Buchtipps Großformat Technik?

  • Hallo,
    mit der Forensuche komme ich leider gar nicht klar, drum auf die Gefahr hin, dass es schon einen Thread gibt, eröffne ich einen neuen:

    Habt ihr gute Buchtipps für einen GF-Einsteiger.

    Das Büchlein über Vertellmöglichkeiten von Linhof habe ich schon.

    Was ist von "Foto Know How" oder von den Büchern von Tillmans zu halten. Sind die auch für den Technical field Fotografen sinnvoll, oder sehr speziell auf die Sinare?

    Nehme auch gerne englischsprachige Tipps! Vielleicht findet sich dann ja was in den englischen Antiquariaten.

    Linhof forever! :thumbup: 6x9 III/ 9x12 II+III+V /10x15 II/13x18 II :thumbup:

  • Habt ihr gute Buchtipps für einen GF-Einsteiger.

    Vielleicht ergibt sich für dich die Möglichkeit, bei jemandem aus dem Forum zuzuschauen oder zu helfen. Ich meine, so lernt man das schnell, denn es ist kein Geheimnis dabei. Ansonsten gibt es (gab es ?)auch Kurse bei Linhof, von denen ich schon Gutes gehört habe.
    Die Sache mit den Büchern ist etwas schwierig, da schließe ich mich meinem Vorschreiber an. Das hängt sehr davon ab, wieviel Verständnis du für die Sache entwickelst, oder ob dir mehr an einer Häufung scheinbarer Einzelfälle gelegen ist.

    Gruß
    Dieter

  • ich lese halt gerne, auch antiquarisches...

    Und bin gerne Autodidakt, das Fotografieren hat mir 1988 ausgehend von Null Ahnung einzig und alleine Andreas Feininger beigebracht... Technische "Beherrschung" von Kameras ist jetzt nicht so das Thema, bin ja mit breiten Fuhrpark von Contax IIa über diverse SLR (F, F2, F3, F1, LX,RTS...) und MF (Bronica SQA). Kann auch meine GF-Compure auch warten und wieder lebendig machen....
    Das neue am GF (und der MF-Baby-Technika) sind die Verstellmöglichkeiten, de ich bis letztes Jahr noch nie hatte... (plus Planfilm-Handling)

    Da die genannten Bücher ja nicht allzu billig sind, wollt ich mich halt mal umhören. Wollte halt keine teure Sinar-Werbebroschüre kaufen....

    Hätte auch immer sehr gerne was Amerikanisches... vom Adams hab ich leider von Früher "nur" das Negativ, aber "die Kamera" ist nicht so leicht zu bekommen...

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  • Natürlich hab ich es gelesen.

    Die erste Hälfte zieht sich und es werden Themen der allgemeinen Fotografie behandelt die ich an anderer Stelle schon mal gelesen hatte. Das schadet aber nicht und ich konnte daraus auch in der ersten Hälfte des Buches was für mich mitnehmen. Der zweite Teil des Buches wird für GF interessant, ich muss aber zugeben sehr Techniklastig und man muss sich die Zusammenhänge erarbeiten.

    Es ist aber gratis vom Autor zur Verfügung gestellt und man kann es sich downloaden in der Deutschen National Bibliothek
    LG
    Adi

  • Ja, Urs Tilmans ist sinarlastig, und er erfindet gerne neue, verwirrende Begriffe - aber er ist des Lesens trotzdem wert.

    Wenn Du Masse, Alter, Buchqualität und Informationsgehalt links in eine Wagschale schmeisst, auf der anderen Seite dann gute 50, 60 Euro einfüllst, schlägt beim Eder, einer Art Almanach, die Waage nach links aus.
    Ob da nun drinsteht, was Du lesen möchtest, hab ich noch nicht rausbekommen.

    Adams gibts auch als pdf im Netz, das macht den Eder in der Quersumme billiger :)

    Praxistips aus des Pictorialisten Hand: William Mortensen.

    Für Leute, die nicht genau wissen, was sie lesen wollen: die gute, alte Bücherei.

    VG,
    Ritchie

    ...

  • was als leichtere Lektüre ganz nett ist: Die zwei Sammelbände "Angewandte Fotografie" aus dem Linhof-Propagandaverlag...
    mehrere Kapitel über bestimme Einsatzbereiche, jeweils von einem echten Meister seines Fachs geschrieben.


    1977, alleine der Beitrag von Frotz Pölking, dem leider verstorbenen Gottvater der deutschen Wildlifefotografie, über Wildlife und Tierfotografie (für Kalenderbilder) mit der Grossformatkamera ist zumindest horizonterweiternd... wenn man es auch evtl heutzutage nicht nachmachen will.
    Nikon D4 mit 4/600 und Dauerfeuer kann ja jeder (wenn der Geldbeutel es erlaubt)

    ansonsten: Luftbild, Repto, Insekten, Portait, Werbung, Architektur, Kriminalistilk etc...

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  • "Propanagandaverlag" möchte ich so nicht stehenlassen, das wird Firma Linhof nicht gerecht und unterstellt politisch Unliebsames.

