Einstieg ins Großformat, was wird benötigt?

  • Guten Abend,

    ich weiß zwar nicht warum, aber als ich mich vor zwei Tagen mit dem Thema Großformatfotografie zu beschäftigen begann, haben mich diese schicken Gerätschaften gleich in ihren Bann gezogen und lassen mich nicht mehr ruhig schlafen...
    Vorab vielleicht ein paar Kleinigkeiten zu mir: Ich fotografiere überwiegend digital mit einer Nikon D800 und zahlreichen hochwertigen Qbjektiven, nutze aber auch meine alte Pentax 6x7 regelmäßig und gerne. Die Negative entwickele ich selbst und scanne sie mit einen Epson V750 ein. Qualitativ war ich bisher immer sehr zufrieden. Nun strebe ich nach etwas größerem und glaube das sich eine 4x5" Laufbodenkamera prima für mich und den Einstieg ins Großformat eignet. Eine 8x10" ist sicher auch nett, mir ist es dann aber doch zu viel des Guten. Preislich plane ich für eine komplette Ausrüstung (einzelne Komponenten unten aufgeführt) erst einmal nicht mehr als 2500 Euro ausgeben.

    Nun, wo die Größe und die Art schon einmal geklärt wäre, stellt sich mir die Frage, was ich noch alles benötige, bis ich mit einer Großformatkamera fotografieren und die Filme entwickeln kann. Am besten wir fangen mit dem wesentlichen an, der Laufbodenkamera. Hier ist mir wichtig, das sie allerlei Funktionen beispielsweise Tilt und Shift bietet und einigermaßen kompakt ist. Rein von ihren Äußerlichkeiten her habe ich mich auf die Shen hao TFC 45 - II (A oder B, ich kenne den Unterschied nicht) eingeschossen, habe allerdings keine Ahnung, ob die was taugt. Für Alternativen bin ich daher offen, auch wenn ich Holz in Verbindung mit leichtem Metall bevorzuge.

    Der nächste Punkt auf meiner Liste sind Objektive: Hier habe ich absolut keinen blassen Schimmer, welche was taugen und welche eher weniger. Alles was ich sagen kann ist, das ich etwas sehr weitwinkeliges (äquivalent so um die 15-20mm) und ein leichtes Teleobjektiv (äquivalent um die 85-100mm) benötige. Lichtstärke spielt erst einmal keine allzugroße Rolle, mir ist wichtig das die Objektive eine gute Abbildungsqualität haben und das Weitwinkelobjektiv nicht allzu stark verzeichnet.

    Dann benötige ich Kasetten oder wie die Rückteile auch heißen mögen, wo der Film eingelegt wird. Auch hier habe ich keine Idee, wie soetwas auszusehen hat bzw. was und wieviele ich davon kaufen sollte. Als Film möchte ich auf den Ilford FP4+ setzen, damit habe ich in den letzten Jahren viele gute Erfahrungen gemacht. Der nächste Punkt betrifft das Zubehör für die Entwicklung: Ich bräuchte eine Entwicklungsdose. Was bietet sich da an? Wo wir schon einmal beim Entwickeln sind: Wie hoch sind die Kosten für ein SW-Foto?

    Noch kurz ein anderes Thema, nämlich Belichtungsmessung: Ich nehme an ein Handbelichtungsmesser benötige ich auch. Was würdet ihr mir hier ans Herz legen? Wo messe ich die Belichtung, etwa hinter der Mattscheibe oder am Objekt?


    Ich bin euch für jeden Ratschlag dankbar,
    Carsten

  • Hallo Carsten,

    dann herzlich willkommen im Großformat und auch hier im Forum.

    Um schon ein paar Punkte zu beanworten:

    - Die Shen Haos sind brauchbare Kameras, es gibt mehrere davon im Forum. Hier können die Besitzer sicherlich mehr dazu sagen.

    - Generell sind alle Objektive der namhaften Hersteller (Schneider, Sinar, Nikon, Fuji) von professioneller Qualität, eine "Amateurlinie" gab es im GF nie. Multi-coated sollte es natürlich schon sein. Beim extremen Weitwinkel wirst Du evtl. Probleme bekommen, diese an einer Laufbodenkamera fokussieren zu können, da der erforderliche (geringe) Abstand von Hinterlinse zu Mattscheibe bauartbedingt nicht immer möglich ist. Außerdem brauchst Du evtl. einen Centerfilter, um die Randabschattung auszugleichen. Beim Tele könnte es dann ein 240mm oder 300mm werden, wobei Du auch hier sicherstellen musst, dass der mögliche Balgenauszug reicht (grob: Balgenauszug bei unendlich=Brennweite, bei 1:1=doppelte Brennweite). Ein guter Tipp ist es jedoch immer, zunächst mit einem guten, kompakten und lichtstarken Normalobjektiv (etwa 135mm f4.5) anzufangen und sich das Thema erstmal zu erarbeiten. Andere Brennweite kannst Du immer noch anschaffen..

