Sinar-Neiger auf Berlebach Report?

  • Ich hab da grad ein etwas unpraktisches Problem:

    Seit einiger Zeit benutze ich ein Berlebach Report 2022, mit dem ich eigentlich sehr zufrieden bin. Nun habe ich einen Sinar-Neigekopf bekommen, den ich gerne darauf benutzen würde. Ja, "der" Sinar-Neiger (pan/tilt) mit dem riesigen Gelenk.

    Dummerweise bekomme ich den nicht ordentlich aufs Stativ geschraubt. Die 3/8"-Schraube an der Montageplatte des Stativs ragt nicht weit genug nach oben, um ordentlich im entsprechenden Gewinde des Neigers zu greifen. Es greift zwar ein bisschen, aber weniger als eine Viertelumdrehung! Das ist mir ein bisschen zu wenig um das Ganze dann mit einer Kamera zu belasten!

    Was könnte man da machen? Wäre für gute Tipps dankbar.

    Nachtrag: Nein, ich denke nicht daß das Gewinde am Neiger kaputt ist. Es ist halt zu "weit weg". An einem anderen Stativ mit deutlich längerer Schraube konnte ich den Neiger super befestigen. Dieses andere Stativ ist aber ein riesiger Studio-Brocken den ich nicht unterwegs benutzen kann...

    Viele Grüße
    Wilfried

  • Wenn zwei Muttern drauf passen würden, wär sie nicht zu kurz. ;) ... hmm, solche Muttern habe ich im Moment gar nicht da.

    Bin grad am grübeln ob ich eine Verbindungsmutter besorgen soll und das Ganze dann mit einem Stück Holz überbrücke. So mache ich wenigstens nix kaputt. EInfach mit Gewalt an der Schraube drehen, äh tja... hält die danach noch? Hast Du sowas schon mal an einem Stativ gemacht? Ich befürchte ein bisschen daß so das Stativ kaputtgeht.

    Danke trotzdem für den Tipp...

    Gruß
    Wilfried

  • Habe mir soeben den Kopf mal im Net angeschaut, das Gewinde ist ja serienmässig wirklich kotzekurz!

    Berlebach schläft gerade, da würde ich die Zeit noch nutzen, um mal zu schauen, ob nicht einfach die Platte von der Kugel zu lösen wäre.

    Gut möglich, dass die Komponenten mit einer Made, Passtift oder so gegen ungewolltes Lösen fixiert sind, sicher unterm Filz dann.
    Geht die Platte ab, geht auch die Schraube raus.

    Alternativ würde ich mal einen anderen Klops aufs Gewinde schrauben, nen Schnellwechsler, eine alte Kamera, oder was eben so da ist, und ordentlich festzurren.
    Könnte sein, dass die Schraube dann beim Lösen drin stecken bleibt, oder danach wenigstens lockerer ist.

    Variante Drei wäre, mal zart auf die Schraube ( wir könnten ja mal kurz festhalten, dass das eigentlich ein Gewinde-Bolzen und keine Schraube ist) draufzuhauen.Der übliche kernigkurze trockene Schlag, kein Rumgedengele.

    Unbedingt etwas zwischenlegen, weicher als Hammer und Bolzen; Holz ist zu weich und überträgt nicht. Alu wäre je nach Legierung z.B. nicht schlecht..
    Vielleicht "kommt" sie danach.

    Man könnte den Stummel, der scheinbar eh nix taugt, auch quer durchbohren und einen harten Stahlknebel durchstecken, dann Lösen.

    Ich hab Ausdreher, da kann man oben in den Bolzen bohren und den Ausdreher reindrehen, dann alles rausdrehen...

    Mit einer Zange würde ich übrigens nie an ein Gewinde drangehen, das ist Rumgurken.

    Ausser, ich hätte eine passende Mutter, oder ein kameraseitiges Stativgewinde, die ich halbieren würde, ans Gewindes des Bolzens anlegen und diesen dann über die Mutterhälften mit ner fetten Zange lösen wollen würde.
    EINE Mutter passt da ja grad noch drauf :)

    Im Erfolgsfalle und je nachdem, wie lang der Bolzen eigentlich ist, würde ich ein paar schmale Euros investieren und einen längeren Bolzen kaufen, damit der im Kopf auch noch richtig Grip behält.

    ...

  • Mal sehen, ob Berlebach morgen antwortet.

    Wie Du schon selbst vermutest: Irgendwie muß die Schraube und vielleicht auch die Platte fixiert sein, ich weiß nur nicht wie. Wenn ich da einfach mit Gewalt 'rangehe, vermurkse ich vermutlich etwas, das bringt auch nix. Es soll ja nachher wieder stabil und tragfähig sein.