    Wenn Du leichte Lektüre für die abendliche Lesestunde suchst, aber Dein Wissen nebenbei querbeet erweitern möchtest, werfe ich noch die "Praxis der Weichzeichnung", M. Neumann, und Dr. Vogels "Negativverfahren" in den Raum.
    Beim oben genannten Mortensen gehts, je nach Band, um Beleuchtung oder ums meisterliche Rumpfuschen im Positiv.

    ...

  • was haltet Ihr von

    Karl Koch und Jost J. Marchesi "Lehrbuch der Großformatfotografie"?

    Das ist, soweit ich mich erinnere, recht praxisnah und hat auch Übungsbeispiele drin..... ist auch schon älter, aber gefiel mir gut.


    BG
    Wolf

    ja mei, was soll man dazu sagen........

  • Es gibt auch noch die Reihe Kreative Grossformat. Zumindest den Band "Peoplephotographie" fand ich nicht gut, weil sehr wenig auf die speziellen Eigenschaften von GF Kameras eingegangen wird (und es ist der einzige Band, den ich mir mal besorgt habe).

    Je mehr ich mich allerdings mit der Kamera auseinandersetze, desto klarer wird mir, dass ich die ganzen (speziellen GF-)Bücher nicht brauche (ich bin auch ein Gerneleser). Es gibt ein Bild im Kopf, und es gibt eine Kamera. Verstellen kann man an jeder Kamera, manchmal mehr, manchmal weniger. Jetzt geht es nur darum, dass was man im Kopf hat, aufs Negativ zu bringen. Das ganze ist ja glücklicherweise kein Hexenwerk.

    LG,

    Markus
    P.S. Habe gerade erst gemerkt, dass dies genau die oben erwähnten Urs Tillmans Bücher sind.

  • ich bin ja auch foto-technikhistorisch sehr interessiert.. sammeln und benutzen.
    Darum sollte ich meine Suche vielleicht auch auf das erste Drittel des 20. Jhdts ausrichten, da gab es zwar keine "GF-Bücher", aber Fotobücher, und da war 9x12, also GF, noch eher normal....

    Als Linhof-Adept (bin ja aus München) suche ich natürlich alles zu Linhof relevante v.a. 1910-1960


    Und wenn man Laufbodenuser ist, dann eher nicht die Tillmans-Bücher nehmen? Nicht dass ich mair dann noch eine Sinar kaufen müsste...

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  • Das ganze ist ja glücklicherweise kein Hexenwerk.


    Das stimmt.

    Aber es gibt ne Menge, die man nicht wissen kann, wenn es einem keiner gesagt hat, wie sich auch immer wieder im regen Austausch hier im Forum zeigt.
    Deswegen halte ich die theoretische Grundlage für sehr wichtig, und es spart einem kostbare Zeit.

    Mit "Kreatives Grossformat" hast Du aber ausnahmsweise auch in die Kacke gegriffen, wie ich finde; mein Band war auch dürftig, viel hab ich mir da nicht gezogen.

    • P.S. Habe gerade erst gemerkt, dass dies genau die oben erwähnten Urs Tillmans Bücher sind.

    Nee, der hat schon auch gute Sachen geschrieben.
    Spontan viele mir der fotohistorische Abriß ein.

    VG,
    Ritchie

    ...

  • es gäbe ja für 35 Mäuse den Band 2 (Architektur)... Wäre das, was meine GF derzeit eh meist machen, aber du meinst, man sollte es sich schenken?

    Linhof forever! :thumbup: 6x9 III/ 9x12 II+III+V /10x15 II/13x18 II :thumbup:

  • Foto-Literatur habe ich zwar... aber leider extrem wenig zum Grossformat. Ich habe mir mal das

    Handbuch der Grossformatfotografie von Plaubel (1993)


    zugelegt. Mir hat es (für 14,80€) einen guten Einblick in das Thema gegeben. Generell finde ich aber die Literatur zu "Fachkameras" ausgesprochen trocken, sehr technisch und sie macht einem das Format nicht gerade schmackhaft. Mich würde eine lebensnahe und praktisch orientierte Literatur mehr ansprechen.


    Grüßle
    Jörg

    Twelve significant photographs in any one year is a good crop.
    The single most important component of a camera is the twelve Inches behind it.
    (Anselm Adams, 1902-1984)

  • bin grade auf Bücher von einem Herrn Neblette von der Uni Rochester gestossen...

    kennt den jemand?

    Photography: its Materials and Processes
    Photography: its principles and practice (beide um 1950-1960)
    beides dicke Wälzer, wahrscheinlich mit viel Physik und Chemie, nehme ich an.
    und Photography (1931)

    Die oberen beiden gibts als Download von US-Unis, habe es aber bisher noch nicht hinbekommen...

    Linhof forever! :thumbup: 6x9 III/ 9x12 II+III+V /10x15 II/13x18 II :thumbup:

  • Generell finde ich aber die Literatur zu "Fachkameras" ausgesprochen trocken, sehr technisch und sie macht einem das Format nicht gerade schmackhaft.