    - Es gibt Standard-Rückteile für 4x5 (z.B. Lisco Regal II oder Fidelity Elite), diese fassen jeweils zwei Planfilme. Du brauchst so viele, daß Du unterwegs komfortabel arbeiten kannst, abhängig von Deinem Verbrauch. Alternativ kannst Du natürlich vor Ort auch die Kassetten frisch bestücken, z.b. im Dunkelsack oder -Zelt. Aber auch hier reichen vielleicht 5-10 für den Anfang. Videos zum Filmeinlegen gibt es genug im Netz.

    - Entwicklungsdosen gibt es z.b. von Jobo (2500er Reihe oder 3006 etc.), dann den Combiplan-Tank und einige andere. Kommt auch drauf an, ob Du kippst oder rotierst.. Meinungen hierzu gibt es reichlich.

    - Du misst die Belichtung entweder als Objektmessung (von der Kamera in Höhe des Objekts aus) oder als Lichtmessung direkt am Objekt in Richtung Kamera. Auch hier gibt es eine große Bandbreite von Produkten, z.B. mit Spotfunktion etc.

    Es grüßt
    Alex

  • Hallo Alex,

    danke, das hilft mir schon einmal weiter! Rückteil und Entwicklungsdose sind quasi schon gekauft.
    Das es mit einem Weitwinkelobjektiv so umständlich werden könnte, hätte ich gar nicht erwartet. Vielleicht melden sich hier ja noch Besitzer einer Shen Hao zu Wort, die Erfahrung mit einem Weitwinkel haben.

    Eine weitere Frage: Wie wichtig ist eine Gegenlichtblende? Bis jetzt bin ich auf der Suche nach Shen Haos nur auf folgenden Händler gestoßen (http://dieter-r-wolf.com/kamer-price.html), der hätte soetwas auch im Angebot. Ein Lichtschachtsucher ist vermutlich auch nicht verkehrt, oder?


    Gruß,
    Carsten

  • Zitat von "KwieKatze"

    Eine weitere Frage: Wie wichtig ist eine Gegenlichtblende?


    Sollte wenn möglich eingesetzt werden, um Kontrasteinbußen durch Streulicht auszuschliessen.

    Zitat von "KwieKatze"

    Ein Lichtschachtsucher ist vermutlich auch nicht verkehrt, oder?


    Wenn es einen Lichtschacht für die Kamera gibt, kannst Du ihn sicherlich einsetzen, ein gutes Einstelltuch tut es aber auch und ist billiger (und GF-mäßiger ;) ).

    Es grüßt
    Alex

  • Noch eine andere Frage: Gibt es ein Fachbuch rund ums Thema, das so ziemlich alles rund um die Großformatfotografie behandelt? Im Moment ist mir das alles noch zu undurchsichtig und ich weiß nicht so recht, was ich kaufen soll bzw. was wie zusammen passt...

    Vom jetzigen Zeitpunkt schiele ich auf folgende Komponenten:
    - Shen Hao PTB 45 oder optisch vergleichbar
    - Schneider 47mm f/5.6 Super-Angulon XL

    Die Shen Hao PTB 45 ist in Ebay für 950 Euro zu haben und eignet sich wegen des recht großen Balgenauszuges glaube ich ganz gut. Oder irre ich mich da und es gibt für das Geld etwas ähnliches, für meine Zwecke besseres?
    Beim Schneider 47mm weiß ich nicht wirklich, wieviel ich dafür in einen guten Zustand maximal ausgeben sollte. Gut soll es aber sein. Kann es sein, das es davon mehrere Versionen gibt? Was für einen Centerfilter würde ich dafür benötigen?


