Ebony stellt Produktion ein

    • Offizieller Beitrag

    Diverse Fotoseiten berichten, dass Ebony Professional View Cameras seine Produktion Ende Juni 2016 einstellen wird. Ebony wurde 1981 von Hiromi Sakanashi gegründet und produziert die Kameras in Tokyo.

    Wer also noch eine der herausragenden GF-Kameras dieses Herstellers als Neuware erwerben will, sollte sich mit einer Bestellung beeilen. In Deutschland vertreibt Christoph Greiner Photographie die Kameras von Ebony.


  • Ich denke, dass das GF nun langsam seinem Ende entgegen trudelt.....

    Mike Walker hat angeblich die Formen für die Walker Titan bei dem Hersteller verloren, weil jemand die versehentlich verschrottet hat. Wer's glaubt wird selig. Dass nun Ebony die Produktion einstellt wundert mich nicht. Die Modelle sind sicher hochpräzise und dazu auch noch wunderschön, aber halt auch super teuer. Man darf gespannt sein, wer als nächstes verkündet die Produktion einzustellen.

    Rodenstock und Schneider haben ihre Produktion von analogen Linsen auch eingestellt. Der Markt nimmt das nicht mehr ab. Die Profis gehen auf digital und wir Amateure haben noch den großen Gebrauchtmarkt.

    Wahrscheinlich wird es noch eine Weile einige Nischenanbieter geben, aber auf lange Sicht wird das analoge GF wohl aussterben.

    Was meint ihr?

    Klemens

    Man(n) ist nie zu alt was neues zu lernen.

  • Hallo, Klemens,

    Ich meine, dass solch negative Bauchprognosen absolut sinnlos sind.
    Weiterhin beklage ich für mich persönlich grundsätzlich diese negative Attitude in einer Interessengemeinschaft wie einem Forum, solange es eigentlich gar nichts zu beklagen gibt.
    Ich wüsste jedenfalls nicht, wer aus meinem Bekanntenkreis sich die letzten 5 Jahre eine GF-Optik oder eine GF-Kamera neu gekauft hätte, oder wem aus der von Dir angesprochenen Entwicklung derartig gravierende Nachteile entstehen würden, dass er das GF-Knipsen sein lassen müsste...

    Ich meine also weiter, man darf sich ruhig auch mal darüber freuen, dass wir immer noch Film, und dies sogar mit GF, verknipsen können.

    Wundern tut mich Deine einseitige Beobachtung des Marktes.
    Warum schaust Du nicht auch mal auf die positiven Entwicklungen?
    Womöglich kämst Du zu einem anderen Bild...

    Es werden Kameras angeboten, die es vor Kurzem noch nicht gab, zum Thema Entwicklung kam nicht nur die Mod 54 auf den Markt, und Du selbst bist das beste Beispiel, dass Nachfrage besteht - oder warum hast Du letztes Jahr mit GF angefangen?

    Weder ist der Film ausgestorben, noch ist das 9x12 bzw. 13x18cm Format zur Gänze erledigt, wie schon vor Langem behauptet.

    Ilford bietet den jährlichen ULF-Bestellservice, und es liessen sich weitere positive Beispiele anführen.
    International betrachtet werden nach wie vor Neukameras gekauft; dass bei der überschaubaren Nachfrage nicht alle Anbieter bei der Stange bleiben können, liegt doch auf der Hand.
    Trotz allem bieten renommierte Hersteller auch die digitalfähigen Kameras an.

    Dann sollte man GF auch nicht ganz so einseitig betrachten; es gibt immer noch Nischen in der Nische, wo GF weiterhin unverzichtbar bleibt.

    Und, schon seit Langem meine Devise:
    Wenn dem Markt doch eines Tages der Film ausgehen sollte,also bei KB und MF das Licht ausgeht, ist es für den GF-ler lange kein Grund, das analoge Knipsen einzustellen.Glas-oder Metallplaten und Papiere beschichten kann man schliesslich auch selbst, auch wenn da jetzt kein Fuji Velvia bei rumkäme.

    Mir ist es eigentlich relativ unbedeutend, welche Kameras und Optiken nicht mehr neu erhältlich sind, der Gebrauchtmarkt gibt schliesslich fast alles her.
    Eher schon ärgern mich die Preise, die der hiesige Handel für Film und Papier aufruft.
    Da wird man ja fast zwangsläufig in die Aufgabe von z.B. Color, und in die Selbstherstellung von Negativen und Papier getrieben.

