Putz-/ Pflege- / Repariertipps alte Lederbagen

  • Hallo Bastel- und Alteisengemeinde,

    habt ihr praktische Tipps zur Pflege bzw Restaurierung historischer Balgen.

    Reinigung: Reinigung alter Balgen, zb mit irgendwelchen Lederreinigern/shampoo oder besser mit Isopropanol oder anderem...

    Pflege: Lederpflege ggf mit irgendwelchen "Mittelchen" ("Erdal Rex for cameras"?")

    Flicken von sehr kleinen Löchern? Flüssiglatex?

    Flicken größerer Löcher.. ggf Patches aus altem Balgenmaterial, geeignete Klebstoffe...

    Kalr dass man der Alltsgs Heavy User GF lieber einen neuen Balgen verpasst, aber bei Vitrinienkameras ggf mit seltener Einsatzoption will man evtl nicht die Investition/den Verlust der Originalität...


    vielleicht gibt es ja schon Erfahrungen, was geht... und was nicht.

    Linhof forever! :thumbup: 6x9 III/ 9x12 II+III+V /10x15 II/13x18 II :thumbup:

  • Danke. Sicher eine gute Adresse wenn es um wertvolle Userkameras geht, aber bei Sammlerkamera non-Mint käme das zu teuer. Da will man ja erstmal mit Bordmitteln verschönern, was geht.

    Die Technika II hat am Drehrückteil auch recht viel natives Aluminium. Wie könnte man das schöner bekommen (ohne die D.R.P. Beschriftung zu entfernen. Ist halt etwas patiniert/angelaufen.

    Zahnpasta/Zahnbürste würde mir einfallen, ggf auch Ceranreiniger als feine Politur? Oder gibts für Alu was spezielles?

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  • Hallo,

    das haben wir hier schon einmal besprochen: Lederbalgen pflegen?

    Bei winzigen Löchern in den Ecken verwende ich schwarzes Silikon aus der Tube (Silikon-Dicht von der Firma Bindulin), welches ich von innen mit einem Pisel beim voll ausgezogenen Balgen auftrage. Trocknungszeit beachten!

    Um Balgen festzukleben, größere Reparaturstellen, alle Lederarbeiten, wo etwas bewegt wird und somit elastisch bleiben muß, verwende ich Leder- und Schuhkleber auch von der Firma Bindulin.

    Ich möchte hier keine Firmenwerbung machen, das ist reiner Zufall, ein Laden bei mir um die Ecke führt einige Artikel aus dem Sortiment. Da gibt es auch noch hilfreiche Sachen wie Flüssig-Metall, Polierpasten, (Bienen-)wachse, Flüssig-Zwirn, Gewebekleber, Einbrennlack usw. Ich habe einiges davon einfach ausprobiert und bin bislang dabei geblieben. Auch andere Hersteller haben natürlich prima Kleber usw.
    Dennoch ein link zu einem Shop: http://bindulin-shop.de/de/index.html

    Für Risse und Löcher an Stellen, die nicht gebogen oder gefaltet werden, verwende ich gerne Aluminiumklebeband von der Rolle (Baumarkt), welches ich vorher mit mattschwarzer Farbe besprüht habe. Läßt sich anschließend perfekt zuschneiden und klebt gut. Das Ergebnis ist hauchdünn und trägt nicht auf.

    Ich habe auch recht gute Erfahrung mit fertigen Gewebeflicken aus dem Campingbedarf gemacht.

    Wo es nur geht, verwende ich für Reparaturen Neopren und kein(!) Moosgummi. Schon eine Ewigkeit nehme ich Neopren zum Schutz meiner Fotosachen und zum Abdichten empfindlicher Kameraverbindungen, Rückteile und -wände. Mir ist beim Sperrmüll einmal ein "Taucheranzug" in die Hände gefallen, der mittlerweile ziemlich zerschnitten ist :) Man bekommt das Material aber auch in Platten oder von der Rolle (habe ich neulich in Prag in einem Shop gesehen). Bei kleinen Mengen gibts ja auch die Laptoptaschen usw.