    Tut mir leid, es sind wirklich viele Fragen auf einmal, aber so ist es nunmal, wenn man keine Ahnung hat :p

  • ""Rückteil und Entwicklungsdose sind quasi schon gekauft.
    Vom jetzigen Zeitpunkt schiele ich auf folgende Komponenten:
    - Shen Hao PTB 45 oder optisch vergleichbar""

    Ich will nicht als Spassbremse wirken, im Gegenteil, immer ran an den Fisch - aber ich würde wirklich einen Gang runterschalten und die Ansprüche vor einem Kauf genau formulieren bzw. auf die Umsetzbarkeit achten.

    Ein Rückteil brauchst Du nicht zu kaufen, das sollte an der Kamera dran sein.
    Kassetten brauchst Du.

    Du legst Wert auf die Optik Deiner Zukünftigen, ok.
    Aber kann Deine Zukünftige dann auch die Optik Deiner Wahl ?

    Hast Du schon bei Shen Hao auf die Seite geschaut, da gibt es Informationen zu den jeweiligen Typen.
    Ich mag Shen Hao sehr, kann ich auch wirklich empfehlen, für mich ideal in Flexibilität und Gewicht,und Aussehen :-), aber es gibt sone und solche Modelle, z.B. auch welche , wo der Balgen nicht gegen einen WW-Balgen tauschbar ist, mehr oder weniger Tele usw.
    Das solltest Du mal klären.

    Ein 300er kann je nach Modell schon recht schwer werden, das steckt die Shen Hao bei max. Auszug auf Dauer nicht so gerne weg, also hier besser etwas Leichteres kaufen.

    Meine HZX 45IIA ging mit Normalbalgen und 75mm noch minimal zu verstellen, per WW-Balgen und ggf. tiefer Platine wäre auch noch mehr drin gewesen.
    Ob es für ein 47er gereicht hätte, kann ich nicht sagen, ich denke aber schon.

    Google doch mal Shen Hao, dann stösst Du auf Demo-Videos einer engl. Bude, die wirken sehr kompetent.
    Wolf hatte leider immer nur wenige Modelle in der Auslage, aber vielleicht weiss der auch mehr über andere Modelle bzgl WW-Tauglichkeit 47mm.

    Gruss,
    Ritchie

    ...

  • Zitat von "bequalm"

    aber ich würde wirklich einen Gang runterschalten und die Ansprüche vor einem Kauf genau formulieren bzw. auf die Umsetzbarkeit achten.

    Meine Ansprüche sind ja bekannt, ich weiß leider nur absolut nicht, worauf ich achten muss, damit meine Ansprüche auch erfüllt werden. Mit dem Thema Großformat beschäftige ich mich erst seit wenigen Tagen.


    Zitat von "bequalm"

    Ein Rückteil brauchst Du nicht zu kaufen, das sollte an der Kamera dran sein. Kassetten brauchst Du.

    Sorry, die meinte ich auch ;)


    Gruß,
    Carsten

  • Zitat von "KwieKatze"

    Preislich plane ich für eine komplette Ausrüstung (einzelne Komponenten unten aufgeführt) erst einmal nicht mehr als 2500 Euro ausgeben.


    Gut damit kannst Du sicherlich anfangen .... es wird nicht dabei bleiben.
    ...
    Ich habe keine Laufboden, also sage ich dazu erstmal nichts
    ...

    Zitat von "KwieKatze"

    Lichtstärke spielt erst einmal keine allzugroße Rolle, mir ist wichtig das die Objektive eine gute Abbildungsqualität haben und das Weitwinkelobjektiv nicht allzu stark verzeichnet.


    F 1:45 oder 5,6 für Weitwinkel sollte möglich sein. Sonst wird es für die Einstellerei zu dunkel. Mit einer Lupe (brauchst Du trotzdem) verlierst Du schnell den Überblick weil der betrachtete Ausschnitt zu klein ist, Fressnellinse hilft deutlich ... ggf. Lesebrille

    Zitat von "KwieKatze"

    Dann benötige ich Kasetten oder wie die Rückteile auch heißen mögen, wo der Film eingelegt wird. Auch hier habe ich keine Idee, wie soetwas auszusehen hat bzw. was und wieviele ich davon kaufen sollte.


    Was die üblichen Doppelkasettten sind wurde schon geschrieben. ... Ich habe mit 3 Doppelkassette angefangen und das hat das erste Jahr gereicht (30 Aufnahmen), 6 Planfilme passen in eine der genannten Entwicklerdosen. Das reicht für einen gezielten Fotoausflug von 2-3 Stunden aus, danach ist Zeit zum entwickeln und trocknen und betrachten. Notfalls den Wechselsack und eine haptisch gekenzeichnetete Leerschachtel mitnehmen, so kannst Du bei 4x5 unterwegs wechseln.
    Mehr Doppelkassette gehen immer, ... irgendwo muss man ja anfangen ...