    Grundsätzlich wird man im Hinterkopf behalten müssen, dass die Grossformatfotografie in den letzten, ich sag mal 70 Jahren, grundsätzlich vom Profi betrieben wurde.
    Da zählten Fakten, kein Geschwurbel, vermute ich mal.
    Hab beispielsweise mal von einem Alteingesessenen erfahren, dass er damals erst mal 3 Monate Formeln pauken musste, bevor er überhaupt die Fachkamera in Seiner Lehre anfassen durfte...

    Eine GF-Kamera zu bedienen, das ist keine Raketentechnik.
    Aber, so sehe ich das, eine Fachkamera zu beherrschen, dazu braucht es Wissen,Theorie, und natürlich Erfahrung.

    Richtig lebendig, mit Herzblut und leidenschaftlichem Schmackes, beschreiben viele alte Schwarten, also eher gute 100 Jahre alt.
    Da wird in ein einziges Buch richtig Wissen reingepackt,da werden noch die Ärmel hochgekrempelt und angepackt, mich reisst das regelrecht mit - und überhaupt zeigt sich, wie immens viel Wissen die Altvorderen zur Fotografie hatten, und wie wenig Neues in den letzten gut 100 Jahren überhaupt dazukam. Praktisch nichts, überspitze ich mal.

    Trotzdem ist die GF-Fotografie von der Herkunft sehr mathematisch und physikalisch verwurzelt.
    Simples Beispiel: Schule, 8. Klasse, optische Bank.
    Das fliesst eben ständig mit ein, wie auch anders; aus meiner Sicht braucht man einige theoretische Grundlagen.
    Meist aber sind Mathe und Physik "Lehrer" pforztrockene Typen; sie beherrschen ihr Fach, können das Wissen aber oft nicht mal gut vermitteln :)
    Ich selbst fand es aber klasse, als sich mir so manche Zusammenhänge erschlossen, die ich in der KB.Fotografie nie hinterfragen, geschweigen kennen brauchte, weil es dort nichts einzustellen gibt.

    Zieh Dir doch den Spass einfach aus der Praxis.

    VG,
    Ritchie

    ...

  • Eine GF-Kamera zu bedienen, das ist keine Raketentechnik.

    Sehe ich genau so.

    Die Physik, die dahinter steht, ist nachvollziehbar und widerspricht ja nicht der von Mittelformat, Kleinbild, Minox, Handy...

    Wenn man die Mathematik ernsthaft bemühen möchte, dann sollte auch die Kamera Skalen besitzen um die Bemühungen am Gerät exakt umsetzen zu können. Da meine Kameras so was nicht haben reicht mir einfaches Rechnen und Intuition.

    Gibt es keine aktuellere Literatur in der anhand gelungener Aufnahmen so ein paar praktische Tipps rüber kommen???

    Grüßle
    Jörg

    Twelve significant photographs in any one year is a good crop.
    The single most important component of a camera is the twelve Inches behind it.
    (Anselm Adams, 1902-1984)

    Einmal editiert, zuletzt von holunderbaer (11. Juni 2016 um 10:10)

  • Die Physik, die dahinter steht, ist nachvollziehbar und widerspricht ja nicht der von Mittelformat, Kleinbild, Minox, Handy..


    Ich wage aber zu bezweifeln, dass sich die Anwender dieser Systeme der dahinterstehenden Physik auch bewusst sind.
    Um mir die Brennweite oder Blende eines mir unbekannten Objektives, oder irgendwelche Masstäbe auszrechnen, brauche ich auch keine Skalen an der Kamera, sondern ein Buch oder bereits vorhandenes Wissen.
    Mir geht es nichgt um ein Verwissenschaftlichen der GF-Fotografie, aber das ist halt solides Handwerk, und ein Handwerk funktioniert nur vernünftig, wenn man weiss, was man tut.
    Irgendwo muss dieses Wissen letztlich herkommen, und Wissen allein genügt nicht, wenn die Praxis fehlt.

    Gibt es keine aktuellere Literatur in der anhand gelungener Aufnahmen so ein paar praktische Tipps rüber kommen???

    Das Aktuellste wären dann für mich einschlägige Foren; brandaktuelle Spassbücher kenne ich leider auch nicht.
    Koch/Marchesi sind sehr fundiert, mit reichlich Übungsbeispielen, der Praxis also recht nahe.
    Aber auch da wird es häufig, das liegt wohl in der Natur der Sache, faktisch.
    Und Üben ist den Meisten ja auch lästig, es mutet an Arbeit, ich zähle mich mal dazu.

    Irgendwie scheint sich mir die Katze in den Schwanz zu beissen; will ich wissen, was zu tun ist, muss ich mir dieses Wissen aneignen (teils pforztrocken), weiss ich dann wie mans macht, waren die üblichen Beschreibungen und Erklärungen meist etwas überambitioniert.
    Bestes Beispiel Scheimpflug, da hab ich Erklärungen gelesen, wogegen Raketentechnik glatt verblasst..
    Aber so ist es wohl mit allen Lehrbereichen, denke ich.

    VG,
    Ritchie

    ...

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