    Keine guten Erfahrungen habe ich mit schwarzer Kunststofffolie gemacht. Gibt es auch fertig mit Kleber drunter im Handel. Die war schon nach kurzer Zeit am Zerfallen und nicht mehr lichtdicht.

    Was ich noch nicht ausprobiert habe ist Flüssiggummi. Das Zeug läßt sich gar als Felgenspray verwenden und später wieder abziehen. Ich habe schon einmal überlegt, ob man damit wohl einen völlig ruinierten Balgen mit vielen kleinen Löchern und Macken wohl wieder ansehnlich und dicht bekommt? Ich würde hier gerne einen Erfahrungsbericht hören über Flüssiggummi, Topf/Dose/Eimer oder als Spray.

    Bei meiner Meridian 45B von wahrscheinlich 1947 war der Balgen sehr unansehnlich. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, dass der vermeintliche Dreck nur altes Wachs war; mit dem Fön anschmelzen und das Wachs mit dem Pinsel wieder neu verteilen brachte spürbare Besserung!

    Lg. hako

  • Wie gesagt, den Balgen gehe ich erstmal mit Flüssiglatex an. Da ich aber auch eine Stelle patchen will, werde ich mir so einen Lederkleber besorgen... EIn Lederspendeopfer ist bei meinen alten Faltern (die wegen ihres Objektivs gekauft wurden) schon ausgemacht...

    Das Autosol Metal Polish habe ich. Wirklich gut das Zeugs!

    Ist ja auch kein Wunder: die EADS poliert damit auch ihre Fluggeräte...
    E
    habe jetzt erstmal das Drehrückteil abschraubt... was da Dreck darunter war, oh je... Wahrscheinlich hätte man sogar Uwes DNA dort :evil: gefunden...

    Wie soll ich schmieren, wenn ich das Drehrückteil der IIer wieder ansetze?

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    Einmal editiert, zuletzt von Xipho (11. November 2016 um 09:46)

  • mach ich..

    Dank an Onkel Karpf, dass alles so schön geschraubt ist. Das erleichtert die Restauration!

    Es geht voran..

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    2 Mal editiert, zuletzt von Xipho (11. November 2016 um 15:33)

  • wie würdet ihr das Drehrückteil dann beim Zusammenbau fetten? (Alu auf Alu)

    -Graphit
    -Silikon
    -Vaseline
    -Ballistol

    ?

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  • Ok, danke

    Also Vaseline an alle blanken beweglichen Teile der IIer... ?

    Wahrscheinlcih schadet es auch bwi einem vornehmlichen Vitrinenstück, die frisch polierten Aluoberflächen ohne funktionellen Charakter auch leicht mit Vaseline zu behandeln.

    Werde ich so machen!

    edit: die grosse hab ich nicht wieder zusammmengebaut,mweil ich ja noch am Baglen wurstle, aber dafür das Rückteil der 10x15 abmontiert, (bei der II muss man ja abschrauben) geputzt und neu gefettet... Ist halt ein schöneres Arbeiten, wenn das Rückteil sich leichter dreht.

    Und etwas Autosol und Polyboy Lederpflege hat sie auch mal bekommen...

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    Einmal editiert, zuletzt von Xipho (18. November 2016 um 00:31)

  • Zitat Hako: "schreibe doch bitte mal einen Erfahrungsbericht in einem neuen thread über das Naturlatex! Natürlich nur bezüglich fotografischer Verwendungsmöglichkeiten.
    Ich habe bei einem Hersteller in der Beschreibung gelesen, man möge das Latex nach dem Trocknen mit Puder oder Silikon behandeln, um ein Zusammenkleben der Teile zu vermeiden.
    Reichen die schwarzen Pimente in der fertigen Mischung aus um ordentlich abzudunkeln? Man kann ja auch farbloses (?) Naturlatex erwerben und anschließend die schwarzen Pigmente hinzufügen, so dass man ggf. ein tieferes schwarz erzielen könnte. Ist das Ergebnis glänzend oder matt?
    lg. hako"

    ja,mes ist definitiv lichtdicht, bei meiner 10x15 hält es das eine Pinhole, welches die Kamera hatte, zuverlässig dicht. Es ist genug Pigment in der Mischungm ist lichtsicht!

