Din-A0-Vergrößerung in einer einzigen Schale/Wanne?

  • Abzüge jenseits der magischen 50X60cm finde ich fazinierend, da ich für mich den Beschluss gefaßt habe auf alles was nicht mehr in die große Jobo Trommel paßt zu verzichten.

    Ein paar Anregungungen zur Schwamtechnik: Ich würde den Film/Abzug vorwässern damit die Schicht schon etwas vorquellen kann und sich ein Wasserfilm auf der Film/Printoberfläche befindet. Vermutlich kann sich der Entwickler dann besser verteilen. Den Entwickler würde ich stark verdünnen und sehr reichlich auftragen. Vielleicht hilft es mit einem Becherglas immer frisch Entwickler aufzutragen um ihn dann zu verteilen. Aufs Stoppbad würde ich auf keinen Fall verzichten. Wer schon mal einen Film in einer schlampig gereinigten Dose entwickelt kennt die negative Beeinflussung von Fixierer und Entwickler.

    Zum Thema Dose und Trommel: Man kann den Fortschritt der Entwicklung nur schlecht nach Sicht kontrolieren, dies geht bei den "offenen Verfahren" besser.
    Die in den Betriebsanleitungen genannten Füllmengen sollte man nicht unterschreiten, es schadet nichts reichlich zu füllen. Schlieren hatte ich noch nie beim Trommeln, allerdings fülle ich sehr reichlich und achte auf einen regelmäßigen Drehrichtungswechsel.
    Matthias

  • Bei Jobo hängt die Füllmenge von der Serie und der Dosen/Trommelgröße ab.
    Die größte Trommel aus der 3000er Serie, die 3063, hat laut Aufdruck eine Füllmenge von 300ml.
    Diese Trommel hat eine Lichtschleuse.
    Die Papiertrommeln aus der 2000er Serie haben einen Füllbecher und laut Aufdruck eine Füllmenge von 120ml bei Rotation. (für 30x40)
    Die 2000er Dose für die 4x5 Spirale hat einen Füllmenge von 270ml.
    Die kleinste 2000er für einen Kleinbildfilm kommt mit 170ml aus.
    Die große Dose für 6 Spiralen soll meines Wissens mit fast 1l gefüllt werden.
    Alles Angaben von Jobo die immer auf den Dosen stehen. Wenn nichts auf der Dose steht ist es meist ein Verlängerungs oder Bodenmodul. Das Bodenmodul für das 2000er Trommelsystem ist exakt die Dose für die 2 Kleinbildfilmspiralen.
    Die 2000er Dosen für das Filmgeschäft unterscheiden sich von den Trommel für die Papierverarbeitung, durch den Deckel. Die Papiertrommeln haben einen Füllbecher und die Filmdosen eine Lichtschleuse. Beides kann man untereinander tauschen.
    Bei den Papiertrommel kann es zu folgendem Fehler kommen. Wenn man der Becher bei füllen überläuft spritz der Entwickler aufs Papier und dort beginnt sofort die Entwicklung. Daher sollte man den Becher vorher auslitern um ein überlaufen zu vermeinden, eine größere Füllmenge bringt man am besten in zwei Schritten ein.
    Wer es beim Füllen plätschern hört sollte sofort die Dose kippen und eingen Male rotieren, mit etwas Glück passiert in der Regel nichts. Außerden hilft es wenn der Abzug gut vorgewääsert ist da sich die Spritzer auf der nassen Oberfläche sofort verdünnen und keine scharf abgegrenzten später sichtbaren Flecken bilden.

  • Ja genau so etwas hatte ich befürchtet. Ich müsste ohnehin Papier und Filmdosen bunt mischen. Wahrscheinlich ist es am einfachsten den Füllpegel in der Endrohrgröße mal mit Wasser auszumessen. Sollte vorher was in die Dose spritzen, lässt sich das doch sicher mit verlängerter Entwicklungszeit kompensieren, oder? Irgendwann ist da Papier doch ausentwickelt und es tut sich nichts mehr.

    Gruss Sven.

  • Hallo Sven
    Leider sieht man die Tropfen auch nach dem Ausentwickeln. Dies ist ein Füllproblem welches nur auftritt wenn der Tropfen lang genug auf der Oberfläche wirken konnte. Wenn man die Dose Kippt sobald man es plätschern hört gibt es in der Regel keine sichtbaren Spuren.
    Bedenkt bei der Verwendung der Jobodosenaus der 3000 Reihe das diese für die ATL Proßezoren gebaut wurden. Bei diesen wird die Chemie in die sich drehende Trommel in waagrechter Position gepumpt. Soll eine dieser Trommeln/Dosen zu Fuß verwendet werden muß man den Füllvorgang anpassen. Beim einfüllen in die senkrecht stehende3063 Trommel gibt es mit Sicherheit Tropen. Diese Trommel sollte man möglichst flach befüllen.

