"Vintage"-Filme (NP20, HP4) Erfahrungen der alten Hasen?

  • iso 40 muss auf Dunkelheit warten... Schalenentwicklung...

    und den HP4 habe ich auch noch mit ISO 200 dazu belichtet...

    mein erstes Fazit wäre: iso etwas dämpfen bei den alten Dingern, aber nicht länger entwickeln.. eHer kürze, um den Schleier nicht zu sehr kommen zu lassen...

    Linhof forever! :thumbup: 6x9 III/ 9x12 II+III+V /10x15 II/13x18 II :thumbup:

  • Ich schick mal voraus, dass ich nicht der König der Filmeintester bin. Aber ich glaube du hast das mit dem Test falsch verstanden. Du ermittelst mit dem schwarzen Tuch die tatsächliche Empfindlichkeit des Films und testest anschließend mit einem weiteren Film und mit dem weissen Tuch die Entwicklungszeit ein. In deinem Beispiel wäre der Schwarzton der 5 Minuten Entwicklung und der Weisston der 12 Minute Entwicklung wahrscheinlich das Optimum, das siehst du auch an dem bearbeiteten Scan. Also nochmal nachfragen am Besten im Fotolaborforum oder Otto Bayer lesen oder so...

    Das perfekte Negativ gibt es im Grunde nicht. Du hast eine Bandbreite für verschiedene Zwecke und Kontrastsituationen (Zonensystem). Du kannst Negative mit einer Dichte zwischen 0,55 und 1,8 entwickeln und wirst mit dem entsprechenden Prozess, wenn du denn alles beherrscht, auch das Ergebnis bekommen was dir vorschwebt.

    Ich habe meine Filme immer nur rudimentär eingetestet. Allerdings habe ich dafür auch auf Bilder verzichtet, von denen ich von vorherein wusste, dass sie den Konstrastumfang meines Workflows sprengen würden. Film ist keine Digikam und ein Kontrastumfang von sagen wir mal 6 Blendenstufen lässt sich gut bewältigen ohne irgendwelche Kapriolen machen zu müssen. Wichtig ist es, dass du bei der Entwicklung konstant arbeitest. Also immer die gleichen Bewegungen, gleiche Temperatur, gleiches Hineingleiten lassen in den Entwickler, gleiches Herausholen.

    Was jetzt den die Filme angeht, sagst du sie seien ordentlich gelagert worden. Bei mir wäre das in der Tiefkühltruhe. In dem Fall würde ich sagen, dass du mit einem Schleier kein Problem haben solltest. Ich Mutmaße einfach mal das der Grundschleier vom Orwo ansich höher ist, da der Träger nicht transparent ist. In deinem ersten Beispiel sieht er, sofern jetzt Scan und Monitoreinstellungen leidlich stimmen ganz o.k. aus. Erfahrungsgemäß kommen die Ostblockfilme im Feld nicht an ihre Nennempfidlichkeit heran, warum ich sie rund eine Blende überlichte. In deinem Fall würde ich es also mit 40 ASA versuchen und anschließend die Entwicklungszeit ggf. noch ein wenig anpassen. Anschließend kopierst du deine Ergebnisse mit der Digicam und setzt zum vergleich noch ein Graukeil in die Date und printest sie und guckst wie sie kommen. Wenn du nicht selbst printest, lässt du eben bei den Anbietern deiner Wahl ein paar 13x18 Abzüge machen. Für den Test wäre das Ziel im schwarzen Tuch den Faltenwurf zu erkennen und im weissen Tuch noch einen Hauch von Struktur.

    Gruss Sven.

  • Für den Test wäre das Ziel im schwarzen Tuch den Faltenwurf zu erkennen und im weissen Tuch noch einen Hauch von Struktur.


    Genau; und da reicht auch genau eine Aufnahme, einen Stufengraukeil muss man ja auch nicht auseinanderschneiden und einzeln belichten.
    Die mach ich dann lieber gleich 2 -fach, dann kann ich nämlich im Falle der richtigen Belichtung schon gleich die Entwicklung anpassen.
    Dazu lasse ich einfach ein Negativ etwas länger im Bad, derweil ich mir das Erste schon angucken kann.
    Fixieren muss ich in diesem Fall nicht, stoppen reicht mir.
    Wer noch schnell mal nass kontakten möchte, sollte natürlich auch vorher fixieren.