    Ein paar 3/8"-16 Schrauben und Muttern werden jedoch besorgt. Kann man immer mal gebrauchen.

    Vielleicht meldet sich ja noch ein Berlebach-Kenner, der weiß, wie die Schraube (bzw. der Gewindebolzen) befestigt ist.

    Viele Grüße
    Wilfried

  • Berlebach hat schon geantwortet! Ich kann eine weitere Mittelsäule mit längerer Schraube bekommen. Hört sich für mich nach der besten Lösung an, so habe ich alle Optionen. Ist auch bequemer, da muß ich nicht ständig die Köpfe hin und her schrauben.

    Viele Grüße
    Wilfried

  • Hab ich das jetzt richtig verstanden das sie dir anbieten eine weitere Mittelsäule zu kaufen die dann eine Schraube hat die lange genug ist um einen Kopf drauf zu schrauben?
    Wie weit schaut die Schraube raus?
    Bei meinen alten Gitzo hab ich die Schraube ausgedreht mit einer Zange soweit das ich den Sinar Kopf von oben mit einer Mutter sichern konnte.
    Die Schraube ist irgendwo gekontert wenn du sie nicht ausdrehen kannst. Wahrscheinlich auf der andern Seite der Platte.
    Hast du einen Schraubstock? Kauf Aluwinkel die du über die Backen legst um das Gewinde nicht zu verletzen und span die Schraube ein. Fetzen um das Rohr und mit einer Rohrzange drehen auch mal nach der andern seit vielleicht löst sich die Kontermutter. Nimm auch das Plastik ab was auf der Säule als Auflage dient und schau ob die Platte angeschraubt ist. Vielleicht kannst du sie abnehmen.
    Ich würde die Säule zurück schicken und die sollen mir das machen das ich den Sinar Kopf drauf bekomme und nicht einen neue kaufen wenn ich das Problem nicht selbst lösen kann.
    LG
    Adi

  • Ja, bevor ich Kompromisse in der Stabilität eingehe, kaufe ich lieber eine weitere Mittelsäule. Kostet gar nicht so viel, und ist vielleicht ganz praktisch, da sich Mittelsäulen sehr bequem und schnell wechseln lassen.

    Extrem weit 'rausdrehen kann ich die Schraube bei meinem Berlebach ganz sicher nicht, ich habe von hinten reingelugt und 'reingestochert um das zu ertasten, und viel Reserve ist da nicht. Muttern o.ä. sind auch nicht zu entdecken. Ich vermute, es gibt da deutliche Unterschiede zum Gitzo. Ich nehme an, daß die Schraube (oder soll ich sagen der Bolzen) kein durchgehendes Gewinde hat, und daher gar nicht nach oben 'rausgedreht werden kann. Nach unten vielleicht schon eher, aber lustig wird das nicht.

    Ich habe keine Lust daraus jetzt ein Drama zu machen. Die neue Säule ist eine einfache und bezahlbare Lösung, und ich habe keinen Streß damit. Die alte Säule kann ich immer noch für den alten Kugelkopf verwenden, der für Mittelformat definitiv immer noch seine Berechtigung hat.

    Viele Grüße
    Wilfried

  • Bevor ich eine neue Säule kaufen würde scheide ich die Schraube ab und bohre ihn aus. Kauf mir eine Langer und bau sie ein damit ich die Köpfe wechseln kann. Man kauft sich ja auch kein neues Auto wenn der Sitz unbequem ist und man ihn nicht auf Anhieb austauschen kann.


    Ich finde auch die Antwort von Berlebach eine Zumutung. Zu mindestens hätten sie dir eine Modifikation auf deine Bedürfnisse anbieten müssen wenn sie schon so eine Konstruktion verkaufen die nicht Altags tauglich ist.

    LG

    Adi

  • Naja, ein Manfrotto Stativ bei einem Kumpel hat auch eine zu kurze Schraube... ich glaube eher daß der Sinar-Neiger ein bisschen aus der Reihe tanzt, nicht jedoch das Manfrotto-Stativ... Und für das Manfrotto-Stativ müsste ich dann wohl wirklich mit Gewalt 'rangehen um das hinzubekommen. Ob Manfrotto dafür wohl eine Lösung anbieten würde?

    Jedenfalls: Berlebach bietet zu einem bezahlbaren Preis eine Lösung an. Das ist schon nicht selbstverständlich. Ich könnte übrigens auch nur den Teller mit längerer Schraube bekommen. Man kann den dann ans andere Ende der Mittelsäule anschrauben. Aber da die kompletten Mittelsäulen bei Berlebach recht preisgünstig sind, und diese sehr bequem zu wechseln sind, fand ich das praktischer. Ich nutze das Stativ ja auch für andere Systeme. Da ist es schön wenn man schnell und bequem und OHNE Kompromisse in Stabilität oder Gewicht wechseln kann.

