Homrich 8 x 10 Horizontalvergößerer Umrüstung auf LED

  • Hallo Fotografen ,
    ich arbeite seit einigen Jahren mit einem Homrich 8 x 10 Horizontalvergößerer.
    Leider ist die alte Technik nicht immer unbroblematisch. Ich überlege, wenn möglich auf LED umzurüsten bzw. andere Leuchtmittel einzusetzen.
    Die Mischkammer wird von zwei Seite mit jeweils 4 Stück 24 V 250 W Halogenlampen beleuchtet. Jede einzelne Halogenlampe hat 10.000 Lumen.

    Hat sich da jemand schon einmal Gedanken darum gemacht - bzw. Erfahrungen.

  • Hallo Andreas,

    Falls es nur um SW geht, dann würde ich mir mal die High Speed LEDs anschauen.
    Wir haben gerade zusätzlich zu unserer Blitzanlage für unterwegs auf LED-Scheinwerfer umgestellt. Sie haben bei einer Leistungsaufnahme von 100 Watt eine Ausgangsleistung von 1000 Watt, dimmbar unter Beibehaltung der Tageslicht-Farbtemperatur.
    Diese LEDs könnte man dafür nehmen. Vor die LED kommt eine Glaskuppel ähnlich einer Glühlampe in matt, die das Licht streut. Es gibt sie in weiß für Tageslicht und in Orange für Kunstlicht (3200 Grad Kelvin).
    Ich weiß nicht, ob man das ganze Gehäuse eines solchen Scheinwerfers braucht oder ob man diese LED auch einzeln kaufen kann. Unsere stammen von B.I.G.
    Da ich kein Bastler bin, kann ich nichts weiter dazu sagen, außer daß diese Dinger verdammt gut sind.

    Gruß
    Winfried

  • Kaltlichtspiegellampen bekommst du ja mittlerweile schon mit LED. Und vier Stück davon in den Homrich Probeweise einzusetzen ggf. mit anderem Trafo sollte nun auch kein so großes Problem sein. Die Idee ist nicht soo schlecht. Jedenfalls einfacher umzusetzen als alle LED-Panel-Idee mit Farbsteuerung.

    Im Moment sind wir jedoch erst Mal dabei den von Winfried angesprochenen Scheinwerfer zu bauen. Die chinesische High Power LED ist bereits angekommen. Das lässt sich sowohl dimmen als auch direkt ohne Trafo an die Steckdose anschließen. Kost so um die 15 Euro mit 30w (ergibt dann rund 300W Lichtleistung). Das Ganze soll dann in ein altes Multiblitzgehäuse rein.

    Gruss Sven.

  • Sven,

    zwischenzeitlich habe ich auch schon Kompaktblitzanlagen aus China gesehen, die diese LEDs als Einstellicht verwenden. Wenn`s als Einstellicht geht, dann dürfte es auch am Homrich gehen.
    Übrigens bin ich mit meinen Scheinwerfern mehr als zufrieden.
    Bislang habe ich sie für Gemäldereproduktionen eingesetzt. Da braucht man eine 100 prozentige Farbneutralität und das haben diese Dinger auf jeden Fall.
    Weiterer Vorteil, gerade bei Vergrößerern: sie werden nur handwarm, man kann also auf eine aufwendige Lüftung verzichten.

    Gruß
    Winfried

  • Vielen Dank für Eure Ideen , wie sehen die Kaltlichtspiegellampen und High Speed LED`s aus , habt Ihr da einen Link dazu ?
    Ich muß schauen ob das in die Lichtmischkammer des Homrichs passt bzw. ob da was umgebaut werden kann ? Habt Ihr da einen Link ?

    Was bekommen die den für eine Spannung 24 v oder 220 V

    und JA , es geht nur um S/W - Multigrade mittels Filtern vor dem Objektiv - also alles ganz einfach - Lichtfarbe muß möglichst neutral sein - da kann man sich einarbeiten.