    VG,
    Ritchie

    ...

  • Hallo,

    Fakt zumindest ist, daß Linhof im reinen Großbildsektor nur noch die einfachste Kardan in 4x5" baut. Und dies auch nur in einer Auflage von 300 oder 400 Stück. Dann ist auch dort sense.
    Nur die Technika sowie die neueren Fachkameras kleineren Formates, ausgelegt für Digitalrückteile, werden weiterhin gebaut.

    Ich arbeite ja sein 40 Jahren fast ausschließlich im Großformat. Die Einstellung von Diafilmen bei 9/12 macht mir nichts aus. Wie viele anderen Architekturfotografen sind wir längst umgestiegen und arbeiten zwar noch an der GB, aber mit Rollfilmrückteilen 6x7 und 6x9cm. Planfilm kommt kaum noch zum Einsatz und wenn, dann nur, um noch vorhandenes Material "abzuarbeiten". - Und davon haben wir noch eine Menge....

    Wäre ich jünger, dann würde ich mir für die 9/12 Kamera ein Scanrückteil kaufen. Das ist bei extrem höherer Auflösung als bei den Digitalrückteilen für die MF sogar u die Hälfte gunstiger (€ 20.000) und rechnet sich über die Jahre. - Nur eben bei mir nicht mehr, da bin ich einfach zu alt und kann die Kosten- Nutzenrechnung nicht mehr bewerkstelligen.

    Gruß
    Winfried

  • Ich werde vermutlich mein Lebtag noch mit vorhandenen Gerätschaften rumfotografieren können. Aber irgendwann werden einfach die Geräte zur Neige gehen, wenn sie keiner mehr baut. Wie gesagt, mich persönlich wird's eher nicht betreffen, aber es geht schließlich auch um eine Kulturtechnik, die unter den aktuellen Bedingungen irgendwann aussterben wird.

    Anderes Beispiel: Analoges Tonband. Es steht bereits fest, daß die existierenden Geräte, deren Lebensdauer und die vorhandenen Ersatzteile nicht ausreichen werden, um das weltweit existierende aufgenommene Material noch digitalisieren zu können. Irgendwann werden also Dinge unrettbar verloren sein. Vermutlicvh wird es nicht um alle schade sein, aber wer soll das entscheiden?

    Alles kein Grund, den Weltuntergang auszurufen, der Verlust der Kulturtechnik des Räderns beispielweise hat auch kaum spürbare Lücken hinterlassen.

    LG Ralph

    • Offizieller Beitrag

    Ich arbeite ja sein 40 Jahren fast ausschließlich im Großformat. Die Einstellung von Diafilmen bei 9/12 macht mir nichts aus.

    Winfried, in (fast) dieser Größe gibt es weiterhin Diafilme, nämlich Fujifilm Provia 100F und Velvia 100. Du brauchst nur Kassetten im Format 4x5". Ich fotografiere gerne mit diesen Materialien - 4x5" ist doch etwas grösser als z.B. 6x7cm oder 6x9cm, siehe hier:
    Wanderlust Travelwide Galerie

    LG Andreas

  • Ist mir schon bekannt, Andreas.

    Aber das hat mehrere Gründe:
    Einmal ist Rollfilm einfach günstiger als Planfilm. Und mit dem Topaz-II erreiche ich eine hervorragende Qualität.
    Zum zweiten mußt Du mal in unsere Einlegekammer schauen (dort, wo wir im WS die Filme eingelegt haben). Dort stehen als Blechkassetten etwa 50 Stück und als Doppelkassetten ca. 30 Stück in den Regalen. Und in 4x5" ? - Da habe ich gerade mal 4 Doppelkassetten. In 13/18cm verhält es sich ähnlich, auch von den Zahlen. Nur haben wir da nicht eine einzige 5x7" Kassette.
    Naja, als reines Großbild habe ich ja noch genügend Material in SW, sowohl 9/12 als auch 13/18. Die nehme ich für mich privat. SW will ja (professionell) heute leider kein Mensch mehr, die dienen nur noch für Ausstellungsfotos.

    Nur beruflich, da mache ich heute eben nur noch 6x9 und 6x7. - Aber immernoch mit meiner geliebten Plaubel Peco Junior....

    Gruß
    Winfried

  • Hallo Ralph,

    wenn auch o.t., aber vor 3 Jahren habe ich mir (wieder) eine Akai Tonbandmaschine gekauft. Die ganz große. Der Vorteil: da geht nichts kaputt und die Hat Ferritköpfe (oder irgendwas aus Glas?). Die halten ewig und die Qualität ist super.

