"Alte" 120er Weitwinkel (Angulon, Aristostigmat...)

  • Ich war die Tage mal draussen bei meinem "Testmotiv", um meine klassischen 120er mal zu probieren
    Die Objektive:

    Zwei klassische flache "Non-Super" WW:

    Meyer Görlitz WW-Aristostigmat 1:9/12cm von kurz vor 1945, unvergütet
    4 Linsen, 4 Gruppen, Gauss-Typ mit 4 Mensiken, Bildwinkel ca 100 Grad. Besondere Stärke ist die Bildfeldebnung
    Im Ibso-Verschluß (keine Compur-Normmaße, zum Glück konnte mir Ron den Verschluss wiederbeleben, denn wegen der komischen Gewindemaße ist er für dieses Objektiv alternativlos. Auf dem Bild ist er schon wieder auf der V-Platine montiert, für die Aufnahmen war er zwischenzeitlich auf einer I-er

    Schneider Angulon 6,8/120, Vergütet, Baujahr 1968, hier im Forum erworben
    Modifiziertes Gauss-Doppelobjektiv mit 6 Linsen in zwei Gruppen, Bildwinkel 83 Grad
    Technische Daten:
    https://www.schneideroptics.com/info/vintage_l…/6,8-120mm.html


    Bilder folgen...

    Linhof forever! :thumbup: 6x9 III/ 9x12 II+III+V /10x15 II/13x18 II :thumbup:

  • Bild mit dem Aristostigmat:

    Technika I, 10x15 Foma 100@50, ID11 Stocj ca 7 min, Schale
    Aufnahme mit f32, leider etwas überbelichtet, da ich die Blendenskala noch nicht geeicht hatte (Aufnahme mit gedachter Blende 44)
    Gesamtes Negativ abfotografiert am Leuchttisch mit D700, Tamron 90 Macro, KB, 12 MP

    Gesamtbild und Ausschnitte: Diese Ausschnitte wurden extra aus dem Negativ im Masstab 1:1 abfotografiert. Letztes Bild ein Ausschnitt aus dem Vorletzten. Nachbearbeitung mit PS, da die Negative deutlich überbelichtet waren (zu sehr auf die Schatten belichtet plus der Blendenfehler)

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  • Zum Vergleich das Angulon bei f22, Foma100@50. Mit Silverefex/PS die Schatten etwas "nachbelichtet"
    War etwas besser belichtet als die Ari, da kein Blendenfehler drin war...

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    Einmal editiert, zuletzt von Xipho (1. November 2016 um 16:32)

  • Und hier für die "OffenblendenLiebhaber :evil: " (nicht schlagen, war nur zum Testen...) :love:
    Aristostigmat F9, um su sehen was da "geht" (dito Foma 100, 10x15cm)


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  • Vielen Dank für die Bilder. Das finde ich wirklich interessant. Diese Objektive hatte ich bis jetzt gar nicht. Wie man sieht, sind sie gar nicht so schlecht, wenn man sie richtig verwendet.

  • Bitte, germe.

    Das Angulon muss man halt mit Bedacht offen verwenden (wenn nötig), wegen der deutlichen Bildfeldwölbung. das Aristo ist da "einfacher", da es besonders plan abbildet (das Planar ist übrigens eine Variation vom Aristostigmat-Typ)

    Die beiden "kleinen" haben halt an der Technika den Vorteil, dass man sie mit einklappen kann...

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  • Sieh an,

    der Malerwinkel in Marktbreit....
    Nun ja, das 6,8/90mm habe ich auch noch in der Plaibel Platine für die Peco Junior, das hatten wir recht oft im Einsatz, speziell bei Architektur in SW und bei Einfamilienhäuser, bei denen man nicht so weit verstellen muß. Die Optik ist garnicht so übel. Zudem läßt sich bei der Technike die Klappe samt Optik noch schließen.

    Winfried

  • das Angulon 120 im praktischen Einsatz an der Technika II 10x15
    Berlin, Innenhof Alexianer Klinik St. Hedwig in Mitte

    Ganz oben am Linsenrand (durch Höhenshift) ist das Kreuz unscharf, da schlägt wohl die Bildfeldwölbung des Angulon dann zu...

    heute habe ich nochmal die beiden Objektive (an der V als 9x12) probiert, Bilder trocknen gerade...

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  • die Performance der beiden

    Angulon 120 Vegütet, 60er Jahre, Bild 1, Aristostigmat 120 vor 1945, unvergütet Bild 2, jeweils f32 auf 13x18 Film.

    DIe Uhr ist auf dem 13x18 Negativ etwa 1 cm groß (Film Orwo NP20), scan per DSLR mit Makro , ca 36x24mm vom Film auf die 16 MPX Aufnahme. Gesamtfilm wäre so theoretisch ein Stitch von 300 MPX...