    Ansonsten ... super Forum ... ;)

  • Hallo Rene ,
    vielen Dank auch für deine Antwort . Ich habe inzwischen den älteren Treat von dir gelesen. Das klingt sehr interessant.
    Du hast auch einen Homrich - ich denke jedoch einen Vertikal Vergrößerer, richtig?
    Meine Homrich 8 x 10 ist ein Horizontalvergrößerer. Die Mischkammer kann man einfach aus dem Vergrößerer ziehen und könnt darin die von dir verwendeten LED` anbringen.
    Du schreibst : dicke aluplatte an der unten 30x30 weiße high-power-LED aufgeklebt sind.

    Ich kann mir das noch nicht richtig vorstellen wie das gemacht ist ?
    Was hast du für LED` verwendet und vieviel davon ?

  • Hallo,

    auch ich bin sehr interessiert am Einsatz von LED's in 8x10 Vergrößerern.
    Wenn meine Aristo Kaltlichtröhre kaputt geht, werde ich wohl keinen Ersatz dafür
    bekommen. Jedenfalls habe ich im Internet die Type nicht gefunden. Dann muss
    ich mir auch Gedanken über eine LED - Beleuchtung machen. Heiland ist lieferbereit,
    aber es müsste finanziell doch eher im Hobbybereich angesiedelt sein.

    Gut Licht (passt hier ja)

    Hansgerd

  • Hallo Hansgerd ,
    ja Rene , hat da schon Erfahrungen , siehe oben seinen verlinkten Beitrag , da ist mir noch nicht alles klar aber es scheint lösbar zu sein. Auch die Info zum amerikanischen Forum von Karl ist hilfreich. Da habe ich bereits begonnen mich einzulesen. Das ist dort umfangreich und viele Links zu den Produkten gehen nicht mehr. Ich denke das die Details zu Lichtfarbe und Lichtstärke ziemlich wichtig sind. Da fehlen mir noch die Infos.
    Im Moment bin ich bei der aktuellen Halogenlichtquelle des Homrich bei Ilford MGW Barytpapier bei
    Blende 16 und Multigradefilter vor dem Objektiv für das Format 50 cm x 80 cm bei 30s bis 60s Belichtungszeit. Länger darf es nicht werden.
    Wieviel Platz hast du in der Lichtkammer für die LED`s ?

  • hallo andreas,

    ja, habe die vertikale version des homrich: ein monster, hält ewig. wenn hier mal das ganze haus einstürzen sollte: der homrich bleibt als einziger aufrecht ;)

    zu den LED:

    den alten original-farbmischkopf habe ich (aus nostalgischen gefühlen und aus achtung vor der damaligen deutschen gerätebauerzunft) zwecks umbau nicht antatsten wollen. liegt fein konserviert im keller (wer weiß denn schon wohin die fotoreise einen im leben noch so führt ;-))

    ich habe mir einen aus pertinaxplatten selbst gebaut: ideales material. lässt sich sehr gut (und sehr genau!) sägen, bohren und bearbeiten. hat eine sehr gute stabilität. den kopf will ich jetzt nicht herunternehmen und öffnen (never change a running system ;-)), aber aus meiner erinnerung heraus kann ich sagen, das die aluplatte so groß war wie der lichtschacht des homrich +1cm an allen seiten. dicke: geschätzt 5mm.

    an der unterseite der platte habe ich dann FLÄCHENDECKEND (geschätzt, genau weiß ich es nicht mehr) 30 streifen á 30 LED (gibts ja quasi als "meterware" vorkonfektioniert) mit wärmeleitkleber aufgeklebt. oben auf die aluplatte dann mehrere große kühlkörper aufgeklebt. denn - wie bereits in dem thread erwähnt - so viele LED können ordentlich wärme erzeugen. ich habe mich bei den kühlkörpern für eine passive kühlung entschieden, weil das keine vibrationen zur folge hat. wenn ich die LED wirklich mal (z.b. aus einstellungsgründen am negativ) länger als 30 sekunden brennen lasse, schalte ich tatsächlich erst dann die aktive kühlung (2 extrem vibrationsarme pc-lüfter) zusätzlich mit ein. die lüfter sind direkt über den kühlkörpern installiert. und über diesen lüftern liegt dann noch eine Allergiker-filtermatte aus dem flugzeugbau, um das staubkreiseln im labor zu minimieren. wie schon erwähnt: die 900 LED sind in drei einzeln schaltbaren stromkreisen wechselweise (also 1., 4., 7...reihe und 2., 5. 8...3., 6., 9....reihe in einem stromkreis) verbaut (falls ich mal etwas weniger licht brauche).