    Winfried

  • Leider ist das Angebot an 6x9 /also Rollfilm) Fachkameras eher überschaubar. Ich kenne eigentlich nur die Technikardan.

    Hat jemand hier schon mal eine Cambo Wide (WRS) mit Rollfilmrückteil ausprobiert? Als ich eine Alpa solchen Typs kaufen wollte, riet man mir davon ab, weil die Kamera durch die Verstellung das Format abschattet, wenn man ein Rollfilmrückteil verwendet.

    Meine Revox Tonabandmaschine habe ich verkauft, weil die Elektronik passend zur Zeit der Konstruktion rauschte.

    Gruß
    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    Es werden Kameras angeboten, die es vor Kurzem noch nicht gab, zum Thema Entwicklung kam nicht nur die Mod 54 auf den Markt, und Du selbst bist das beste Beispiel, dass Nachfrage besteht - oder warum hast Du letztes Jahr mit GF angefangen?


    es gibt durchaus auch Firmen, die erst vor relativ kurzer Zeit den Markt betreten haben, da seien nur die chinesischen Hersteller Chamonix und Shen Hao genannt. Beide bieten leichte und technisch gut ausgeführte GF-Kameras an.

    Gruß

    Christian

  • Nochmal eine kurze Frage zu den Bandmaschinen. Was hört ihr darauf eigentlich? Ich meine Bänder mit Aufnahmen so wie Schallplatten gibt es doch nicht mehr zu kaufen, oder? Also ich bin in der Zeit aufgewachsen, in der man mit Nakamichi oder Tandberg nur noch die Masteraufnahmen für die Platten gemacht hat.

    Gruss Sven.

  • Und nicht zu vergessen: https://intrepidcamera.co.uk/
    Ich fürchte fast, da wird hier im Forum die Nase drüber gerümpft, aber als Einstieg in die GF ist das einmalig. Ich komme selber eher aus der Bastlerecke, und wenn sie gerade erhältlich wäre (nach meinen Informationen bauen die gerade ihre Fabrik um - nach erfolgreicher Kickstarterkampagne), hätte ich mir die anstelle meiner Wista 45D gekauft.

  • es gibt durchaus auch Firmen, die erst vor relativ kurzer Zeit den Markt betreten haben,


    Das meinte ich ja, ohne gleich alles aufzählen zu wollen.
    Ilfords Handykameras, Travelwideund Co als zeitgemässes Toy, und die Shen Hao würde ich direkt jeder Zeit wieder kaufen. Hier sogar auch ausnahmsweise mal neu.
    Da stimmt aus meiner Sicht Qualität und Leistung , gemessen am Preis.

    Kurzum, Angebote sind da, die Nachfrage auch. Oder umgekehrt.
    Ein bissel passte sich der Markt eben an.
    Und zu den Bandmaschinen mache ich direkt einen extra thread auf, da herrscht scheinbar enormer Bedarf :)

    VG,
    Ritchie

    ...

  • Ihr macht mir Mut: ich schau auch gar nicht mehr so deprimiert aus der Wäsche.

    Vielleicht sollten wir auch die ganzen Neuigkeiten irgendwo zusammengefasst posten ???

    Gruß
    Klemens

    Man(n) ist nie zu alt was neues zu lernen.

  • Also in Amerika sprechen sie eher von einem Aufschwung in dem Bereich!
    Sicher werden einige die Segel streichen, zumal die Chinesen billiger und neuerdings auch sehr gute Kameras bauen!
    Hier ein relativ neuer Hersteller von Italien: http://www.gibellinicamera.com

    Genauso wie viele von den Digitalos von APS-C Kameras auf Vollformat umsteigen so gibt es doch dann auch die Leute die wieder von diesen Pixelmonstern auf Analog umsteigen und dann wollen sie plötzlich eine Hassi oder andere MF Kamera und dann finden sie raus das es ja noch grösser geht und schon sind sie bei GF angelangt!
    Die Retro Welle ist ja auch im HIFI Bereich sehr gut zu sehen, es werden schon wieder mehr und mehr Schallplatten gepresst,wie auch schon!

    Ich werde bis ich keine Kamera mehr in Händen halten kann Analog fotografieren können, ob ich es dann noch will als zitter Greis ist eine andere Frage!

    Die nächsten 30 Jahre wird es keine Engpässe geben!