    Zitat von "KwieKatze"

    Als Film möchte ich auf den Ilford FP4+ setzen, damit habe ich in den letzten Jahren viele gute Erfahrungen gemacht.


    Ich auch, bei MF habe ich noch Delta 100 bzw. 400 benutzt, ist aber für GF sehr teuer und bringt mir nichts mehr.
    Bei Rotation entwickls ich in ID 11, ich habe aber auch mit Kipp probiert ... hier bin ich aber auf Grund des Verbrauches auf Adonal umgestiegen. Das geht vollkommen ok wenn etwas nicht gepasst hat waren das sicherlich meine Fehler auf der gesamten Verarbeitungsschiene. ... Ich hab halt irgend wann mal eine günstige CPE 2 geschossen und ich bin wieder bei ID 11 gelandet.

    Zitat von "KwieKatze"

    Der nächste Punkt betrifft das Zubehör für die Entwicklung: Ich bräuchte eine Entwicklungsdose. Was bietet sich da an?


    Ich habe Jobo und Combiplan probiert und bin dann zu CPE2 gewechselt

    Zitat von "KwieKatze"

    Ich nehme an ein Handbelichtungsmesser benötige ich auch. Was würdet ihr mir hier ans Herz legen?


    Ein Beli hilft mir bei der Umsetzung zu SW, hatte ich aber schon vorher da. Du kannst für den Anfang sicherlich auch die D800 nehmen, es geht ... IMHO hilft es wenn man sich mit dem Zonen-System beschäftigt, ... welches ... nunja da gibt es mehrere Möglichkeiten, im Allgemeinen kannst Du die Belichtung von der DSLR übernehmen und hast sicherlich einen guten Anfang, ... der Appetit kommt beim Essen ... und kostet Geld!

    Zitat von "KwieKatze"

    Wo messe ich die Belichtung, etwa hinter der Mattscheibe oder am Objekt?


    Ganz dringend nachlesen!

    So Carsten, du hast viele Fragen gestellt und schon einige Antworten bekommen. Da Deine Fragen aus den verschiedensten Gebieten kamen empfehle ich Dir hier noch ein paar Antworten abzuwarten, Dir Deine eigenen Meinung zu bilden und dann irgendwo (auch mit konkreten Rückfragen hier) anzufangen. ...
    Ich hatte genauso viele Fragen (und noch mehr) am Anfang, langsam kommt für mich Licht ins dunkel .... aber ein Ende des Tunnels ist immer noch nicht abzusehen.

    Noch ein Tipp von mir fang nicht mit ganz so extremen Brennweiten an, ... es macht die Sache am Anfang nicht leichter. Beachte bitte das Filmformat 4x5 ist im Gegensatz zu 2:3 KB fast quadratisch ist. Das heist die dominierente Motiv-Dimension (z.B. Höhe des Hauses) fällt moderater aus als es über die Berrechnung der Diagonalen (quadratische Funktion) scheint -> uU. reicht ein 65 oder 75 mm statt 47mm-Objektiv

    juergen

  • Danke erst einmal für deine ausführliche Antwort!

    Zitat von "lupus68"

    Gut damit kannst Du sicherlich anfangen .... es wird nicht dabei bleiben.

    Das ist mir bewusst ;)

    Zitat von "lupus68"

    Mit einer Lupe (brauchst Du trotzdem) verlierst Du schnell den Überblick weil der betrachtete Ausschnitt zu klein ist, Fressnellinse hilft deutlich ... ggf. Lesebrille

    Zum Verständnis: Diese Fresnelllinse setze ich statt der Mattscheibe ein?

    Zitat von "lupus68"

    So Carsten, du hast viele Fragen gestellt und schon einige Antworten bekommen. Da Deine Fragen aus den verschiedensten Gebieten kamen empfehle ich Dir hier noch ein paar Antworten abzuwarten, Dir Deine eigenen Meinung zu bilden und dann irgendwo (auch mit konkreten Rückfragen hier) anzufangen. ...
    Ich hatte genauso viele Fragen (und noch mehr) am Anfang, langsam kommt für mich Licht ins dunkel .... aber ein Ende des Tunnels ist immer noch nicht abzusehen.