    ganz wichtig: vorher bitte unbedingt die spektrale empfindlichkeit des verwendeten papiers checken! kann man beim hersteller erfragen. und nach diesem wert dann passende LED raussuchen. ich habe damals die kollegen von leds.de ziemlich genervt bis ich die passenden datenblätter der LED-hersteller hatte. aber zum nerven sind "ansprechpartner" ja auch da ;) immerhin haben die ja auch ´ne schöne stange geld an mir verdient.

    lg rené

    dislikes? wenn es dir in deiner kleinen welt weiterhilft...
    likes? lieber nicht. unnötig.

  • Hallo Rene ,
    vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung. Grundsätzlich ist mein Homrich (Horizonzalvariante) ähnlich aufgebaut und hat eigentlich viel Platz im Bereich des Lichtschachtes / der Mischkammer . Ich werde jetzt mal auf die Suche nach passenden LED Lichtleisten gehen.
    Ich denke ich lass die Homrich Lüftung weiter drin. Die funktioniert bei den Halogen Lampen gut und vibrationsfrei.

    Vielleicht hat jemand anderes aus dem Forum zum Thema LED`s in der richtigen Spektralfarbe Erfahrungen ?


  • Wieviel Platz hast du in der Lichtkammer für die LED`s ?

    Hallo Andreas und die anderen Interessierten.

    Innenmaß 29x29 cm. Ich nehme zwar ab und zu einen Lötkolben in die Hand, aber noch lieber wäre mir eine Empfehlung
    für eine brauchbare LED - Flächenleuchte. Da gibt es ja immer mehr, sogar bei Aldi habe ich mal eine gekauft, doch die
    war nicht so gleichmäßig bestückt und etwas zu klein.

    Gut Licht

    Hansgerd

  • Ich habe mich jetzt von einem Leuchtmittelhändler beraten lassen. Die stärkste LED Leiste die er für einsetzbar hält hat etwa 3000 Lumen je Meter. Auf die Fläche bekommt man etwa 7 m der Lichtleisten - bedeutet etwa 21000 Lumen. Die indirekte Beleuchtung der Halogenbirnen hat jetzt etwa 80.000 Lumen. Die Frage ist ob die 21.000 Lumen gegenüber den indirekten 80.000 Lumen reichen.
    Mal grob die Kalkulation :
    2 Lichtleisten je 188,- Euro , 2 Trafos 24 v je 100,- Euro , Aluplatten fertigen lassen 100,- , Kleinkram 50,- Euro ,
    750 Euro -
    Da muß ich noch sicherer werden, das das alles funktioniert. Nur wie ?
    Ich gehe erst einmal am Freitag zu einem Elektriker und höre mir was der dazu sagt.

  • Hm,

    gib doch in Facebook bei den verschiedenen Fotoforen eine Anfrage auf. Es gibt sicherlich von diesen Horizontalvergrößerern noch einige, die ungenutzt in Laboren herumstehen. Vielleicht findest Du dort Ersatz für Deinen. Mit hat FB und die dortigen Foren schon so manches gebracht, das man sonst kaum findet und selten auf ebay angeboten wird.
    Das wäre ja nur die 1/4 Leistung. Und das auf größere Entfernungen bei Großvergrößerungen? Da kannst Du beim Belichten ja gemütlich einen Kaffee trinken gehen...

    Gruß
    Winfried

  • Moin,

    ich habe auch schon einiges herumgebastelt und so meine eigenen Versuche erstellt. Ausgangspunkt war bei mir erstmal die fehlende Moeglichkeit 4x5" Negative gross genug zu projezieren. Spiegel fuer meinen Vergroesserer sind sehr rar und noch teurer.