    Es stimmt, wenn beim BalgenLatex auf Lates zum Lugene kommt im gefaltetennZustand, pappt es hörbar.... Da ist die Idee mit Puder oder Silikon bedenkenswert, würde ich probieren.

    Das Ergenbis würde ich als "Seidenmatt" bezeichnen. Kleine Tupfer zb auf beutlagischen Balgensputzen (Faltstellen) kann man beim normalen Hinsehen nicht finden, grossflächisg sieht man es natürlich, da ja auch eine leichte Verdickung ist....

    PS : Die II ist wieder zusammengabaut und sieht wieder ganz gut aus. HBe noch ein oaar Lackabplatzer mit Kameralack nachbehnadelt und die Aussenseite des Objektivs aufpoliert,mist jett Messingfarben, da der alte Einbrennlack ziemlich morsch war und abblätterte....

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  • Danke... der Latexbalgen ist erstmal im Test, ggf werde ich die grösseren Löcher auch mochmal ordentlich patchen. Oder doch mal einen neuen Balgen spendieren.

    Hätte ich im Traum nicht daran gedacht dass das Objektiv mit Autosol so "shiny" wird, es hatte aber von Anfang an im Gegensatz zur versifften Kamera komplette saubere und kratzerfreie! Linsen sowie einen gut funktioniernden Compound.
    Beim Polieren gabs gestern gefühlt ein paar Kubikmeter grüngraues Papier...

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    Einmal editiert, zuletzt von Xipho (22. November 2016 um 10:55)

  • bin gerade beim Entkleben des Latex...

    erster Versuch: Graphit: Effekt, dass es beim Balgen zusammenschieben nicht mehr klebt, sehr gut, undnhaftet auch sehr gut auf dem Latex, aber kosmetisch nicht ideal, da deutlich grauer als der Balgen und etwas zu glänzig...

    Ich könnte mir stattdessen Ruß vorstellen, der wäre schwärzer und ist leicht selber zu machen.
    Evtl könnte eine sparsame Applikation durch eine selbstgemachte Aufschlämmung von Ruß in Benzin gehen? Oder gar einen Ruß/Graphit-Mix.

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  • Halte eine Tasse dicht über eine Kerze, dann hast Du schon mal ein bißchen Ruß, dann stippe einen Q-Tip in etwas Isopropanol, Alkohol, Feuerzeugbenzin,... und wische den Ruß ab, dann kannst Du doch den Ruß in homöopathischen Mengen mit dem Q-Tip auftragen.

    Andreas

  • Halte eine Tasse dicht über eine Kerze, dann hast Du schon mal ein bißchen Ruß, dann stippe einen Q-Tip in etwas Isopropanol, Alkohol, Feuerzeugbenzin,... und wische den Ruß ab, dann kannst Du doch den Ruß in homöopathischen Mengen mit dem Q-Tip auftragen.

    Andreas

    ja,so werde ich es heute Abend mal probieren...

    Das Graphit wäre ja super, weil es auf dem Latex "wie UHU" pappt, aber leider ist es arg steingrau...

    "Carbon-Balgen", moderner geht es ja nicht :thumbup:

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  • mit dem Ruß, gelöst in Benzin, fnktioniert ganz gut und sieht besser aus.

    Innen arbeite ich weiter mit Grpahit (ebenso aufgenommen in Benzin und dann mit Q-Tips appliziert), da es besser haftet, und aussen nehme ich Russ, um das Latex abzustumpfen, wenn das nicht reicht, dann erst Graphit und das dannn mit Russ wieder kaschieren.

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  • auch mit Film in Real Life getestet ist der Balgen so erstmal dicht. ( in der Sonne auch bei längerer Standzeit bei gezogenem Schieber kein Fremdlicht auf dem Film...

    ich werde berichten, wie die Langzeitperformance der Latexkleisterei so ist...

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