Yokohama 1868-1912 - Museum Angewandte Kunst, Frankfurt - 8.10.2016 - 28.05.2017

    • Offizieller Beitrag

    Yokohama 1868-1912
    Als die Bilder leuchten lernten

    08. Oktober 2016 - 28. Mai 2017

    Yokohama ist der Ort, der symbolisch für den Beginn der japanischen Moderne und für die Öffnung des Landes zur Welt steht. Mit den Europäern kommt um 1860 die noch in den Kinderschuhen steckende Kunstform der Fotografie ins Land, erlebt hier einen kometenhaften Aufstieg und löst die traditionelle Bildtechnik des Ukiyo-e-Holzschnitts zunehmend als zentrales Bildmedium ab.

    Die Ausstellung Yokohama 1868–1912. Als die Bilder leuchten lernten widmet sich dem eigenwilligen Schlusskapitel des Ukiyo-e und dem parallelen Aufstieg der japanischen Fotografie. Mit mehr als 250 Holzschnitten und historischen Fotografien bietet die Schau überraschende, weitgehend unbekannte Einblicke in ein Land im Umbruch und in ein einzigartiges Kapitel der japanischen Kunst.

    Die ersten Fotostudios in Yokohama wurden bereits um 1860 eröffnet, zunächst von europäischen Fotografen, denen jedoch schon bald japanische Meister der Fotografie folgten. Yokohama 1868–1912. Als die Bilder leuchten lernten präsentiert Werke von europäischen Pionieren wie Felice Beato (1832–1909) oder Raimund von Stillfried-Ratenicz (1839–1911). Ebenso sind in der Ausstellung die Arbeiten außergewöhnlicher japanischer Meister wie Kusakabe Kinbei (1841–1932) und Ogawa Kazumasa (1860–1929) vertreten, deren Oeuvre sich vor allem in Motivik und Komposition deutlich von dem der Europäer absetzt. Gerade diese frühen japanischen Fotografien haben eine fast magische Intensität. Sie bedienen zunächst vordergründig vielerlei Klischees eines naiv-exotischen Japanbildes, brechen es in der Folge jedoch virtuos mit einer stilisierten, gleichwohl meisterhaft arrangierten und ausgeleuchteten Bühnensituation und einer eigenen Handschrift.

    http://www.museumangewandtekunst.de/de/museum/auss…a-18681912.html


    Museum Angewandte Kunst
    Schaumkai 17
    60594 Frankfurt
    +49 69 212 44539


    Mo geschlossen
    Di, Do-So 10-18 Uhr
    Mi 10-20 Uhr

  • Moin Moin,

    ich war am Wochenende in der Ausstellung und kann sie jedem nur empfehlen. Die Aufnahmen wie auch Holzschnitte sind von beeindruckender Detailtiefe und die kolorierten Aufnahmen sind zum Teil so perfekt und authentisch, dass sie jederzeit für verblichene Farbaufnahmen gehalten werden könnten. Es werden einige bekannte Aufnahmen gezeigt, aber auch viele, mir zuvor völlig unbekannte.
    Wer sich eher für die Historie der Meiji-Restauration interessiert, erhält eine visuell sehr Eindrückliche Vorstellung des Kultur -Schocks (auf beiden Seiten), wie auch den damit verbundenen kulturellen Ressentiments. Die chronologische Anordnung ist zwar fürchterlich (im Sinne von sich zurechtfinden) und gleicht einer Schnitzeljagd, ist aber inhaltlich sehr gut gegliedert. Mir ist die Geschwindigkeit der damaligen Umbrüche noch nie so gut verdeutlicht worden.

    Mit besten Grüßen,
    Friedrich

    Übrigens war es eine Wohltat, im Vergleich zum sonstigen überschärften und übersättigten Bilderkonsum, diese sanften und dezenten Aufnahmen und Farben zu sehen.

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