    Nach Inspiration von Ansel Adams habe ich also erstmal ein Lampenarray aus "Gluehbirnen" erstellt. Ergebnis: Optimales Spektrum, schlechtestmoegliches Verhaeltnis von Waermeverlust zu Lichtausbeute. Nachtest mit Energiesparleuchtmitteln -- absolute Katastrophe wg. Linienspektrum; benoetigen ausserdem shutter wg. ausgepraegtem An- und Ausschalteigetnschaften. Zweiter Test dann mit Halogenlampen in Sockelfassungen. Wieder super Spektrum, etwas kompliziertere Diffusion, immer noch zuviel Waerme. Dritter Versuch: Kaltlichtroehren. Mit Lichtschacht und Diffusionsscheibe perfekt gleichmaessige Ausleuchtung (Abweichung kaum/nicht messbar), allerdings: Schwierigkeiten mit dem Spektrum; obwohl auch quasi-kontinuierlich. Mein 4x5" Aufbau ist jedenfalls in Betrieb, die Lichtquelle schnalle ich von hinten an eine Kamera. Ich habe mir auch die pasenden Roehren fuer einen 8x10" Aufbau gekauft, damals mangels verfuegbarem Vergroesserer, aber dann nicht umgesetzt. Fuer mich ist das Problem vorerst nicht mehr aktuell, da ich eine andere Loesung gefunden habe (sobald ich fertig bin, stelle ich das mal an anderer Stelle vor).

    LEDs habe ich mir auch ausgiebig angeguckt, meine Tests dazu aber irgendwann abgebrochen. Der Geldeinsatz bei einzelnen Exemplaren ist ueberschaubar. Aber das Spektrum muss man typischerweise selber nachmessen. Ich habe mir dafuer ein simples Spektrometer gebaut. Meiner Erfahrung nach ist es nahezu unmoeglich verlaessliche Angaben zum Spektrum zu bekommen. Und fuer so grosse Flaechen braucht man viele LEDs -- das war mir schlichtweg zu teuer und aufwendig. Nebenbei hatte ich keine (!) brauchbare LED gefunden. Ich habe in mehreren Quellen gefunden, dass man besser farbige LEDs kombinieren sollte. Aber darauf hatte ich dann ueberhaupt keine Lust mehr. Als Alternative habe ich auch mal ueberlegt mir eine Art Multigrade/Splitgrade Kopf a la Ilford zu bauen, aber fuer 8x10" braucht man vermutlich ein Metallgehaeuse, damit es bei "Lampe an" nicht schmilzt...

    Ich waere auf jeden Fall sehr vorsichtig, da die Wechselwirkung zwischen ausgesandtem Spektrum und eingesetzten Filtern letztlich ueber die Gradation entscheidet. In geringem Masse dann auch noch das Papier. Wenn ich mich gerade richtig erinnere, dann kann man die echt harten Gradationen knicken -- alles ueber 3.5 oder 4 geht einfach nicht. Zumindest war das vor ein paar Jahren so, als es die ersten "Massenfertigungen" von bezahlbaren weissen LEDs gab.

    Anmerkung zur Verwendung vom backlight (aus TFT-Monitoren, Laptop, o.ae.): ja geht, ist aber extrem unpraktisch und ziemlich dunkel und erstaunlich ungleichmaessig. Im Prinzip koennte man natuerlich auch die Pixelmatrix davor lassen und zum Ausgleichen benutzen -- oder gar zur direkten Gradationssteuerung mittels Pixelfarbe *traeum*. Ich habe das (ohne Pixelmatrix) auch mal ausprobiert, als mock-up. Sehr wackelige Angelegenheit und braucht definitiv eine Diffusionsscheibe dazwischen. Vom Spektrum und Technik her sind die uebrigens identisch zu den Kaltlichtroehren (zumindest, was ich benutzt habe).

    Gruesse,
    Christoph

    When you change the way you look at things, the things you look at change. — Max Planck

  • Ein super Forum , vielen Dank für Eure Antworten :
    Christoph - danke du hast schon viel getestet - du sagst - eher schwierig
    Rene - hat einen Kopf laufen - scheint zu gehen

    ich denke es kommt wirklich auf die Details an - ich frag einfach mal weiter und halte Euch auf dem Laufenden.

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