    Was ist eine "Langer"? Ist das ein Wechselsystem für Köpfe?

    Find ich lustig Deinen Vergleich. Aber stimmt genau: Ich kaufe kein neues Stativ (was über 200 Euro kosten würde) sondern nur eine neue Mittelsäule (weniger als 30 Euro).

    Eine Modifikation auf meine Bedürfnisse hin ist das wahrscheinlich schon, was sie mir da anbieten. Wenn ich das ohne Aufpreis gegenüber dem normalen Preis bekomme, ist das doch schon bemerkenswert.

    Also Deine Einstellung kann ich nicht ganz verstehen. Das Stativ ist ein wichtiger Bestandteil des Setups, und die Kameras, die ich darauf montiere, waren auch gebraucht nicht ganz billig. Ich möchte ganz sicher nicht durch gewalttätige Frickeleien die Bruchgefahr bei tragenden Komponenten erhöhen. Vor allem, wenn ich für einen kleinen zweistelligen Betrag eine Lösung des Problems angeboten bekomme, die technisch einwandfrei ist.

    Und was erwartest Du da von Berlebach? Wenn sie von vornherein eine längere Schraube in dem Stativ drin hätten, würde es an viele andere Köpfe nicht mehr dranpassen, weil diese ein zu kurzes Loch dafür haben. Die Länge der Schraube dürfte ziemlich standardmäßig sein und ist wie gesagt auch nicht kürzer als bei einem Manfrotto-Stativ meines Kumpels. Daß Berlebach auf meine Anfrage sofort geantwortet und eine Lösung (wahrscheinlich individuell!) anbietet, finde ich wie gesagt bemerkenswert.

    Nachtrag: Bitte verzeih meine Wortwahl aber ich habe halt auch keine großartig ausgerüstete Mechanik-Werkstatt zur Hand. Schrauben 'rausbohren mache ich nicht besonders gerne, die sind immerhin aus einem ziemlich harten Stahl. Wie gesagt, ich habe auch noch andere Kameras und Köpfe die ich noch benutzen möchte, es macht also keinen Sinn die alte, gut funktionierende Mittelsäule, die perfekt an einen sehr ordentlichen Sirui-Kugelkopf passt, zu ruinieren. Diesen Kopf möchte ich gern weiterhin benutzen können, und eine zweite Mittelsäule ist eine sehr einfache und zweckmäßige Lösung, mit der ich keinen Aufwand habe.

    Viele Grüße
    Wilfried

  • Ja, es gibt da halt verschiedene Befestigungsarten. Das Prinzip mit Schraube und Kontermutter auch bei einem meiner billigen Alu-Stative realisiert, und letztendlich auch beim Sinar-Neiger, halt da wo der Bankhalter drankommt.

    Finde ich jetzt auch irgendwie schade daß das bei Berlebach nicht so ist, aber es gibt auch andere nicht ganz billige Stative bei denen einfach nur eine festsitzende Schraube aus dem Teller ragt. Und es gibt halt auch noch andere Entscheidungskriterien als die Befestigungsart. Das Berlebach habe ich günstig bekommen, trotzdem ist es in seiner Gewichtsklasse ein sehr stabiles Stativ und beeindruckend schwingungsresistent.

    Und ich habe wie gesagt keine Lust ein Drama aus der Sache zu machen. Ist ja nicht so daß die Mittelsäulen extrem teuer wären. Ich weiß auch nicht warum wir darüber jetzt eine Diskussion führen müssen. Ich habe für bezahlbares Geld eine Lösung für mein Problem, und dazu noch etwas mehr Komfort beim Wechseln zwischen Mittel- und Großformat. Könnte man sicher auch irgendwie anders hinbekommen, aber sicher auch nicht viel billiger (Schrauben besorgen, Wechselsystem besorgen, und dann noch einiges an Bastelei).

    Wenn Du mir Tipps für andere ähnlich solide und preisgünstige Stative geben kannst, fände ich das trotzdem interessant. Es gibt hier noch einige Leute die sich fürs Großformat interessieren, und geeignete Stative sind so eine Sache.

    Viele Grüße
    Wilfried

  • Wenn du eine Lösung hast die für dich in Ordnung ist brauchen wir nicht zu diskutieren.

    Ich bin bei diesen beiden Gitzo Stativen gelandet aus den 70 Jahren die oft um unter 100€ angeboten werden. Die neueren kann man in der Neigung in mehreren Schritten weiter auseinander spreizen und die sind dann teurer.