    Eigentlich muss ich nur noch wissen, welche der Shen Hao oder auch Chamonix oder vergleichbar ich nehmen muss, um das Schneider 47mm gut betreiben zu können. Ich habe mich da wohl schon sehr drauf eingeschossen...

    Zitat von "lupus68"

    Noch ein Tipp von mir fang nicht mit ganz so extremen Brennweiten an, ... es macht die Sache am Anfang nicht leichter. Beachte bitte das Filmformat 4x5 ist im Gegensatz zu 2:3 KB fast quadratisch ist. Das heist die dominierente Motiv-Dimension (z.B. Höhe des Hauses) fällt moderater aus als es über die Berrechnung der Diagonalen (quadratische Funktion) scheint -> uU. reicht ein 65 oder 75 mm statt 47mm-Objektiv

    So sehr ich den Rat beherze, was macht das Arbeiten mit einem 47mm-Objektiv so schwierig an Großformat?


    Viele Grüße,
    Carsten

  • "" ich weiß leider nur absolut nicht, worauf ich achten muss, damit meine Ansprüche auch erfüllt werden""

    Ich denke, das haben hier alle durch , die nicht vor Jahrzehnten in der Fotolehre waren :)

    Aber Geduld ist im GF eine hilfreiche Tugend.
    Du hast gelesen, dass so ein 47er nicht ganz ohne ist, und es gibt Gründe, warum nur Wenige von uns solch ein Teil an 4x5" benutzen.
    Dass ein WW an 4x5" anders wirkt an KB, wurde auch genannt.

    Das 47er ist extrem, also auch sehr dunkel in den Ecken.
    Alle 4 Ecken - und die Bildmitte - wollen aber vernünftig scharfgestellt werden.

    Auch könnte es fummelig werden, so dicht wie das Ding an der Kamera steht.
    Der Laufboden stört, das muss eingestellt werden,sofern die Kamera das ermöglicht, sonst ist der im Bild.


    Die Fresnelscheibe macht das Bild in den Ecken heller und kommt auf die Mattscheibe.
    Aber damit kommt auch nicht jeder klar.

    Wo wohnst Du denn ?
    Meines Erachtens wäre es sehr hilfreich, einmal durch eine Mattscheibe zu schielen, um zu sehen, wie z.B. ein 90er oder ein 75er daherkommt.
    Da würde sich sicher jemand aus Deiner Ecke finden.
    Wenn das nicht reichen sollte - tja, dann Augen zu und das 47er gekauft - und vor allem eine passende Kamera dazu :)

    Gruss,
    Ritchie

    ...

  • Hallo Carsten
    ich bin über Dieter Wolf zur GF Fotografie gekommen. Er bietet Kurse an. Dort lernt man den Umgang mit einer Großformatkamera kennen. Dies wollte ich vorher wissen, bevor ich mich in Umkosten stürze.
    Du hast anscheinend recht ambitionierte Pläne - auch was das finanzielle angeht...
    Ich habe mir bei ebay eine Horseman 4x5L ( optische Bank) für schlappe 120 Euro ersteigert. Die bietet wesentlich mehr Verstellwege als es eine Shen Hao hat. Nachteil ist das Gewicht. Will sagen: wenn Dir die GF Fotografie nicht so liegt, wie Du es Dir vorstellst, ist der Verlust nicht so groß.
    Ich habe gerade mal bei Shen Hao nachgeschaut. Die einzige 4x5 welche da wohl in Frage kommt, ist die PTB45. Die hat einen Balgenauszug von 45 bis 390mm. Ansonsten muss ein Weitwinkelbalgen her.
    Was den Verkauf von Shen Hao angeht, macht das Herr Wolf nicht mehr- zumindestens hat er dies vor 2 Jahren in dem Kurs so gesagt. Schau mal bei
    rk -phot-solution nach. Die verkaufen Shen Hao.
    Was willst Du denn hauptsächlich fotografieren? Danach richtet sich auch die Objektivwahl. Ich habe festgestellt, dass sich das Fotografierverhalten von KB auf GF nicht wirklich übertragen lässt. Gerade auch bei der Brennweitenwahl. 50mm bei KB finde ich irgendwie langweilig, 150mm ( bei 4x5 die Normalbrennweite) ist bei 4x5 ziemlich spannend und eigentlich fast schon ausreichend. Bei Weitwinkel habe ich lange überlegt, ob 75 oder 90mm. Habe mich dann für ein 90er entschieden, weil es die wesentlich größeren Verstellwege hat.
    Wie auch immer, viel Spaß im GF! Es ist einfach toll!
    Ach so: ich entwickele in Schalen. Nicht das Gelbe vom Ei, aber genauso erfolgreich wie in der Dose. Stehst halt im Dunkeln. Interessante Erfahrung... Meine Frau hält mich zwar für sonderbar, aber damit kann ich leben...