    Also nochmal nachfragen am Besten im Fotolaborforum

    Sven, wieso muss man jetzt zur Klärung, wie man entwickelt, oder belichtet, das Forum wechseln?
    Wo er grad so schön mittendrin ist, wollen wir doch gerne mitmischen :)

    Film ist keine Digikam und ein Kontrastumfang von sagen wir mal 6 Blendenstufen lässt sich gut bewältigen ohne irgendwelche Kapriolen machen zu müssen.

    Wenn das schwarze Tuch in Zone 2 gelegt wird, kommt das weisse Tuch in Zone 8.
    Das kriegt der Film noch ungefähr hin.
    Wenn nicht,er ist ja alt, vielleicht mal reichlicher belichten (schwarz dann sozusagen in Zone 3 legen ), dann aber wieder die Entwicklung verkürzen, weil ja Weiss mehr Licht bekam und in Zone 9, also ohne nennenswerte Zeichnung, rutschte, aber doch in 8 bleiben soll.
    ZS hin, ZS her, aber hier zeigt sich m.E. der Vorteil, ein wenig mit den Zonen jonglieren zu können, das gibt Überblick und Verständnis.
    Ob Film und Entwickler tauglich wären für genaues Arbeiten, ist hier erst mal wurscht, denke ich.


    VG,
    Ritchie

    ...

  • also, da ich in den Schwärzen immer Zeichnung habe, ist der Film also mindestens ISO 20 "schnell"?

    Bei der ISo 40 wird sich ja noch zeigen, ob er da auch noch Zeichnung hat.. Wenn ja, kann ich dann in Praxis den Film mit ISo 40 belichten...

    Und Entwicklungszeit dann die nehmen, die gerade schon Zeichnung im weiss zeigen? Korrekt??

    Falls ich alles korrekt erfasst habe, habe parallel nämlich Illmitzer TBA (Riesling) erfasst... :S

    Der 40er und der HP4 kann ich leider erst So abend, bzw nachmittags, wenn ich die schnpsel in der Dose etwickle, entwickeln....

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  • so, ich denke den Orwo NP20 kann ich so bearbeiten:
    ISO 40 belichtet, ID 11 Stock 6 min (Empfehlung 6,5 min), Bewegung alle 30 sec.
    (oben: 5 min, unten 7 min)
    Strukturen im Weiss und schwsrz sind da, müsste doch so passen...

    zum HP4 bin ich noch nicht gekommen...

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  • im Handbuch von Marchesi steht genau drin, wie man auch mit Hilfe eines genaue Belis (meiner kann 0,1 LW-Schritte die dichte des Negativs messen kann. werde ich an langen winterabenden mal probieren...

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  • Bei abgelaufenen Filmen ist es generell schwierig zu sagen, wie sie nach dem Entwicklen aussehen, gerade auch, wenn man zuhause entwickelt und das Badezimmerlabor keine reproduzierbare Ergebnisse liefert. Schleierbildung auf Negativen kann durchaus auch im Labor entstehen. Wenn man "erstklassige" Ergebnisse haben möchte, sollte man möglichst auf abgelaufenes Material verzichten, auch wenn schwarz-weiß-Film da genügsamer ist als Farbmaterial.

    Ich fotografiere gerne und absichtlich mit abgelaufenem Material, eben wegen der Veränderungen. Als Beispiel ein Kodak Ektachrome 64-Mittelformatfilm, abgelaufen im Februar 1979 und anschließend nicht (tief)gekühlt gelagert. Im Juli 2013 belichtet und einige Tage später zuhause als Farbnegativfilm crossentwickelt. Das Einfädeln in die Jobo-Dosenspirale war ein längerer Kampf. Es hat bestimmt 20 Minuten gedauert, bis der in der Spule war. Es ist eine Panoramaaufnahme, aufgenommen mit einer Seitz Round Shot-Kamera.

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