    " You push the button and we do the rest."
    Kodak Werbespruch!
    Today
    "You push the button and the pixels do the rest"

  • Nochmal eine kurze Frage zu den Bandmaschinen. Was hört ihr darauf eigentlich? Ich meine Bänder mit Aufnahmen so wie Schallplatten gibt es doch nicht mehr zu kaufen, oder? Also ich bin in der Zeit aufgewachsen, in der man mit Nakamichi oder Tandberg nur noch die Masteraufnahmen für die Platten gemacht hat.

    Ich nehme damit meine alten Platten auf, um die zu schonen. Meine Plattensammlung (ca. 1200 LPs) sind recht wertvoll und ich möchte, daß man sie in 20 Jahren auch noch anhören kann. Daher höre ich sie über das Tonband. Sollte da mal was passieren, kann ich sie jederzeit wieder neu aufnehmen.
    Ist wie analoge Fotografie. Der Film bleibt immer da. Die Bandmaschine ist sozusagen der Scanner der Fotografie...

    Gruß
    Winfried

    • Offizieller Beitrag

    Das Bandmaterial hält auch keine 20 Jahre, ohne dass die Qualität leidet. Da kannst Du auch Deine Platten abspielen. Wenn Du täglich zwei Stunden Musik hörst (2-3 ganze Platten), spielst Du jede Deiner Platten in 20 Jahren etwa 16 mal. Das halten die locker aus!

    Tonbänder verlieren mit der Zeit ihren Magnetismus und können bei langer Lagerung auch die nächsten Wicklungen mitmagnetisieren (Kopien erzeugen). Das alles ist auch nicht gerade förderlich für die Langzeitqualität.

    Wenn Du Deine Plattensammlung nicht unbedingt mehreren Generationen später vererben willst, kannst Du sie getrost auch auf Deinem Plattenspieler geniessen. ;)

    LG Andreas
    (Thorens TD160 Super und Revox PR99 MKIII 19/38)

  • Andreas,

    da muß erst einmal ein neuer Verstärker her.
    Der Plattenspieler brummt und haut mir fast die Lautsprecher um die Ohren. Liegt am Verstärker.
    Der Plattenspieler ist in Ordnung (Garrard mit Tangentialarm und Shure System, Plattenteller mit Direktantrieb und 12 kg Eigengewicht). - Den habe ich nun seit über 35 Jahren....

    Gruß
    Winfried
    Ende o.T. ..........

  • Oohhhkey, Themawechsel :)
    Meine fantastische Teac X 2000R hab ich lange schon verkauft, aber die Qualität kam an meine Plattenspieler heran, keine Frage.
    Hörgenuss mit optischer Wohlfühlqualität...

    Andreas, die Magnetisierung umgeht man doch tunlichst mit gelegentlichem Umspulen.
    Da früher zumindest in der Plattenherstellung zunächst ein ( wie hiess das noch) Masterstück gehobelt , und von dem dann das Mastertape für die eigentliche Produktion erstellt wurde, gehe ich mal davon aus, das ein Band über die Qualitätsfrage erhaben war.
    Das hat schon ein paar Pressungen durchgehalten..

    Abrieb jedoch hat man bei Band und Platte gleichermaßen - ist ja auch logisch, Beide fahren unter Reibung - und bei der Platte selbst dann, wenn man keinen schnöden Plattenhobel, sondern einen vernünftigen Abtaster hat.
    Diesen Abrieb kann man hören; ich hatte seinerzeit gerne für Schweinegeld und mit stets 6-monatigen Wartezeiten hochwertige Japanpressungen importiert.
    Das hat sich wegen der wesentlich besseren Qualität gelohnt.

    Diese konnte ich also prima als Referenz benutzen, und so ergab es sich, dass konventionelle Pressungen, häufig genudelt, im Quervergleich dann doch äusserst ungut klangen.

    Ansonsten finde ich das Prinzip der Abtastung und Wandlung, oder überhaupt diese abzutastenden Einschnitte, welche unter dem Mikroskop wirklich zu beeindrucken wissen, immer noch völlig genial.

    Und wenn ich dran denke, dass man im SOUND sein Tape mitbringen konnte, um die dort gespielte sensationelle Musik aufzunehmen, wird mir ganz warm ums Herz :)

    VG,
    Ritchie
    (Transrotor Golden Shadow, SME 3009/2, das Elac ESG 796 H 40 musste leider in Rente)

    ...

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