    Grüße Markus

  • Moin,

    gut, ihr habt mir das 47er ausgeredet :p

    Zitat von "bequalm"

    Wo wohnst Du denn ?

    Ich komme aus Herne, NRW. Wenn sich jemand in der Nähe findet, würde ich natürlich gerne mal vorher eine Großformatkamera anschauen.

    Zitat von "flieger"

    Was willst Du denn hauptsächlich fotografieren? Danach richtet sich auch die Objektivwahl. Ich habe festgestellt, dass sich das Fotografierverhalten von KB auf GF nicht wirklich übertragen lässt. Gerade auch bei der Brennweitenwahl. 50mm bei KB finde ich irgendwie langweilig, 150mm ( bei 4x5 die Normalbrennweite) ist bei 4x5 ziemlich spannend und eigentlich fast schon ausreichend. Bei Weitwinkel habe ich lange überlegt, ob 75 oder 90mm. Habe mich dann für ein 90er entschieden, weil es die wesentlich größeren Verstellwege hat.

    Mit meiner D800 bin ich oft mit dem 14-24er unterwegs und fotografiere viel Architektur und Landschaften.
    Bei der Laufbodenkamera habe ich mich inzwischen auf die Chamonix 045N-2 festgelegt (sieht ziemlich baugleich zu Shen Hao PTB45 aus nur soll die Chamonix "besser" sein). Auf Ebay gibt es derzeit ein Angebot (http://www.ebay.de/itm/2913752822…K%3AMEBIDX%3AIT). In Summe wäre das etwas günstiger als sich ein Modell zu importieren. Spricht sonst irgendetwas gegen das Angebot?

    Nochmal zum Objektiv: Dann soll es wohl ein 65 oder 75mm werden. Gibt es hier welche, die ohne den teuren Centerfilter zurecht kommen?
    Das Nikon Nikkor SW 65mm f/4.0 sieht gut aus und ist auch recht lichtstark. Das ist sicherlich förderlich beim Einstellen des Fokus. (http://www.ebay.de/itm/1515859987…K%3AMEBIDX%3AIT)
    Ansonsten scheint das Rodenstock Grandagon 65mm F/4,5 auch gut zu sein. Bei dem Angebot (http://www.ebay.de/itm/2216744633…K%3AMEBIDX%3AIT) ist bereits eine Objektivplatte und ein Centerfilter dabei, allerdings ist es nicht die Multicoated-Version...


    Gruß,
    Carsten

    Einmal editiert, zuletzt von KwieKatze (13. Februar 2015 um 12:30)

  • Ja ich habe in zwar aber soviel wie noch gar nie oder 1-2 mal gebraucht, selbst beim 47mm XL kommt er möglichst nicht drauf!
    Aber das ist Geschmacksache viele meinen ohne bricht die Welt zusammen;--)))

    FG Armin

    " You push the button and we do the rest."
    Kodak Werbespruch!
    Today
    "You push the button and the pixels do the rest"

  • Moin,

    wenn es vor allem kurze und sehr kurze Weitwinkelobjektive sein sollen, ist vielleicht eine spezielle Weitwinkelkamera die bessere Lösung. Bei Kameras, die nicht speziell für einen solchen Zweck gebaut sind, ist häufig bei Verwendung kurzer Brennweiten die Verstellmöglichkeit sehr eingeschränkt, wenn sie überhaupt noch gegeben ist. Bei meiner Linhof Technika befindet sich das 65er bereits innerhalb des Kastens und ist von daher nur noch gering verstellbar. Noch ein Wort zu Holzkameras: abgesehen vom Aussehen und Gewicht sollte man auf die Festigkeit/ Steifigkeit der Kamera achten und auf die Parallelität zwischen den Standarten (vor allem bei Weitwinkel). Die Holzkameras fand ich in Bezug auf Steifigkeit nicht so überzeugend. Wenn es doch eine Holzkamera sein soll, gibt es auch hier Lösungen, die für den Einsatz mit Weitwinkelobjektiven ausgelegt sind. Grundsätzlich mußt du bei deinen Wunschobjektiben darauf achten, welchen Auszug sie bei Unendlich benötigen und ob deine Wunschkamera sich so weit zusammenschieben läßt. Ist dann der Balgen noch flexibel genug, um Verstellungen zu gestatten oder gibt es einen Weitwinkelbalgen?