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  • Am nutzbaren Bildfeld bei 13x18 arbeite ich noch, im Rahmen der ersten "Trockenübungen" mit der Kamera. Dzu gehörne ja auch noch Lichtdichtigkeitstests der alten Magazine, Handlung der grossen Filme etc. Dazu habe ich ja noch die billigen alten Orwos als Testmaterial.

    Die Uhren stammen aus zwei Testbildern, dich mit maximal in dieser Konfig möglichen Hochshift gemacht habe. So viel Platz zum zurückgehen, bis der Shift gereicht hätte, gabs leider nicht. Von den max. 5.5cm der Standarte lässt der Balgen einem 120 auf Unendlich "nur" noch Drei cm zu (fehlende Klappe oben).
    Aber wie das Bsp Bild in gänze zeigt, geben die beiden 120ern eh keinen so grossen Bildkreis voll abgeblendet her (270 mm wären gefordert)

    Schneider gibt ja bei f16 nur 211 mm an, also ohne shift gerade noch passend für das Format, Bildwinkel dabei 85 Grad. Die alten Vorkriegsprospekte von Linhof geben dem Aristostigmat "bis zu 105 Grad Bildwinkel"

    beide Gesamtnegative sehen von der Ausleuchtung her gleich aus. Unten ist 1cm unbelichtet, das ist die Abschattung durch den Balgen. Beide Objektive zeichnen also im Prinzip den gleichen Bildwinkel aus. Schneider war ja schon immer strenger mit den Angaben, ausserdem sind die Angulon-Werte aktuell von Schneider, da legt man heute sicher andere Masstäbe an die Randschärfe an als Meyer in den 30ern... Die "bis 105 grad" sind wohl nur die max. Ausleuchtung.

    Oben fehlt es bei der Gesamtausleuchtung mittig ca 0,5 cm, am Eck knapp 2 cm. Keine Geli, liegt also nur am Objektiv.
    Ausserdem ist die Turmspitze unscharf. Da weiß ich aber nicht, ob das vom Objektiv kommt oder auch dadurch, dass ich ja trotz Shift noch eine Kippung der Kamera hatte. Fokussiert hatte ich auf die Mitte des Turms. Dh die Spitze ist ja weiter weg, also hinter Fokusebene. Da das Angulon ja eine starke Bildfeldwölbung hat, liegt der max Fokus am Rand nach vorne verlagert, und dadurch reicht evrl auch bei f32 die Abblendung nicht aus, um die Spitze auch scharf zu bekommen. Da hilft nur mal ein Testbild bis zum Rand bei parallel Ausrichtung Kamera-Motivebene...

    Gerechnet sehe ich es so: Bilddiagonale 210mm, noch 1 cm Shift ist für den max Bildkreis drin, dh max Bildkreis bei f32 bei beiden Objektiven 230 mm. Der angewandte Shift von 3 cm hätte einen Bildkreis von 270mm gebraucht, das schafft bei mir aber nur das Symmar-S 210. (beim Aristo hätte ich ein wenig gehofft, dass es noch reicht...)

    Wie gesagt, in Sachen Ausleuchtung bis zum Rand kann man bei beiden ca 1cm shiften bis zum Cutoff.
    Nach Phythagoras ist beim Bildwinkel von 90 Grad bei unendlich der Bildkreis gleich der doppelten Brennweite, also 90 Grad wären 240 mm. Mit gemessenen 230 bin ich also bei beiden knapp unter 90 Grad, die 105 "Literaturwert" kann ich nicht finden, der Wert gilt aber evtl nur für eine der Aristostigmat-Brennweiten (ansonsten müsste man die Meyer-Werbung von 1937 abmahnen.. :D )

    Da die Werksangabe von Schneider bei f16 ist, würde ich bei f32 ca noch 10 mm Bildkreis dazu packen. Wie gesagt, die effektive Randschärfe muss ich nochmal bestimmen. Hab ja noch genug Orwofilm der weg muss und der neue 13x18 ist im Zulauf...

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    8 Mal editiert, zuletzt von Xipho (29. November 2016 um 14:40)

  • die 210 Diagonale sind aus der Literatir, man belichtet ja nicht das ganze 13x18, sindern etwas weniger. Bei den Schneider Objektivdaten steht es genau. (122x172)

    Ohne Shiften muss dein WW-Ari 120 reichen. Die sind alle gleich vom Bildwinkel. egal wie alt.

    Heute habe ich mal brav Fotos damit ohne Shift gemacht.... Sind noch nicht entwickelt...

    wieder "shootout" gegen das Angulon, um die Randperformance zu vergleichen....

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    Einmal editiert, zuletzt von Xipho (30. November 2016 um 00:28)

  • hab grade entwickelt, Bilder trocknen. Ohne shift ist das WW-Aristostigmat 120 für 13x18 problemlos verwendbar. Und beim Test auf planes Motiv mit shift finde ich, dass die Abb-Qualiät auch am Rand recht gut ist.

    Linhof forever! :thumbup: 6x9 III/ 9x12 II+III+V /10x15 II/13x18 II :thumbup:

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