    Einmal editiert, zuletzt von Matthias (12. Februar 2017 um 12:54)

  • Hallo,

    @Friedrich: Mir ist noch etwas zu den Streifen eingefallen:

    Kann es sein, dass du den Schwamm in Chemie getränkt hast und damit dann auf das Papier gegangen bist?
    Wäre es nicht vielleicht eine gute Idee, ähnlich wie in dem Film, die Chemie auf das Papier zu kippen und zeitgleich mit der anderen Hand mit einem Schwamm zu verteilen? So käme schneller mehr Chemie auf das Papier, allerdings auch nicht ganz so gezielt.

    Ich frage, weil ich mir noch nicht ganz sicher bin, welches Verfahren bzw. welche Schale ich nehmen soll.
    Fluttische aus Gärtnereien sind schön groß, es gibt auch spezielle Einlagen dafür, die in 200 x 120 cm nur ca. einen Hunni kosten.
    Allerdings haben die Drainagerinnen, die sehr viel Chemie aufnehmen. Andererseits läuft diese dann sofort wieder in eine kleine Ablaufvertiefung und steht somit sofort wieder zur Verfügung. Hört, sich eigentlich ganz gut an, finde ich.

    Grüße Schwarzweißseher

  • Moin Christian,

    ja, ich tauche den Schwamm vorher in eine Schale mit Chemie ein, drücke ihn leicht aus, damit nichts tropft und fahre dann so schnell wie möglich über das ganze Papier. Anschließend das gleiche nochmal schnell und ab dann lasse ich mir Zeit.

    Leider hat ja sowohl die Verdünnung des Entwicklers als auch das Vorwässern keinen positiven Effekt gezeigt.

    Ich bin nicht sicher, ob das überschütten mit Chemie den gewünschten Effekt bringen würde, da ich ja auch hier schnellstmöglich vom eher mittigen Überangebot an frischem Entwickler schnellstmöglich zu den Rändern muss...

    Mich wurmt einfach, dass es ja offensichtlich funktioniert, aber irgendetwas (ich habe wirklich keine Idee mehr) läuft ganz am Anfang schon schief.

    Die Flutungswannen klingen wirklich gut, aber derart große Wannen bekomme ich leider nicht unter. Wie breit sind denn die Stege der Drainagerinnen? Nicht dass sich zwischen den Stegen immer etwas mehr Entwickler sammelt, sollte das Papier hier minimal "durchhängen" und Du bekommst ein schönes Streifenhörnchenmuster...

    Mit besten Grüßen,
    Friedrich

  • Ich muss meine zentrale Frage (die hier auch bereits indirekt gestellt wurde) nochmal einbringen, da ich den Effekt nicht verstehe.

    Sollte es zu Beginn der Entwicklung zu einer lokalen stärkeren/früheren Entwicklung durch z.b. Spritzer kommen, warum gleicht sich das im Verlauf einer Entwicklung mit genügend Zeit (und der Voraussetzung einer annähernden Gleichverteilung des Entwicklers in allen Bereichen) nicht wieder aus? Im Umkehrschluss, warum sehe ich die Flecke, Schlieren am Ende noch?

    In Konsequenz, gibt es Möglichkeiten, dies zu kompensieren (außer Spritzer zu vermeiden)?

    Mit besten Grüßen,
    Friedrich

  • Hallo,

    Gute Frage.
    Mal ne ganz blöde Antwort: Bist du sicher, dass die Streifen etc. nicht schon auf dem Negativ drauf sind und das sie auf dem großen Format einfach besser auffallen? Das ist mir beim Scharfstellen so gegangen. Ich konnte machen, was ich wollte, es wurde einfach nicht scharf, bis ich das Negativ getauscht habe. Dabei sah unter der Lupe alles gut aus. Aber das war eben nicht die 30fache.

    Und ja: Vor dem Streifenhörnchenmuster habe ich auch Angst. Zum Mal-eben-kurz-Ausprobieren ist das dann doch alles zu teuer.

    Grüße Schwarzwißseher

  • Das Negativ ist perfekt, der Print hängt ja bereits in 40x50 an der Wand. Zudem sind die Fehler jedes mal etwas anders und an anderen Bildstellen, weshalb ich es auf die Entwicklung zurückführe. Ansonsten sind die Testprints technisch gesehen sehr gut geworden, man sieht einzig jedes noch so kleine Fusselchen/Härchen trotz umsichtiger Reinigung zuvor, das würde in jedem Fall noch einige Arbeit in der Retusche geben.

  • Hallo,

    edewolf: Sag mir doch bitte nochmal kurz, welchen Schwamm/Schwämme du schon ausprobiert hast, damit ich nicht den gleichen nehme, scheint ja nicht zu funktionieren.
    Ich bin jetzt gerade beim Einkauf für mein Ein-Schalen-Projekt, und würde mal mit nem Vileda-Tuch beginnen - aber halt nur, wenn du das nicht schon ausprobiert hättest.