    Ansonsten habe ich mal einen Brennweitenvergleich angestellt, der hier eingesehen werden kann:
    https://www.flickr.com/photos/diet_sc…157623467222194

    Gruß
    Dieter

  • Hallo,
    gerade bei viellinsigen WW-Objektiven würde ich nur MC-vergütete nehem. Die gezeigte O-Platte kannst Du vermutlich NICHT gebrauchen. Wenn Deine Kamera Linhof Technika Platten aufnehmen kann, dann darfst Du nicht die Platten für Technika III nehmen.
    Du hast geschrieben, dass Du ordentlich shiften willst. Das Nikon 4/65 hat bei f 16 einen Bildkreis von 170mm. D.h. Du kannst genau 1 cm shiften, also so gut wie nix. Das bedeutet, dass der Vordergrund das Bild dominieren wird! Außerdem verstehst Du das ganz richtig: Der gesamte Film wird erst ausgeleuchtet, wenn Du abblendest (vermutlich auf f11). Da nützt Dir die Anfangsblende f 4 auch nicht sooo viel.
    Der Hinweis von Dieter ist unbedingt ernst zu nehmen: Wenn die Kamerastandarten nicht 100% parallel sind, wird das Bild unscharf, weil bei extremen Weitwinkeln auch die Tiefenschärfe in der Bildebene (also am Negativ) extrem gering ist. Die Kamera muss also die erforderliche Präzision haben. Hier darf nichts verkannten o.ä.
    Wenn es wirklich so extrem sein muss, käme aus meiner Sicht das Super Angulon 5,6/72 XL in Frage, welches immerhin einen Bildkreis von 229mm bei f 22 auszeichnet. Aber 1. dürfte das ziemlich teuer sein und 2. müsstest Du überprüfen ob es überhaupt in Deine Kamera paßt. Fassungadurchmesser vorne = 100mm (könnte die Einstellelemante für den Laufboden behindern),Fassungasdurchmesser hinten = 75mm (paßt das in die Kamera?). Filterdurchmesser = 95mm (das wird teuer).
    Außerdem ist immer zu beachten ob Kamera und Balgen nicht frühzeitig Grenzen setzen, was die Verstellungen anbelangt. Du wärst nicht der erste, der ein Super Objektiv kauft, die Kamera dann aber die Möglichkeiten beschränkt.
    Meiner Meinung nach ist das Arbeitspferd für Architektur ein 90mm Objektiv. Aber das muss jeder selbst entscheiden.
    Viele Grüße
    Christian

  • Abend,

    da ich die Chamonix 045N-2 nicht ersteigern konnte frage ich hier jetzt einfach mal ganz offen nach Alternativen. Von den sehr weitwinkligen Objektiven bin ich dann jetzt auch weg, wenn die Möglichkeit zu shiften damit nicht mehr besteht oder ich dafür sehr tief in die Tasche greifen muss (siehe Super Angulon 5,6/72 XL)...
    Also: Gesucht wird eine schicke Laufbodenkamera aus Holz, die funktionell, stabil und genau genug arbeitet. Dazu suche ich etwas weitwinkliges, womit Shift noch problemlos möglich ist. Preislich sollen Kamera und Objektiv nicht über 1500 Euro gehen.

    Taugt die Shen Hao TZ45-IIB mehr als die Chamonix 045N-2? Zumindest kann die auch überall fest einrasten.


    Gruß und Danke,
    Carsten

  • Du musst im Prinzip immer irgendwelche Kompromisse eingehen.
    Eine Chamonix oder Shen Hao, das sind schon feine Kameras, aber deren Zielsetzung ist der Leichtbau wie auch die preiswerte Alternative zu den Preisboliden.
    Das geht natürlich ein Stück weit an die Stabilität.

    Unser Martin hier, der verkauft zum Beispiel gerade Seine Toyo, das Gerät ist dann schon ein paar Qualitätsstufen höher angesiedelt.
    Wiegt dafür aber auch wieder etwas mehr.

    Meine erste Gf war eine Mentor "Field", in 13x18.
    Tolles Teil, stabil wie ein Panzer. Und auch entsprechend schwer.

