen. Mir ist nicht klar, warum da immer über die Planlage gelästert wird, zumindest meines zieht den Film ziemlich glatt, dafür braucht man aber auch etwas Kraft zum Weiterdrehen. Was mir bislang aber noch nicht geschadet hat... Das einzige was man wissen sollte ist: Die Filmebene ist ca. 0,65mm nach hinten versetzt gegenüber einer normalen Planfilmkassette. Jedenfalls bei meinem Exemplar. Ich habe das dann halt nach dem Einstellen jeweils (so gut es halt ging) anhand der Skala korrigiert. (Die Mattscheibe korrigieren wollte ich nicht, um noch mit anderen Kassetten fotografieren zu können).

    Viele Grüße
    Wilfried

  • Ich habe das Rückteil auch schon für Hochauflösungsfotografie verwendet. Weil die Planlage gut ist. (Im Gegensatz zu einigen anderen Rückteilen oder Kassetten.) Auf 1/100mm genau einstellen (und korrigieren) ist mit Sinar P2 und X-Standarten gut machbar.

    Es ist mir schon mehr als einmal untergekommen daß Leute jahrelang mit einer Kamera fotografieren, bei der die Mattscheibenlage nicht stimmt. Habt ihr eure überprüft? Ich nehme außerdem an, daß die Mattscheibe bei einigen Kameras intentional ein wenig zu weit vorne ist, um halbwegs zu kompensieren, daß sich der Film etwas vorwölbt. Was bei normalen Planfilmkassetten ganz normal ist.

    Lookbook: Du hast recht, wenn der Preis stimmt, wird der Rest unkritisch beurteilt. Eine Kamera, die mehr als 6000 Euro kostet, MUSS ja perfekte Mattscheibenlage und Planlage haben, da braucht man das nicht mehr zu prüfen. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Bei der Frage, ob eine Filmkassette - egal ob die normale Planfilmkassette oder auch eine Rollfilmkassette zum Anschluss an ein internationales Rückteil - innerhalb der Norm liegt, gibt es eine ANSI-Norm ANSI IT3.108-1998. Der Abstand von der Auflage der Kassette am Kameragehäuse zur Filmebene beträgt bei einer 4x5"-Kassette gemäß der Norm 5,000 mm +/- 0,178mm (T).

    Die Abweichung von der Norm beträgt mit +0,65mm bei Deiner DaYi damit fast das 4-fache der zulässigen Toleranz.

    Grüsse
    Andreas

  • Hallo Andreas,

    Danke für die "Normbelehrung". Ich wollte lediglich eine Praxiserfahrung teilen. Und habt ihr auch alle brav überprüft, ob eure Rückteile normgerecht sind?

    Viele Grüße
    Wilfried

  • Na klar doch ;)

    Wobei ich mir nur die Shen-Hao 6x12 Kassette und die Chamonix-Kassette angeschaut habe.
    Die Shen-Hao stimmt wirklich 100% überein, die Chamonix-Kassette liegt 0,1mm weiter vorne, erfüllt die Norm also.
    Ich prüfe das aber tatsächlich bei neuen Kameras, nachdem ich einmal Probleme mit einer Grafmatic hatte.

    Zeit ist nicht Geld.
    Zeit ist Zeit.

    • Offizieller Beitrag

    @Wilfried:

    Ich wollte Dich nicht mit Normen "belehren", sondern lediglich darlegen, in welchem Fehlerbereich man sich mit einer Abweichung von 0,65mm vom optimalen Lageort befindet.

    Sinar hatte (sicherlich auch zur Vermarktung seiner Präzisionsfilmhalter) diese anschauliche Darstellung des Effekts der falschen Lage des Films veröffentlicht.

    LG Andreas

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