    Grüße Schwarzweißseher

  • Moin Christian,

    meine Schwämme sind allesamt aus dem Rossmann. Einmal diese flachen (Brotscheibenartigen, ich glaube von Vileda), diese sind zu hart, da hatte ich Sorge wegen Kratzern. Zudem lassen sie sich sehr schlecht handhaben. Dann einfache noname Haushaltsschwämme, die waren deutlich zu klein, ebenfalls kratzig und schlecht saugfähig. Die ich am Ende genommen habe sind Rund, etwas größer als eine Apfelsine und laufen nach oben konisch zu. Angenehme Größe, gut zu greifen, sehr weich und gut saugfähig.

    Edit: Tücher habe ich gar nicht ausprobiert, da sie mir zu wenig Entwickler auf einmal aufsaugen können.

    Berichte mal von Deinen Favoriten und Erfolgen, ich will es noch nicht ganz aufgeben.

    Mit besten Grüßen,
    Friedrich

  • Hallo,

    Dann werde ich mal mit dem Vileda-Fenstertuch mit Mikrofaseranteil beginnen.
    Die sollen extra schlierenfrei sein. Ich kann mich erinnern, dass meine Oma mal so ein Dingen hatte und das hat erstaunlich viel Flüssigkeit aufgenommen und war suuuperweich. Ist allerdings alles schon ein paar Tage her. Erinnerungen täuschen ja auch gerne mal. Trotzdem.
    Als Schale werde ich mir eine aus PE bauen lassen, geht auf Maß und die sind chemiebeständig.
    Belichten dann in dieser Schale, falls sie plan genug ist, notfalls direkt im Halbe-Rahmen.

    Grüße Schwarzweißseher

  • Hallo nochmal,

    Ich könnte mir vorstellen, dass der Schlüssel zum Erfolg ist, die Chemie mit dem Schwamm bzw. Tuch nur zu verteilen, aber mit einem Gefäß draufzuschütten. Zumindest am Anfang. Ich werde das so einfach mal ausprobieren.

    Grüße Schwarzweißseher

  • Bonjour Schwarzweißseher,

    wir habe jetzt nicht noch einmal alles gelesen… falls wir etwas wiederholen sollten…

    Aber warum muss es denn unbedingt die Schwammmethode sein?

    Auf deinen Tisch ein paar Holzleisten mit (doppelseitigen) Klebeband angeklebt, feste Baufolie oder eine Kunststofftischdecke übergelegt - fertig ist das Laborbecken. Wenn du die Leisten des Rahmens mit vier kleinen Schanieren so verbindest, dass du eine Raute zusammenklappen kannst - noch besser. Als Krönung kannst du die Folie dann auch einkleben und hast ein Raumspar-Klappbecken. Die Chemie bekommst du mit einer Kunststoffkehrschaufel, einem dünnen Schlauch und dem Schwamm wieder aus dem Becken. Große Becken bekommst du auch sehr preiswert als Ölauffangwanne bei Ebay zu kaufen. Beim Aufgießen des Entwicklers auf das Papier wirst du wahrscheinlich an dieser Stelle wieder eine Überentwicklung bekommen. Achte bei der Größe unbedingt darauf, dass Chemie und der Raum die gleiche Temperatur haben.

    Viel Erfolg!

    Salut,

    vom Zappa und dem kleinen Tiger (…der sagt: und wenn dü Chemü einjefrohren üss, kanne ünne Wanne prüma Schlütschuh fahrn!)

  • Spricht irgendwas gegen die Dachrinne? Ich hab mir sowas mit meinem Opa mal für 30x40 gebaut. Eine Dachrinne mit etwas mehr als der Länge der kürzesten Seite des Papiers, eventuell zu recht sägen, und mit den passenden Abschlüssen, dies dazu gibt, mit Silikon oder Heißkleber abdichten.
    Das ging damals für 30x40 recht gut. Das Papier kann man dann entweder mit behandschuhten Händen hoch und runter "wiegen" oder an zwei Bügeln als Griff.

  • Hallo,

    Die Schale ist nicht so das Problem. Ich habe einen Hersteller im Internet gefunden, der die in der Größe für nen Hunni nach Maß baut.
    Die Röhrenidee ist sicher gut, schon allein deswegen, weil man Chemie spart. Ich möchte aber gerne die Chemie ganz gezielt auftragen können, und das wird wohl in einer Din-A0-Wanne besser gehen als in einer Röhre.


    Das Problem ist auch weniger die Wanne als vielmehr die Streifenfreiheit beim Auftragen der Chemie.

    Viele Grüße
    Schwarzweißseher

  • SWseher, ich habe noch nicht richtig verstanden, warum die Belichtung in der Schale stattfinden soll. Um eine plane Unterlage zu haben, könnte man doch eine auf Maß geschnittene, beschichtete Spanplatte verwenden. Ich hätte auch die Befürchtung, dass die Bordränder einer Schale an den Papierrändern Reflexionen erzeugen könnten.

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