    Ich habe für mich aber dann nach einigen Versuchen entschieden, dass es für draussen leichter sein muss und bin auf Umwegen an eine 4x5" Shen Hao geraten, auch übers Forum hier, die mich dann glücklich machte.

    Sowas kann man vorher nur schwer erahnen, wenn man so Zeugs noch nicht in den Händen hatte.
    Und daher sind Empfehlungen auch immer etwas diffizil.
    Richtungsgebende Hinweise bekommst Du jedenfalls hier.

    Du kennst zumindest zwei Hauptanforderung von Dir - Laufboden und weiten Winkel.
    DieHinweise gingen klar in Richtung Stabilität ( wobei meine HZX sich auch bedienen liess mit einem 75er, aber stabil und parallel ist nun mal besser, keine Frage).

    Die Technikas sind stabil, und flexibel, die Toyos ebenfalls, undund...
    Uri hier knipst z,B. auch mit der HZX, ich meine ebenfalls bis 75mm runter.

    Versuch mal für Dich zu klären, wieviel Gewicht Du bereit bist zu tragen.
    Ob Du mehr Wanderer oder der Autotyp bist..

    Es ist ja nicht nur die Kamera, hinzu käme noch ein gutes Stativ , Kassetten, 2 oder 3 Optiken, Kompendium, Tuch, Beli, Lupe und weiteres Gedöns.
    Da machen hier ein Kilo Kamera, dort 250 Gramm Optiken usw. in der Summe schnell den Unterschied zwischen "Jipiie, es ist schönes Wetter" und "och nö, ist mir heute zu schwer".
    So zumindest meine Erfahrungen.

    Gruss,
    Ritchie

    ...

  • Hallo,

    Zitat von "bequalm"

    Du musst im Prinzip immer irgendwelche Kompromisse eingehen.
    Eine Chamonix oder Shen Hao, das sind schon feine Kameras, aber deren Zielsetzung ist der Leichtbau wie auch die preiswerte Alternative zu den Preisboliden.
    Das geht natürlich ein Stück weit an die Stabilität.

    Ich verwende für Weitwanderungen aufgrund ihres leichten Gewichts eine Chamonix 45F1.
    Die Stabilität ist kein Problem, was aber sehr nervt, ist dass sie keine echten Nullrasten hat,
    und du keine Chance hast, zügig ein verstellungsfreies Foto einzustellen.

    Zitat von "bequalm"


    Unser Martin hier, der verkauft zum Beispiel gerade Seine Toyo, das Gerät ist dann schon ein paar Qualitätsstufen höher angesiedelt.
    Wiegt dafür aber auch wieder etwas mehr.

    Danke für den Hinweis auf meine Toyo!
    Die Toyo ist mit 2,5kg um 1kg schwerer als die Chamonix, hat dafür ein rotierendes Rückteil und ordentliche Nullrasten.
    Brennweitenmäßig kann sie 75mm mit flacher Objektivplatte, und bis runter zu 47mm mit versenkter Objektivplatte (recessed board).

    Vom Handling her ist sie mir die Toyo lieber als die Chamonix, aber da ich meistens nur die 4,5kg optische Bank einsetze,
    habe ich was gesucht, was sich noch stärker gewichtsmässig abgrenzt.
    Habe mich aber auch schon sehr mit ihr geärgert, weil ich immer wieder Aufnahmen versäumt oder anfangs verpatzt habe *gg*

    Grüße,
    Martin

  • Hallo!
    Wie gesagt, hier mal nachfragen:
    http://www.rk-photo-solutions.com/produkte/
    Da kannst Du anrufen, die Kameras sind neu und Du musst sie nicht selber importieren. Ich kenne den Verkäufer nicht, bin nicht verwandt usw....
    Es gibt da noch Argentum, die preislich sehr interessant sind. Habe die zwar nie live gesehen, aber alle Berichte sind durchweg positiv: http://www.argentumcamera.com/eng/pages/other/home.htm
    Bei Herr Wolf habe ich mit der Shen Hao TZ45A gearbeitet. Sie ist leicht! Aber auch irgendwie wackelig. Bei der Toyo wackelt nichts...
    Wenn ich mal richtig reich wäre, würde ich mir eine Ebony kaufen... Da fällt mir ein: frag doch mal bei Hr. Greiner nach. Vielleicht hat der was gebrauchtes.

    Grüße Markus

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