    Das Kleine ist Serie 1, das Große Serie 5 und trägt 50kg nur der Kopf ist der limitierende Faktor. Kleines Packmaß kombiniert mit Stabilität hab ich nichts Vergleichbares gefunden. Ich hab auch einen Sinar Neiger gesucht und da werden Preise aufgerufen 350€ und mehr. Bin dann fündig geworden bei einen der Norma Neiger den ich mir leisten konnte mit abgebrochenen Griff. Ich hab den Stummel Plan geschliffen und von einen Motorradbremshebel ein Stück abgeschnitten in den Negier ein 6mm Loch zwei cm tief gebohrt und einen Zapfen aus dem Alu des Hebels gefeilt von 5mm Durchmesser mit 2k Epoxidharzkleber verklebt.

    LG
    Adi

    Einmal editiert, zuletzt von Adolf Rosenberger (15. August 2016 um 18:24)

  • Hallo Adi,

    Danke für die bebilderte Beschreibung Deiner Stative!

    Ja, Gitzo ist schon gut. Ein Kollege von mir hat ein Serie 5 aus Carbon. Das ist super, aber leider auch ziemlich teuer. Was wiegt eigentlich Dein Serie 5-Gitzo aus Alu? Packmaß und Tragkraft sind wirklich nicht übel.

    Das Berlebach habe ich wie gesagt sehr günstig bekommen, und beim Sinar-Neiger hatte ich auch viel Glück. Hört sich spannend an, Deine Reparatur, daß sowas hält?!

    Vom Berlebach bin ich eigentlich sehr positiv angetan, da es im Schwingungstest im Vergleich zu einigen deutlich schwereren Alustativen eine ausgezeichnete Figur macht. Das Eschenholz frisst die Schwingungen sehr schnell weg, während einige Alustative doch noch zum längeren Nachschwingen im kaum wahrnehmbaren Bereich neigen. Leider ist bei Berlebach das Packmaß oft etwas problematisch.

    Viele Grüße
    Wilfried

  • Jedenfalls: Berlebach bietet zu einem bezahlbaren Preis eine Lösung an. Das ist schon nicht selbstverständlich.


    Es ist aber auch nicht üblich, dass man sich erst mal nach der Länge des Bolzens erkundigen muss; andere Hersteller machen das einfach besser. Längere oder verstellbare Bolzen.

    Eine zweite Mittelsäule für das Problem anzubieten würde mich widerum gar nicht zufrieden stellen.
    Einen "Pluspunkt" für Berlebach kann ich daraus nun wirklich nicht basteln.

    Wenns für Dich passt, ists aber prima.

    Was könnte man da machen? Wäre für gute Tipps dankbar...
    Ich weiß auch nicht warum wir darüber jetzt eine Diskussion führen müssen.


    Tja.
    Bedenke wohl, worum Du bittest - es könnte Dir gewährt werden :)

    VG,
    Ritchie

    ...

  • Ritchie: Ok, klär mich mal auf...

    wo ist z.B. hier die Länge des Bolzens angegeben?:
    http://www.gitzo.de/systematic-sta…enhohe-gt5542ls

    Sieht übrigens durchaus auch so aus als könnte er Probleme machen mit dem Sinar-Neiger. Andere Hersteller kochen auch nur mit Wasser, und bei Gitzo kostet ein Ersatz für den Montageteller ein Vielfaches mehr als bei Berlebach eine komplette Mittelsäule!

    Übrigens finde ich diese Art zu zitieren, in der Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen neu zusammenfügt werden, nicht die feine englische Art. Und ich finde es nun mal merkwürdig, wenn ich mich dafür regelrecht verteidigen muß, daß mir eine bestimmte Lösung aus praktischen Gründen zusagt.

    Was hätte denn Berlebach Deiner Meinung nach tun sollen? Mir gratis ein Upgrade für das Stativ zusenden? Ist halt schon so daß ich eine ältere und einfachere Variante dieses Stativs habe, das kann ich wohl kaum Berlebach anlasten. Die einfache Konstruktion hat auch Vorteile: Ich habe es wie gesagt sehr günstig bekommen und es ist ziemlich leicht in Anbetracht seiner Tragkraft und seines Schwingungsverhaltens. Es gibt auch aufwändigere Varianten dieses Stativs, die wahrscheinlich besser mit dem Sinar-Neiger zurechtkommen, aber die sind natürlich teurer und schwerer.

    Ich finde Du bist gerade nicht sehr fair gegenüber Berlebach. Muß ich ganz ehrlich sagen. Ich bin froh daß es einen solchen Hersteller in Deutschland gibt, der Qualitätsprodukte zum vernünftigen Preis anbietet, und dazu noch guten Kundenservice bietet. Kannst Du mir eine bessere Alternative nennen?

    Viele Grüße
    Wilfried

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